Reinhard Johannes Sorge

1892      Rixdorf, heute Berlin

1916      Ablaincourt, Frankreich

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Tautenburg – Von der Sommerfrische zum Zufluchtsort

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Reinhard Johannes Sorge

Autor

Jens Kirsten

Thüringer Literaturrat e.V.

Der expres­sio­nis­ti­sche Dich­ter Rein­hard Johan­nes Sorge wurde am 29. Januar 1892 in Rix­dorf bei Ber­lin gebo­ren. Nach einer schwe­ren Erkran­kung des Vaters ging er im Okto­ber 1907 vom Gym­na­sium ab und begann eine kauf­män­ni­sche Aus­bil­dung, zunächst in einem Eisen­wa­ren­ge­schäft, spä­ter in einer Bank. Nach einem län­ge­ren Auf­ent­halt auf dem Land, brach er seine Bank­lehre ab und ging zurück aufs Gym­na­sium. Erste Dra­men und Gedichte entstanden.

1909 zog er mit sei­ner Mut­ter nach Jena, wo er das Gym­na­sium wei­ter­hin besuchte. Da er sich als Dich­ter beru­fen fühlte, ver­ließ er das Gym­na­sium end­gül­tig ohne Abitur. Unter dem Ein­fluß von Fried­rich Nietz­sches Schrif­ten begann die expres­sio­nis­ti­sche Phase in sei­nem Werk. 1910 lernte er den Schrift­stel­ler Richard Deh­mel kennen.

1911 ver­liebte er sich in Jena in Susanne Maria Hen­de­werk, die in Eugen Diede­richs Ver­lag arbei­tete. 1912 zog Sorge nach Tau­ten­burg bei Jena. Im glei­chen Jahr erschien sein expres­sio­nis­ti­sches Drama »Der Bett­ler. Eine dra­ma­ti­sche Sen­dung« im Ver­lag Samuel Fischer, das zu sei­nem lite­ra­ri­schen Durch­bruch wurde. Gemein­sam mit Her­mann Burte erhielt er den Kleist-Preis.

In Tau­ten­burg hei­ra­tete er 1913 Susanne Maria Hen­de­werk, mit der bis zu ihrer gemein­sa­men Über­sied­lung in die Schweiz dort lebte. 1913 unter­nahm Sorge zwei Rei­sen nach Rom. Nach der zwei­ten Rom­reise trat er zum Katho­li­zis­mus über. 1914 zog er mit sei­ner Frau nach Füe­len in der Schweiz. Ganz in sei­nem neuen Glau­ben auf­ge­hend, schuf er eine Reihe von christ­li­chen Weihespielen.

1914 mel­dete Sorge sich als Kriegs­frei­wil­li­ger. Nach anfäng­li­cher Zurück­stel­lung trug er sich mit dem Gedan­ken, Pries­ter zu wer­den, als er 1915 doch noch ein­be­ru­fen wurde. In der Schlacht an der Somme wurde er durch Gra­nat­split­ter so schwer ver­wun­det, daß er am 20. Juli auf dem Ver­bands­platz von Ablain­court starb.

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