1871 New York, USA
1956 New York, USA
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Weimar und die »Weimarer Republik« – ein literarischer Streifzug
Gutenbergstraße 16 – Haus der Familie von Fritsch
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Jens Kirsten
Thüringer Literaturrat e.V.
Lyonel Charles Adrian Feininger (* 17. Juli 1871 in New York, USA; † 13. Januar 1956 in New York, USA). Er war ein deutsch-amerikanischer Maler, Grafiker und Karikaturist. 1919 berief ihn Walter Gropius als ersten Bauhausmeister an das Staatliche Bauhaus nach Weimar. Von 1919 bis 1926 lebte er im Haus der Familie von Fritsch in der Gutenbergstraße 16. Heute erinnert eine Gedenktafel am Haus an Feiningers Aufenthalt.
Während seiner Weimarer Jahre entstanden zahlreiche seiner bedeutendsten Werke. Er war bereits ab 1909 Mitglied der Berliner Secession und hatte zuvor als Karikaturist, Illustrator und freier Künstler in Berlin, Paris und New York gearbeitet. Feininger nutzte in vielen seiner Bilder Bildmotive aus eigenen Karikaturen und Skizzen und entwickelte daraus seinen markanten Malstil
Während seiner Studien- und Arbeitsaufenthalte in Thüringen (1906–1937) entstanden bekannte Darstellungen von Kirchen und Dorfkernen des Weimarer Umlandes, darunter Gelmeroda, Niedergrunstedt, Possendorf, Mellingen, Vollersroda, Tiefurt, Taubach, Gaberndorf, Oberweimar und Zottelstedt.
1911 wurden erstmals sechs Gemälde Feiningers im Pariser Salon des Artistes Indépendants ausgestellt. 1912 lernte er die Künstlergruppe »Brücke« kennen. 1913 nahm er auf Einladung von Franz Marc am Ersten Deutschen Herbstsalon teil. Nach dem Ersten Weltkrieg folgten Einzelausstellungen in Berlin und München, und 1919 begann seine Tätigkeit am Bauhaus in Weimar.
Von 1924 bis 1935 lebte Feininger mit seiner Familie zeitweise an der pommerschen Ostseeküste nahe Kolberg und fertigte zahlreiche Skizzen und Gemälde dieser Landschaft an. 1932 übersiedelte er nach Berlin-Siemensstadt. 1937 emigrierte Feininger mit seiner Familie in die USA, wo er als freier Maler in New York tätig war. Während der NS-Zeit galten seine Werke in Deutschland als »Entartete Kunst«, 378 Arbeiten wurden aus öffentlichen Sammlungen konfisziert.
In New York unterrichtete er am Mills College in Oakland, bereitete seine Übersiedlung in die USA vor und fertigte Aquarelle und »Manhattan-Bilder« an. 1947 wurde er Präsident der Federation of American Painters and Sculptors und 1955 Mitglied des National Institute of Arts and Letters. Feininger starb am 13. Januar 1956 in seiner Wohnung in New York und wurde auf dem Mount Hope Cemetery in Hastings-on-Hudson beigesetzt.
Abb. 1: Foto Hugo Erfurth 1941 / Abb. 2: Foto Jens Kirsten.
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