Johann Gottlieb Fichte

1762      Rammenau

1814      Berlin

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Gut Oßmannstedt (1797–1803)

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Johann Gottlieb Fichte

Johann Gott­lieb Fichte wurde am 19. Mai 1762 in Ram­menau, Kur­fürs­ten­tum Sach­sen, gebo­ren und starb am 29. Januar 1814 in Ber­lin, König­reich Preu­ßen. Er war ein deut­scher Phi­lo­soph, Erzie­her und Pro­fes­sor der Phi­lo­so­phie. Fichte gilt neben Fried­rich Wil­helm Joseph Schel­ling und Georg Wil­helm Fried­rich Hegel als einer der bedeu­tends­ten Ver­tre­ter des Deut­schen Idealismus.

Er wuchs als ers­tes von acht Kin­dern des Band­we­bers Chris­tian Fichte und sei­ner Ehe­frau Maria Doro­thea Schu­rich in ärm­li­chen Ver­hält­nis­sen auf. Bereits als Kind fiel sein außer­ge­wöhn­li­ches Gedächt­nis einem Guts­herrn auf, der ihm eine Aus­bil­dung an der Lan­des­schule Pforta ermög­lichte. Nach der Schul­zeit begann Fichte 1780 ein Theo­lo­gie­stu­dium in Jena, wech­selte jedoch 1781 nach Leip­zig, das er ohne Abschluss verließ.

1788 nahm er in Zürich eine Haus­leh­rer­stelle an und ver­lobte sich mit Johanna Marie Rahn. 1790 lernte Fichte in Leip­zig die Phi­lo­so­phie Imma­nuel Kants ken­nen, was seine spä­te­ren Werke ent­schei­dend beein­flusste. 1791 trat er eine Haus­leh­rer­stel­lung beim Sohn des Ehe­paars von Krockow an, besuchte Kant in Königs­berg und ver­öf­fent­lichte 1792 anonym den Ver­such einer Cri­tik aller Offen­ba­rung, der zunächst Kant zuge­schrie­ben wurde. Dadurch erlangte Fichte rasch Bekannt­heit und erhielt 1794 einen Lehr­stuhl für Phi­lo­so­phie an der Uni­ver­si­tät Jena.

Wäh­rend sei­ner Jenaer Pro­fes­sur (1794–1799) geriet er in den »Athe­is­mus­streit« und musste den Lehr­stuhl zeit­weise ver­las­sen. 1805 erhielt er eine Pro­fes­sur in Erlan­gen, 1807 wurde er kurz­zei­tig Zen­sor der Har­tungs­chen Zei­tung in Königs­berg und 1810 Dekan der phi­lo­so­phi­schen Fakul­tät in Ber­lin. 1811/12 war er Rek­tor der Ber­li­ner Friedrich-Wilhelms-Universität.

Fichte war zudem Mit­glied ver­schie­de­ner Frei­mau­rer­lo­gen und der Deut­schen Tisch­ge­sell­schaft. Poli­tisch pro­fi­lierte er sich durch patrio­ti­sche Reden gegen Napo­leon und war ein Vor­den­ker der Urbur­schen­schaft. Sein Gesell­schafts­mo­dell in »Der geschlos­sene Han­dels­staat« (1800) gilt als uto­pisch-eta­tis­tisch und sozia­lis­tisch-natio­nal­li­be­ral geprägt.

Fichte starb am 29. Januar 1814 an Fleck­fie­ber in Ber­lin und wurde auf dem Doro­the­en­städ­ti­schen Fried­hof beigesetzt.

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