James Krüss

1926      Helgoland

1997      Gran Canaria

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James Krüss

James Jacob Hin­rich Krüss wurde am 31. Mai 1926 auf Hel­go­land gebo­ren. Dort wuchs der spä­ter auch unter den Pseud­ony­men Mar­kus Pol­der oder Felix Rit­ter publi­zie­rende Dich­ter und Schrift­stel­ler auch auf, bis er als Hel­go­län­der Kind 1941 nach Arn­stadt in Thü­rin­gen ver­schickt wurde. Spä­ter ver­brachte man ihn nach Her­tigs­walde in Sach­sen. 1942 schloss Krüss die Mit­tel­schule ab, wor­auf­hin er zwi­schen 1942 und 1944 unter­schied­li­che Leh­rer­bil­dungs­an­stal­ten in Schles­wig-Hol­stein sowie ab 1944 die Bern­hard-Rust-Hoch­schule in Braun­schweig besuchte.

Mitte 1944 mel­dete sich Krüss frei­wil­lig zur Luft­waffe. Nach der bedin­gungs­lo­sen Kapi­tu­la­tion Deutsch­lands schlug er sich zu Fuß und mit dem Rad von Aus­sig im Sude­ten­land nach Cux­ha­ven zu sei­nen Eltern durch. 1988 stellte der Autor sich selbst in sei­nem Roman Der Harm­los als zunächst über­zeug­ten Natio­nal­so­zia­lis­ten dar, des­sen Den­ken sich jedoch auf die­sem Marsch nach Kriegs­ende grund­le­gend geän­dert habe.

Sein ers­tes Buch ver­öf­fent­lichte Krüss 1946 mit Der gol­dene Faden. Im sel­ben Jahr begann er an der Päd­ago­gi­schen Hoch­schule in Lüne­burg zu stu­die­ren. Zwar bestand er 1948 sein Examen als Volks­schul­leh­rer, jedoch wurde er nie als sol­cher tätig. Noch 1948 zog er nach Rein­bek bei Ham­burg, wo er die bis 1956 erschie­nene Zeit­schrift »Hel­go­land« grün­dete, ein Jahr spä­ter nach Loch­ham in der Nähe von München.

In Mün­chen begann er 1951 Hör­spiele für Kin­der zu schrei­ben, 1956 erschien schließ­lich mit Der Leucht­turm auf den Hum­mer­klip­pen sein ers­tes Kin­der­buch. Wäh­rend eines Jugo­sla­wi­en­auf­ent­halts 1954 schrieb er zusam­men mit Peter Hack Kin­der­ge­dichte. Schlag­ar­tig bekannt wurde Krüss jedoch erst 1960, als ihm für Mein Urgroß­va­ter und ich der Deut­sche Jugend­buch­preis ver­lie­hen wurde. Im sel­ben Jahr zog er nach Gil­ching, wo er anschlie­ßend bis 1966 lebte. 1962 erschien sein bekann­tes­tes Buch, Timm Tha­ler. Die Ver­fil­mung, eine gleich­na­mige Fern­seh­se­rie, erschien 1979. 2002 folgte eine Adap­tion als Ani­ma­ti­ons­se­rie. Krüss mode­rierte in den 1960er Jah­ren auch selbst Kin­der­sen­dun­gen in der ARD. Des Wei­te­ren pro­du­zierte er von 1971 bis 1973 zusam­men mit Udo Jür­gens Kinderlieder.

Im Jahr 1966 über­sie­delte Krüss nach Gran Cana­ria, in das Dorf La Calzada. Dort lebte er bis zu sei­nem Tod am 2. August 1997 mit sei­nem ein­hei­mi­schen Lebens­ge­fähr­ten Dario Perez zusam­men. Am 27. Sep­tem­ber 1997 wurde er vor sei­ner Hei­mat­in­sel Hel­go­land auf See bestattet.

Sie­ben deut­sche Schu­len sind nach James Krüss benannt. In Geden­ken an ihn wird in der Inter­na­tio­na­len Jugend­bi­blio­thek in Mün­chen seit 2013 alle zwei Jahre der James Krüss Preis für inter­na­tio­nale Kin­der- und Jugend­li­te­ra­tur verliehen.

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