Hermann Anastas Bahr

1863      Linz

1934      München

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Weimar

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Goethes Abglanz – Weimar in der nachklassischen Zeit

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Hermann Anastas Bahr

Her­mann Ana­stas Bahr (* 19. 7. 1863 in Linz; † 15. 1. 1934 in Mün­chen) war ein öster­rei­chi­scher Schrift­stel­ler, Dra­ma­ti­ker sowie Thea­ter- und Lite­ra­tur­kri­ti­ker. Er gilt als Wort­füh­rer bür­ger­lich-lite­ra­ri­scher Strö­mun­gen vom Natu­ra­lis­mus, über die Wie­ner Moderne bis hin zum Expres­sio­nis­mus. Her­mann Bahr war, ins­be­son­dere durch seine kri­ti­schen Schrif­ten, ein bedeu­ten­der Lite­ra­tur- und Kul­tur­theo­re­ti­ker der Jahr­hun­dert­wende im deutsch­spra­chi­gen Raum und wesent­lich an der Defi­ni­tion neuer Stil­rich­tun­gen beteiligt.

Gebo­ren in Linz als Sohn eines libe­ra­len Juden, stu­dierte er in Wien, Graz, Czer­no­witz und Ber­lin, wobei er sich früh für Lite­ra­tur, Phi­lo­so­phie und Kunst­ge­schichte interessierte.

Bereits Ende der 1880er Jahre begann Bahr publi­zis­tisch tätig zu wer­den. Er pflegte engen Kon­takt zu zahl­rei­chen Künst­lern und Schrift­stel­lern wie Hugo von Hof­manns­thal, Arthur Schnitz­ler und vie­len ande­ren, deren Werke er bekannt machte und förderte.

Als Thea­ter­kri­ti­ker, Jour­na­list und Feuil­le­to­nist beein­flusst Bahr die Kul­tur­öf­fent­lich­keit über Jahr­zehnte. Neben sei­nen mehr als 40 Thea­ter­stü­cken und rund zehn Roma­nen ver­öf­fent­lichte er etwa 40 Bände kri­ti­scher Schrif­ten und eine Auto­bio­gra­phie. Er enga­gierte sich in der lite­ra­ri­schen Debatte sei­ner Zeit, ent­deckte neue künst­le­ri­sche Ten­den­zen und schrieb pro­gram­mi­sche Texte über Sym­bo­lis­mus, Jugend­stil, lite­ra­ri­schen Impres­sio­nis­mus und Expressionismus.

Bahr beschäf­tigte sich inten­sive mit Wei­mar und Goe­the. In sei­nem Essay »Goe­thes Abglanz – Wei­mar in der nach­klas­si­schen Zeit« reflek­tiert er über die Bedeu­tung Goe­thes für die deut­sche Lite­ra­tur und die Rolle der Goethephilologen.

Pri­vat erlebte Bahr meh­rere Lebens­ab­schnitte, die sein Werk und Den­ken präg­ten, dar­un­ter Auf­ent­halte in Paris, Rei­sen durch Europa und Nord­afrika, zwei Ehen sowie eine Kon­ver­sion zum katho­li­schen Glaube. Seine Villa in Wien, die Villa Bahr, wurde zu einem Treff­punkt für Künst­ler und Intellektuelle.

Bahr starb 1943 in München.

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