Themar
[Gemeinde]

Lokation

Markt 1
98660 Themar

50.50364, 10.61347

Weiterführende Informationen

Themar

Themar

Autor

Detlef Ignasiak

Das literarische Thüringen, Bucha 2018.

In The­mar wurde 1462 der neu­la­tei­ni­sche Dich­ter und Über­set­zer Adam Wer­ner von The­mar gebo­ren. Nach sei­nem Stu­dium in Leip­zig und Hei­del­berg wurde er  Lei­ter der Stifts­schule Neu­stadt an der Haardt. 1488 erhielt er an der Hei­del­ber­ger Uni­ver­si­tät den Magis­ter­grad, fünf Jahre spä­ter wurde er dort pro­mo­viert. In Hei­del­berg lehrte er als Jura-Pro­fes­sor. 1519 wurde er an das Worm­ser Hof­ge­richt beru­fen. Gemein­sam mit dem Huma­nis­ten Kon­rad Cel­tis ent­deckte er die Dra­men Hrot­s­vits von Gan­ders­heims.  Adam Wer­ner von The­mar starb 1537 in Heidelberg.

1604 wurde Johann Michael Dil­herr in The­mar gebo­ren. Er war der Sohn eines  Kam­mer­pro­ku­ra­tors, besuchte das Gym­na­sium in Schleu­sin­gen und stu­dierte dann in Leip­zig und Jena. 1642 wurde er Rek­tor am Ägi­dien-Gym­na­sium in Nürn­berg, wo er Kir­che und Schule refor­mierte sowie Lite­ra­tur und Kunst för­derte. – Dil­herr ver­fasste eine Viel­zahl von Schrif­ten, von denen viele lange nach­ge­druckt wur­den. In sei­nen theo­lo­gi­schen Tex­ten stand er schon im Vor­feld des Pie­tis­mus. Von ihm stammt auch das Kir­chen­lied »Gehab dich wohl, du schöne Welt«. Der  Theo­loge, Päd­agoge, His­to­ri­ker, Ori­en­ta­list und Musik­theo­re­ti­ker von euro­päi­schem Rang starb 1669 in Nürnberg.

Der 1744 in Rein­hards­brunn gebo­rene Johann Adolph von Schul­tes war von 1770–1803 Amt­mann in The­mar. Sein Nach­fol­ger wurde Fried­rich Ernst Karl Mereau, der die Stelle nach sei­ner Schei­dung von der Dich­te­rin Sophie Mereau annahm und hier bis 1807 blieb. Beide wirk­ten im Amts­haus am The­ma­rer Schuh­markt, an dem eine 1903 ange­brachte Gedenk­ta­fel an Schul­tes erinnert.

Aus The­mar stammt der 1820 gebo­rene Edu­ard Gott­lieb Amt­hor, der spä­ter in Gera wirkte, wo er 1884 starb. Amt­hor war Wirt­schafts­päd­agoge, Schul­grün­der, Rei­se­schrift­stel­ler und Über­set­zer. Als Sohn eines Pfar­rers und einer Suh­ler Fabri­kan­ten­toch­ter ver­lebte er seine Kind­heit und Jugend in Coburg. In Hild­burg­hau­sen machte er die Bekannt­schaft von Fried­rich Rück­ert von Joseph Meyer, mit dem ihn eine Freund­schaft ver­band. Amt­hor schrieb die ers­ten tou­ris­ti­schen Alpen­bü­cher, was ihm große Popu­la­ri­tät einbrachte.

Der 1813 in Spechts­brunn gebo­rene Hein­rich Mylius wuchs in The­mar auf. In sei­nem Gedicht »Die Welt« heißt es: »Die Welt is a Schnuppteboksduhse,/Bu jeder a Priese draus nimmt;/Nur kömmt’s dass so man­cher a gruße,/so man­cher a klenne bekömmt.« Weil er als 1848er Revo­lu­tio­när ver­folgt wurde, wan­derte er 1851 in die USA aus, wo sich seine Spur ver­liert. An sei­ner ehe­ma­li­gen The­ma­rer Woh­nung am Schuh­markt 10 erin­nert eine Gedenk­ta­fel an ihn.

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