Vortrag und Lesung mit Dr. Ulrike Müller in Weimar

Wann:
15. März 2017 um 17:00
2017-03-15T17:00:00+01:00
2017-03-15T17:15:00+01:00
Wo:
Stadtmuseum Weimar
Karl-Liebknecht-Straße 5/9
99423 Weimar
Deutschland

»Ein Recen­sent muß vor allem die Gewis­sen­haf­tig­keit besit­zen, nicht zu recensieren,wenn er das Buch nicht gele­sen hat«                                            (Ama­lie Winter)

»Warum kann ich nicht zuwei­len Minis­ter sein« –
Ama­lie Win­ter, eine eigen­wil­lige  Autorin der Wei­ma­rer Nachklassik.

Vor­trag und Lesung mit Dr. Ulrike Mül­ler, Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­le­rin, Weimar.

 

Ama­lie Win­ter gehört zur Genera­tion der unge­hor­sa­men Töch­ter der Wei­ma­rer Klas­sik. Ihre wich­tigste Wei­ma­rer Freun­din war die fünf Jahre älte­ren Otti­lie von Goe­the. Dem geis­ti­gen Anspruch und dem Bil­dungs­ideal die­ser Epo­che blei­bend ver­bun­den, mischte sie sich, wie ihre Ber­li­ner Freun­din Bet­tina von Arnim, in die gesell­schaft­li­che Debatte des poli­tisch, tech­nisch und sozial so beweg­ten 19. Jahr­hun­derts ein. Stan­des­den­ken und Kar­rie­restre­ben waren ihr zuwi­der, sie stritt für die Eman­zi­pa­tion der Frauen und der Juden sowie gegen soziale Ver­elen­dung. Ihrer Zeit vor­aus, wirbt sie in ihren päd­ago­gi­schen Schrif­ten dafür, Kin­dern ele­men­tare Men­schen­rechte zuzu­bil­li­gen und deren Erzie­hung nicht auf Straf­an­dro­hung, son­dern auf Ermu­ti­gung und Zuwen­dung zu grün­den. In der Wei­ma­rer Öffent­lich­keit erregte nicht nur ihr freies Lie­bes­le­ben Anstoß, son­dern auch ihre enge Freund­schaft mit Erb­groß­her­zog Carl Alex­an­der von Sach­sen Weimar-Eisenach.

Im Mit­tel­punkt einer klei­nen fei­nen Werk­aus­gabe, die Ulrike Mül­ler 2016 her­aus­ge­bracht hat, steht Ama­lie Win­ters zeit­kri­ti­sches Mär­chen »Das Frau­en­herz«. Grun­diert und ergänzt wird der Text durch zwei Skiz­zen zu Bio­gra­fie und Werk, mit denen Her­aus­ge­be­rin die Lese­rin­nen und Leser dazu ein­lädt, diese »char­mante Unbe­kannte« und ihr Werk neu – oder  wie­der – zu ent­de­cken. Dar­über hin­aus lässt sich ein inter­es­san­ter Ein­blick gewin­nen in die Ent­wick­lung weib­li­chen Schrei­bens zwi­schen Nach­klas­sik und 48er-Revo­lu­tion im Kon­text einer gan­zen Epoche.

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