Thema
Ramona de Jesús
Alle Rechte bei der Autorin. Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Autorin. Übersetzung von Rike Bolte.
Ramona de Jesús
Brief an Walentina Tereschkova
Liebe Walentina: barfuß auf dem Rücken
eines Kamels habe ich die Wüste erreicht der Himmel
dieser Stadt ist rot und ich habe keinen anderen Führer
als meinen Schmerz und meine Angst ich würde sagen es handele sich um Licht
bei diesen Männern doch eigentlich ist es eher diese Geste
einen Finger ins Wasser zu tauchen und hier und da
gelingt es mir zu Seite zu schielen und diese konzentrischen Kreise
Geschichte zu nennen und hier
und da gelingt es mir das Pochen meiner
Hände wahrzunehmen auf die Ansichtskarte des Gedächtnisses zu lugen auch
deswegen und um den Schlaf nachzuahmen schreibe ich dir
die Sterne in meinem Gesicht zählend auch deswegen drehe ich
mich um ein Bekenntnis ohne Zweifel ein Gebet
ist diese Irrfahrt dieser Hunger Zeugen ins Haus zu bringen
das so schlaflos so still so verlassen ist ich denke
an dich mit den Füßen oder dem Kopf über der Karte
schlafend in schwerem Schweiß ohne Stille ohne Worte
dann erwache ich und stehe auf
als wolle ich heulen oder mich anziehen und sehe wie
eilig um den Globus und hin zu dem Örtchen
an das die Brände zurückkehren wo das Ende dem Anfang
entgegenreitet dein Komet das breite Grinsen einer
anderen Wüste sich mir entgegenwirft
wie eine Zukunft mir ein Lied singt
das ich selbst verfasst habe so
selbst so schaut mich meine Einsamkeit an
***
Una carta para Valentina Tereshkova
querida Valentina: descalza sobre la espalda
de un camello he llegado hasta el desierto el cielo
de esta ciudad es rojo y yo no tengo otra guía
que mi dolor y mi miedo diría que es una la luz
la de esos hombres pero es más bien el gesto
de hundir en el agua un dedo y en tanto a veces
atino a mirar susceptible a los costados a llamar
historia a aquellos círculos concéntricos y en
tanto a veces alcanzo a sentir los latidos de
mis manos a ojear la postal del recuerdo también
por eso para imitar el sueño te escribo para contar
las estrellas en mi rostro también por eso me doy
la vuelta una confesión no hay duda un orar
es esta errancia ese apetito a poner testigos en
la casa tan insomne tan quieta abandonada pienso
en ti de pie o de cabeza al mapa durmiendo en
un sudor profundo sin silencio sin palabras
entonces me despierto y me levanto como si
para llorar o para vestirme y veo que cayendo
brioso alrededor del globo apresurado al sitito
donde regresan los incendios al punto donde
el final cabalga a su comienzo tu cometa la
ancha sonrisa de otro desierto se lanza hacia
mí como un futuro viene a cantarme una
canción que yo misma he compuesto así
mi misma así es como me mira mi soledad
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