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Patrick Siebert
Detlef Ignasiak: Das literarische Thüringen, Bucha 2014.
Mit der Gründung des Hoftheaters 1831 durch Bernhard II. wurde in der Residenzstadt ein neues kulturelles Kapitel aufgeschlagen. In der Herrschaftszeit von Georg II. stieg die Bühne zu einem Haus von europäischer Geltung auf. Mit der Konzentration auf die Bereiche Schauspiel und Orchester konnten sich beide Sparten auf einem hohen Niveau etablieren. Durch 2600 Gastspiele in mehr als 40 europäischen Theaterstädten in den Jahren 1874 bis 1890 wurde die Meininger Art, Theater zu spielen, international bekannt. Georg II. formulierte eine Theaterreform, die als »Meininger Prinzipien« bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die deutsche Bühnenpraxis bestimmte. Dabei achtete er vorrangig auf Werktreue und ein ausgewogenes Ensemblespiel. Die zur damaligen Zeit üblichen Starallüren waren in Meiningen verpönt. Der Schauspieler hatte hinter dem Text zurückzutreten. Massenszenen wurden eine Meininger Spezialität, da bis in die Nebendarsteller mit allen Schauspielern intensiv gearbeitet wurde. Um die Inszenierung zu vollenden, wurden auch authentische Bühnenbilder und eine historisch genaue Ausstattung zu Grundelementen der Hofbühne. Aber auch das Orchester erreichte unter so renommierten Leitern wie Hans von Bülow, Richard Strauss, Fritz Steinbach und Max Reger einen hohen Rang. Johannes Brahms kam als Berater des Herzogs in den Jahren 1881–1896 häufig an den Meininger Hof.
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