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Patrick Siebert
Detlef Ignasiak: Das literarische Thüringen, Bucha 2014.
Obwohl mit 21.000 Einwohnern nicht besonders groß, hat sich Meiningen als Kulturzentrum des Südthüringer Raumes etabliert. Neben einer reichen Theatertradition die vor allem mit dem Namen des Herzogs Georg II. von Sachsen-Meiningen verbunden ist, zeigt bereits das von zahlreichen klassizistischen Bauwerken gesäumte Stadtbild die Stellung der Stadt. Mit dem Status der Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Meiningen von 1680–1918 gingen städtebauliche Veränderungen, wie der Bau des Schlosses Elisabethenburg ab 1682, die Anlegung des Englischen Gartens ab 1782 oder die Eröffnung des ersten Hoftheaters 1831, einher. Wirtschaftlich spielte Meiningen im 16./17. Jahrhundert als Standort für Barchent- und Leinenweberei eine Rolle, die durch den Dreißigjährigen Krieg beendet wurde. Als einer der führenden Finanzplätze Deutschlands konnte sich die Stadt im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert etablieren. 1858 feierte die Stadt mit der Eröffnung der Werrabahn auch den Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz.
Bereits vor der Errichtung des Hoftheaters 1831 unter Bernhard II. (1800–1882) erlebte Meiningen eine kulturelle Blüte, die mit Georg I. (1761–1803) ihren Anfang nahm. Beispielgebend war seine Idee, Beamtenposten mit literarisch talentierten und tätigen Personen zu besetzen, die in Deutschland einzigartig blieb. Wenngleich im 19. Jahrhundert die Kleinheit der Meininger Verhältnisse das Spottwort »Kloßheim an der Soße« hervorbrachte, ist die Fruchtbarkeit der dortigen Kulturlandschaft nicht in Abrede zu stellen.
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