Friedrich Schiller – »Hoffnung«

Thema

Jede Woche ein Gedicht

Autor

Friedrich Schiller

Gedichte von Friedrich Schiller. Erster Theil, Siegfried Lebrecht Crusius, Leipzig, 1800.

Fried­rich Schiller

Hoff­nung

 

Es reden und träu­men die Men­schen viel
Von bes­sern künf­ti­gen Tagen,
Nach einem glück­li­chen, gol­de­nen Ziel
Sieht man sie ren­nen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wie­der jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

Die Hoff­nung führt ihn ins Leben ein,
Sie umflat­tert den fröh­li­chen Knaben,
Den Jüng­ling locket ihr Zauberschein,
Sie wird mit dem Greis nicht begraben;
Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,
Noch am Grabe pflanzt er – die Hoff­nung auf.

Es ist kein lee­rer, schmei­cheln­der Wahn,
Erzeugt im Gehirne des Toren.
Im Her­zen kün­det es laut sich an:
Zu was Bes­serm sind wir geboren;
Und was die innere Stimme spricht,
Das täuscht die hof­fende Seele nicht.

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