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Fragen an Thüringer Schriftstellerinnen und Schriftsteller
Kathrin Groß-Striffler
Reihe »Fragen an Thüringer Schriftstellerinnen und Schriftsteller« / Thüringer Literaturrat e.V.
1. Was verbindet Sie, nicht nur beim Schreiben, mit Thüringen?
In Thüringen bin ich seit 13 Jahren zuhause. Alles ist Stoff: die Stadt Jena und ihre Menschen, die Kultur, die Natur. Der Fischreiher, der morgens am Teich gegenüber landet. Die kulturellen Ausflüge nach Weimar. Die Saalehorizontale, auf der ich wandere. Ich als Wessi in Ossiland, mit allen Missverständnissen, Empfindlichkeiten, die damit verbunden sind, aber auch der immensen Bereicherung. Die auch die Flüchtlingsbetreuung bietet. Die Liste ist endlos. Ich bin hier, und das ist gut so.
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2. Was bringt Sie zum Schreiben?
Gute Bücher, das, was mir andere Menschen erzählen, Beobachtungen, die ich in mir, und nicht in einer Kladde, abspeichere. Die etwas in mir zum Schwingen bringen. Die Gefühle in mir auslösen. Alle Arten von Gefühlen.
3. Führen Sie Tagebuch oder ähnliche Aufzeichnungen, die Ihnen beim literarischen Schreiben helfen?
Nein, siehe oben.
4. Haben Sie feste Schreibstunden? Was/wer hält Sie vom Schreiben ab? Sind Sie ein Prokrastinateur? Was’n das?
Ich schreibe regelmäßig von früh bis mittags und am Nachmittag zwei Stunden. Ausnahme: wenn ich als Integrationslehrerin unterrichte. Sonst lasse ich mich nicht abhalten. Habe an meinem Arbeitscomputer keinen Internetanschluss. Habe kein Handy. Sehr hilfreich.
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5. Ihr Lieblingsort – – in Thüringen oder anderswo?
Unser Haus in Jenaprießnitz.
6. Wo haben Sie das Thema zu Ihrem letzten Buch gefunden?
Im Flüchtlingsheim.
7. Ihr Lieblingsbuch?
Thomas Bernhard, »Auslöschung«. Alle Stories von Raymond Carver und Alice Munro.
8. Haben Sie schon einmal etwas bereut, das Sie geschrieben haben?
Klar. Habe schon viel Schrott produziert. Die Schublade und der Müll sind voll davon.
9. Was war für Sie Ihr größter Erfolg?
Der Döblin-Preis.
10. Welches Wissensgebiet interessiert Sie neben der Literatur am meisten?
Die Politik.
11. Was ist für Sie Stil?
Uff. Stil ist das, was übrigbleibt, wenn alles Unstimmige ausgemerzt ist.
12. Wer ist für Sie die bedeutendste Person in Thüringen oder anderswo?
Wüsste ich jetzt niemanden.
13. Hat man neben dem Schreiben noch Lust auf Bücher und Lesen – oder halten Sie es mit Kurt Tucholsky: Das bißchen, was ich lese, schreib ich mir selbst?
Nee, Lesen ist mein zweites Standbein. Und gute Bücher sind wie gute Freunde.
14. Ihr Lieblingsschlager oder Lieblingsvolkslied?
Queen, I want to break free.
15. Haben Sie ein (Lebens-)Motto?
Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Abb.: Foto privat.
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