Textwerkstatt für Frauen vom 18. bis zum 21.07.2019 in Bad Blankenburg
Die Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. lädt in Zusammenarbeit mit dem Lese-Zeichen e.V. zur Textwerkstatt für Frauen ein. Die Einladung richtet sich sowohl an Frauen, die bereits länger literarisch arbeiten und/oder schon publiziert haben, als auch an Frauen, die vor allem Lust am Schreiben mitbringen und mit- und voneinander lernen wollen, für ihre Texte einen literarischen Maßstab zu entwickeln und an der Gestaltung zu arbeiten. Willkommen sind sowohl Lyrik als auch Prosa, (auto)biografische Texte und experimentelle Formen. Fundierte Textkritik, intensiver Austausch, Respekt und Spaß – nichts soll zu kurz kommen. Wir freuen uns auf interessierte Frauen und eine bunte Palette an Texten!
Weimar als Zentrum der Brasilienrezeption – Vortrag von Sylk Schneider
Nirgends im deutschsprachigen Raum erschienen im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts mehr Publikationen zu Brasilien als in Weimar. Der Vortragende arbeitet derzeit an der Publikation „Viagem de Goethe ao Brasil« und geht in diesem Zusammenhang der Frage nach, worin die Ursachen für diese Brasilienbegeisterung zu finden sein könnten. Sylk Schneider nutzt bibliophile Schätze aus Goethes Bibliothek und greift darüber hinaus andere Werke aus dem reichen Fundus der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, dem Goethe- und Schiller-Archiv sowie den Sammlungen der Museen der Klassik Stiftung Weimar auf, die vom großen Interesse an Brasilien zeugen.
Sylk Schneider ist Diplom-Volkswirt mit dem Schwerpunkt Regionalstudien Lateinamerika. Er studierte neben Volkswirtschaft auch Geographie und Romanistik in Tübingen und in Brasilien. Forschungsaufenthalte führten ihn auch später wieder nach Brasilien. Sylk Schneider entwickelt Museumskonzeptionen und ist als Kurator und Autor tätig, vorrangig zu den Themenfeldern Esskultur und zu deutsch-brasilianischen Beziehungen. 2008 erschien der Band „Goethes Reise nach Brasilien. Gedankenreise eines Genies«. 2011 kuratierte er mit „Ernst Feder. Ein Journalistenleben zwischen Weimarer Republik, Exil und Goethe« eine Ausstellung im Weimarer Stadtmuseum. Vor zwei Jahren hat Sylk Schneider das Brauereimuseum Weimar-Ehrings-dorf konzipiert.
Lesekonzert mit Christian Rosenau und Falk Zenker (Gitarre)
sowie Romina Nikolić und Giordano Bruno do Nascimento (Klavier).
Eine Veranstaltung des via nova e.V. in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen. Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Adele Schopenhauer – ›Weil ich so individuell bin‹«
Ausstellung vom 2. August – 15. Dezember 2019
Eröffnung der Ausstellung am 1. August um 17.00 Uhr.
Adele Schopenhauer (1797–1849) wird oft bloß als Schwester des Philosophen Arthur oder Tochter der Salonière Johanna wahrgenommen. Nur wenige kennen ihr künstlerisches und dichterisches Werk, dem das Goethe- und Schiller-Archiv in ihrem 170. Todesjahr erstmals eine eigene Ausstellung widmet. Im Original gezeigte Briefe geben Einblick in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum ›Vater‹ Goethe, die Freundschaft zum Schriftsteller Immermann und die Verhandlungen mit dem Brockhaus-Verlag. Präsentiert werden ihre introspektiven Tagebücher wie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen. Ihre fantasievollen Scherenschnitte, Aquarellmalereien und Arabesken zeigen eine weibliche Persönlichkeit mit starken individuellen Zügen und weiten kulturellen Interessen. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Sibylle Mertens-Schaaffhausen, Ottilie von Goethe und Allwina Frommann nach Weimar gelangte.
Das Begleitbuch zur Ausstellung wird von den Kuratorinnen Francesca Müller-Fabbri und Claudia Häfner erarbeitet und erscheint in der Verlagshaus Römerweg GmbH Wiesbaden.
Im Rahmen der seit 2012 stattfindenden Sommerwerkstatt des Vereins Pößneck Alternativer Freiraum findet in Kooperation mit dem Lesezeichen e.V. ein 5 tägiges Seminar statt, in welchem der Pößnecker Autor und Rezitator M.Kruppe mit interessierten Jugendlichen (ab 12 Jahre) ein Live-Hörspiel erarbeitet. Das Ergebnis wird am Freitag 2. August um 16.00 Uhr vorgestellt.
Hintergrundinformation über das Seminar [geschlossene Veranstaltung]:
Montag – Mittwoch jeweils 15.00 Uhr
Während am Montag der Stoff ausgewählt und die Rollen verteilt werden, legen wir den Fokus am Dienstag und Mittwoch auf die Proben. Hierbei erlernen wir in Ansätzen deutliche und betonende Aussprache und die Identifikation mit der jeweiligen Rolle.
Am Donnerstag findet dann die Generalprobe statt. Um der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, wird diese aufgezeichnet und jeder/jedem Teilnehmenden auf CD ausgehändigt.
Am Freitag wird das Stück auf der Bühne vor Publikum präsentiert.
Bestenfalls formiert sich innerhalb des Seminars eine Interessengruppe, die zukünftig als feste Laiengruppe im Bereich Live-Hörspiel und Theater arbeitet.
Lesung mit Florian Werner (Berlin) aus seinem Buch „Schnecken. Ein Portrait.“
Musik: Oliver Räumelt (Weimar), Akkordeon
„Ihr Gehäuse wird für seine Spiralform bewundert, ihre kriechende Fortbewegungsweise verlacht, ihr schleimiger Körper als widerwärtig empfunden, aber dennoch mit Genuss und Knoblauchbutter verspeist. Unser Verhältnis zur Schnecke ist höchst widersprüchlich. Höchste Zeit, sich diesem schillernden Tier mit der gebotenen Behutsamkeit anzunähern. Florian Werner macht sich auf die kulturgeschichtliche Spur der Schnecke, besucht die World Snail Racing Competition in England, eine Bio-Schneckenfarm in Frankreich und klärt auf über die Virtuosität des Schneckensex. Und es zeigt sich: In unserer von zielloser Hektik und rastloser Geschäftigkeit geprägten Moderne hat die Schnecke mit ihrer ruhigen Beharrlichkeit gar das Zeug zum Sehnsuchtstier.
Florian Werner, 1971 geboren, ist promovierter Literaturwissenschaftler, schreibt erzählende Sachbücher und Prosa und arbeitet für den Hörfunk. Sein Buch »Die Kuh. Leben, Werk und Wirkung« (2009) wurde von der Zeitschrift Bild der Wissenschaft zum ›Wissenschaftsbuch des Jahres‹ gewählt und mit dem Literaturpreis Umwelt des Landes Brandenburg ausgezeichnet.
Oliver Räumelt (Akkordeon) absolvierte seine Ausbildung an den Musikhochschulen Trossingen und Weimar; nach dem Studium folgte ein längerer Aufenthalt in Brasilien. Konzerte führten ihn u.a. nach Ungarn, Spanien, Frankreich, Österreich, Weißrussland, Russland, Kanada und in die USA. Er leitet die Formation „Celina Tango“ und spielt seit 2011 mit „Christa Platzer & Band“.
»›Mich hat er durch mein Leben begleitet‹ – Käthe Kollwitz und Goethe« – Präsentation des neuen Goethe-Jahrbuchs der Goethe-Gesellschaft mit Prof. Dr. Wolfgang Holler (Weimar).
Im Anschluss Geselligkeit bei einem Glas Wein.
Mit Literaten aus der Region, Vera Vorneweg, Sandra Blume und Rico Wagner.
Eine wunderbare Nacht mit Lyrik, Prosa, Musik und vielem mehr!
Man nehme: eine vorzugsweise warme Sommernacht, eine lauschiges Kunstcafé, eine magische Prise Musik und Poeten, die für all das und viel mehr die richtigen Worte finden. Das könnte doch ein unvergesslicher Abend werden!
Wir freuen uns in diesem Jahr auf Vera Vorneweg, die als „Dorfschreiberin“ in Kaltenlengsfeld Furore machte und aktuell als Preisträgerin des Literaturstipendiums »Harald Gerlach« des Freistaats Thüringen ihren „Roman der Vielen“ schreibt, auf elektronische Soundlandschaften von Rico Wagner unter der Lyrik von Sandra Blume, auf eine offene Bühne für interessante Literaten aus der Region, auf einen illuminierten Cafégarten an Eisenachs berühmter bunter Treppe, auf Wein & Cocktails, auf chillige Beats in den späteren Abendstunden und vor allem auf ein entzücktes Publikum, das all das Servierte mit Freude genießt!
Programm:
18 Uhr: Eröffnung und Offene Bühne für interessante & interessierte Literaten aus der Region
19 Uhr: Lesung Vera Vorneweg aus ihrem entstehenden „Roman der Vielen“
20 Uhr: „Lyrik meets Electronic Soundscapes“ Sandra Blume und Rico Wagner
21 Uhr: AUSKLANG mit chilliger, elektronischer Musik by Rico Wagner von paco|biet aus Erfurt
Moderation: Franziska Gaulke.
Mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
Was? Schon wieder Ende August? Ach … noch ein bisschen faul in der Sonne liegen! Doch nein, wenn die Ferien vorbei sind, klappert gnadenlos das Hamsterrad. Unentwegt fleißig wirken, das scheint der kategorische Imperativ unserer Kultur zu sein. Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Drückeberger und Tagediebe werden amtlicherseits nicht geduldet (was nicht heißt, dass Fleiß sich lohnt). Dabei lebt die Muse von der Muße und nichts ist so inspirierend wie ein vergammelter Nachmittag. Genau das machen wir am 24. August: Wir schwelgen im Nichtstun – und zwar fleißig. Ich freu mich drauf!
ACHTUNG, NICHT VERGESSEN: Wir beginnen bereits um 10 Uhr!
Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie).
Lesung mit Nancy Hünger und Christine Hansmann: „Der Garten im Gedicht“
Musik: Klaus Wegener, Klarinette/Saxophon
„Hast du einen Garten und eine Bibliothek, dann hast du alles, was du brauchst.« (Cicero)
Zu allen Zeiten haben Gärten MalerInnen und DichterInnen inspiriert. Ausgehend von einzelnen Blumen, weitet sich der Blick in das Leben der Gärten. Präsentiert werden ausgewählte Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe bis in unsere Gegenwart, besinnlich oder humorvoll – Poesie pur!
Der bekannte Jenaer Musiker Klaus Wegener setzt mit Saxophon und Klarinette musikalische Akzente.
Der Pakt. Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz 1939 – 1941
Das politische Buch im Gespräch | Lesung und Gespräch mit Claudia Weber und Peter Krause
Claudia Weber ist Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der EuropaUniversität Viadrina in Frankfurt (Oder).
»Lisa Heise: Scherzo im Moll«
Die Rilke-Korrespondentin und ihr Jenaer Tagebuch 1937/38
Lesung und Vortrag mit Kristin Schwamm und York-Egbert König.
Lisa Heise (1893–1969) ging im Jahr 1930 fast über Nacht in die Literaturgeschichte ein. Damals veröffentlichte der Leipziger Insel Verlag Rainer Maria Rilkes »Briefe an eine junge Frau«. Gerichtet waren sie an Lisa Heise, mit der der berühmte Dichter zwischen 1919 und 1924 korrespondierte. Das schmale, kaum zehn Briefe umfassende Bändchen fand beim Lesepublikum eine überraschend große Resonanz.
Dass Lisa Heise aber nicht nur Korrespondentin des berühmten Dichters war, sondern eine Autorin ganz eigenen Ranges, zeigen ihre im Nachlass aufgefundenen Prosaarbeiten. Die autobiographisch geprägten Texte machen deutlich, wie eng ihr Leben und Schreiben mit Thüringen verbunden war.
Eine besonders wichtige Lebensstation ist dabei Jena, wo Lisa Heise von 1926 bis 1938 lebt. Sie arbeitet zunächst als Sekretärin des bedeutenden Mediziners Emil Klein (1873–1950) an dessen Klinik für Naturheilverfahren. Klein hatte in Jena außerdem die erste Professur für Naturheilverfahren an einer deutschen Universität inne. Als die damals fortschrittliche Klinik nach der nationalsozialistischen Machtübernahme geschlossen wird, wechselt sie zur HNO-Klinik, wo sie bis 1938 tätig ist. So kann sie für sich und den Sohn sorgen, für den sie nach dem frühen Scheitern ihrer Ehe mit dem Maler und Kunstgewerbler Wilhelm Heise seit 1919 allein verantwortlich ist. Sie ermöglicht ihm so ein Ingenieursstudium im nahen Weimar.
Die wenige freie Zeit nutzt Lisa Heise zum Schreiben, in der Hoffnung, sich damit eines Tages von ihrem Klinikalltag, dem »Leben auf dem Büroschemel«, loskaufen zu können. Sie veröffentlicht kleinere Erzählungen und Gedichte in Zeitungen und Zeitschriften und gibt 1934 in der Berliner Rabenpresse als Ergänzung zu den Briefen des Dichters, ihre »Briefe an Rainer Maria Rilke« heraus. Damit beschert sie dem kleinen Verlag den einzigen »Bestseller« seiner Geschichte.
»Scherzo in Moll« nennt sie ihre Erinnerungen der Jenaer Jahre 1937/38. Darin erzählt sie mit großer Sprachkraft und Leichtigkeit und voll feiner Ironie vom schwierigen Alltag einer alleinstehenden berufstätigen Frau, beobachtet die zunehmende Militarisierung des öffentlichen Lebens im Jahr vor Kriegsausbruch und berichtet von Besuchen bei Freunden und Bekannten, so dem pensionierten Pfarrer Carl Vogl in Vierzehnheiligen.
Eine andere Lebensstation war Weimar, wo Lisa Heise von 1920 bis 1924 auf der Tiefurter Flur gemeinsam mit einer Freundin eine kleine Gärtnerei betreibt. Der heroische Versuch der beiden Frauen, wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen, spricht sich herum und Besucher aus der Stadt, besonders von Bauhausmitarbeitern und Studenten stellen sich ein. Auch darüber erzählt sie in einem klugen und ausdrucksstarken Prosatext.
Aus Lisa Heises jetzt erstmals in Buchform vorliegenden Lebenserinnerungen lesen York-Egbert König (Historiker) aus Eschwege und Kristin Schwamm (Übersetzerin) aus Göttingen. Im Mittelpunkt des biographischen Portraits werden die Jenaer Jahre stehen.
Mona Krassu liest aus ihrem spannend erzählten, neuen Roman »Freitagsfische«, der die Geschichte einer Familie nachzeichnet, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Breslau flüchtet, um ein neues Leben in der DDR zu beginnen. Die Familie weiß nicht, wo der Vater verblieben ist, die Familienmutter Irma muss alleine, arm wie sie ist, für vier Kinder sorgen. Der Größte, Dietmar, flüchtet in den Westen, was Repressalien nach sich zieht, die Jüngste, Siegi, ist Außenseiterin und sorgt beständig für Probleme. Schlimmer noch ist allerdings die Tatsache, dass die Familie angefeindet und ausgegrenzt wird.
Mona Krassu erzählt mit feiner Feder, zieht die Betrachter tief ins Geschehen hinein und lässt sie mit der Familie mitleiden und ‑hoffen. Im Anschluss steht die Autorin für Fragen und Gespräche zur Verfügung; am Büchertisch kann das Buch – gern mit Widmung – erworben werden.
Veranstaltungslink: http://www.outbird.net/Veranstaltung/mona-krassu-liest-aus-freitagsfische-29–08-2019-bibliothek-bad-klosterlausnitz/
„Pflanzenmärchen aus aller Welt.“ Erzählt von Angelika Tilsner
„Ein großer blauer Falter ließ sich auf mir nieder und deckte mich mit seinen Flügeln zu. Und tiefer und tiefer versank ich in Träume. So lag ich lange und vergessen wie unter einem blauen Himmel.“ (Hans Arp)
Pflanzenmärchen aus aller Welt werden von der Märchenerzählerin Angelika Tilsner aus Leipzig erzählt:
»Zwei alte Bäume«, die sich unterhalten – Bretagne.
»Ungali«, der Baum, der mit seinen Früchten Lebenskraft spendet – Afrika.
»Die Anemone«, die dem Schmetterling bis zum Tod verbunden bleibt – Norwegen.
»Das Basilikummädchen«, das Königin wird – Griechenland.
Die Märchen entfalten jedoch erst ihren Zauber, wenn sie frei und lebendig nach alter Tradition erzählt und gemeinsam gehört werden.
Angelika Tilsner: Nach dem Lehramtsstudium in den Fächern Musik und Kunst arbeitete sie als Stadt- und Museumsführerin in Lüneburg. Ein zweijähriger Aufenthalt in Porto Alegre, Brasilien, wo sie an einer Bilingualen Schule lehrte und an Ausstellungs- und Kunstprojekten mitwirkte, schloss sich an. Während ihrer folgenden jahrelangen Lehrtätigkeit in Niedersachsen unterrichte sie auch Kunst, Theater und Musik und absolvierte Ausbildungen als Theaterpädagogin und Märchenerzählerin. Heute lebt sie als freie Erzählerin in Leipzig.
Der Eintritt ist kostenlos, um Spenden wird gebeten.
„Pflanzenmärchen aus aller Welt.“ Erzählt von Angelika Tilsner
„Ein großer blauer Falter ließ sich auf mir nieder und deckte mich mit seinen Flügeln zu. Und tiefer und tiefer versank ich in Träume. So lag ich lange und vergessen wie unter einem blauen Himmel.“ (Hans Arp) Pflanzenmärchen aus aller Welt werden von der Märchenerzählerin Angelika Tilsner aus Leipzig erzählt:
»Zwei alte Bäume«, die sich unterhalten – Bretagne.
»Ungali«, der Baum, der mit seinen Früchten Lebenskraft spendet – Afrika.
»Die Anemone«, die dem Schmetterling bis zum Tod verbunden bleibt – Norwegen.
»Das Basilikummädchen«, das Königin wird – Griechenland.
Die Märchen entfalten jedoch erst ihren Zauber, wenn sie frei und lebendig nach alter Tradition erzählt und gemeinsam gehört werden.
Angelika Tilsner: Nach dem Lehramtsstudium in den Fächern Musik und Kunst arbeitete sie als Stadt- und Museumsführerin in Lüneburg. Ein zweijähriger Aufenthalt in Porto Alegre, Brasilien, wo sie an einer Bilingualen Schule lehrte und an Ausstellungs- und Kunstprojekten mitwirkte, schloss sich an. Während ihrer folgenden jahrelangen Lehrtätigkeit in Niedersachsen unterrichte sie auch Kunst, Theater und Musik und absolvierte Ausbildungen als Theaterpädagogin und Märchenerzählerin. Heute lebt sie als freie Erzählerin in Leipzig.
Der Eintritt ist kostenlos, um Spenden wird gebeten.
Am 01.09.2019, startet offiziell der 19. PROVINZSCHREI – und zwar traditionell mit einer Veranstaltung zum Internationalen Weltfriedenstag.
Um 18:00 Uhr liest der Journalist und Buchautor Wolfgang Bauer im CINEPLEX-Kino in Suhl aus seinem aktuellen Buch: „Über das Meer: Mit Syrern auf der Flucht nach Europa – Eine Reportage.“
Vor unseren Augen spielt sich eine doppelte humanitäre Katastrophe ab: Der syrische Bürgerkrieg fordert nach wie vor zahllose Menschenleben. Millionen Syrer sind auf der Flucht. Einige von ihnen wagen von Ägypten aus die Überfahrt nach Europa. Bei diesem Unterfangen sterben Jahr für Jahr Hunderte Menschen, das Mittelmeer ist damit die gefährlichste Seegrenze der Welt. Der Zeit-Reporter Wolfgang Bauer hat syrische Flüchtlinge begleitet. In ihren Verstecken in Ägypten, im Boot, auf den Straßen Europas Er schildert die Schicksale, die sich hinter den abstrakten Zahlen verbergen, und die dramatischen Umstände der Flucht. Ein authentisches Dokument und zugleich ein leidenschaftlicher Appell für eine humanitärere Flüchtlingspolitik. Im Anschluss zeigen wir den Film „Seefeuer“ (Originaltitel: Fuocoammare, italienisch für Feuer auf See). Der italienische Dokumentarfilm von Gianfranco Rosi aus dem Jahr 2016 spiegelt das Leben auf der italienischen Flüchtlingsinsel Lampedusa wieder, die seit Jahren das Ziel vorwiegend afrikanischer Flüchtlinge ist. Der Film wurde bei der Berlinale 2016 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet und erhielt eine Oscar-Nominierung.
Wolfgang Bauer: geboren 1970, arbeitet für die Wochenzeitung DIE ZEIT. Für seine Reportagen wurde er u.a. mit dem Katholischen Medienpreis und dem Prix Bayeux-Calvados des Correspondants de Guerre ausgezeichnet.
Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne mit Linn Dittner, Friedrich Herrmann, Steve Kußin und Flemming Witt.
Einmal im Monat springen die drei Stage-Autoren Friedrich Herrmann, Linn Dittner, Flemming Witt und Steve Kußin auf Jenas Bühnen und begeistern mit Teamtexten, Slam Poetry, Kurzgeschichten, Interviews und Literaturexperimenten.
Die Leseshow wird ergänzt durch wechselnde Gastautoren aus ganz Deutschland und den prälegendärsten Musizi aus Thüringen.
Rotraut Greßler (Waltershausen): Karl Gustav Hempel (1819–1877) – ein Verleger aus Waltershausen
Karl Gustav Hempel war Buchhändler, Journalist und ein bedeutender Verleger. Gebürtig aus Waltershausen baute Hempel nach Stationen in Bautzen und Krefeld in Berlin einen erfolgreichen Verlag auf. Ein verlegerischer Schwerpunkt lag auf popularisierenden Büchern aus dem Bereich der Naturwissenschaft. Sein Werk zur Astronomie zählte zu den weltweit erfolgreichsten! Hempel blieb seiner Heimatstadt Waltershausen bis zum Lebensende verbunden.
Rotraut Greßler, Bibliothekarin und freie Autorin, stellt das wechselvolle Leben des großen Verlegers Karl Gustav Hempel vor.
In der Reihe »Der Politische Salon: Einmischen!« disktuiert der Autor Jens Balzer mit dem Rapper Hendrik Bolz von »Zugezogen Maskulin« über Freiheit und Verantwortung in der Popkultur, die Notwendigkeit roter Linien und den schmalen Grat zwischen Pop und Populismus.
Moderiert wird der Abend von Marion Brasch und Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Debatte zu beteiligen.
Eine Veranstaltung des Kultur:Hauses Dacheröden in Kooperation mit der Körber-Stiftung.
Tim Pröse liest »Samstagabendhelden« – Begegnungen mit den legendären Stars aus Film, Funk, Fernsehen
Tim Pröse spürt dem Gefühl einer ganzen Generation, einer Epoche nach und porträtiert die großen Entertainer, Schauspieler, Künstler, mit denen wir aufwuchsen, die uns begleitet, geprägt, erheitert und über viele Jahre die Familienabende vor dem Fernseher bestimmt haben. Mit Udo Lindenberg fährt er auf dessen »Rockliner«, Barbara Schöneberger erlaubt ihm als bisher einzigem Journalisten wirklich private Einblicke, Götz George und Pierre Brice geben ihm ihre letzten Interviews… Pröse trifft Thomas Gottschalk, Christiane Hörbiger, Hape Kerkeling, Konstantin Wecker, Jan Fedder, Alfred Biolek und lässt Legenden wie Udo Jürgens, Loriot, Hans-Joachim Kulenkampff, Harald Juhnke, Günter Strack und andere noch einmal für uns aufleben. Wie keinem Zweiten gelingt es ihm, Menschen zu öffnen, Stimmungen einzufangen und vergrabene Gefühle und Geschichten ans Licht zu holen. Die Wiederauferstehung des Samstagabend-mit-der-Familie-vor-dem-Fernseher-Gefühls.
»In seinen Porträts und Interviews treten legendäre Entertainer, Schauspieler und Sänger noch einmal ins Scheinwerferlicht, einige Stars von heute Blicken zurück. Positiv nostalgisch.«
Corina Gutmann & Gäste: Lesung & Gesprächsrunde aus & zu »Kopfkino«
Unter Corina Gutmanns Regie und hohem Engagement entstand in vielen Stunden Schreibworkshop in der JVA Hohenleuben die Anthologie „Kopfkino„, in welcher Inhaftierte ihre Sehnsüchte, Träume, ihren Schmerz und ihre Visionen in Lyrik, Prosa und Short Stories zum Ausdruck bringen. Ein starkes Buch mit starken Texten, welches am heutigen Abend von Corina Gutmann in der Geraer Theaterfabrik präsentiert wird. Im Anschluss wird es eine Gesprächsrunde zwischen Corina Gutmann, dem Präsidenten des Geraer Landgerichts Peter Granderath und dem Leiter der JVA Hohenleuben Jürgen Frank zum Thema Resozialisierung geben. Wir freuen uns auf diesen wichtigen Abend.
Die Veranstaltung wird in Kooperation des Corvus e. V. mit der Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen organisiert.
Veranstaltungslink: http://www.outbird.net/Veranstaltung/gefaengnisanthologie-kopfkino-buchpraesentation-gespraechsrunde-06–09-2019-theaterfabrik-gera/
Rudolstädter KulTourNacht
„In die Welt gehen“ – Persönlichkeiten des Schillerhauses an den Brennpunkten der Weltgeschichte
Schillers spätere Frau Charlotte von Lengefeld liebte das Reisen ebenso sehr wie ihre Schwester Caroline und verfasste wie diese Reisebeschreibungen. Carolines erster Mann, Friedrich von Beulwitz, besuchte im Auftrag des Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt mehrmals Paris und sprach bei Kaiser Napoleon vor; Carolines zweiter Ehemann, Wilhelm von Wolzogen befand sich gar im Sommer 1789 in Paris und hielt seine Sicht der revolutionären Ereignisse in seinem Tagebuch fest. Später handelte er am turbulenten russischen Zarenhof die Hochzeit der Zarentochter Maria Pawlowna mit dem Weimarer Erbprinzen aus. Bei einem Gang durchs Museum wird ein Kaleidoskop aus Tagebüchern, Reisebeschreibungen, Berichten und Dokumenten die internationalen Kontakte der Rudolstädter Familie Schillers in den verschiedensten Facetten zeigen.
Am Abend vor der Eröffnung des Thüringer Märchen- und Sagenfestes gibt es eine Erzählveranstaltung für Erwachsene auf Burg Ranis. Schließlich sind Märchen und Geschichten nicht nur etwas für Kinder. Antje Horn, Erik Studte und Gäste erzählen Geschichten für Erwachsene, bei schönem Wetter im Burghof.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei, mit Händen und Füßen. Seit einigen Jahren leiht sie Märchen und Geschichten aus aller Welt ihre Stimme. Warum? Märchen und Geschichten sind stets auf Wanderschaft. Sie überwinden Ländergrenzen und Weltmeere, oft wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, das Sanfte besiegt das Harte, Unmögliches wird Wirklichkeit, Uraltes und gerade Entstehendes verbinden sich während des Erzählens. Die Erzählerin reist mit dem Publikum durch ferne Länder und innere Welten. Wie arm wären wir ohne Märchen und Geschichten. Wir haben sie bitter nötig, gerade heute!
Erik Studte ist Schauspieler und Theaterpädagoge. Er gastierte u.a. an den Sophiensaelen Berlin, am Hans Otto Theater Potsdam und am Schauspielhaus Salzburg. Im TV war er u.a. in den Serien „Ein starkes Team“, „Schloss Einstein“ und „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ zu sehen. Erik Studte ist seit 2007 festes Ensemblemitglied der Shakespeare Company Berlin.
Mit dabei sind dieses Jahr ganz neue Erzähler in Form einer offenen Erzählbühne.
11 Uhr bis 15.30
Drucken wie zu Gutenbergs Zeiten – Buchbinden zum Mitmachen – Aus Liebe zum Buch – Lesen ist Zukunft.
Thüringer Kaffeetafel, Bratwurst, Getränke.
13.00
Buchlesung mit dem Kinderbuch-Autor Hubert Schirneck und und der Illustratorin Ina Hattenhauer.
16.00
Chor »Cantabile« in der St. Petri-Kirche.
»Freitagsfische« – Lesung mit Mona Krassu
Nach dem zweiten Weltkrieg muss Irma Geipel zusammen mit ihren vier Kindern aus ihrer Heimat Breslau fliehen. Die Familie kommt in einer Kleinstadt der Sowjetischen Besatzungszone unter. Dort begegnen ihnen die Menschen misstrauisch, bisweilen feindselig.
Ob der Vater Herbert aus der russischen Kriegsgefangenschaft heimkehren wird, bleibt lange Zeit ungewiss.
Die junge DDR bringt weitere Konflikte mit sich. Der älteste Sohn Dietmar wehrt sich gegen den propagierten Sozialismus. Noch vor dem Mauerbau flieht er in die BRD. Seine Flucht hat Folgen für die Familie. Irma hängt das Kreuz von der Wand ab. Die Angst bleibt.
„Ein wunderbares und wundersames Buch. Mona Krassu erzählt meisterlich eine Geschichte, die lange nachbrennt. Unbedingt lesenswert!“
Feridun Zaimoglu
Das ganze Jahr über verzaubern professionelle Erzähler mit ihren Künsten große und kleine Zuhörer. Die Tradition des freien Erzählens und die damit verbundene Kultur des Zuhörens sind den Organisatoren Lese-Zeichen e.V. und Stadt Meiningen ebenso wichtig, wie das Märchen als traditionelles Bildungs- und Kulturgut.
Die Eröffnung des Thüringer Märchen- und Sagenfestes findet am „Tag des offenen Denkmals“ auf Burg Ranis statt. Los geht es ab 15 Uhr. Die Märchenerzähler Andreas von Rothenbart und Hansi von Märchenborn werden erzählen. Junge Nachwuchserzähler und Musiker erzählen gemeinsam mit Antje Horn eine Geschichtes. Doch das ist noch nicht alles! Der Verein Burgfreunde der Burg Ranis ist ebenfalls wieder mit von der Partie. Es wird ein Kinderritterlager geben, einen Batselstand, Kinderschminken und Versorgung mit Essen und Getränken.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., mit freundlicher Unterstützung der JenAcon GmbH
Der Thüringer Literaturpreis geht in diesem Jahr an Sibylle Berg. Er wurde am 3. September in Erfurt verliehen.
In der Kulturnacht am Sonntagabend nach 22 Uhr berichtet MDR THÜRINGEN von der Preisverleihung und stellt Ausschnitte der Reden vor.
Die in Weimar geborene Autorin lebt heute in Zürich und veröffentlichte Romane, Theaterstücke und Essays. Ihr im April erschienener Roman »GRM« feiert Erfolge, die bis heute andauern. Wochenlang stand er auf den Bestseller-Listen.
Die Geschichte von vier Jugendlichen aus dem englischen Rochdale führt in eine düstere, aber durchaus denkbare Zukunft. Der Neoliberalismus hat ganze Arbeit geleistet, Armut, Gewalt und Schmutz beherrschen das Leben vieler Menschen. Die vier starten nun den Versuch, aus dieser Welt zu entfliehen und brechen nach London auf.
Autor und Moderator der MDR THÜRINGEN Kulturnacht am 8. September ist Torsten Unger.
»Freitagsfische« – Lesung mit Mona Krassu
Nach dem zweiten Weltkrieg muss Irma Geipel zusammen mit ihren vier Kindern aus ihrer Heimat Breslau fliehen. Die Familie kommt in einer Kleinstadt der Sowjetischen Besatzungszone unter. Dort begegnen ihnen die Menschen misstrauisch, bisweilen feindselig.
Ob der Vater Herbert aus der russischen Kriegsgefangenschaft heimkehren wird, bleibt lange Zeit ungewiss.
Die junge DDR bringt weitere Konflikte mit sich. Der älteste Sohn Dietmar wehrt sich gegen den propagierten Sozialismus. Noch vor dem Mauerbau flieht er in die BRD. Seine Flucht hat Folgen für die Familie. Irma hängt das Kreuz von der Wand ab. Die Angst bleibt.
„Ein wunderbares und wundersames Buch. Mona Krassu erzählt meisterlich eine Geschichte, die lange nachbrennt. Unbedingt lesenswert!“
Feridun Zaimoglu
Zum 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt:
„Die Natur muss gefühlt werden …“ –
Literarische Floßfahrt auf der Saale mit dem Schauspieler Marcus Ostberg
Getreu Humboldts Überzeugung „Die Natur muß gefühlt werden, wer sie nur sieht und abstrahiert, kann … Pflanzen und Tiere zergliedern, er wird die Natur zu beschreiben wissen, ihr aber selbst ewig fremd sein“ soll der feste Boden des Schillerhauses mit dem schwankenden eines Floßes vertauscht werden. Der Schauspieler Marcus Ostberg liest während der Fahrt Passagen aus Humboldts Beschreibungen der ersten großen Amazonasexpedition vom Februar 1800.
Die Platzzahl ist auf 23 begrenzt, Reservierung bis 31. Juli 2019, Dauer: ca. 2 Stunden, im Gasthof „Am Floßanger“ in Weißen besteht die Möglichkeit der Einkehr. Die Rückreise von Uhlstädt erfolgt individuell; die Züge fahren regelmäßig
Zum 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt
„Die Natur muß gefühlt werden …“ – Literarische Floßfahrt auf der Saale
mit dem Schauspieler Marcus Ostberg
Getreu Humboldts Überzeugung „Die Natur muß gefühlt werden, wer sie nur sieht und abstrahiert, kann … Pflanzen und Tiere zergliedern, er wird die Natur zu beschreiben wissen, ihr aber selbst ewig fremd sein“ soll der feste Boden des Schillerhauses mit dem schwankenden eines Floßes vertauscht werden. Der Schauspieler Marcus Ostberg liest während der Fahrt Passagen aus Humboldts Beschreibungen der ersten großen Amazonasexpedition vom Februar 1800 auf den Flüssen zwischen Orinoco und Rio Negro. Dabei soll aber auch Zeit für das geräuschlose Gleiten bleiben, das eine Floßfahrt so besonders macht und die Anschauung der Natur unmittelbar verändert.
Dauer: ca. 2 Stunden, im Gasthof „Am Floßanger“ besteht die Möglichkeit der Einkehr, Treffpunkt: Bootsanlegestelle Kirchhasel, Endpunkt Uhlstädter Wehr.
Begleiten Sie uns mit der „Thüringer Anthologie“ auf eine poetische Reise durch Thüringen. Nancy Hünger und Aline Thielmann lesen die schönsten Gedichte eines Programms, das durch ganz Thüringen führt. Begleitet werden sie von Jens Kirsten und Christoph Schmitz-Scholemann, den Herausgebern der „Thüringer Anthologie“, die moderierende Zwischentexte lesen.
Von März 2014 bis März 2017 erschien in jeder Wochenendausgabe der „Thüringer Allgemeinen“ auf der Kulturseite ein Gedicht mit einem kurzen Kommentar. Allein das dürfte in der Landschaft der deutschen Regionalzeitungen einzigartig sein. Hinzu kommt, dass alle Gedichte, sei es durch die Autoren, sei es durch das Thema, eine Verbindung zu Thüringen haben.
Wer weiß, dass Thüringen von Walther von der Vogelweide über die Weimarer Klassiker bis zu zeitgenössischen Lyrikern wie Lutz Seiler ein poesiegesättigtes und weltoffenes Kulturland ist, der ahnt auch, dass die regionale Verbindung nichts mit Engstirnigkeit zu tun hat, sondern im Gegenteil Welt-Literatur im Goetheschen Sinne einschließt.
Entstanden ist auf diese Weise eine literarische Topographie, eine poetische Landeskunde, wie es sie in Deutschland kein zweites Mal gibt: Denn, und das ist dem Format der auf ein breites Publikum zielenden Zeitungsserie zu danken, sowohl die Gedichtauswahl als auch ganz besonders die Kommentare tragen deutlich nicht nur die Spuren der Orte, die als poetische Bilder erscheinen, sondern auch die Spuren der Jahre, in denen sie entstanden. Das war auch ausdrücklich beabsichtigt: Wir wollten, dass die Sprache der Poesie mit der Welt, in die hinein sie gesprochen wird, in einen Austausch tritt.
Die Anthologie, die im Herbst 2018 in der Weimarer Verlagsgesellschaft im Verlagshaus Römerweg in Wiesbaden als Buch erschienen ist, versammelt auf knapp 400 Seiten 158 Gedichte von Walther von der Vogelweide bis in die unmittelbare Gegenwart. Dazu kommen 158 Kommentare von zeitgenössischen Künstlern, Politikern, Theologen, Literaturwissenschaftlern, Bürgermeistern, Theaterintendanten. Unter ihnen Friedrich Schorlemmer, der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn, der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr, der Gothaer Oberbürgermeister Knut Kreuch, die ehemalige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, der Thüringer Kultusminister Benjamin-Immanuel Hoff, die Chefredakteure der „Thüringer Allgemeinen“ Paul-Josef Raue und Johannes Maria Fischer, um nur einige derer zu nennen, die zum Gelingen der Anthologie beitrugen.
Durch eine Reihe von Dichtern und Rezensenten, die nicht in Thüringen leben, aber einen engen Bezug zur mitteldeutschen Kulturlandschaft haben, weist die Anthologie über die Grenzen des Freistaats hinaus, wie die Gedichte von Arnfrid Astel, des koreanischen Dichters KIM Kwang-Kyu, des israelischen Dichters Tuvia Rübner, von Jürgen Becker, Gottfried Benn, Volker Braun, Heinrich Detering, Michael Krüger, Hans Leip, Horst Samson, Guntram Vesper oder Jan Wagner zeigen.
Die Mitwirkenden des Abends:
Nancy Hünger, geboren 1981 in Weimar, 2001–2007 Studium der Freien Kunst an der Bauhaus-Universität in Weimar; 2008 Hermann-Lenz-Stipendium; 2011 Clara und Eduard Rosenthal Stipendium der Stadt Jena; Mitarbeiterin des Schiller-Gartenhauses in Jena, lebt als freie Schriftstellerin in Erfurt.
Aline Thielmann, geboren 1969 in Jena; sie studierte Englisch, Deutsch und Kunst in Leipzig, war Deutschlehrerin in Dublin und New York; Sprecherin für die Blindenbücherei in Leipzig; seit 1998 moderiert sie abwechselnd mit Susann Reichenbach und Steffen Quasebarth das „MDR Thüringen Journal“
Christoph Schmitz-Scholemann, geboren 1949 in Solingen-Ohligs, studierte Niederländisch, Philosophie und Rechtswissenschaften, lebte bis 2001 Köln, seitdem in Weimar; 2001 bis 2014 Richter am Bundesarbeitsgericht in Erfurt; Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschland; seit 2012 Vorsitzender des Thüringer Literaturrates e.V.
Jens Kirsten, geboren 1967 in Weimar; Literaturwissenschaftler; Lehre als Möbelpolsterer, Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondent; Studium der Lateinamerikanistik, Linguistik und Altamerikanistik am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin; 2004 Dr. phil.; seit 2006 Geschäftsführer des Thüringer Literaturrates in Weimar.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Kultur:Haus Dacheröden und der Erfurter Herbstlese.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
»Goethe aus der Sicht von Marx und Engels« – Vortrag von Dr. Markus Schwering (Köln).
»Buchkünstlerische Kleinode« – »Edition Ornament – Literatur und Grafik«
Der in Weimar geborene Musikpädagoge, Gitarrist und Lyriker Christian Rosenau liest aus seinem Gedichtband „Nadelstich und Schlangensprache“, die Weimarer Malerin Ulrike Theusner erzählt, zu welchen Zeichnungen sie die Verse angeregt haben und der Weimarer Saxophonist Nils Alf begleitet den Abend musikalisch.
Moderation: Dr. Jens-Fietje Dwars, Herausgeber der »Edition Ornament«.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturdirektion Weimar.
Der Thüringer Schriftstellerverband lädt ein zu einem literarisch-politischen Wortwechsel mit
Robert Habeck (Politiker und Autor) und Steffen Mensching (Schriftsteller, Schauspieler, Theaterintendant)
Haben sich Poesie und Politik noch etwas zu sagen? — Das streitbare Wort von Autoren wie Heinrich Böll und Günter Grass oder Christoph Hein und Heiner Müller prägte politisch-kulturelle Debatten der Nachkriegszeit bis in die jüngste Vergangenheit. Ist der politische Diskurs inzwischen einer postmodernen Beliebigkeit gewichen? Geht er in der Vielstimmigkeit sozialer Netzwerke unter?
Im Gespräch mit der Moderatorin Romy Gehrke (MDR Thüringen) werden Robert Habeck und Steffen Mensching der komplexen Beziehung von Poesie und Politik nachspüren und sich den Fragen stellen:
Welche Romane und Gedichte lesen Politiker? Welche Rolle spielen Kunst und Literatur in ihrem privaten Alltag und auf der politischen Bühne?
Sprechen Politiker und Poeten überhaupt noch dieselbe Sprache? Ersetzen Kampfbegriffe in den öffentlichen Debatten nicht mehr und mehr das präzise Wort?
Wie politisch sind heutige Autoren? Sollte sich das künstlerische Wort wieder stärker einmischen in den politischen Diskurs?
Die Veranstaltung »Poesie & Politik« ist der Erinnerung an unseren Freund und Kollegen, den Politiker und Dichter Hans-Jürgen Döring (1951–2017), gewidmet.
Eine Veranstaltung des Verbandes deutscher Schriftsteller, VS in ver.di, Landesverband Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Lese-Zeichen e.V. (Förderverein des VS Thüringen) und des Thüringer Literaturrates e.V.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Meine Seele hat ein Gesellschaftskleid wie die venizianischen Schleier und Masken« – Neues und wenig Bekanntes über Adele Schopenhauer
Vortrag von Dr. Francesca Müller-Fabbri, Weimar
Wer war Adele Schopenhauer (1797–1848) – außer die Tochter der berühmten Autorin Johanna oder die Schwester des bahnbrechenden Philosophen Arthur? »Mich kennt fast niemand«, vertraute sie in einem bewegenden Brief ihrem Bruder an, »denn meine Seele hat ein Gesellschaftskleid wie die Venezianischen Schleier und Masken, von mir selbst sieht man nicht viel«. Und in der Tat zirkulierten ihre literarischen und künstlerischen Arbeiten lange nur im engsten Freundeskreis oder unter dem Schutz der Anonymität. Die reichen Bestände des Goethe- und Schiller-Archivs, zusammen mit Objekten aus den Kunstsammlungen in Weimar, erlauben uns heute, einen Teil ihres Werkes wieder zu entdecken und damit endlich ihren poetischen Geist sowie ihre visionäre Gestaltungskraft zu würdigen.
Francesca Müller-Fabbri studierte Romanistik und Kunstgeschichte in Genua und Marseille, lebt und arbeitet seit mehreren Jahren in Weimar. Als Stipendiatin der Klassik Stiftung Weimar forscht sie über Künstlerinnen der Goethe-Zeit, Sammlungsgeschichten und deutsch-italienische Kulturbeziehungen im 19. und 20. Jahrhundert. – Sie ist Kuratorin der Ausstellung und Autorin des Begleitheftes.
Dieses Begleitheft – im Archiv erhältlich – beinhaltet zahlreiche Ausstellungsobjekte wie Adele Schopenhauers Tagebücher sowie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen, ihre fantasievollen Scherenschnitte, Aquarelle und Arabesken. Sie werden komplettiert mit originalen Briefen, die Einblick geben in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum »Vater« Goethe, die Freundschaft zu wichtigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Immermann und der Droste. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Ottilie von Goethe, Allwina Frommann und Sibylle Mertens-Schaaffhausen nach Weimar gelangte.
Poesie unterm Gleichberg mit Dr. Andreas Seifert, Meininger Museen
Treff: Schloss Glücksburg in Römhild
Dichtung aus fast 400 Jahren wird die Wanderer begleiten, die sich zum diesjährigen LeseWanderTag im Hof des Römhilder Renaissanceschlosses einfinden.
Die literarische Zeitreise beginnt mit der „Römhilder Reimchronik“ des Pfarrers Johann Klipper, der die Gräuel und Entbehrungen des Dreißigjährigen Krieges in Verse fasste.
Der Anakreontiker Johann Peter Uz (1720–1796) aus Ansbach hingegen glaubte in der ländlichen Atmosphäre unter den Gleichbergen sein Arkadien zu finden.
Vierzig Jahre nach ihm stattete Friedrich Hölderlin dem Großen Gleichberg einen Besuch ab.
Dieses Ereignis wiederum wurde zur literarischen Inspiration für Walter Werner (1922–1995) aus Untermaßfeld bei Meiningen und Harald Gerlach (1940–2001), der unterm Kleinen Gleichberg aufwuchs. Die Gegend um Römhild wurde ihm lebenslang zur poetischen Heimat.
Die Rundwanderung von ca. 6 Stunden mit Mittagsrast und Lesepausen beginnt im historischen Stadtkern von Römhild und endet am Grab von Harald Gerlach auf dem Friedhof. Topografischer Höhepunkt ist der Gipfel des Kleinen Gleichbergs. Mittagsrast wird im Gasthaus Waldhaus auf dem Sattel zwischen den Gleichbergen gehalten.
Multimediale Lesung mit Carmen Ziegler im Romantikerhaus Jena
Multimediale Lesung mit Carmen Ziegler zur Ausstellung und zum Bilderbuch von Thomas Ziegler „Die F. N‑Schlaufe. Ernstes und Heiteres aus dem Leben des fabelhaften Friedrich Nietzsche“.
Der Künstler Thomas Ziegler setzte Friedrich Nietzsches philosophisches Leben ins Werk und gestaltete mit Text und Bild den Schelmenroman „Die F.N.-Schlaufe“. Das Werk ist eine tollkühn rasende Bild-Text-Achterbahn, die das historisch verbürgte Personenarsenal mit Figuren aus Märchen und Mythologie, aus Politik und Religion, aus Film und Comic anreichert. Carmen Ziegler, Leiterin des Thomas Ziegler-Archivs Netzeband, begleitete den Künstler fast vier Jahrzehnte. Sie kennt das Werk ihres Mannes und die Gedanken dahinter. Heute kümmert sie sich um den Nachlass, den sie erforscht, ausstellt und publiziert. Sie ist nicht nur Zeugin der Entstehung der F.N.-Schlaufe, sondern kann deren Text-Bild-Kombinationen nuancenreich ausdeuten und sprachlich wie gesanglich eingängig darstellen.
Vortrag/Lesung mit Annette Seemann (Weimar): „Historische Gärten: Thüringer Kleinode zwischen Zierde und Nutzen“
Annette Seemann, geboren in Frankfurt/Main, studierte Germanistik und Romanistik in Frankfurt und Poitiers und promovierte 1986. Seit 1999 arbeitet sie als Buchautorin und Übersetzerin; bis 2001 war sie freie Mitarbeiterin des FAZ-Magazins. Nach der Übersiedlung nach Weimar 2002 initiierte sie mehrere pädagogische Projekte für Kinder und Jugendliche, darunter das 2014 mit dem Thüringer Kulturpreis ausgezeichnete Projekt „Weimarer Kinderbibel.“ Annette Seemann verfasste zahlreiche kulturgeschichtliche und biographische Monographien und ist Mitglied des deutschen PEN.
In der zweiten Etage der Villa Rosenthal können Sie in entspannter Atmosphäre in einem Liegestuhl liegend den Geschichten und der Musik von Antje Horn und Tim Helbig mit geschlossenen Augen folgen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte, die mit den kongenialen und abwechslungsreichen Sounds von Tim Helbig in ein Zwiegespräch tritt.
Tim Helbig konzipiert und realisiert vielschichtige Klanginstallationen. Er komponiert akusmatische Musik, sowohl für experimentelle, als auch traditionelle Instrumente.
Manfred Krenn: Die Haare des Kaiman. Kuba – Nahaufnahmen einer desillusionierten Gesellschaft
Das kubanische Gesellschaftsmodell übt in Europa immer noch eine gewisse romantische Faszination aus und fungiert darüber hinaus im Degrowth-Diskurs als Beispiel dafür, dass tiefgreifende ökonomische Einbrüche keine umfassend negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft haben müssen, sondern ein niedriges Wohlstandsniveau nicht nur den ökologischen Fußabdruck des Landes senkt, sondern auch einen gesünderen Lebensstil der Bevölkerung zur Folge hat.
Die Veranstaltung präsentiert das Buch zum einen mit Thesen zum Zustand der kubanischen Gesellschaft. Die Beschäftigung mit der kubanischen Gesellschaft ist jedoch weit mehr als die Auseinandersetzung mit einem weit entfernten, exotischen Gesellschaftsmodell (auf das noch immer viele romantische Vorstellungen projiziert werden). Es lassen sich daraus nämlich jede Menge an Erkenntnissen für die aktuelle Diskussion um gesellschaftliche Alternativen zum Kapitalismus gewinnen. Die Präsentation des Buches soll auf der Basis einer Ent-Romantisierung Kubas eine solche Diskussion anstoßen.
Zum anderen sollen aber auch aus den Teilen des „Kaimanischen Tagebuchs“ Passagen gelesen werden, die konkrete Aspekte der Realität des kubanischen Alltags in erzählerischer Form literarisch aufbereiten.
Organisator: DFG-Kollegforscher_innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“in Verbindung mit JenaKultur
Erzählungen von Morgen: Workshop mit Katharina Block
Der Wunsch nach einem anderen Morgen speist sich oft aus Erzählungen darüber, was im Heute schlecht, ungerecht und zerstörerisch ist oder was in Zukunft auf Mensch und Natur für Katastrophen zukommen, wenn es keine Veränderungen gibt. Der Workshop will ergründen, wie im Angesicht der Zerstörung neue Geschichten erzählt werden können, die Handlungsspielräume eröffnen und Wege zu möglichen Veränderungen weisen.
Organisator: DFG-Kollegforscher_innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“in Verbindung mit JenaKultur
»Buchkünstlerische Kleinode« – »Edition Ornament – Literatur und Grafik«
Wilhelm Bartsch liest aus seinem Buch »Gotische Knoten«, das die Mitteldeutsche Zeitung »den Gedichtband zur Stunde« nennt: »Die Gegenwart wird präzise auf den Schmerzpunkt gebracht, dass es nur so summt, aber niemals jammert.«
Frieder W. Bergner spielt dazu Jazzposaune und Gerd Mackensen, Illustrator des Bandes, spricht über die Lust am Bildermachen.
Moderation: Dr. Jens-Fietje Dwars, Herausgeber der »Edition Ornament«.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturdirektion Weimar.
In der zweiten Etage der Villa Rosenthal können Sie in entspannter Atmosphäre in einem Liegestuhl liegend den Geschichten und der Musik von Antje Horn und Tim Helbig mit geschlossenen Augen folgen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte, die mit den kongenialen und abwechslungsreichen Sounds von Tim Helbig in ein Zwiegespräch tritt.
Tim Helbig konzipiert und realisiert vielschichtige Klanginstallationen. Er komponiert akusmatische Musik, sowohl für experimentelle, als auch traditionelle Instrumente.
Clara und Eduard Rosenthal im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Kunst. Führung mit Dietmar Ebert
Clara und Eduard Rosenthal gehörten im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts zu den tonabgebenden Persönlichkeiten in Jena. Sie führten ein gastfreundliches Haus, in dem sich Wissenschaftler und Künstler trafen. Eduard Rosenthal war seit 1896 Professor für Rechtswissenschaft, Staats-und Verwaltungs‑, Völkerrecht und Rechtsgeschichte. Zweimal amtierte er als Prorektor der Jenaer Universität. Er war 25 Jahre Vorsitzender des Lesehallenvereins, war von 1903 bis 1908 erster Vorsitzender des Jenaer Kunstvereins und verfasste das Statut für die Jenaer und Thüringer Volkshochschule. Clara Rosenthal war von 1903 bis 1908 Vorstandsmitglied im Vorstand der Gesellschaft der Kunstfreunde von Jena und Weimar. Eduard Rosenthal gilt als „Vater der ersten demokratischen Verfassung in Thüringen“. Als Clara Rosenthal 1941 von den Nazis aus ihrem Haus vertrieben werden sollte, wählte sie den Freitod.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., DFG-Kollegforscher_innengruppe „Postwachstumsgesellschaften«, JenaKultur, mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei
Erst vor kurzem ist die Journalistin Norah Richter von Berlin nach Wien gezogen, um dort beruflich und auch privat neu anzufangen. Auf dem Weg zur Arbeit prophezeit ihr eine Bettlerin, dass sie am 11. Februar auf dem Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten wird. Norah kennt diesen Mann nicht, verbindet aber mit diesem Datum ein schreckliches Ereignis. Als dieser Arthur Grimm dann tatsächlich auftaucht und weitere merkwürdige Dinge passieren, gerät ihre Welt komplett aus den Fugen.
Die blinde Elitepolizistin Jenny Aaron setzt alle Hoffnungen in eine Therapie, die ihr das Augenlicht zurückgeben soll. Doch die Männer, die im letzten Winter für sie starben, lassen sie nicht los. Aaron weiß, was sie ihnen schuldet, und muss sich die Frage stellen, was schwerer wiegt: ihr Seelenheil oder Gerechtigkeit für die Toten. Andreas Pflügers neuer Thriller um die blinde Heldin Jenny Aaron ist eine adrenalingeladene Achterbahnfahrt durch die Finsternis und die gnadenlose Bilanz eines Lebens, das womöglich auf einer Lüge aufgebaut ist.
Melanie Raabe wurde 1981 in Jena geboren. Nach dem Studium arbeitete sie tagsüber als Journalistin – und schrieb nachts heimlich Bücher. 2015 erschien DIE FALLE, 2016 folgte DIE WAHRHEIT. Melanie Raabes Romane werden in über 20 Ländern veröffentlicht. Die FALLE war international eines der heißumkämpftesten Bücher der letzten Jahre, TriStar Pictures sicherte sich die Filmrechte. Melanie Raabe lebt und schreibt in Köln.
Andreas Pflüger wurde 1957 in Thüringen geboren. Er wuchs im Saarland auf und lebt seit vielen Jahren in Berlin. Zu seinen Werken gehören Theaterstücke, Drehbücher für Kino- und Fernsehfilme, Hörspiele und Romane. Geblendet ist der dritte Band seiner Trilogie um die blinde Polizistin Jenny Aaron.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit der Vertretung des Freistaats Thüringen bei der EU in Brüssel. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
„Scherz, Satire und schiefere Bedeutung“ heißt es am Mittwoch, den 25. September 2019, um 19:30 Uhr in Heiligenstadt! Scharfe Satiren, skurrile Geschichten und kuriose Gedichte sind das Markenzeichen der drei Göttinger Autoren Klaus Pawlowski, Reinhard Umbach und Peter Köhler. Das Trio, das sich „Neue Göttinger Gruppe“ nennt, kommt auf Einladung des Literaturmuseums „Theodor Storm“ in den Saal der evangelischen Kirchengemeinde. Die drei Reimkünstler und Wortakrobaten lesen eigene Texte und bieten ein Hörvergnügen der besonderen Art.
Weitere Infos zum Trio im Internet unter: www.neuegoettingergruppe.de
In der zweiten Etage der Villa Rosenthal können Sie in entspannter Atmosphäre in einem Liegestuhl liegend den Geschichten und der Musik von Antje Horn und Tim Helbig mit geschlossenen Augen folgen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte, die mit den kongenialen und abwechslungsreichen Sounds von Tim Helbig in ein Zwiegespräch tritt.
Tim Helbig konzipiert und realisiert vielschichtige Klanginstallationen. Er komponiert akusmatische Musik, sowohl für experimentelle, als auch traditionelle Instrumente.
Noi Tam Rof Snart / Workshop mit Torsten Schäfer
Den Wandel neu erzählen, die Worte anders denken: Stilistische Strecküngen für eine Poetik der Transformation. Denn erst wenn eine Zuvielisation mit ihrem Erreichtum zufrieden ist, kann Nachhalltigkeit entstehen.
Torsten Schäfer ist Journalist, Autor und Professor für Onlinejournalismus/-kommunikation, Medienentwicklung an der Hochschule Darmstadt. Er leitet das Webportal Grüner Journalismus https://gruener-journalismus.de
Organisator: DFG-Kollegforscher_innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“in Verbindung mit JenaKultur
„Dichten ist ein Übermut“ – 200 Jahre „West-östlicher Divan“ zwischen Klassik und Gegenwart
Ein Abend mit Anne Kies, Steffen Mensching und dem iranischen Schriftsteller Ali Abdollahi
Vor 200 Jahren erschien Johann Wolfgang von Goethes Gedichtsammlung „West-östlicher Divan“ als Ergebnis seiner Beschäftigung mit den Gedichten des persischen Dichters Hafis. Ein hoher Anteil der Gedichte geht auf Goethes Briefwechsel mit Marianne von Willemer zurück, von der auch einige Gedichte des Divan stammen. Anne Kies und Steffen Mensching verleihen in ihrer Lesung den Gedichten Präsenz, und der in Iran lebende Dichter, Übersetzer und Kulturvermittler Ali Abdollahi zeigt mit seiner eigenen Dichtung und im Gespräch, wie lebendig und spannend die aktuelle iranische Literaturszene ist.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Schillerhaus Rudolstadt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen – 200 Jahre West-östlicher Divan« statt. Mit freundlicher Unterstützung durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
Es war einmal und es wird einst sein … Musikalischer Erzählabend mit Antje Horn, Kristin Wardetzky und Tim Helbig
Menschen kaufen Sterne,
Bäume können sprechen,
Hirsche jagen Jäger,
Tote kehren zurück.
Antje Horn und Kristin Wardetzky erzählen Geschichten von Verwandlung und Veränderung. Musikalisch begleitet wird der Abend von Tim Helbig.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., DFG-Kollegforscher_innengruppe „Postwachstumsgesellschaften«, JenaKultur, mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei
In der zweiten Etage der Villa Rosenthal können Sie in entspannter Atmosphäre in einem Liegestuhl liegend den Geschichten und der Musik von Antje Horn und Tim Helbig mit geschlossenen Augen folgen.
Antje Horn ist Erzählerin. Sie liest nicht vor, sie erzählt frei in der jahrtausendealten Tradition der Geschichtenerzähler, ein heute seltenes und überraschendes Erlebnis. In ihren Geschichten, oft sind es Märchen, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt, besiegt das Sanfte das Harte, wird Unmögliches Wirklichkeit. Während des Erzählens verbindet sich Uraltes und gerade Entstehendes zu einer immer neuen Geschichte, die mit den kongenialen und abwechslungsreichen Sounds von Tim Helbig in ein Zwiegespräch tritt.
Tim Helbig konzipiert und realisiert vielschichtige Klanginstallationen. Er komponiert akusmatische Musik, sowohl für experimentelle, als auch traditionelle Instrumente.
Vortrag, Videoeinspielung, Gespräch zum Thema: »Jugend auf den Barrikaden – Vom Wunsch, Zukunft mitzugestalten« / anschließend Podiumsdiskussion
Mit Simon Marian Hoffmann und Tracy Osei-Tutu kommen zwei prominente Protagonisten der einflussreichen Bewegung „Demokratische Stimme der Jugend“ nach Suhl, um über die Ziele ihrer Bewegung, über die Wünsche und die Forderungen der Jugend zu sprechen.
Warum werden unsere Wünsche nicht wahrgenommen, warum werden sie nicht beachtet, wenn wir doch die Generation sind, die noch am längsten auf dieser Erde leben wird?
Warum bestimmen Menschen, die viel älter sind als wir, über unsere Zukunft? Wissen die denn wirklich, wie wir leben wollen?
Warum werden unsere Ideen nicht umgesetzt, obwohl klar ist, dass die Strategien der „alten“ Politiker ja erst zu den heutigen Problemen (Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit…) geführt haben.
Warum wird es uns so schwergemacht, unsere Kraft und unsere unverbrauchte Energie zur Umsetzung unserer Ideen einzusetzen?
Auf was bereitet eigentlich das heutige Abitur vor, wenn die gleichen Fragen gestellt werden, die schon vor 20 Jahren gestellt wurden, obwohl sich die Welt grundlegend geändert hat?
Wenn wir alle das Gleiche lernen, wie die Jugend vor 20 Jahren – wie wollen wir dann etwas verändern?
Wovor habt ihr eigentlich Angst?
Diese und ähnliche Fragen stellen sich junge Menschen vermehrt und artikulieren ihre Forderungen mittlerweile auch vehement öffentlich. Bewegungen wie Fridays For Future, Extinction Rebellion, YOU MOVE oder Ende Gelände und nicht zuletzt natürlich auch das weltweit beachtete Einzelengagement von Greta Thunberg bewegen Millionen Menschen. Ein Teil der interessierten und aufgeschlossenen Jugend ist zweifelsohne politischer geworden, organisiert sich – anders als in früheren Generationen – gewaltfrei. In der kommenden Querdenken-Veranstaltung äußern sich zwei prominente Mitstreiter der neuen deutschen Jugendbewegung – Simon Marian Hoffmann und Tracy Osei-Tutu vom Verein Demokratische Stimme der Jugend e.V. In ihrem Vortrag, der durch die Einspielung von Videosequenzen begleitet wird, beschäftigen sie sich unter anderem genau mit jenen oben gestellten Fragen, erzählen von ihrem Engagement und von ihren Zielen. Das Publikum, das zum Mitdiskutieren eingeladen ist, erwartet ein durchaus unbequemer Abend, der sicherlich noch lange nachhallen wird.
Die Wissenschaft vom Spazierengehen: Wieczorek, Sauer, Wollny & ihre Zweiten Stimmen
Mit diesem Konzert und dieser Lesung findet das Festival seinen Abschluss. Viele Wege wurden in dieser Woche beschritten – und das nicht nur im übertragenen Sinne. Die letzte Exkursion von Lars Polten, dem Jenaer Spaziergangswissenschaftler, endet in der Villa Rosenthal, die ihre Türen öffnet für ein regelrecht bezauberndes Trio. Der Darmstädter Schriftsteller Rainer Wieczorek trifft auf zwei begnadete Jazzmusiker, auf Heinz Sauer und Michael Wollny.
Rainer Wieczorek liest aus seiner Künstlernovelle „Zweite Stimme“, die vom Spaziergangsforscher Richard Skala und seinem Archivar handelt. Die Musik setzt ein, wir lassen uns verzaubern von dem kongenialen Duo, das an diesem Abend auch noch literarisch zur Geltung kommen wird.
Als „Gigant“ (FAZ) und „Altmeister des Saxophons“ (DIE ZEIT) gilt der 1932 geborene Heinz Sauer. Der Tenorsaxophonist hat sich seine Kreativität und sein vitales, unberechenbares Spiel bis heute bewahrt. Seit seinen Anfängen an der Seite von Albert Mangelsdorff steht er im Zentrum der europäischen Jazzgeschichte und gilt als fundamentale Größe des deutschen Jazz. Als Mitwirkender im hr-Jazzensemble und seit 2003 im Duo mit Michael Wollny hat Heinz Sauer von jeher die größtmögliche Ausdruckskraft auf seinem Instrument gesucht und in gegenseitiger Inspiration die Freiheit des modernen Jazz zelebriert.
Pianist Michael Wollny gilt als einer der wichtigsten europäischen Jazzmusiker seiner Generation. Die Süddeutsche Zeitung nennt ihn einen Musiker, der „aus jeder nur erdenklichen Musik ein Erlebnis machen kann, das einem den Atem nimmt“, für die FAZ ist er der „vollkommene Klaviermeister“. Und er ist alles andere als ein typischer Jazzpianist. Seine Inspirationen kommen von Franz Schubert, Alban Berg oder Gustav Mahler, von Björk oder Kraftwerk, von japanischen Gangsterfilmen oder Horrorstories, sein Spiel ist so grenzenlos, wie seine Suche nach dem bisher Ungehörten.
Rainer Wieczorek gilt als Meister der Künstlernovelle. In diesem etwas antiquiert anmutenden Genre hat er sich mit dem Theater, den Spaziergangswissenschaften, der Malerei, der Literatur beschäftigt. Er ist dem Spannungsverhältnis zwischen Intimität und Öffentlichkeit nachgegangen, in dem sich Künstler bewegen, auch den sozialen Bedingungen, unter denen Kunstwerke entstehen. Derzeit arbeitet er an einem Werk über jene Musik, die einmal Jazz war – und beleuchtet deren Ursprünge. Vor kurzer Zeit erschien im Dittrich-Verlag eine Werkausgabe.
Organisator: DFG-Kollegforscher_innengruppe „Postwachstumsgesellschaften“ in Verbindung mit JenaKultur und Lesezeichen e.V.
SCHREIB TECHNIK
Kreatives Schreiben am 28. September 2019
Man kann sich ihr verweigern, doch entziehen kann man sich ihr nicht: Technik ist allgegenwärtig. Stock und Porsche, Stein und Smartphone können dem Leben dienen und helfen, Kräfte und Ressourcen zu erschließen. Doch wer dient wem? Was kann Technik bewirken, wenn wir erwachsen und verantwortungsvoll mit ihr umgehen? Und was passiert, wenn nicht?
Wer technische Geräte benutzt, braucht kulturelles Wissen. Zum Staubsaugen, zum Autofahren, zum Whats-Appen muss man nicht klug oder kreativ sein. Doch wer Techniken anwendet, baut sich Wege, probiert und wählt aus mehreren Strategien die beste aus, zum Beispiel, um gute Texte zu schreiben. Technik und Techniken: unser Thema im September. Ich freu mich drauf!
ACHTUNG, NICHT VERGESSEN: Wir beginnen bereits um 10 Uhr!
Anmeldung über: Kultur: Haus Dacheröden
Telefon 0361 644 123 75
Mail kontakt@herbstlese.de
Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie).
Heidelore Kneffel stellt den neuen Band »Kaleidoskop V« des Fördervereins Dichterstätte »Sarah Kirsch« vor.
Der Band vereint neue Dokumente zur Sarah-Kirsch-Forschung. Im Mittelpunkt steht ein Reportagetext von 1963, mit dem Titel »Schule der guten Laune« über die Gerhart-Hauptmann-Schule in Wernigerode, die wegen ihres gemischten Chores Ruhm erlangte, vor allem wegen des Musiklehrers und Chorleiters Friedrich Krell, der, hochbetagt, in Wernigerode lebt.
Neben einem Rückblick auf die Sarah-Kirsch-Tage Anfang Juni 1997 in Nordhausen und Limlingerode wird Sarah Kirsch am Ort ihrer frühen Kindheit als Dichterin für Kinder vorgestellt. Er enthält zudem den Briefwechsel Sarah Kirschs mit Heidelore Kneffel, die die Dichterstätte Sarah Kirsch begründete und seit vielen Jahren leitet.
Sarah Kirschs Erinnerungen an die Familie A. bereichern den Band ebenso wie eine Suche nach Spuren Sarah Kirschs in Halle an der Saale und eine Exkursion »Als das Dichten seinen Anfang nahm« sowie neue Erkenntnisse über den Band »La Pagerie« der Dichterin.
Lesung mit Andreas Lehmann und Nadja Klinger – »Hinterher ist man immer schlauer! «
Andreas Lehmann (MAGAZIN-Chefredakteur) und Nadja Klinger (Redakteurin) lesen große MAGAZIN-Geschichten, Kleingedrucktes, Kontaktanzeigen und eigenartige Nachrichten an die Redaktion.
Gerhard Altenbourg im Gespräch
Dr. Roland Jäger stellt das Tondokument eines Interviews vor, das er am 1. April 1989 mit dem Künstler führte.
Eine Veranstaltung des Lindenau-Museums in Zusammenarbeit mit der Gerhard Altenbourg Gesellschaft.
Buchpremiere „Haltung finden. Weshalb wir sie brauchen und trotzdem nie haben werden“ mit anschließendem Diskussionsabend
Moderiert vom Leiter des Kollegs, Helmut Heit.
Es debattieren die Autoren Matthias Politycki und Andreas Urs Sommer gemeinsam mit dem Publikum über die Notwendigkeit, in den aktuellen politischen, kulturellen und sozialen Turbulenzen eine eigene Haltung zu entwickeln.
Ein Grüner der ersten Stunde, der den Linken die Leviten liest, und ein ironischer Konservativer, der dogmatischer Erregung mit Gelassenheit begegnet – Politycki und Sommer diskutieren offen, zuweilen auch polemisch zuspitzend, ihre Suche nach der richtigen Einstellung und den richtigen Reaktionen im Umgang mit wirklichen und gefühlten Problemen, mit Filterblasen und Echokammern, mit Political Correctness und anständiger Kommunikation, mit Tagesschau, Europa und Freiheit. Ihr Buch „Haltung finden. Weshalb wir sie brauchen und trotzdem nie haben werden“ ist im J.B. Metzler Verlag erschienen.
Vortrag von Francesca Müller-Fabbri über »Spuren der Familie Schopenhauer in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek«
Anhand von Ausleihjournalen, Ölgemälden, Büchern und Stammbüchern aus dem heutigen Bestand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek schildert Francesca Müller-Fabbri die wechselvolle Geschichte der Familie Schopenhauer. Seit Ihrer Ankunft im Jahr 1806 trat die resolute Witwe Johanna Schopenhauer als gefeierte Salonnière auf und begann ab 1810 auch eine Karriere als Schriftstellerin. Für den Sohn Arthur, der sich hier als Student und dann als frischer Baccalaureus aufhielt, war die Ilm-Stadt ein wichtiger Ort der Begegnung; besonders prägend waren seine persönlichen Gespräche mit Goethe.
Die Tochter Adele war erst neun Jahre alt, als die Familie in die Residenzstadt zog. Obwohl einer glücklichen Kindheit eine nicht ganz so glänzende Jugend folgte, blieb Weimar ihr dennoch „lieb“ wegen ihrer Herzensfreundin Ottilie von Pogwisch und des „lieben Vaters“ Goethe.
Francesca Müller-Fabbri hat Romanistik und Kunstgeschichte in Genua und Marseille studiert. Gefördert durch die Klassik Stiftung erforschte sie die grafische Schenkung von Sibylle Mertens-Schaffhausen sowie den Nachlass von deren Freundin Adele Schopenhauer. Zuletzt erarbeitete sie zusammen mit Claudia Häfner die Ausstellung „‚Weil ich so individuell bin.‘ Adele Schopenhauer“ im Goethe- und Schiller-Archiv (02.08.– 15.12.2019) sowie die ausstellungsbegleitende Publikation. Es ist die erste Schau überhaupt, die sich allein mit Adele Schopenhauer sowie ihrem künstlerischen und dichterischen Werk auseinandersetzt. Die Ausstellung präsentiert Adeles Tagebücher, von ihr verfasste Gedichte und Märchen ebenso wie ihre berühmten Scherenschnitte, visionären Arabesken und phantasievollen Aquarelle. Im Original gezeigte Briefe geben zudem Einblick in das Verhältnis zu ihrem Bruder Arthur, die enge Beziehung zum „Vater“ Goethe oder auch die Freundschaft zum Schriftsteller Immermann.
Die Veranstaltung im Studienzentrum der Bibliothek ist Teil des Rahmenprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „‚Weil ich so individuell bin.‘ Adele Schopenhauer“ im Goethe- und Schiller-Archiv.
Begleiten Sie uns mit der »Thüringer Anthologie« auf eine poetische Reise durch Thüringen. Nancy Hünger und Aline Thielmann lesen die schönsten Gedichte eines Programms, das durch ganz Thüringen führt. Begleitet werden sie von Jens Kirsten und Christoph Schmitz-Scholemann, den Herausgebern der »Thüringer Anthologie«, die moderierende Zwischentexte lesen.
Von März 2014 bis März 2017 erschien in jeder Wochenendausgabe der »Thüringer Allgemeinen« auf der Kulturseite ein Gedicht mit einem kurzen Kommentar. Allein das dürfte in der Landschaft der deutschen Regionalzeitungen einzigartig sein. Hinzu kommt, dass alle Gedichte, sei es durch die Autoren, sei es durch das Thema, eine Verbindung zu Thüringen haben.
Wer weiß, dass Thüringen von Walther von der Vogelweide über die Weimarer Klassiker bis zu zeitgenössischen Lyrikern wie Lutz Seiler ein poesiegesättigtes und weltoffenes Kulturland ist, der ahnt auch, dass die regionale Verbindung nichts mit Engstirnigkeit zu tun hat, sondern im Gegenteil Welt-Literatur im Goetheschen Sinne einschließt.
Entstanden ist auf diese Weise eine literarische Topographie, eine poetische Landeskunde, wie es sie in Deutschland kein zweites Mal gibt: Denn, und das ist dem Format der auf ein breites Publikum zielenden Zeitungsserie zu danken, sowohl die Gedichtauswahl als auch ganz besonders die Kommentare tragen deutlich nicht nur die Spuren der Orte, die als poetische Bilder erscheinen, sondern auch die Spuren der Jahre, in denen sie entstanden. Das war auch ausdrücklich beabsichtigt: Wir wollten, dass die Sprache der Poesie mit der Welt, in die hinein sie gesprochen wird, in einen Austausch tritt.
Die Anthologie, die im Herbst 2018 in der Weimarer Verlagsgesellschaft im Verlagshaus Römerweg in Wiesbaden als Buch erschienen ist, versammelt auf knapp 400 Seiten 158 Gedichte von Walther von der Vogelweide bis in die unmittelbare Gegenwart. Dazu kommen 158 Kommentare von zeitgenössischen Künstlern, Politikern, Theologen, Literaturwissenschaftlern, Bürgermeistern, Theaterintendanten. Unter ihnen Friedrich Schorlemmer, der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn, der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr, der Gothaer Oberbürgermeister Knut Kreuch, die ehemalige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, der Thüringer Kultusminister Benjamin-Immanuel Hoff, die Chefredakteure der »Thüringer Allgemeinen« Paul-Josef Raue und Johannes Maria Fischer, um nur einige derer zu nennen, die zum Gelingen der Anthologie beitrugen.
Durch eine Reihe von Dichtern und Rezensenten, die nicht in Thüringen leben, aber einen engen Bezug zur mitteldeutschen Kulturlandschaft haben, weist die Anthologie über die Grenzen des Freistaats hinaus, wie die Gedichte von Arnfrid Astel, des koreanischen Dichters KIM Kwang-Kyu, des israelischen Dichters Tuvia Rübner, von Jürgen Becker, Gottfried Benn, Volker Braun, Heinrich Detering, Michael Krüger, Hans Leip, Horst Samson, Guntram Vesper oder Jan Wagner zeigen.
Die Mitwirkenden des Abends:
Nancy Hünger, geboren 1981 in Weimar, 2001–2007 Studium der Freien Kunst an der Bauhaus-Universität in Weimar; 2008 Hermann-Lenz-Stipendium; 2011 Clara und Eduard Rosenthal Stipendium der Stadt Jena; Mitarbeiterin des Schiller-Gartenhauses in Jena, lebt als freie Schriftstellerin in Erfurt.
Aline Thielmann, geboren 1969 in Jena; sie studierte Englisch, Deutsch und Kunst in Leipzig, war Deutschlehrerin in Dublin und New York; Sprecherin für die Blindenbücherei in Leipzig; seit 1998 moderiert sie abwechselnd mit Susann Reichenbach und Steffen Quasebarth das »MDR Thüringen Journal«
Christoph Schmitz-Scholemann, geboren 1949 in Solingen-Ohligs, studierte Niederländisch, Philosophie und Rechtswissenschaften, lebte bis 2001 Köln, seitdem in Weimar; 2001 bis 2014 Richter am Bundesarbeitsgericht in Erfurt; Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschland; seit 2012 Vorsitzender des Thüringer Literaturrates e.V.
Jens Kirsten, geboren 1967 in Weimar; Literaturwissenschaftler; Lehre als Möbelpolsterer, Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondent; Studium der Lateinamerikanistik, Linguistik und Altamerikanistik am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin; 2004 Dr. phil.; seit 2006 Geschäftsführer des Thüringer Literaturrates in Weimar.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt- und Kreisbibliothek ›Anna Seghers‹ Meiningen.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
»Buchkünstlerische Kleinode« – »Edition Ornament – Literatur und Grafik«
Michael von Hintzenstern zelebriert Ausschnitte aus Schwitters »Ur-Sonate« und Jens-Fietje Dwars, Herausgeber und Gestalter der Reihe, liest aus wunderbar skurrilen Schwitters-Geschichten von Horst Hussel, des letzten Dadaisten und legendären Buchgestalters der DDR.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturdirektion Weimar.
Poetry Slam – die deutschsprachigen Meisterschaften U20 in Erfurt.
Vom 2. bis 5. Oktober 2019 schlägt das grüne Herz Deutschlands für die jungen Poet*innen der deutschsprachigen Poetry-Slam-Szene. Aus Österreich, Südtirol, der Schweiz und Deutschland strömen die vielversprechendsten Talente nach Erfurt, um sich in 5 Vorrunden, 2 Halbfinals und schließlich im großen Finale miteinander zu messen – diese Wettkämpfe der literarischen Superlative verteilen sich über die ganze Stadt und die beliebtesten lokalen Bühnen. Als fulminanter Höhepunkt wartet der legendäre Kaisersaal, in dem sich das Leben eines jungen Menschen für immer verändern wird, wenn der Titel der U20-Meisterschaft 2019 vergeben wird. Erstmalig in Erfurt: Der U20-Teamwettbewerb.
Es wird groß. Es wird historisch. Seid dabei!
Hier ein Überblick über alle Events und Runden:
(**VVK noch nicht gestartet!**)
MITTWOCH, 2.10.19
Highslammer XVIII – Die große Eröffnungsgala im Kaisersaal Erfurt mit allen ehemaligen U20-Champs. Ca. 500 Tickets, Ticketverkauf über die Erfurter Herbstlese (herbstlese.de oder Tourist-Information)
DONNERSTAG, 3.10.19
Vorrunde 1 & Team-Vorrunde in der FRANZ MEHLHOSE. Ca. 100 Tickets. Ticketverkauf über den Ticketshop der Mehlhose (im Café oder über https://franz-mehlhose.de/tickets)
Vorrunde 2 & 4 im Kalif Storch. Ca. 100 Tickets. Ticketverkauf über highticket.de und die Tourist-Info.
Vorrunde 3 & 5 im Predigerkeller Erfurt. Ca. 80 Tickets. Ticketverkauf über highticket.de und die Tourist-Info.
FREITAG, 4.10.19
Halbfinale 1 & 2 hier: Evangelisches Ratsgymnasium Erfurt.
Keine Tickets im öffentlichen Vorverkauf. Exklusives Angebot für Schulklassen, Lehrkräfte und Workshopteilnehmer*innen, schreibt uns bei Interesse! 🙂
SAMSTAG, 5.10.19
Das große Finale & Teamfinale im Kaisersaal Erfurt. Ca. 500 Tickets, Ticketverkauf über die Erfurter Herbstlese (herbstlese.de oder Tourist-Information)
»Noch mehr Dinge, die wir vermissen« – Lesung mit dem Schriftsteller Frank Quilitzsch
Gastvortrag zur Ausstellung „Abenteuer der Vernunft. Goethe und die Naturwissenschaften um 1800“
Der Astrophysiker, Naturphilosoph und Wissenschaftsjournalist Harald Lesch spricht über „Die Geschichte der Natur“. Der Vortrag mit anschließender Fragerunde ist Teil des Rahmenprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „Abenteuer der Vernunft. Goethe und die Naturwissenschaften um 1800“ im Schiller-Museum.
Bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen in Astronomie, Physik, Geologie und Biologie markieren um 1800 den Beginn einer epochalen Entwicklung in der empirischen Naturforschung. Zum ersten Mal wurde tiefgehend untersucht, wie sich naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Gesetzmäßigkeiten nicht nur auf unserer Erde sondern auf alle Zeiten und das gesamte Universum anwenden lassen. Seitdem schreibt der Mensch an der Geschichte der Erde und des Lebens. In seinem Vortrag wird Harald Lesch diese Geschichte episodisch und gewohnt kurzweilig erzählen.
Eintrittskarten können an den Museumskassen der Klassik Stiftung, am Kiosk vor dem Bauhaus-Museum und auf tickets.klassik-stiftung.de erworben werden.
Max Sessner erzählt in seinem neuen Lyrikband von unserer schrecklichen schönen Vergänglichkeit. Im zeitlosen Raum seiner Gedichte leben Menschen, Geister und Hunde einträchtig nebeneinander. Das Glück ist scheu und hat einen aufblitzenden Goldzahn. Sessner zündet die magischen Öfen der Wörter an. Von deren Wärme und rätselhaftem Knistern kommt man nie wieder los.
Minimalistisch, beobachtend, zeichenhaft sind die Gedichte von Robert Sorg. Der Jenaer Dichter betrachtet darin alltäglichen Vorgänge unter dem Licht des Künstlerischen und macht die Absurdität unserer modernen Welt sichtbar. Er vertraut auf eine klar gehaltene Sprache, die nur selten ausbricht, sich nicht verschnörkelt, allenfalls mäandert, wo es die sinnliche Anschauung verlangt.
Dazu gibt es Musik von Oliver Jahn (Gitarre) und Anoush Seferian (Violine).
Christa Wolf „Kassandra“
Im Rahmen der Ausstellung »Mit den Waffen einer Frau« liest Mechthild Scrobanita die Erzählung von 1983. Mechthild Scrobanita ist Schauspielerin am Theater Altenburg Gera.
Christoph Hein gilt als einer der wichtigsten Autoren der DDR und eine gewichtige Stimme der Nachwendezeit. Als Dramatiker, Romancier und Chronist beschreibt er deutsch-deutsche Geschichte. In Breitungen wird er aus seinem letzten Roman „Verwirrnis“ lesen.
In seinem neuen Roman erzählt Christoph Hein bewegend von einer Liebe, die über Jahre hinweg allen Widrigkeiten trotzt – und zeichnet zugleich ein lebendiges Panorama deutschen Geisteslebens: Wolfgang und Friedeward wachsen im katholischen Eichsfeld der 1950er-Jahre auf. Sie sind jung, genießen die Sommerferien, fahren mit dem Fahrrad die weite Strecke ans Meer, und reden stundenlang über Gott und die Welt. Sie sind glücklich, wenn sie zusammen sind, und das scheint ihnen alles zu sein, was sie brauchen. Doch keiner darf wissen, dass sie mehr sind als beste Freunde. Käme ihre Beziehung ans Licht, könnten sie alles verlieren. Als sie zum Studium nach Leipzig gehen, finden sie dort eine Welt gefeierter Intellektueller, alles flirrt geradezu vor lebendigem Geist. Und sie lernen Jacqueline kennen, die ihnen gesteht, dass sie eine heimliche Beziehung zu einer Dozentin hat. Zu viert besuchen sie die legendären Vorlesungen im Hörsaal vierzig, gehen ins Theater, tauchen gemeinsam ein ins geistige Leben der Stadt. Und da reift in den drei Freunden der Plan: Wäre es nicht die perfekte ›Tarnung‹, wenn einer von ihnen Jacqueline zum Schein heiraten würde?
Christoph Hein, geboren 1944 in Heinzendorf/Schlesien, aufgewachsen in Düben/Sachsen, konnte als Pfarrerssohn in der DDR das Abitur nicht ablegen. Er besuchte deshalb – vor dem Mauerbau – ein Gymnasium in Berlin (West). Er arbeitete dann in verschiedenen Berufen und studierte. Hein hat zahlreiche Romane, Novellen, Erzählungen, Theaterstücke und Essays veröffentlicht und ist mit renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet worden.
Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne mit Linn Dittner, Friedrich Herrmann, Steve Kußin und Flemming Witt.
Einmal im Monat springen die drei Stage-Autoren Friedrich Herrmann, Linn Dittner, Flemming Witt und Steve Kußin auf Jenas Bühnen und begeistern mit Teamtexten, Slam Poetry, Kurzgeschichten, Interviews und Literaturexperimenten.
Die Leseshow wird ergänzt durch wechselnde Gastautoren aus ganz Deutschland und den prälegendärsten Musizi aus Thüringen.
»Die mittelalterliche Literatur Thüringens« – Vortrag von Reinhard Hahn.
Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Abenteuer der Vernunft“ –
Gerhard Holzhey spricht über Goethes Bergrat J. C. W. Voigt und seine Sammlungen von „Gebirgsarten“
Im Rahmen der Ausstellung „Abenteuer der Vernunft. Goethe und die Naturwissenschaften um 1800“ spricht Gerhard Holzhey über Goethes Bergrat Johann Carl Wilhelm Voigt (1752–1821) und dessen Sammlungen von „Gebirgsarten“. Während der Laufzeit der Ausstellung „Abenteuer der Vernunft“ im Schiller-Museum bietet die Klassik Stiftung wegen des engen inhaltlichen Bezuges auch ein Kombiticket für das Schiller-Museum und die Parkhöhle im Park an der Ilm an.
Der Name des Herzoglich Sachsen-Weimarischen Bergrats J. C. W. Voigt ist besonders mit dem Versuch verknüpft, den Ilmenauer Kupferschieferbergbau unter Goethes Leitung ab 1784 wiederaufzunehmen. Um die dort aber auch anderswo auftretenden geologische Probleme zu lösen, unternahm Voigt im herzoglichen Auftrag zahlreiche Forschungsreisen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bedeuteten im ausgehenden 18. Jahrhundert einen wesentlichen Wissenszuwachs für die Geowissenschaften. Dazu trug neben Voigts Reisebeobachtungen auch das Sammeln von Gesteins‑, und Mineral- bzw. Erzproben sowie Kohleproben bei. Zusätzlich zu seiner eigenen umfangreichen Sammlung, die sich ab 1789 in seinem Wohnort Ilmenau befand, entstand dabei die betreffende Sammlungssuite Goethes. Darüber hinaus war es ab etwa 1785 Voigts Absicht, kleine Kabinette von Gesteinsproben („Gebirgsarten“) zum allgemeinen Erwerb sowie weitere regional bezogene Sammlungen zusammenzustellen. Diese Sammlungen fanden großes Interesse weit über die Grenzen Weimars hinaus.
Eingang nahe Liszt-Haus und Mensa der Bauhaus-Universität.
Wie willst du entscheiden, wer du bist, wenn du nicht weißt, wo du herkommst?
Alles, was Jacob über seinen Vater weiß, hat ihm seine Mutter erzählt. Dass sie ihn sein Leben lang belogen hat, erfährt er ausgerechnet von seinem Stiefvater, den er hasst.
Hals über Kopf, voller Wut und Enttäuschung bricht Jacob in den Norden Kanadas auf, in die unendliche Wildnis von Eis und Schnee. Dort will er seinen Vater finden und das Geheimnis seiner Herkunft lüften. Als er von einem Bären schwer verletzt wird, ahnt Jacob noch nicht, dass er dort, in der eiskalten Einsamkeit der wilden, ungezähmten Natur, Kimi, der Liebe seines Lebens begegnen wird … Um die Geschichte seiner Herkunft zu erfahren, muss Jacob viele Lektionen lernen, und am Ende wird das Leben für ihn und Kimi nicht mehr so sein, wie es war.
Bildgewaltig, fesselnd und magisch – Survival-Abenteuer und epische Liebesgeschichte gleichermaßen: das neue Meisterwerk der preisgekrönten Autorin!
Sein wie keine andere: Simone de Beauvoir – Schriftstellerin und Philosophin
Autorenlesung mit Ingeborg Gleichauf.
Richard Pietraß liest aus dem Gedichtband „Amerikanische Grillen“ und andere Gedichte
Zuletzt erschien sein Band »Amerikanische Grillen«. Zikaden, Enten und Studenten studiert der frischgebackene Gastprofessor im Indian Summer 2007 am ehrwürdigen Backstein-College von Meadville/Pennsylvania. Die Aufgabe, seinen Schützlingen die Schönheit deutscher Dichtung nahezubringen, verbindet er mit Streifzügen durch Penns Waldland und Ausflügen zu den Großen Seen bis an die Niagarafälle und die Absturzstelle eines der 2001 entführten Flugzeuge. Dieses Tagebuch eines neugierigen Dichters öffnet Fenster in die amerikanische Provinz und senkt Sonden in ihre ihm so nahe wie fremde Seele.
Wladimir Kaminer – »Die Kreuzfahrer«
Die ganze Welt scheint auf Reisen zu gehen, die meisten von uns bewegen sich jedoch in Gruppen. Zur Zeit sind zwei große Gruppen besonders heftig unterwegs: die Flüchtlinge und die Touristen, freiwillig und unfreiwillig Reisende.
Die Grenzen zwischen beiden Gruppen sind nicht eindeutig markiert: Die Flüchtlinge aus zerbombten Städten bevölkern deutsche Sporthallen und Heime, Amerikaner, die von ihrer Präsidentenwahl verstimmt sind, wollen nach Europa auswandern, die Russen haben letztes Jahr eine Rekordzahl an Asylanträgen in Amerika gestellt, bei den Deutschen sind alle Kreuzfahrten ausgebucht.
Wladimir Kaminer geht auf die Reise mit: „Wie eine unentschlossene Arche Noah schwebte unser Schiff atemlos durch die Nacht von einem Meer ins andere, alle hatten längst die Hoffnung aufgegeben, ein vernünftiges gottgesegnetes Land zu finden. Tagsüber ging das Schiff vor Anker, doch die Kreuzfahrer hatten keine Lust aufs Festland. „Wir bleiben lieber an der Bar, die soll unsere Insel der Glücksseeligen werden“ sagten viele. Ist doch nichts dabei. Die ganze Welt besteht aus tausend kleinen Inseln, da sollte unsere Bar als eine zusätzliche Insel gar nicht auffallen.“
Zu einem mehrstündigen Abendprogramm rund um Friedrich Schiller laden die Meininger Museen in das Schloss Elisabethenburg ein.
„Schillers Locken“ heißt der Titel des diesjährigen Museumsabends. Was hat es damit wohl auf sich? Ist die klassische Haartracht des Dichters gemeint? Oder will er vor seinem 260. Geburtstag am 10. November seine Gäste ins Meininger Schloss locken? Vielleicht, weil er sie nicht in seinem einstigen Bauerbacher Asyl empfangen kann? Weil sein dortiger Unterschlupf gerade Baustelle und daher unzugänglich ist? Im Voraus sei so viel gesagt: Immer wieder wird es um eine Dreiecksgeschichte gehen: zwischen Bauerbach, Meiningen und Weimar, zwischen dem Dichter, seiner Schwester und einem Schlossbibliothekar. Auch ein Meininger Herzog spielt am Rande mit.
Das Programm beginnt mit einem Auftritt der Nachwuchsgruppe des Kinder- und Jugendtheaters TOHUWABOHU Meiningen im Marmorsaal. Danach wird an gleichem Ort Florian Beck, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Theatermuseums „Zauberwelt der Kulisse“ über Schillers Bauerbacher Lektüre und deren Folgen für die deutsche Bühne sprechen. Zeitgleich laden Dr. Bettina Werche von der Klassik Stiftung Weimar und Dr. Andreas Seifert, Leiter des Literaturmuseums Baumbachhaus, zu einer Zeitreise durch das Bauerbacher Asyl des Dichters ein. Dies geschieht anhand von Einrichtungsgegenständen aus dem dortigen Schillerhaus, die in der Art eines Schaudepots, beginnend mit dem Museumsabend, bis Ende März 2020 rund um den Schillerwürfel in der Mittleren Galerie gezeigt werden. Eine anschließende Pause ermöglicht es den Besuchern, im Museumscafé u.a. Schilleräpfel, Schillerlocken und Schillerwürfel zu verkosten. Den Museumsabend beschließt ein literarisch-musikalisches Programm mit dem Titel „Ich kann auch witzig sein“. Elke Büchner aus Meiningen, von der auch Idee und Konzeption des Programmes stammen, liest dann Heiteres von, mit und über Friedrich Schiller. Die musikalische Begleitung übernimmt die Meiningerin Renate Kubisch mit ihrem E‑Cello.
Am 10. November 1759 war er in Marbach am Neckar zur Welt gekommen: Friedrich Schiller, neben Goethe der meistgenannte Vertreter der deutschen Nationalliteratur. Seine Wirksamkeit entfaltete der Dramatiker, Historiker, Publizist und Balladendichter jedoch im Thüringischen. Weimar, Jena und Rudolstadt schmücken sich mit seinem Namen. Aber auch mit Bauerbach, Meiningen und seinem Residenzschloss Elisabethenburg sind Biografie und Wirken Friedrich Schillers mehrfach verknüpft. Aus der Elisabethenburg erhielt der junge Flüchtling Schiller 1783 wichtige Bücher und sieben Jahre später eine ebenso wichtige Urkunde im Vorfeld seiner Heirat mit Charlotte von Lengefeld. Im nahegelegenen Dorfe Bauerbach fand der württembergische Deserteur ein Asyl und viel Zeit zum Schreiben, Studieren – und Lieben. Letzteres leider nur in Gedanken. In Meiningen schließlich lebte Schillers damaliger Busenfreund Reinwald. Der wiederum war Ursache dafür, dass Schillers Schwester Christophine insgesamt 55 Jahre in der Stadt zubrachte. Und schließlich wurde Meiningen die Stätte mustergültiger Aufführungen von seinen Dramen.
»›Tumult im feurigen Gemüte‹. Goethe und Friedrich Nicolai im Wortgefecht« – Dr. Michael Knoche (Weimar).
„Walter Gropius. Architekt der Moderne“ – Winfried Nerdinger stellt sein neues Buch im Bauhaus-Museum vor
Winfried Nerdinger stellt sein neues Buch „Walter Gropius. Architekt der Moderne“ vor. Darin zeichnet Nerdinger ein kenntnisreiches und kritisch reflektiertes Porträt des weltberühmten Bauhaus-Gründers. Im Anschluss an die Veranstaltung findet eine Signierstunde statt.
Winfried Nerdinger war von 1986 bis 2012 Professor für Architekturgeschichte und Direktor des Architekturmuseums der Technischen Universität München sowie von 2012 bis 2018 Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums in München. Nerdinger ist unter anderem Verfasser des ersten umfassenden Werkkatalogs von Walter Gropius und auch international einer seiner besten Kenner.
Bibliographische Daten
„Walter Gropius. Architekt der Moderne“
Winfried Nerdinger
C.H.Beck | 19. September 2019
Hardcover | 423 Seiten mit 58 Abbildungen
ISBN 978–3‑406–74132‑6
Preis: 28 Euro
Adele Schopenhauer als emsige Beschafferin rheinischer Altertümer für Goethe
Vortrag von Ronny Teuscher M. A. (Plauen) zum Thema
Adele Schopenhauer zeichnet mehr aus als eine melancholisch bewegte, nach Liebe dürstende Seele, wie sie aus ihren frühen Tagebüchern hervorscheint. Sie war eine kunstsinnige und wissenschaftlich interessierte Frau der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In Goethes späten Lebensjahren war sie die Mittlerin zwischen Weimar und den rheinischen Kunstsammlungen und Gelehrten. So manches Objekt aus Goethes Sammlungen, speziell aus Goethes Antikensammlung, geht auf Adele Schopenhauer zurück. So traf im Frühjahr 1829 am Frauenplan eine Sendung aus Köln ein, abgeschickt von Adele Schopenhauers Freundin Sibylle Mertens-Schaaffhausen, die unter den Goetheschen Sammlungen eine besondere Stellung einnehmen sollte.
Ronny Teuscher, studierte Archäologie in Jena und Bamberg. Er promovierte im Fach Kunstgeschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg zu Ausgrabungsfunden aus Goethes Besitz. Seine Arbeit an der archäologischen Sammlung Goethes wurde 2018 mit dem Dr.-Heinrich-Weber-Preis des Freundeskreises des Goethe-Nationalmuseums ausgezeichnet. Sein Hauptforschungsfeld liegt im Bereich der Geschichte von Kunst‑, Antiken- und Naturaliensammlungen des 18./19. Jh. sowie biographischen Goethestudien. – Er verfasste für das Begleitheft zur Ausstellung den Beitrag „Goethe, Adele Schopenhauer und die rheinischen Altertümer“.
Dieses Begleitheft – im Archiv erhältlich – beinhaltet zahlreiche Ausstellungsobjekte wie Adele Schopenhauers Tagebücher sowie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen, ihre fantasievollen Scherenschnitte, Aquarelle und Arabesken. Sie werden komplettiert mit originalen Briefen, die Einblick geben in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum »Vater« Goethe, die Freundschaft zu wichtigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Immermann und der Droste. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Ottilie von Goethe, Allwina Frommann und Sibylle Mertens-Schaaffhausen nach Weimar gelangte.
Bauhaus Graphic Shorts – Borcherts Bildgeschichte
Lesung zur Ausstellung mit Daniela Danz, Carsten Weitzmann & Stefan Petermann.
Filmabend: „Die Vermessung der Welt“, D 2012
Verfilmung des gleichnamigen Romans von Daniel Kehlmann aus dem Jahr 2005. Der Film schildert das Leben des genialen Mathematikers Carl Friedrich Gauß und des wissbegierigen Naturforschers Alexander von Humboldt.
Regie: Detlev Buck
Der bekannte Journalist Jörg Sobiella stellt im Jenaer Stadtmuseum sein Buch „Weimar 1919. Der lange Weg zur Demokratie“ vor. Der Autor erzählt vor dem Hintergrund der extremen politischen Wechselfälle anhand unbekannter Berichte aus Zeitungen, Memoiren und Tagebüchern die Geschichte der zeitweiligen »Hauptstadt«.
Vortrag von Dr. Gideon Haut: „Ein Mörder, zwei Detektive und die Kriminalliteratur des 19. Jahrhunderts.“
Gemeinsame Veranstaltung mit dem Heiligenstädter Geschichts- und Museumsverein,
»Ach, ich arme Jungfer zart…« – Die Erfurter Puppenspielerin Angelika Hellwig entführt die kleinen und junggebliebenen Gäste auf König Drosselbarts Schloss.
Die Aufführung findet im Rahmen der 19. Thüringer Puppenspielwoche statt. Sie ist für Kinder ab etwa drei Jahren geeignet und dauert etwa 50 Minuten.
Vortrag zum 175. Geburtstag Nietzsches von Dr. Jens-Fietje Dwars
„Ich suchte meine schwerste Last, da fand ich mich.“ Nietzsche in Jena
Nietzsche war dreimal in Jena und seiner Umgebung, jeweils an Wendepunkte seines Lebens: 1859 als Musterschüler, der einen Selbstmordversuch als Badeunfall kaschierte, 1882 mit der Liebe seines Lebens in Tautenburg und 1889/90 in der Psychiatrie. Der Vortrag folgt den Spuren der Aufenthalte und fragt, was Jena mit diesem Erbe anfangen könnte. Der Vortrag ist Ehrung zum 175. Geburtstag Nietzsches und zugleich Abschluss der Ausstellung »Die F.N.-Schleife« mit Bildern von Thomas Ziegler.
Kerzenlichtführung: Alltagsleben im 18. Jahrhundert
Die Sonderführung mit Daniela Danz, der Leiterin des Hauses, lässt die Museumsräume wieder lebendig werden: Womit vertrieb man sich im Beulwitzschen Salon an langen, dunklen Winterabenden die Zeit; was waren die Freuden des Sommers; was hing im Kleiderschrank und was gab es in der Küche – und wo war eigentlich das Badezimmer? Manchmal trägt ein Gang über die Hintertreppe auch dazu bei, einen Blick zu erhaschen, der für das Verständnis der Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts einigen Aufschluss bringt.
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung: „Die F.N. –Schlaufe – Ernstes und Heiteres aus dem Leben des fabelhaften Friedrich Nietzsche“
Am Sonntag, dem 20.10. besteht das letzte Mal die Möglichkeit, die Werke Thomas Zieglers und seiner „F.N.-Schlaufe“ im Romantikerhaus zu sehen. An diesem Tag wird es 11 & 15 Uhr jeweils eine öffentliche Führung geben.
Die Zahl der Teilnehmenden ist jeweils auf 20 Personen begrenzt.
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung: „Die F.N. –Schlaufe – Ernstes und Heiteres aus dem Leben des fabelhaften Friedrich Nietzsche“
Am Sonntag, dem 20.10. besteht das letzte Mal die Möglichkeit, die Werke Thomas Zieglers und seiner „F.N.-Schlaufe“ im Romantikerhaus zu sehen. An diesem Tag wird es 11 & 15 Uhr jeweils eine öffentliche Führung geben.
Die Zahl der Teilnehmenden ist jeweils auf 20 Personen begrenzt.
10 – 18 Uhr Symposium: Zukunft / Bauhaus. Zukunftserwartungen und Erwartungshorizonte in 100 Jahren Bauhaus
Ort: congress centrum neue weimarhalle, Flügelsaal 1
10:00
Dr. Oliver Sukrow (Technische Universität Wien)
Begrüßung / Einführung. Zukunftserwartungen und Erwartungshorizonte in 100 Jahren Bauhaus
I. UTOPIE / ZEITVORSTELLUNGEN
10:15 – 11:00
Prof. Dr. Kai Buchholz (Hochschule Darmstadt)
Lebensreform und Moderne – Alternativen zur technischen Zivilisation
11:00 – 11:45
PD Dr. Rüdiger Graf (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
Als die Utopie an die Wirklichkeit heranrückte. Antizipationen der Zukunft in der Weimarer Republik
11:45 – 12:30
Dr. Fernando Esposito (Universität Konstanz)
Fiat futura fascista. Worin sich Asmara und Weimar unterscheiden
12:30 – 13:00
Diskussion
13:00 – 14:00
Mittagspause
II. UTOPIE / RAUMGESTALTUNGEN / UTOPISCHE RÄUME
14:00 – 14:45
Prof. Dr. Deborah Ascher Barnstone (University of Technology Sydney)
The Colour of Utopia: Colour in 1920s German Avant-garde Architecture
14:45 – 15:30
Prof. Dr. Anja Baumhoff (Hochschule Hannover)
Der »Neue Mann« und das Staatliche Bauhaus Weimar. Geschlechterkonzeptionen und ihr Bezug zur Geschichte der Moderne
15:30 – 16:00
Kaffeepause
16:00 – 16:45
Dr. Sonja Dümpelmann (University of Pennsylvania)
In der Luft und am Boden: Sichtwechsel in Stadt und Landschaft der Moderne
16:45 – 17:30 Uhr
Prof. Dr. Joaquin Medina Warmburg (Karlsruher Institut für Technologie)
Umwelt und Moderne: Tomás Maldonados Bauhauskritik als Wendepunkt zum »environmental design«
17:30 – 18:00
Rückfragen/Diskussion
Bitte beachten: Ortswechsel
Ort: Bauhaus-Museum Weimar, Projektraum A (UG):
19:00 Eröffnung der Installation »ZENICA TRILOGIE« von Prof. Danica Dakić (Bauhaus-Universität Weimar)
Einführung: Dr. Ulrike Bestgen (Klassik Stiftung Weimar, Fachbereichsleiterin Bauhaus, Moderne und Gegenwart)
Moderation: Dr. Ulrike Bestgen (Weimar), Dr. Thomas Flierl (Berlin), Dr. Oliver Sukrow (Wien)
Buchpremiere „Goethes Orte in Weimar“ mit Dr. Annette Seemann und Constantin Beyer.
Die Vertrauensformel. So gewinnt unsere Demokratie ihre Wähler zurück.
Autorenlesung mit Timo Lochocki.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen.
»Dorfgeschichten« – Lesung mit Sieglinde Mörtel.
»Die deutsche Sprache ist ein Witz« – Lesung mit dem Schriftsteller und Kabarettisten Ulf Annel.
„Käme ich nach England hinüber, ich würde kein Fremder seyn“
Goethe und Großbritannien
Der Direktor des Goethe-Museums Düsseldorf, Prof. Dr. Christof Wingertszahn, ist auf Einladung der Goethe-Gesellschaft zu Gast in Altenburg.
Der Brexit ist heute beherrschendes Thema in den Medien und spaltet Briten wie Nicht-Briten. Zwischen Anerkennung und Kopfschütteln für das britische Volk war auch schon Johann Wolfgang von Goethe hin- und hergerissen. Im Vortrag der Goethe-Gesellschaft Altenburg am Montag, dem 21. Oktober 2019, beleuchtet Prof. Dr. Christof Wingertszahn (Direktor des Goethe-Museums Düsseldorf) für alle Interessierten das Verhältnis des deutschen Dichterfürsten zu Großbritannien.
Am 10. Januar 1825 bemerkte Goethe laut Eckermann: „Käme ich nach England hinüber, ich würde kein Fremder seyn“. Der Klassiker ist jedoch nie nach Großbritannien gereist. Aber seine Kenntnis englischer Literatur ist immens, und seine Äußerungen über britische Kultur sind zahlreich und im Grunde zustimmend. Goethe erlebte über einen langen Zeitraum das Inselreich als Ort einer blühenden Literaturszene und als führende, technologisch fortgeschrittene Handels- und Seemacht. Er empfahl es den philosophierenden Deutschen einerseits als vorbildliches Land der Selbstbestimmung – der „completten Menschen“ und der “tüchtigen derben Individuen“ – , andererseits aber auch als Land der praktischen Vernunft. Dieses Lob gilt aber nicht uneingeschränkt. Der britische Individualismus ist dem Weimarer Genie zufolge in der Lage, auch „complette Narren“ hervorzubringen, und der Wirklichkeitssinn der Insulaner kann zur skrupellosen Geschäftemacherei werden. Das England, über das sich Goethe vor allem äußerte, ist das nach 1815, als Europa wieder in ein Gleichgewicht der Nationen umgemünzt wurde. Goethe verfolgte diese politisch bewegte Zeit genau, die von radikalen Strömungen und dem Versuch einer Verfassungsreform geprägt war. Er registrierte durchaus den interessengeleiteten „englischen Hochmut“ und beobachtete, besonders vor dem Hintergrund der Julirevolution von 1830, mit Sorge das Londoner Parlament als einen Ort „gegeneinander wirkender gewaltiger Kräfte […], die sich paralysiren, und wo die große Einsicht eines einzelnen Mühe hat durchzudringen“.
Christof Wingertszahn wurde 1958 in St. Wendel (Saar) geboren. An der Universität des Saarlandes studierte er Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte (Magister 1984). 1990 wurde er mit einer Arbeit über das erzählerische Werk des Romantikers Achim von Arnim promoviert. 1993 bis 1996 war Wingertszahn wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Weimarer Klassik (Arnim-Ausgabe, Nietzsche-Archiv), danach leitete er bis 2013 die Arbeitsstelle „Kritische Moritz-Ausgabe« in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Berlin). 2008 Habilitation über den Goethe-Freund Karl Philipp Moritz. Seit 2013 ist der Literaturwissenschaftler Direktor des Goethe-Museums Düsseldorf. Er ist Mitherausgeber der Weimarer Arnim-Ausgabe, der Kritischen Moritz-Ausgabe und der Clemens-Brentano-Ausgabe des Freien Deutschen Hochstifts in Frankfurt/Main.
»Märchen für kleine und große Kinder« – mit dem Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth.
Zur Ausstellungseröffnung sprechen Jens Henkel und Matthias Biskupek über die Geschichte des Greifenverlags.
Musikalische Begleitung: Peter Kleinfeld (Großkochberg).
Vom Verlag des Wandervogel zum Privatverlag im Sozialismus, von der Verstaatlichung bis zur Abwicklung. Ausstellung zum 100. Gründungsjahr im Alten Rathaus Rudolstadt vom 22. Oktober 2019 bis 31. Januar 2020.
Der bisher umfangreichsten und zugleich tiefgründigsten Veröffentlichung über den Greifenverlag zufolge (C. Wurm, J. Henkel, G. Ballon: Der Greifenverlag zu Rudolstadt 1919–1993. Verlagsgeschichte und Bibliographie. Wiesbaden 2001) ist das Rudolstädter Buchunternehmen zwar nicht zu den größten und einflussreichsten in der Geschichte des Verlagswesens des 20. Jahrhunderts zu zählen, gleichwohl aber zu einem der interessantesten. Seine Gründung am 17./18. Oktober 1919 im sächsischen Hartenstein stand in engem Zusammenhang mit der Wandervogelbewegung, deren Schriften in den zwanziger Jahren weitgehend das Verlagsprofil bestimmten. Für den Namen stand das Wappentier des Wandervogels Pate, der Greif. 1921 zog der Verlag nach Rudolstadt um, wo er seinen Firmensitz zunächst in der Schillerstraße 41 einrichtete und ab 1926 bis zu seinem Ende im Oktober 1993 auf der Heidecksburg residierte. Die wechselvolle Geschichte des Verlages ist untrennbar mit seinem Gründer Karl Dietz (1890–1964) verbunden, der das Privatunternehmen bis zu seinem Tode leitete. Unmittelbar danach ging es in Staatsbesitz über und war dem Ministerium für Kultur der DDR unterstellt. Die nach der Vereinigung beider deutscher Staaten einsetzende Privatisierung der DDR-Verlage überlebte der Greifenverlag jedoch nicht. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Oktober 1993 war sein Schicksal besiegelt. Sieben Jahrzehnte lang waren es die Bücher mit dem Greif als Verlagssignet, die zum Bekanntheitsgrad Rudolstadt nicht unwesentlich beitrugen.
Die von der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte e.V. veranstaltete Ausstellung will aus dem gegebenen Anlass die Bedeutung des belletristische Buchverlages für die kulturelle Identität der Stadt würdigen. Die Text- und Bildtafeln wurden von Dr. Jens Kirsten (Weimar) und Jens Henkel (Rudolstadt) erarbeitet. Die Leihgaben, eine Auswahl von insgesamt nahezu 1000 Verlagserzeugnissen wie Bücher verschiedener literarischer Genres, Kalender und Almanache oder Kunstmappen mit originalen Druckgrafiken, stammen weitgehend aus der Historische Bibliothek der Stadt Rudolstadt.
Öffnungszeiten: Dienstag 9–16 Uhr, Donnerstag 9–18 Uhr, Freitag 9–12 Uhr sowie nach Voranmeldung in der Historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt (03672/486160 oder t.zober@rudolstadt.de).
Die Gunst des Augenblicks – Andreas Altmann (Berlin)
Lyrik der Gegenwart
Moderation: Helmut Hühn und Martin Straub
Eine Veranstaltung der Universität Jena mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Zum 15. Provinzschrei liest Marion Brasch aus ihrem Buch „Lieber woanders“
Marion Brasch erzählt in ihrem neuen Buch „Lieber woanders“ eine Geschichte vom Leben und Überleben in einem klaren, aufmüpfigen und warmen Ton und mit großem Gespür für die Augenblicke, die über Glück oder Unglück entscheiden. Die Hauptfiguren in ihrem Roman, Toni und Alex, kennen sich nicht und sind doch auf verhängnisvolle Weise miteinander verbunden. Toni leidet unter dem Verlust ihres kleinen Bruders, für dessen Tod sie sich verantwortlich macht. Alex führt ein Doppelleben und trägt an einer Schuld, über die er nie gesprochen hat. 24 Stunden bewegen sich die beiden aufeinander zu, bis sich ihre Wege trotz skurriler Begegnungen und komischer Zwischenfälle schließlich kreuzen.
Marion Brasch wurde 1961 in Berlin geboren. Sie stammt aus einer Künstlerfamilie. Groß sind die Fußstapfen der Schriftsteller-Brüder. „Die Buddenbrooks des Ostens“ nannte die „FAZ“ einmal Familie Brasch. Nach dem Abitur arbeitete die gelernte Schriftsetzerin in einer Druckerei, bei verschiedenen Verlagen und beim Komponistenverband der DDR, später fürs Radio. Bei S. Fischer erschienen die Romane „Ab jetzt ist Ruhe“ und „Wunderlich fährt nach Norden“.
»Häschen und Karlchen« – Märchen für Kinder mit Hansi von Märchenborn.
Kommt die Kuh aus Ku(h)ba? und andere Geschichten – Lesung mit dem Schriftsteller Hubert Schirneck.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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