Lesung mit Regina Scheer in der Weimarer LiteraturEtage

Wann:
8. Mai 2023 um 19:00
2023-05-08T19:00:00+02:00
2023-05-08T19:15:00+02:00
Wo:
LiteraturEtage
Marktstr. 2-4 (OG)
99423 Weimar
Preis:
8,- / 5,- (erm.) / 1,- (WeimarPass) Euro
Kontakt:
Literarische Gesellschaft Thüringen

Regina Scheer: »Bit­tere Brun­nen. Her­tha Gor­don-Wal­cher und der Traum von der Revolution«

Eine Alter­na­tive zum Kapi­ta­lis­mus ist mög­lich, eine Welt ohne Krieg, Armut und Aus­beu­tung: davon ist die junge Jüdin Her­tha Gor­don, spä­ter Wal­cher, über­zeugt, als sie sich in den 1910er-Jah­ren den Sozia­lis­ten anschließt und in den Kampf stürzt. Haut­nah erlebt sie den gro­ßen Traum von der Revo­lu­tion, aber auch das Schei­tern und schmerz­hafte Ende der Illu­sio­nen mit. Die Geschichte ihres Jahr­hun­dert­le­bens ist das Pan­orama einer Epoche.

Mit­rei­ßend erzählt Regina Scheer von einer außer­ge­wöhn­li­chen Frau in unru­hi­gen Zeit­läuf­ten, geprägt von exis­ten­zi­el­len Aus­ein­an­der­set­zun­gen unter Gleich­ge­sinn­ten in der Wei­ma­rer Demo­kra­tie, wäh­rend die Nazis bedroh­lich erstar­ken, von Wider­stand, Flucht und Exil sowie der Hoff­nung auf den Auf­bau eines ande­ren Deutsch­land nach dem Krieg.

Regina Scheer kannte Her­tha Wal­cher (1894‒1990) seit ihrer Kind­heit und führte über viele Jahre Gesprä­che mit ihr. Sie bie­tet einen außer­ge­wöhn­li­chen, sehr pri­va­ten Blick auf eine beein­dru­ckende Frau, die klan­des­tin nach Mos­kau reiste, um Doku­mente zu über­brin­gen, und dort Lenin und Sta­lin begeg­nete; die Spe­zia­lis­tin in der Her­stel­lung von Geheim­tinte war, deren Weg­ge­fähr­ten Rosa Luxem­burg, Clara Zet­kin, Wil­helm Pieck, Ber­tolt Brecht, Willy Brandt hie­ßen. Vol­ler Empa­thie erzählt Scheer von einem ent­beh­rungs­rei­chen Leben im Dienst einer gro­ßen Idee, von unzer­stör­ba­rer Hoff­nung, von Ver­bun­den­heit und Hilfs­be­reit­schaft, aber auch von erbit­ter­tem Streit unter Men­schen, die doch das glei­che Ziel verfolgen.

Regina Scheer, 1950 in Ber­lin gebo­ren, stu­dierte Thea­ter- und Kul­tur­wis­sen­schaft an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät. Von 1972 bis 1976 arbei­tete sie bei der Wochen­zeit­schrift «Forum». Danach war sie freie Autorin und Mit­ar­bei­te­rin der Lite­ra­tur­zeit­schrift «Tem­pe­ra­mente». Nach 1990 wirkte sie an Aus­stel­lun­gen, Fil­men und Antho­lo­gien mit und ver­öf­fent­lichte meh­rere Bücher zur deutsch-jüdi­schen Geschichte, u.a. «Im Schat­ten der Sterne» (2004). Ihre ers­ten bei­den Romane, «Machan­del» (2014) und «Gott wohnt im Wed­ding» (2019), waren große Publi­kums­er­folge; «Machan­del» ver­kaufte sich über 160.000-mal und wurde mit dem Mara-Cas­sens-Preis ausgezeichnet.

VVK über die Tou­rist­infor­ma­tion der Stadt Weimar.

Eine Ver­an­stal­tung des LES­ar­ten-Fes­ti­vals der Stadt Weimar.

 

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