Roßleben

Lokation

Schulplatz 6
06571 Roßleben

51.294834, 11.429933

Person

Moritz August von Thümmel

Artikel

Hummelshain im angenehmsten Rosenlicht

Weiterführende Informationen

Roßleben

Autor

Detlef Ignasiak

Das literarische Thüringen, Bucha 2018.

Der im 9. Jahr­hun­dert erst­mals urkund­lich erwähnte Ort Roß­le­ben erhielt im Jahre 1999 das Stadt­recht. Lud­wig von Wippra grün­dete um 1140 hier ein Zis­ter­zi­en­se­rin­nen­klos­ter, das seit 1355 der mit der nahen Burg Wen­del­stein belehn­ten alt­t­hü­rin­gi­sche Adels­fa­mi­lie von Witz­le­ben unterstand.

Nach Auf­he­bung des Klos­ters grün­dete Hein­rich von Witz­le­ben 1554 in dem Gebäude eine Schule, die der ange­se­hene Päd­agoge und His­to­rio­graph Georg Fab­ri­cius (1516–1571) ein­rich­tete. Nach den Zer­stö­run­gen im 30jährigen Krieg und einem Brand ließ Wolf-Diet­rich von Witz­le­ben d.Ä. 1742 den heu­ti­gen gro­ßen baro­cken Schul­bau errichten.

Vor der Schule erin­nert ein Denk­mal für den ver­dienst­vol­len Rek­tor Moritz Anton (1798–1868); im Hof befin­det sich ein Denk­mal für Wolf-Diet­rich von Witz­le­ben (1886–1970), der lang­jäh­ri­ger Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Sie­mens & Halske AG und Erb­ad­mi­nis­tra­tor (1942–70) der Schule war.

Der von den Nazis hin­ge­rich­tete Gene­ral­feld­mar­schall Erwin von Witz­le­ben (1881–1944) ent­stammt der ost­preu­ßi­schen Linie der Fami­lie und war kurz­zei­tig Schü­ler in Roß­le­ben. Heute wird die Schule in freier Trä­ger­schaft von der Stif­tung Klos­ter­schule Roß­le­ben betrieben.

Schü­ler waren u.a. die Dich­ter Josua Steg­mann, Adrian Beier d.Ä, Moritz August von Thüm­mel und August Thieme. Unter den Absol­ven­ten im frü­hen 20. Jahr­hun­derts sind fünf im Umfeld des Hit­ler-Atten­tats vom 20. 7. 1944 hin­ge­rich­tete Offi­ziere: dar­un­ter der Mit­be­grün­der des »Kreis­auer Krei­ses« Peter Graf Yorck von War­ten­berg und Hein­rich Graf von Lehn­dorff-Stein­ort, ein Cou­sin der Schrift­stel­ler Hans Graf von Lehn­dorff  und Marion Grä­fin von Dön­hoff. Ste­phan Hermlin benutzte Yorcks Namen für seine fik­tive Erzäh­lung »Der Leut­nant Yorck von War­ten­burg«. Über den Ort und die dama­lige Goe­the-Ober­schule gibt es den lesens­wer­ten Essay »Ansicht Roßleben/Unstrut« von Rai­ner Kirsch, der in dem Band »Kopien nach Ori­gi­na­len« von 1974 ent­hal­ten ist.

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