»Über „Tonio Kröger“ und andere Wertheriaden um 1900«
Vortrag von Dr. Moritz Strohschneider (München).
Das Studienkabinett des Johann Caspar Lavater: Ein Fundus an Bildnissen Goethes und seiner Zeitgenossen
Vortrag von Dr. Patrick Poch, Wien
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Freitag, 22.03.2024
13:00 Eröffnung
13:15–14:00 Ursula Büttner (Hamburg): Aufbruch und Gegenwehr. Veränderungsdynamik und Beharrungskräfte in der Weimarer Republik.
14:00–14:45 Sebastian Elsbach (Jena): Damm- statt Aufbruch. Die Thüringer Landtagswahlen 1924 im Kontext
15:15–16:00 Anke Blümm (Weimar): Fahnenwechsel? Aspekte des komplexen Verhältnisses von Bauhaus und Nationalsozialismus
16:00–16:45 Johannes Steizinger (Toronto): Der Begriff Jugend. Ein Leitmotiv gesellschaftlichen Aufbruchs nach 1900
17:00–17:45 Helmut Heit (Weimar): Nietzsche-Dämmerung. Vom Freigeist zum Faschismus
Damian Mallepree: Schillers Einfluss auf Goethes Farbenlehre
Die Freundschaft zwischen Schiller und Goethe begann 1794 im Zeichen der Naturwissenschaft. Zu dem Zeitpunkt hatte Goethe bereits die Beyträge zur Optik veröffentlicht und strebte die Darstellung zur Geschichte der Farbenlehre an. Dafür wurde Schiller in den folgenden Jahren zum unverzichtbaren und wegweisenden Ratgeber. Damian Mallepree ergänzt seinen Vortrag mit kleinen optischen Versuchen, die die Faszination Farbenlehre nahebringen sollen.
Aufbrüche und Scheitern – gestern und heute
Auftakt ins Themenjahr 2024 der Klassik Stiftung Weimar
Im zwanzigsten Jahrhundert liegen kultureller Aufbruch und Katastrophe, Scheitern und Neubeginn besonders eng und besonders drastisch beieinander. Dabei spielte vor allem in Weimar der fragwürdige Anspruch, die Welt durch Bildung, Kunst und Literatur zu einem besseren Ort zu machen, immer wieder eine zentrale Rolle. Weimar ist eine Zukunftswerkstatt im Zeitalter der Extreme; ein Ort, an dem die Abenteuer, Widersprüche, Brutalitäten, Kleingeistigkeiten, Niederlagen und Aufbrüche deutscher Geschichte und Gegenwart besonders prägnant auf kleinem Raum zusammentreffen. Es sind Versprechen und Experimente, die neben den Brüchen und Aufbrüchen auch Kontinuitäten sichtbar werden lassen. Man kann sie als Ringen um ästhetische und humane Entwicklung, um Demokratie und gesellschaftliche Selbstbestimmung begreifen. Zugleich lässt sich in Weimar auch das Scheitern dieser Ansprüche besonders deutlich beobachten.
Wir fragen nach den Beziehungen von Kultur und Politik in Weimar im Zeitalter der Extreme. Ausgehend von den dynamischen Konstellationen der Weimarer Republik thematisieren wir das historische Umbruchsjahr 1924 sowie die Konflikte und geistigen Spannungen der 1920er Jahre. Bezugspunkte sind dabei auch das ursprünglich in Weimar ansässige Bauhaus sowie die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus. Ein weiterer Umbruch im Zeitalter der Extreme ereignete sich 1949 als Aufbruch in die DDR. Schon 40 Jahre später folgt die nächste historische Zäsur: der Übergang in ein wiedervereintes Deutschland. Die Tagung fokussiert dabei nicht nur die Aufbrüche des vergangenen Jahrhunderts, sondern setzt diese in einen Bezug zur Gegenwart und wagt schließlich einen Blick in die Zukunft. Dabei spielen Utopien als Erzählungsfiguren des Aufbruchs eine herausgehobene Rolle.
Programm:
Samstag, 23.03.2024
10:00–10:45 Stefan Wolle (Berlin): Der Traum vom besseren Deutschland. Die frühen Jahre der DDR
10:45–11:30 Judith Enders (Berlin): Aufbrüche und Umbrüche: Generationenperspektive(n).
12:15–13:00 Peter Neumann (Hamburg/Berlin): Utopische Energien. Eine Verlustanzeige
13:00–13:45 Abschlussdiskussion: Wie weiter mit den Aufbrüchen?
Ottilie von Goethe und die Welt der Romantik – Vortrag von Dr. Francesca Müller-Fabbri
Ottilie von Goethe (1796–1872), Goethes „geliebte Schwiegertochter“, wurde schon von ihren Zeitgenossen überaus kontrovers wahrgenommen. Ihre selbstbestimmten Lebensentscheidungen und ihr freiheitsliebender Geist faszinierten und irritierten zugleich. Im Jahr 2022 und 2023 hat eine reich bebilderte Ausstellung zuerst in Weimar (Goethe- und Schiller-Archiv) und dann in Frankfurt am Main (Deutsches Romantik-Museum) Ottilie von Goethes bislang kaum beachtetes intellektuelles Lebenswerk in den Mittelpunkt gerückt. Hier wurden ihre Tätigkeit als Herausgeberin des Journals „Chaos“ und als Agentin des englisch-deutschen Kulturtransfers, ihre Unterstützung einer neuen Generation von Kunstschaffenden in Weimar, Leipzig und Wien, ferner ihre Dichtungen und ihr politisches Engagement zum ersten Mal dem großen Publikum präsentiert. Über die komplexe Figur von Ottilie von Goethe sowie über die zwei ihr gewidmeten Ausstellungen wird deren Kuratorin Dr. Francesca Müller-Fabbri berichten.
Francesca Müller-Fabbri studierte nach dem Abitur Romanistik und Kunstgeschichte in Genua und anschließend in Südfrankreich. Im Jahr 1999 zog sie nach Deutschland und arbeitete für mehrere Jahre in Frankfurt am Main. Seit 2006 lebt sie in Weimar und ist für die Klassik Stiftung Weimar und die Uni Erfurt tätig. Ihre Schwerpunkte sind: Kunstgeschichtliche Forschungen, Goethe Sammlungen, Nachlässe von Schriftstellerinnen der Goethe Zeit: Die Dichterstadt ist eine faszinierende Welt, in der, trotz jahrhundertelanger Forschung, noch sehr viel zu entdecken ist!
Eintritt
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. ist, wenn nicht anders angegeben, frei.
Spenden sind zur Förderung unseres Kulturprogramms jederzeit sehr willkommen!
Zum Tee bei Storm: York-Egbert König stellt die Märchendichterin Clara Hepner vor
York-Egbert König stellt die Märchendichterin Clara Hepner, geb. Freund, (1860–1939) vor.
Clara Hepner entdeckte ihr literarisches Talent erst spät, mit über 40, nach einer Scheidung und einem Umzug nach München, erste Texte erschienen in „Jugend“ oder „Die Lese“, richtig erfolgreich war sie dann in den Jahren der Weimarer Republik, mit ihren wunderschönen Kinder- und Tiergeschichten sowie Adaptionen klassischer Werke wie z. B. von Märchen aus 1001 Nacht in schließlich über 17 Büchern und mit mehr als 500.000 verkauften Exemplaren zählte sie zu den auflagenstärksten Autoren ihrer Zeit.
Mit der Machtübernahme der Nazis und dem in der Folge einsetzenden Verfolgungsdruck wurden aber auch ihre Werke und deren Verleger boykottiert, obwohl sie ihre jüdischen Wurzeln jahrelang hatte erfolgreich verbergen können. Berufsverbot, Geldnot und eine drohende Zwangsräumung führten am Ende dazu, dass sie sich im Alter von 78 Jahren aus einem Fenster ihrer Münchner Wohnung im dritten Stock in den Tod stürzte.
Ihre Texte gerieten weitgehend in Vergessenheit, darunter auch ihr beliebtestes Buch „Sonnenscheinchens erste Reise“.
Begrenzte Plätze, wir bitten um Anmeldung.
Goethe-Kitsch? Ein kulturgeschichtlicher Streifzug durch die Vermarktung des Dichterfürsten
Vortrag von PD Dr. Sabine Wienker-Piepho (Freiburg i. Br.)
»Bildende Kunst in der DDR« – Vortrag von Prof. Dr. Bernd Lindner.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale politische Bildung in Thüringen.
Einführung in die Sonderausstellung „Sophie. Macht. Literatur“ durch das Kuratorenteam
Zur Ausstellung „Sophie. Macht. Literatur“.
»„Himmelfahrt der bösen Lust“? Zur Aktualität von „Die Wahlverwandtschaften. Ein Roman von Goethe“ (1809)«
Vortrag von Prof. Dr. Helmut Schanze (Aachen)
Vorstellung des neuen Goethe-Jahrbuchs der Goethe-Gesellschaft
»Die Neukonzeption des Goethe-Nationalmuseums«
mit Petra Lutz (Weimar).
Im Anschluss Empfang im Foyer des Goethe-Nationalmuseums.
Christoph Martin Wieland und andere – das Belangloswerden des Religiösen
Vortrag von Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma, Hamburg
Wie öffentlich sind öffentliche Bibliotheken? – Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider
Bibliotheken, die allen offenstehen, hat es in der Geschichte immer mal wieder gegeben. Ab dem 19. Jahrhundert werden sie planmäßig und ab dem 20. Jahrhundert in großer Zahl gegründet, weltweit. Aber waren sie wirklich für alle zugänglich? Selbst für die „Public Libraries“ in den USA und in Großbritannien gilt das nicht ohne Einschränkungen. Professor Dr. Ulrich Johannes Schneider beschäftigt sich in seinem Vortrag mit der Frage, was es mit der Öffentlichkeit auf sich hat, wenn man an Bibliotheken denkt, die für die Bildung und die Selbstbildung auch heute eine wichtige Rolle spielen.
Professor Dr. Ulrich Johannes Schneider erforscht die Geschichte der „modernen Bibliotheken“, also solchen Einrichtungen, die für die größtmögliche Nutzung gebaut wurden und werden. Er war von 2006 bis 2022 Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig und lehrt weiterhin am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Näheres unter www.ujschneider.de.
Eintritt
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. ist, wenn nicht anders angegeben, frei.
Spenden sind zur Förderung unseres Kulturprogramms jederzeit sehr willkommen!
»„In jeder Art seyd ihr verloren“ (Mephisto). Goethes „Faust“ – Die Tragödie des 21. Jahrhunderts«
Vortrag von Dr. Dr. h. c. mult. Manfred Osten (Bonn).
»„Von allen Seiten hundert Quellen“. Über Goethes Arbeit am „Faust“«
Vortrag von Philipp Restetzki (Görlitz)
Theodor Storm im Briefwechsel mit seinen Eltern (1852–1864)
Vortrag von Dr. Regina Fasold, Burkau
Residenz als Bühne. Die Meininger Museen auf dem Weg ins Jahr 2030 – Vortrag von Dr. Philipp Adlung
Das 1680 entstandene Herzogtum Sachsen-Meiningen zählt zu den jüngeren ernestinischen Residenzen Mitteldeutschlands. In den 238 Jahren seiner Existenz hat es eine bemerkenswerte Entwicklung erlebt, an deren Ende aber weniger politische Leistungen standen als nachhaltige Impulse für die Musik- und Theatergeschichte.
Im Mittelpunkt steht dabei Herzog Georg II. (1826–1914), der als Künstler neue Maßstäbe im Schauspiel setzte. Seine Idee von einem zeitgemäßen Theater setzte er in akribischer Probenarbeit um und machte sie mit Gastspielreisen in ganz Europa bekannt.
Die Meininger Museen möchten ihr inhaltliches Profil zukünftig besonders auf diese Theatergeschichte legen, die über Meiningen hinaus für die deutsche Theatergeschichte insgesamt steht. Direktor Dr. Philipp Adlung gibt dazu Einblick in die Historie und Zukunftspläne.
Aufgewachsen in Schleswig Holstein studierte Philipp Adlung in Hamburg Musik- und Rechtswissenschaften; Abschlüsse zwei Staatsexamina und Promotion zum Dr. phil. Von 1997 bis 2007 Aufbau des Kulturbereiches bei der ZEIT-Stiftung sowie des Bucerius Kunst Forums am Rathausmarkt, das er bis 2006 als Geschäftsführer leitete. Anschließend Wechsel als Direktor zunächst an das Händel-Haus in Halle (Saale) und anschließend zum Beethoven-Haus in Bonn. Seit 2012 in die Kulturabteilung des Freistaats Thüringen als Referatsleiter zuständig für die Theater und den Musikbereich. Seit November 2021 Direktor der Meininger Museen, die mit den Bereichen Kunst und Literatur, Musik‑, Theater- und Regionalgeschichte zu den besonders vielseitigen Museen in Thüringen zählen.
Eintritt
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. ist, wenn nicht anders angegeben, frei.
Spenden sind zur Förderung unseres Kulturprogramms jederzeit sehr willkommen!
Zum Verhältnis von Voß und Goethe
Vortrag von Dr. Frank Baudach, Eutin
»„Daß ich erkenne, was die Welt / Im Innersten zusammenhält“. Einblicke in Goethes „Faust“«
Vortrag von Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken (Frankfurt a. M.).
Empfohlen für Schülerinnen und Schüler.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen · Thüringer Literaturrat e. V. · MDR-Figaro · MDR Thüringen – Das Radio
Gestaltung und Umsetzung XPDT : Marken & Kommunikation © 2011-2024 [XPDT.DE]
© Thüringer Literaturrat e.V. [http://www.thueringer-literaturrat.de]
URL dieser Seite: [https://www.literaturland-thueringen.de/kalender/]