JuLe-Treff im Leseladen
Du bist zwischen 12–16 Jahren und liest gern?
Du bist neugierig auf aktuelle Titel?
Du hast Lust, auch anderen einen Buchtipp zu geben?
Dann bist Du bei uns als Testleser/in richtig!
Wir treffen uns einmal monatlich zum Reden, Raten, Bewerten und Empfehlen. Auf uns wartet ein Jahr voller Leseabenteuer! Wir freuen uns auf Dich!
Sabine Arndt, Bibliothekarin,
Johannes Steinhöfel und das Team der Eckermann-Buchhandlung
und die Literarische Gesellschaft Thüringen e.V.
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die Literarische Gesellschaft Thüringen wirkt seit 30 Jahren aktiv am literarischen Leben in Weimar und Thüringen mit. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In der neuen Radiosendung – die als Podcast nachzuhören ist – stellt ihr Moderatorenteam das literarische Leben rund um die LGT vor.
Damit beteiligen wir uns an der wöchentlichen Reihe »Literatur am Dienstag« von Radio Lotte:
Podcast
Die einzelnen Podcasts sind in unserer Mediathek zu hören und auf Podcast-Plattformen (wie z. B. Spotify, Deezer oder iTunes) zu abonnieren.
Die jeweils aktuellen Sendungsinhalte werden auf der Website der Literarischen Gesellschaft Thüringen unter »Veranstaltungen« angekündigt.
Projektleitung, Redaktion: Guido Naschert, Stefan Petermann
Moderation: Franziska Bergholtz, Christine Hansmann, Ulrike Müller, Guido Naschert, Stefan Petermann, André Schinkel, Lea Weiß
Tontechnik: Timm Weber, Sandra Reyes
Sounddesign: Maria Antonia Schmidt
Grafik: Maria Fernanda Sánchez Santafé
Frankreich nach der Präsidentschaftswahl
Am 24. April 2022 fand in Frankreich die Stichwahl um die Präsidentschaft statt. Der amtierende Staatspräsident Emmanuel Macron hat sich dabei mit 58,5 % der Stimmen gegen seine Herausforderin Marine Le Pen (41,5 %) durchgesetzt. Damit lag der liberale Amtsinhaber deutlicher vor seiner rechtspopulistischen Kontrahentin als in manchen Prognosen vorausgesagt. Im Vergleich zum vorherigen Duell der beiden im Jahr 2017 ist Macrons Vorsprung jedoch geschrumpft.
Schon im ersten Wahlgang am 10.04.2022 hatte Macron mit 27,85 % vorn gelegen, Le Pen hatte 23,15 %, der Linke Jean-Luc Mélenchon ca. 22 %, der Rechtsextreme Éric Zemmour 7,1 %, die Konservative Valérie Pécresse 4,8 %, der Grüne Yannick Jadot 4,6 % und die Sozialistin Anne Hidalgo 1,7 % der Stimmen erhalten.
Macron bleibt damit weitere fünf Jahre französischer Präsident. Aber er weiß um die Schwierigkeiten einer gespaltenen Gesellschaft und verspricht deshalb, „der Präsident von allen Franzosen zu sein und jenen eine Antwort zu geben, die nicht für ihn gestimmt haben“. Er verspricht, sich für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen, für die Gleichstellung von Männern und Frauen, für eine Gesellschaft, in der man rücksichtsvoll und achtsam miteinander umgeht und in der niemand am Wegesrand zurückgelassen wird. Dabei zählt er auf die Jugend und auf das verantwortliche Handeln jedes Einzelnen. Und es müsse darauf reagiert werden, dass so viele Wähler (28 %) den Urnen ferngeblieben seien.
Nachdem Valérie Dubslaff am 1. Februar in einem Online-Vortrag über die Situation vor den Präsidentschaftswahlen referiert hatte (Podcast: www.lztthueringen.de/publikationen/podcast), veranstalten die Organisatoren mit der Wissenschaftlerin nun drei analoge Termine, bei denen die Auswertung der Wahlen und Frankreichs Perspektiven in Macrons zweiter Amtszeit thematisiert werden sollen
Dr. Valérie Dubslaff ist promovierte Germanistin und Zeithistorikerin. Seit 2018 lehrt sie am Lehrstuhl für Germanistik an der Universität Rennes 2/ERIMIT. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie Rechtsextremismus in Deutschland nach 1945. Im Dezember 2021 erschien bei De Gruyter (Berlin) ihre Studie „‘Deutschland ist auch Frauensache‘ – NPD-Frauen im Kampf für Volk und Familie 1964–2020“.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Institut français Thüringen mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und dem Kultur: Haus Dacheröden.
»Die Liebe, die uns nicht verschonte«
Zwei Romane und zwei Erzählungsbände berichten von jenem Zustand, den man Liebe nennt.
Kuratorinnen und Kustoden führen durch das Museum Neues Weimar
Eine 2019 eröffnete Ausstellung in einem historischen Museumsgebäude in unmittelbarer Nachbarschaft des Bauhaus-Museums – Erläuterungen und Insidereinblicke zur Entstehungsgeschichte der Ausstellung „Van de Velde, Nietzsche und die Moderne um 1900“ vermittelt diese Tour.
Bitte beachten Sie, dass für Innenraum-Veranstaltungen, geführte Touren und Werkstattangebote der Klassik Stiftung Weimar die 3G-Regelung gilt. Die Teilnahme erfolgt nur für Geimpfte, Genesene oder aktuell Getestete.
»Jeder kann ein Glücksschwein sein« von Laura Bednarski
Der Raum wird dunkel, die Bilder einer Geschichte beginnen zu leuchten.
Das Kultur: Haus Dacheröden bietet zwei Mal im Monat ein kostenloses Bilderbuchkino für Kinder ab 4 Jahren an. Dabei werden die Bilder eines Bilderbuchs auf eine große Leinwand projiziert und der Text live vorgelesen. Die besondere Atmosphäre nimmt mit auf eine Reise mit der kleinen Hexe, dem frechen Rabe Socke, dem Neinhorn und vielen anderen. Herzliche Einladung für kleine und große Gäste zum Staunen, Träumen und Lachen.
Felix wäre so gerne ein Glücksschwein! Doch leider passiert ihm ein kleines Unglück nach dem anderen. Beim Pfützenspringen besudelt er alle mit Matsch. Beim Toben schubst er aus Versehen das Waldtipi um. Und beim Picknick setzt er sich mitten in den Kuchen. So ein Pech(-Schweinchen)! Nur gut, dass Felix Freunde hat, die fest zu ihm stehen und ihm auf ganz besondere Art zeigen: Wir haben dich immer lieb – so, wie du bist! Eine liebevolle Geschichte über kleine Fehler, Selbstbewusstsein und große Freundschaft.
Mit freundlicher Unterstützung des Thienemann-Esslinger Verlags.
Goethe in/and America
Tagung des Goethe- und Schiller-Archivs in Verbindung mit der Universität Münster, der University of Chicago und der Goethe-Gesellschaft
Anmeldung unter gsa@klassik-stiftung.de
„Wie wir die Welt sehen“ – Lesung mit Ronja von Wurm-Seibel
Nachrichten verfolgen uns immer und überall. Morgens im Radio, abends im Fernsehen und zwischendrin als Push-Nachricht auf dem Handy. Sie prägen unser Leben – viel mehr, als wir es ahnen. Nachrichten beeinflussen wen wir wählen, wofür wir unser Geld ausgeben oder wie wir unsere Kinder erziehen. Sie bestimmen, wie wir uns fühlen, wenn wir morgens aufwachen und worüber wir nachdenken, wenn wir abends ins Bett gehen.
Tägliche Krisenmeldungen drücken nicht nur unsere Stimmung, sie verzerren unseren Blick auf die Welt. Wie entkommen wir dieser Negativ-Spirale? Indem wir Nachrichten anders konsumieren. Und indem wir anfangen, einander eine neue Art von Geschichten zu erzählen. Ronja von Wurmb-Seibel zeigt in ihrem neuen Buch, warum es sich lohnt, einen gesünderen Umgang mit Nachrichten zu finden und wie es gelingt, die Welt auch im Alltag mit anderen Augen zu sehen.
Am 31. März 2022 startet der literarische Salon »Literatur im Flur« mit seiner ersten Veranstaltung in diesem Jahr.
»Literatur im Flur« ist ein literarisch-musikalisches Format, das in der Kunstgalerie Huber & Treff in Jena stattfindet. Christine Hansmann-Retzlaff, Iris Kerstin Geisler und Christine Theml stellen 6 mal jährlich ein Buch ihrer Wahl vor. Immer am letzten Donnerstag des Monats im Frühling und im Herbst, immer um 19:00 Uhr.
Bei uns kaufen Sie die Katze im Sack: Welche Bücher besprochen werden, verraten wir Ihnen vorher nicht!
Um 19:05 Uhr fällt die Galerietür ins Schloß: Lesung & Musik beginnen. Herzliche Einladung an Sie!
Es gilt die 3G-Regelung sowie durchgängige Maskenpflicht am Platz.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. in Kooperation mit der Kunsthandlung Hubert & Treff Jena.
»Februar 1933. Der Winter der Literatur« – Lesung mit Uwe Wittstock
Begrüßung: Ulrich Dillmann
Es ging rasend schnell. Der Februar 1933 war der Monat, in dem sich auch für die Schriftsteller in Deutschland alles entschied. Uwe Wittstock erzählt von Tag zu Tag, wie das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit in wenigen Wochen einem langen Winter wich und sich das Netz für Thomas Mann und Bertolt Brecht, für Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin und viele andere immer fester zuzog.
Montag, 30. Januar. Joseph Roth will die Nachrichten, die der Tag bringen wird, nicht mehr in Berlin abwarten. Schon früh morgens fährt er zum Bahnhof und nimmt den Zug nach Paris. Thomas Mann in München derweil kümmert sich die kommenden zehn Tage kaum um Politik, dafür umso mehr um seinen Vortrag über Richard Wagner. Immer ganz dicht an den Menschen entfaltet Uwe Wittstock ein Mosaik der bedrohlichen Ereignisse unmittelbar nach Hitlers „Machtergreifung“, die auch für die Literaten in Deutschland in die Katastrophe führten. Er vergegenwärtigt die Atmosphäre dieser Tage, die von Angst und Selbsttäuschung unter den Schriftstellern, von Passivität bei den einen und Entschlossenheit bei den anderen gezeichnet ist. Wer schmiegt sich den neuen Machthabern an, wer muss um sein Leben fürchten und fliehen? Auf der Grundlage von teils unveröffentlichtem Archivmaterial entsteht ein ungeheuer dichtes Bild einer ungeheuren Zeit.
SWE SPECIAL – Wenn jemand eine Reise tut…
Alles muss raus. Notizen vom Rand der Welt – Lesung mit Thilo Mischke
Das Kultur: Haus Dacheröden lädt einmal im Monat Menschen ein, die über Ihre ganz unterschiedlichen Erfahrungen in der Ferne erzählen.
Eine Reportage des preisgekrönten »Uncovered«-Journalisten Thilo Mischke unterwegs zu den Rändern der Welt: Mit eindrücklichen Reisereportagen begibt sich Mischke auf die Suche nach Antworten auf einige große Fragen. Als Journalist hat Thilo Mischke weit über hundert Länder dieser Welt bereist. Es ist dabei nicht der Reiz des Extremen, der ihn in die entlegensten Ecken treibt, sondern sein offener Blick für Menschen und ihre Geschichten, ja ein unersättlicher Hunger auf Lebenserfahrung. Egal, ob er in El Salvador dem Tod ins Auge blickt, Freundschaft in den Weiten Islands erfährt oder ukrainische Soldaten trifft: In seinen Schilderungen aus den grausamsten und unwirtlichsten Regionen der Welt wird das Fremde plastisch. So erscheint im Spiegel des Unbekannten die eigene Realität in neuem Licht. Und weil Thilo Mischke unerträglich tolerant auf seinen Reisen ist, ist am Ende klar, wie aufregend, herausfordernd und vielfältig die Welt ist – aber nirgendwo schwarzweiß.
Der Reporter, Globetrotter, Abenteurer und Autor Mischke (u.a. Journalist des Jahres 2021) widmet sich dabei in seinen eindrücklichen Reiseberichten aus aller Welt den ganz großen Themen: der Liebe, dem Altwerden, der Religion, der Familie, dem Tod, den Drogen, der Freundschaft. Mit seiner eleganten Prosa, seiner Beobachtungsgabe und seiner Lust an der Grenzerfahrung schärft er den Blick auf die Welt vor, über und in uns.
Thilo Mischke wurde 1981 in Berlin geboren. Er arbeitet als Journalist, Autor und Fernsehmoderator u.a. für die ZEIT und Berliner Zeitung. Daneben ist er Host des reichweitenstarken Podcasts Uncovered und steht für eine gleichnamige Reportagereihe bei Pro7 regelmäßig vor der Kamera. Für seine journalistische Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, so gewann er 2020 einen Bayerischen Fernsehpreis und wurde in der Kategorie »Reportage national« bei der Wahl zum Journalist des Jahres ausgezeichnet.
16:00 Uhr: Zeitgenössische Lyrik aus Griechenland
In diesem Jahr dienen die Poetryfilmtage als Schaufenster für griechische Lyrik und Medienkunst. Der Länderschwerpunkt Griechenland beginnt mit einer Lesung zeitgenössischer Lyrik, die wir gemeinsam mit dem CeMoG der Freien Universität Berlin durchführen. Es lesen:
Lenia Safiropoulou ist Mezzosopranistin und Lyrikerin. Sie singt vor allem Lied und Konzertrepertoire. Lenia hat drei Lyrikbände herausgegeben sowie Übersetzungen ins Griechische von Shakespeare, Goethe, Heine, Kafka, Lessing und Puschkin. Ihre Gedichte wurden ins Deutsche und Italienische übersetzt. Lenia ist auch Produzentin im griechischen Nationalkulturradio. Nach einem Gesangs‑, Klavier- und Liedstudium an der Musikhochschule Stuttgart studierte Lenia Oper in der Guildhall School of Music and Drama und im National Opera Studio in London. Sie war Stipendiantin der Stiftungen Maria Callas und Alexandros Onassis sowie des Royal Opera House Covent Garden.
Maria Topali wurde in Thessaloniki 1964 geboren und lebt in Athen. Sie studierte Jura in Athen und in Frankfurt als Stipendiatin der Daimler-Benz-Stiftung. Sie schreibt Lyrik und Theaterstücke sowie Rezensionen und Literaturkritik in Zeitungen und Zeitschriften und übersetzt Literatur aus dem Deutschen. Sie arbeitet im Nationalen Zentrum für Soziale Studien in Athen und ist Mutter zweier Kinder.
Giorgos Lillis wurde 1974 geboren. Er hat sieben Lyrikbände publiziert, darunter den Ta oria tou lavyrinthou (2008). Er lebt in Bielefeld.
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18:00 Uhr: Videopoesie aus Griechenland
Das »Institut für experimentelle Künste« aus Athen beteiligt sich in diesem Jahr am Länderschwerpunkt Griechenland mit einem Auswahlprogramm zeitgenössischer Videopoesie:
If I Go Out Walking With my Dead Friends – Aleksandra Corovic / Alkistis Kafetzi 5.21
Geruch – Maria Baka 3.10
Der Trichter – Xemi Bozin i – Panagiotis Papadopoulos 1.30
Tragödien kommen in den Stunden des Hungers – Alexandra Matheou 3.13
Pause – Janni Kolotouros / Anastasia Gkitsi 4.17
Zuhören – NSsonic – Sissy Mitsikosta 2.07
Übertragung – Afroditi Bitzouni / Chris Sakellaridis 1.26
Meine Feinde – Vasilis Karvounis 2.50
Was ich am meisten fürchte, ist ein »Dichter« zu werden – Katerina Gogou / Janet Lees 6.10
Wenn du Mensch genannt werden willst – Tasos Leivaditis / Swoon 5.17
Einen Weg finden, sich zu treffen – Tasos Sagris & Whodoes 7.54
Im Anschluss an die Filmvorführung (45 Min.) besteht Gelegenheit zum Gespräch mit den Kurator/innen.
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20:00 Uhr: Multimedia-Performances mit Tasos Sagris/WhoDoes & Sissy Doutsiou
Multimedia Spoken Word Live Auftritte (60 Min.)
Tasos Sagris & WhoDoes ist ein multimediales Spoken-Word-Projekt, das mit elektronischen Klängen, kinematografischen Post-Rock-Atmosphären, Poesie und Videokunst experimentiert. In den letzten Jahren traten sie im Portikus Museum (Frankfurt) und der London School of Economics (London) auf. Ihre Videopoeme und ihre Performances wurden weltweit auf Videopoesie-Festivals präsentiert.
https://sagris-whodoes-theinstitute.bandcamp.com/album/
Sissy Doutsiou ist eine in Athen lebende Schauspielerin und Dichterin. Zuletzt war sie in dem Theaterstück »Metamorphose« von Franz Kafka in der Hauptrolle des Gregor Samsa zu sehen. Sie ist Kuratorin des Internationalen Festivals für Videopoesie in Griechenland und Mitglied des PEN International. Sissy Doutsiou nahm an Poesielesungen auf der 1. Athener Biennale »Destroy Athens« teil. Sie reist häufig zu Vorträgen, Performances, Videokunstausstellungen und Poesielesungen in Europa, den USA, Mexiko, Indien und Nepal.
https://www.sissydoutsiou.com
Der Schauspieler Bernd Lange vom Deutschen Nationaltheater Weimar liest einen Text von Wolfgang Borchert: »Im Mai, im Mai schrie der Kuckuck« im Gewölbekeller der Stadtbücherei Weimar.
Dieser Text beschreibt wie kaum ein anderer welche Verheerungen Kriege in den Seelen der Menschen anrichten.
Die Spenden fließen in ein Hilfsprojekt für die Ukraine.
Sonderprogramm »El Canto de las Moscas / Der Gesang der Fliegen«. Kolumbien/D 2021, 44 min., Original mit engl. UT
Der Animationsfilm »Der Gesang der Fliegen« (»El Canto de las Moscas«) thematisiert die Verwüstung, die der bewaffnete Konflikt in Kolumbien seit Jahrzehnten verursacht. Im Ausgang von Gedichten der kolumbianischen Autorin María Mercedes Carranza (1945–2003) entsteht ein audiovisueller Dialog in 24 Kapiteln, der eindrucksvoll die Aktualität der von Carranza entworfenen Topographie des Terrors verdeutlicht. Jedes Gedicht verweist auf einen Ort in Kolumbien, an dem in den 1990er-Jahren ein Massaker stattfand.
Archivbilder, die persönlichen Erinnerungen der neun Animationskünstlerinnen, die den Film gemeinsam gestaltet haben, sowie die Verwendung von Loops erwecken die von Gewalt verwüsteten Landschaften zum Leben und bilden eine Polyphonie der Erinnerung und der Trauer, einen universellen Gesang des Schmerzes.
Moderation: Bibiana Rojas
Eine Veranstaltung der Internationalen Thüringer Poetryfilmtage
Sonderprogramm: »Women in Resistance«. Internationales Kurzfilmprogramm, Original mit engl. UT
Eine Veranstaltung der Internationalen Thüringer Poetryfilmtage
Kindervorleseaktion in die Forschungsbibliothek Gotha
für Kinder, Enkel, Freunde … und alle, die gern zuhören.
Die verschiedenen Schlossvereine lesen gemeinsam mit den Mitgliedern des Freundeskreises der Forschungsbibliothek vor.
Während die Kinder zuhören, können die Erwachsenen die Ausstellung »Bücher bewegen – 375 Jahre Forschungsbibliothek« ansehen.
„Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus!“ – Lesung mit Frank Quilitzsch
„Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus!“ Diesen Satz hört Forstamtsleiter Bernd Wilhelm immer häufiger. Wir kennen die Schlagzeilen, doch wie berechtigt sind die Sorgen?
Frank Quilitzsch will es genau wissen und streift ein Jahr lang mit Thüringer Förstern und Baumforschern durch die Reviere. Er trifft die Zapfenpflücker in der Samendarre, geht mit Hatz auf die Jagd und verbringt Tage und Nächte im Nationalpark Hainich. Der Besuch im Friedwald stellt unausweichliche Fragen und bei Oberhof geben alte Fichtendamen Auskunft über ihr Überleben. Ein 90-jähriger Landwirt lädt zur Spritztour ein und erzählt die Geschichte seines Familienwaldes. Klimaexperten, Ranger und die Umweltministerin – was fordern sie im Umgang mit der Natur?
Der Autor schrieb das Kultbuch „Dinge, die wir vermissen werden“. Müssen die Thüringer Wälder eines Tages in die Sammlung mit aufgenommen werden?
2022 vergeben die Literarische Gesellschaft Thüringen und ihre Partner zum siebten Mal Preise für internationale Poesiefilme und Videopoesie in den Kategorien Beste Animation (1200 Euro), Bestes Video (1200 Euro), Publikumspreis (250 Euro).
Filme können noch bis zum 15. März 2022 eingereicht werden:
https://filmfreeway.com/weimarpoetryfilmaward
Der Wettbewerb wird von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, der Thüringer Staatskanzlei, der Sparkasse Mittelthüringen sowie der Stadt Weimar gefördert.
Die Edition Outbird (Gera) hatte ursprünglich anlässlich der Leipziger Buchmesse den traditionellen Literarischen Buchmessesalon geplant. Aufgrund der Messeabsage haben wir uns für einen Alternativtermin im schönsten Frühlingsgewand entschieden. Das LineUp hat sich dadurch ein wenig geändert, dürfte aber an Attraktivität nichts verloren haben. Besuchen Sie uns zu unserem Literarischen Salon – wir freuen uns auf Euch!
19.00 Uhr:
Einlass
Moderation:
19.35 Uhr:
Christian Mahlow liest aus seinem Roman „Die Walin„
Die Walin ist eine fesselnde Parabel, die vom einsamen und absurden Kampf eines Mannes um das Überleben eines Zwergwal-Weibchens in seinem Wohnzimmer erzählt. Seine verzweifelten Bemühungen sind ein kafkaesker Grenzgang zwischen unerfüllter Liebe, Schuldgefühlen und Selbsterkenntnis. Christian Mahlow wird diese Stimmung ins Publikum tragen und mit Sicherheit intensive Bildern erzeugen.
20.05 Uhr:
Dominique M. & Tine Täger präsentieren den Roman „Ephemer“
Einen tiefen Sog baut „Ephemer“ bereits mit den ersten Seiten dieses Romans auf, die aus der Feder des Musikers und Bandleaders von „Anderes Holz“, Dominique M. Täger, da zu Papiere flossen. Sein erzählerischer Sound löst unweigerlich ein inneres Vibrieren aus, wie er da Figuren zeichnet, sprachliche Feinheiten fernab schnöde verkümmernden Sprechs verarbeitet und David Lynch-Momente in seinen Stoff einspeist. Dominique wird diese musikalische Präsentation des Romans gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Tine aufführen.
Kurze Pause
20.50 Uhr:
Ulrike Serowy liest aus ihrem Roman „Wölfe vor der Stadt“
Eine halbverlassene Stadt, die nach und nach im Nebel versinkt. Helena, eine junge Künstlerin, führt darin ein zurückgezogenes Leben. Da machen Gerüchte die Runde: Die Wölfe sollen zurückgekehrt sein und um die Stadt streichen. Helena selbst wird von bösen Ahnungen geplagt und von Träumen heimgesucht, die nicht ihre eigenen sind. Sie lernt Johannes kennen, der nur wenig von sich preisgibt und ebenso verloren scheint wie sie. Doch Johannes trägt ein Geheimnis in sich, das sie beide an den Rand des Daseins bringen wird.
21.20 Uhr:
„M. Kruppe“ liest aus seinem neuen Buch
Noch hüllt er sich in Schweigen, was Titel und konkreten Plot seines in Bälde erscheinenden neuen Buchs betrifft. Wer Kruppe aber kennt, weiß, dass da wieder eine Reise zu erwarten sein wird: in sein Inneres sicher ebenso wie in wortgewaltige Erzählungen über die ihn umgebenden Ereignisse der letzten Wochen, Monate( ‚Jahre?) – sicher ist soviel: Es wird höchste Zeit für neuen Stoff aus seiner Feder und es darf zurecht gespannt sein.
21.50 Uhr:
Aufführung von Marcel Schreiters Kurzfilm „Vom östlichen Rande“
„Bukarest – city of good life“ – ein rasant erzählter Bildband des Filmemachers und Fotografen Marcel Schreiter der Hauptstadt Rumäniens, der Anfang 2021 in der „Edition Outbird“ erschienen ist. Untermalt mit melancholischen Texten Michael Schweßingers. Dem voran gingen Jahre, die die beiden in Bukarest verbrachten. Beide kennen die Stadt mit ihren unterschiedlichen Facetten, zahlreichen Schicksalen und rapiden Entwicklungen. 2016 haben sie bereits weit vor diesem Buch diesen Kurzfilm über Bukarest gedreht – ein Zeitverlust, eine Melancholie, die uns da in eine andere und doch fremdvertraute Welt blicken lässt.
Darüber hinaus gibt es zur Veranstaltung an unserer Bar eine Auswahl internationaler Whiskys sowie einen Stand mit unseren Verlagsprodukten.
Corona-Info:
Die Nachweisbedingungen am Einlass ordnen wir den jeweils gültigen amtlichen Vorgaben unter. Sollte eine Absage der Leipziger Buchmesse und damit des Literarischen Salons stattfinden, erstatten wir die Eintrittsgelder vorab bestellter Tickets.
Tickets:
Das Ticket zu 8,00€ können Sie unter diesem Link erwerben.
Das Förderticket* zu 12€ können Sie unter diesem Link erwerben.
*Mit dem Förderticket unterstützen Sie zusätzlich zur Veranstaltung unsere unabhängige Verlagsarbeit.
Durs Grünbein – Jenseits der Literatur
Lesung und Gespräch mit Manfred Osten
Durs Grünbein, 1962 in Dresden geboren, ist einer der bedeutendsten und auch international wirkmächtigsten deutschen Dichter und Essayisten. Für sein Werk erhielt er eine Vielzahl von Preisen, darunter den Georg-Büchner-Preis, den Friedrich-Nietzsche-Preis und den Friedrich-Hölderlin-Preis.
„Jenseits der Literatur“: In seinen vier Vorlesungen, die er im Jahr 2019 in Oxford gehalten hat und die bei Suhrkamp erschienen sind, setzt er sich mit einem Thema auseinander, das ihn seit jenem Augenblick beschäftigt hat, als er die eigene Position in der Geschichte seiner Nation, seiner Sprachgemeinschaft und seiner Familie als historisch wahrzunehmen begann: Wie kann es sein, dass „Die Geschichte“, seit Hegel und Marx ein Fetisch der Geisteswissenschaften, die individuelle Vorstellungskraft bis in die privaten Nischen, bis in den Spieltrieb der Dichtung hinein bestimmt? Will nicht anstelle dessen Poesie die Welt mit eigenen, souveränen Augen betrachten?
Im ETTERSBURGER GESPRÄCH, das zweimal wegen Covid verschoben werden musste, nun am 22. Mai mit Manfred Osten.
Melusine, la Fee – mit der Preisträgerin des Thüringer Märchen- und Sagenpreises Odile Néri-Kaiser und der Gambistin Hélène Godefroy.
Die Übersetzerin Marta Kijowska stellt die polnische Autorin und Auschwitz-Überlebende Seweryna Szmaglewska vor:
„Die Frauen von Birkenau“ und „Die Unschuldigen in Nürnberg“
Marta Kijowska, geboren 1955 in Krakau, lebt seit Jahren in München. Tätig als Journalistin für Zeitungen (FAZ, NZZ, früher SZ, DIE ZEIT, FOCUS), Hörfunk und Fernsehen (BR, DLF, SWR, WDR, früher ZDF), vor allem zu Themen der polnischen Kultur, Literatur und Geschichte, sowie als Sachbuchautorin und literarische Übersetzerin aus dem Polnischen.
Nach dem Studium der Germanistik in Krakau und München arbeitete sie u.a. als Rezensentin der Hörspielabteilung des Bayerischen Rundfunks (1985/86), Lehrbeauftragte an der Universität München (1986/87) und in einer Sonderfunktion am Goethe-Institut Warschau (1991/92). In den Jahren 1987–1991 und 1997/98 war sie Redakteurin von Kindlers Literatur Lexikon, das sie darüber hinaus als Fachberaterin für polnische Literatur betreute. Sowohl für dieses Lexikon als auch für andere vergleichbare Werke, etwa das Panorama der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts (Hg. Karl Dedecius, Ammann Verlag 2000), verfasste sie zahlreiche Beiträge über polnische Schriftsteller.
Für ihre journalistischen Arbeiten interviewte sie viele polnische und deutsche Kulturpersönlichkeiten.
Lesung der Textpassagen aus den Büchern: Katrin Heinke.
Veranstaltung des Erfurter Herbstlese e.V. in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung/Landesbüro Thüringen.
Helga Schütz & Christoph Dieckmann im Gespräch: Lebensreisen
Moderation: Katrin Wenzel
„Diese magische Erinnerin erzählt Weltgeschichte, wie sie der Einzelne erfährt.“ Das schrieb Christoph Dieckmann über das neueste Buch von Helga Schütz: “Heimliche Reisen“. Die verwunschenen Wege ihrer Erinnerung führen zur schlesischen Kindheitslandschaft, in ein marodes Grenzgebietshaus, an Schneidetische und in Limonenhaine – Orte für gefühlte Beben, Fluchten, heimliche Reisen und Stationen einer bestrickenden, weisen, gewitzten Lebenserzählung der 1937 geborenen Autorin und em. Professorin der HS für Film und Fernsehen Potsdam, die Jahrzehnte deutscher Geschichte einschließt. Christoph Dieckmann, der unermüdliche ZEIT-Chronist, sucht in seinem neuen Buch nach Wurzeln deutscher Identität. Er erzählt vom langen Untergang seiner DDR und von der Münchner Räterepublik, er reist zum „Schrein der Christenheit“ nach Aachen, zur „Judensau“ in Luthers Wittenberg, zur Walhalla und in Deutschlands einstige Kolonialmetropole Hamburg. Dieckmanns „Welt- und Heimreisen“ führen weit: nach Chelmno, wo der Holocaust begann, durch die einstigen Ostblock-Diktaturen Russland, Georgien und Albanien bis zum 38. Breitengrad. An der Todesgrenze zwischen Süd- und Nordkorea bedenkt der Ost-West-Vermittler, was die Deutschen unterscheidet, doch nicht trennen muss: Vergangenheit und Erinnerung. „Diese Grenze lässt sich überwinden. Unsere doppeldeutsche Geschichte ist ein gemeinsamer Schatz.“
»Die Gunst des Augenblicks« mit Boris Hoge-Benteler
Boris Hoge-Benteler, geboren 1979 in Marburg, aufgewachsen in Büren (Westf.), studierte Neuere deutsche Literatur, Italienisch und Geschichte in Berlin und Wien und promovierte in Münster über Russland-Konstruktionen in der deutschen Gegenwartsliteratur. Er arbeitet als wissenschaftlicher Bibliothekar in Jena und lebt in Weimar. »Sonnenstadt« ist sein Debütroman.
Moderation: Helmut Hühn
Eine Veranstaltung der Friedrich Schiller Universität Jena (Schillers Gartenhaus) in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Angelika Klüssendorf: Vierunddreißigster September
Begrüßung: Petra Fuchs
Ein Dorf in Ostdeutschland: Walter, ein zorniger Mann, erschlagen in der Silvesternacht von Hilde, der eigenen Frau. Nur kurz vor seinem Ende war er plötzlich sanft und ihr zugewandt. Dann ein Friedhof: Die Toten studieren die Lebenden. Walter wird zum Chronisten, sieht sich dazu verdammt, die Schicksale im Dorf festzuhalten. Und er fragt nach dem Warum. Was war der Grund für Hildes Tat? Geschah es aus Hass oder aus Barmherzigkeit? „Vierunddreißigster September“ wurde kurz nach Erscheinen von der Literaturkritik auf Platz 1 der SWR-Bestenliste gewählt. Aus Angelika Klüssendorfs Sprache strahlt eine mitreißende Kraft, sie ist präzise und voll tiefschwarzer Komik. Ein hintersinniges Meisterwerk über eine Zeit der Wut, Melancholie und Zärtlichkeit. „Klüssendorfs Kunst ist die Vermeidung jedweder Künstlichkeit.“ DER SPIEGEL
SWE SPECIAL – Jakob Hein: Der Hypnotiseur
Wie verreist man, wenn man nicht reisen kann? Jakob Heins unterhaltsamer Roman über einen Hypnotiseur, der seine Klienten in die Ferne entführt.
Ein Dorf, irgendwo im unteren Odertal. Lieselotte Sawidski wohnt dort, seit sie denken kann. Genau wie ihre Nachbarin Gerda. Es herrscht gemütlicher Stillstand: Jeder kennt jeden, man fühlt sich am Rand des Landes und ein wenig auch am Rand der sozialistischen Gesellschaft. Die größte Sehenswürdigkeit der Gegend sind die Kraniche.
Als Gerdas Enkel Micha nach seinem Ausschluss vom Psychologiestudium bei seiner Großmutter einzieht und nach ihrem Tod in dem zerfallenden Bauernhaus bleibt, beobachtet die alte Sawidski, wie neben den Kranichen immer öfter auch seltsame Vögel aus Berlin in ihrem Dorf auftauchen – Künstler und Studenten, in erster Linie junge Frauen. Sie kommen und bleiben in Michas Bauernhaus.
Die schillerndsten Gerüchte bringen Unruhe in das beschauliche Dorf. Eine Sekte sei am Entstehen, vom Bauernhaus aus würden Westreisen organisiert. Tatsächlich hat Micha eine Gabe: Er kann Menschen hypnotisieren und ihnen so ihren Traum von Frankreich oder Kalifornien erfüllen. Allerdings stößt Micha selbst ständig an die Grenzen der realen Welt. Und sein Unternehmen für Reisen im Kopf, das sogar der countrymusiksüchtige LPG-Vorsitzende aufsucht, wird von der Stasi argwöhnisch beäugt …
Uta Heyder: Born in the GDR – angekommen in Deutschland
mit Jost Heyder und Kristin Gräfin von Faber-Castell
Begrüßung: Petra Fuchs
Vor dreißig Jahren änderten Friedliche Revolution, Mauerfall und Deutsche Einheit in kürzester Zeit unser Lebensumfeld, wir konnten, wir mussten unser Leben neu gestalten, Herausforderungen annehmen, um in einem »fremden« Land, das nun unseres werden sollte, unseren Platz zu finden. Es ist an der Zeit, die Geschichte und ihre Geschichten zu erzählen.
Uta Heyder ist es gelungen, dreißig Männer und Frauen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen dazu zu bringen, sehr persönlich zu berichten, wie sie ihre Wende und die drei Jahrzehnte danach erlebten. Alle haben ungefähr die gleiche Zeitspanne in der DDR und im wieder vereinigten Deutschland gelebt und sind hier wieder oder immer noch zu Hause. Sie erzählen von gewonnener Freiheit und neuen Beschränkungen, von wirtschaftlichem Erfolg, von Unsicherheit und Existenzangst oder vom Abstieg in die Obdachlosigkeit. Die vormalige Sprachmittlerin für Englisch und Russisch bepflanzt jetzt als erfolgreiche Geschäftsfrau den »Miracle Garden Dubai« mit Sämereien aus Thüringen, der »Hippie« aus dem Altenburger Land ist inzwischen in der ganzen Welt umhergekommen, machte sein Hobby zum Beruf und hat als Filmemacher Preise ohne Ende eingesammelt, die Pastorin wurde Ministerpräsidentin, der NVA-Offizier startete als Investmentbanker in Manhattan durch und betreibt jetzt ein jüdisches Restaurant in Chemnitz. Die Galeristin stand am 6. Dezember 1990 plötzlich in einer fensterlosen Wohnung, die Eigentümerin aus Bayern hatte die Fenster zur Bekräftigung der Forderung nach Wohnungskündigung einfach ausbauen lassen. Beim Lesen entsteht ein buntes Mosaik. Ein Buch, weitab der üblichen Klischees, erfrischend persönlich, erfrischend differenziert.
Am 28. Mai lädt das Liebhabertheater Schloss Kochberg zusammen mit der Klassik Stiftung Weimar nach zweijähriger Pandemie-Pause nun wieder zum „Kochberger Gartenvergnügen“.
Das kleine Gartenfestival der Klassik rund um das Schloss, den Landschaftspark und das historische Theater lockt zu einem Ausflug auf den Landsitz von Goethes Liebe Frau von Stein.
In Großkochberg stehen zwei große Parkplätze mit entsprechenden Hinweisschildern zur Verfügung. Alle Besucher erhalten ein Programm mit einem Plan des Parks.
Veranstalter: Liebhabertheater Schloss Kochberg e. V. – Theater an der Klassik Stiftung Weimar und Klassik Stiftung Weimar
Kartenreservierung: theaterkasse@liebhabertheater.com
Tel.: Museum Schloss Kochberg, tägl. außer Di. 10–18 Uhr, Tel. 036743/225 32
Aribert Janus Spiegler liest aus seinem Buch »Kressmann Taylor: Adressat unbekannt«
Ein Briefwechsel aus den frühen dreißiger Jahren dokumentiert, wie das Gift nationalsozialistischer Ideologie eine Freundschaft ruiniert. Die Geschichte eines feigen Verrats und der eiskalten Heimzahlung:
Die Freunde Max Eisenstein und Martin Schulze besitzen in San Francisco gemeinsam eine Kunstgalerie. Als Martin 1932 mit seiner Familie nach Deutschland heimkehrt, ersetzt eine innige Korrespondenz Beisammensein und vertraute Gespräche. Weltoffenheit und Liberalität, Lebensfreude und Großherzigkeit sprechen aus ihren ersten Briefen.
Als der Jude Max allerdings Anfang 1933 seinen Freund arglos nach »diesem Adolf Hitler« fragt, von dem man in Amerika liest, spürt man in Martins Antwort bei allen Vorbehalten auch die Faszination, die »der Führer« auf ihn ausübt. Tatsächlich sind Martins Zweifel am neuen Regime erschreckend schnell verschwunden. Während Max die Neuigkeiten aus Deutschland zunehmend beunruhigen, zumal seine Schwester Gisela als Schauspielerin den Wechsel von Wien nach Berlin erwägt, beginnt Martin eine Parteikarriere und verbittet sich weitere Briefe: »Es ist mir unmöglich, weiterhin einen Schriftwechsel mit einem Juden zu unterhalten«.
Doch die Sorge um Gisela, mit der Martin einst eine Affäre hatte und die Max daher dem Herzen seines Freundes immer noch nahe glaubt, macht weitere Briefe notwendig. Max beschwört Martin, ein Auge auf seine Schwester zu haben, als sie wirklich nach Berlin geht, und bittet ihn schließlich im November 1933 verzweifelt um Hilfe: Ein Brief an Gisela kam mit dem Vermerk »Empfänger unbekannt« an ihn zurück. Martin reagiert nicht. Max erfährt, dass Gisela als Jüdin enttarnt und auf der Flucht von SA-Leuten ermordet wurde. Martin, bei dem sie noch Zuflucht suchte, hatte ihr die Tür gewiesen.
So kalt und unmenschlich wie Martins Tat, so fürchterlich ist die Rache, die ihn ereilt. Unaufhaltsam schreibt Max nun dem ehemaligen Freund Briefe, die sich wie codierte Geheimnachrichten lesen, und lenkt damit systematisch den Argwohn der Nazi-Zensur auf ihn. Martins Appell an den »alten Freund«, diese höchst verdächtigen Schreiben einzustellen, verhallt ungehört. Max führt die Vergeltung bis an ihr Ende: Im März 1934 kommt sein letzter Brief an Martin zurück nach San Francisco – mit dem Vermerk »Empfänger unbekannt«.
Die Lesung von Aribert Janus Spiegler aus Kressmann Taylors „Adressat unbekannt“ ist eine Begleitveranstaltung zu seiner Foto-Ausstellung „Gleis-Besetzung“ im Kultur: Haus Dacheröden.
»Aus dem Herzen Deutschlands« – eine Lyrik-Performance mit Anne Kies, Steffen Mensching, Christoph Schmitz-Scholemann, Jens Kirsten (Sprecher) und Christian Rosenau (Gitarre)
Ob Goethe, Rilke oder Slam-Poetry – fast jeder kennt ein Gedicht auswendig. Woran liegt das?
In Gedichten kommt alles zur Sprache, was Menschen bewegt: Liebe und Wein, Politik und Sport, wilde Trauer und großes Gelächter – alles hat hier sein Recht. Und erklingt in den Formen, Farben und Rhythmen unserer schönen Sprache.
Von den Minnesängern bis zum Rap. Die Weimarer Klassik mit Goethe und Schiller mittendrin. Eine poetische Erkundung des deutschen Gemüts aus dem grünen Herzen Deutschlands.
Eine Produktion des Thüringer Literaturrats 2021.
Sprecher: Anne Kies und Steffen Mensching (beide Rudolstadt).
Moderation: Christoph Schmitz-Scholemann und Jens Kirsten (Weimar).
Musik: Christian Rosenau (Gitarre).
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates in Zusammenarbeit mit dem Verein für Heimatpflege Viersen. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Literatur & Musik auf Schloss Heringen
„O Welt, die ich suche, fühlst du nicht“ – Emmy Hennings – Muse, Varieté- und Straßenkünstlerin – Ihre späte Würdigung als Dichterin der Avantgarde
Rezitation: Christine Stauch
Musik: Udo Hemmann
Am Sonntag, 28. Mai 2022, 14:30 Uhr lädt der Verein der Dichterstätte ‚Sarah Kirsch‘ zu einer musikalischen Lesung in das Schloss in Heringen ein. Kulturmanagerin Christine Stauch stellt an diesem Nachmittag die Künstlerin Emmy Hennings (1885–1948) als Dichterin vor. Ihre Gedichte „… stehen dem Volkslied, dem Chanson und der Liturgie gleichermaßen nahe und vermitteln existenzielle Grenzerfahrungen wie Liebe, Hunger, Exil, Krieg und Gottsuche mit ergreifender Schlichtheit und Direktheit“. /„Emmy Hennings – Gedichte“ ; Wallstein Verlag; Göttingen
Neben einer Auswahl ihrer Gedichte werden an diesem Nachmittag Auszüge aus ihren Romanen „Das Brandmal“ und das „Das ewige Lied“ vorgestellt, die wesentlich autobiografisch geprägt sind. Inhalte aus von ihr verfassten Briefen vollenden dieses literarische Programm.
Mit Improvisation und elektronischer Klangperformance wird der Musiker Udo Hemmann das Programm begleiten, „das Vielfache“ der Dichterin akustisch in Szene setzen.
Zum literarischen Programm
Jahrzehnte war die Künstlerin Emmy Hennings (1885–1948) auf ihr Wirken als Muse, als Cabaret‑, Varieté- und Straßenkünstlerin festgeschrieben, galt sie als Randfigur der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Ihr künstlerischer Einfluß und ihr dichterisches Werk schien vergessen – wie heute nachgewiesen ist: Es wurde verschwiegen.
In den Jahren 2015 und 2017 haben die Literaturwissenschafterinnen, Nicola Behrmann, in Zusammenarbeit mit Simone Sumpf und Christa Baumberger, eine Gesamtausgabe ihrer Romane und Prosa in zwei Bänden veröffentlicht. In diesem Zusammenhang erschien im Jahr 2020 zudem eine umfängliche Ausgabe ihrer Gedichte. Ergänzend dazu bietet die Literaturwissenschaftlerin Behrmann im Buch „Geburt der Avantgarde – Emmy Hennings“, das 2018 erschien, eine wissenschaftliche Einordnung zum Werk der Hennings.
Mit dieser umfassenden Werkausgabe und der wissenschaftlichen Analyse ist es diesen Wissenschaftlerinnen gelungen Emmy Hennings als eine Dichterin der Avantgarde zu rehabilitieren, ihr nach so vielen Jahren des Vergessens als Dichterin der Moderne einen „angemessenen“ Platz in der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts einzuräumen. / “Geburt der Avantgarde – Emmy Hennings“
Diese Ausgaben und weitere Veröffentlichungen zu ihrem gesamten künstlerischen Wirken bilden die Grundlage des literarischen Programms. Es stellt sich zudem der Herausforderung, das „Vielfache“ der Emmy Hennings als
Künstlerin auf die Bühne zu bringen, denn „Kunst und Leben, Erzählstimme und die Autorin selbst sind ununterscheidbar geworden“, so die Literaturwissenschaftlerin Nicola Behrmann./ “Emmy Hennings-Ball – ich bin so vielfach“
Der Titel des Veranstaltungsprogramms: „O Welt, die ich suche, fühlst du nicht“ entstammt dem Gedicht von Emmy Henning „Heimatloses Gesicht“, das voraussichtlich 1917 entstand und 1922 im Gedichtband „Helle Nacht“ veröffentlicht wurde.
Grüne Helden – Ohne Plastik geht es auch – Lesung mit Nadine Schubert
Grüne Helden braucht das Land! Deshalb richtet sich das Buch von Nadine Schubert an Kinder und interessierte, verantwortungsbewusste Eltern. Denn Umweltschutz fängt schon bei den Kleinsten an. Es ist unsere Verantwortung als Eltern, zu zeigen, wo die Probleme liegen und wie wir gemeinsam mit den Kindern Dinge zum Besseren verändern können.
Doch es reicht nicht aus, zu sagen, was schlecht ist. Kinder brauchen Lösungen. Wir müssen ihnen Alternativen bieten. „Grüne Helden – Ohne Plastik geht es auch“ tut genau das. Es liefert Ideen, Anregungen und Rezepte gegen die Plastik- und Müllflut.
Doch Plastikvermeidung allein reicht nicht. Deshalb erklärt der Ratgeber für Kinder ab acht Jahren auch die Themen Klimawandel, CO2 und Umweltschutz.
Die Passauer Neue Presse schreibt über das Buch:
Das Buch zeigt, dass es gar nicht schwer ist, ein grüner Held zu sein. Dabei führt es ohne erhobenen Zeigefinger an das Thema heran und motiviert mit vielen Illustrationen und Info-Grafiken zu einem bewussten Leben.
Nadine Schubert ist Journalistin und freiberufliche Autorin, hält Vorträge und Workshops. Ihr Thema: Plastikvermeidung.
Aus Ihrem früher von Konsum bestimmtem Leben, wurde eines ohne gefährliche Inhaltsstoffe in Verbrauchsartikeln, ohne Massenware aus dem Discounter, ohne Geflügel aus Massentierhaltung und eben ohne fast alles, was in einer Plastikverpackung kommt, aus Plastik ist oder in irgendeiner Form Plastik enthält.
Die Veranstaltung ist eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Upcycling im Paradies“, die vom 07.05. – 25.06.2022 in der Großen & Kleinen Galerie im Kultur: Haus Dacheröden gezeigt wird.
Tipp: Vortrag „Besser leben ohne Plastik«
Nadine Schubert hält am 29. Mai 2022, 18:00 Uhr im Klimapavillon auf dem Petersberg in Erfurt einen Vortrag zum Thema „Besser leben ohne Plastik«. In ihrem Vortrag erzählt die Autorin, wie einfach Kunststoff eingespart werden kann und erläutert die Auswirkungen von Plastik auf Umwelt und Gesundheit. Beliebt sind aber vor allem die Praxistipps, die die Expertin gibt. Der Einstieg ist nicht schwer und das Tempo wird dabei selbst bestimmt. Schubert macht klar: „Niemand muss Plastik kaufen. Man muss nur die Alternativen kennen. Und das ist gar nicht so kompliziert wie viele denken.“ Alle müssen aktiv werden, sich selbst, den Kinder und der Umwelt zuliebe.
Informationen zum Klimapavillon und den Veranstaltungen finden Sie hier.
»Ich schrieb ich schrieb: niemand der schrieb – «
Wolfgang Hilbig, ein mitteldeutscher Odysseus
Nancy Hünger und Wilhelm Bartsch in Lesung und Gespräch
Nancy Hünger und Wilhelm Bartsch haben sich immer wieder, von jeweils anderen Ufern aus, auf die Suche nach einem der Großen der Literatur, Wolfgang Hilbig, gemacht und sich vor allem deshalb auch miteinander befreundet, gerade weil sie auch öfters verschiedener Ansicht sind. Nancy Hünger dachte zuletzt nach über Hilbig in ihrem Essay „abwesenheit. Über Wolfgang Hilbig“ in der Stiftung Lyrik Kabinett München (2022) und Wilhelm Bartsch in seinem umfangreichen Nachwort-Essay „Neun Irrfahrten zu Hilbig“ im letzten Band der Hilbig-Werkausgabe im S. Fischer-Verlag Frankfurt/Main (2021). Auf diesen Fahrten begegneten sie sich auch häufig, und es ist, zum Glück, gar kein Ende dieser Reisen abzusehen, denn die Fahrten Hilbigs gehen auch in die Zukunft weiter.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Halle. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Walter Kaufmann – Welch ein Leben!«
Dokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies
Filmgespräch mit Dirk Szuszies
Moderation: Wieland Koch
Walter Kaufmann wurde 1924 als uneheliches jüdisches Kind in ärmlichen Verhältnissen im Berliner Scheunenviertel geboren, wuchs – kurz nach der Geburt adoptiert – bei der Anwaltsfamilie Kaufmann in Duisburg auf, entkam der Vernichtung im Holocaust im Gegensatz zu seinen Adoptiveltern, die in Auschwitz ermordet wurden, 1939 mit einem Kindertransport nach England, gelangte von dort nach Kriegsausbruch als internierter „feindlicher Ausländer“ nach Australien, begann auf dem Fünften Kontinent nach vielen Gelegenheitsjobs seine Schriftstellerkarriere, kehrte 1958 nach Deutschland/Ost zurück, errang Anerkennung in der DDR als Verfasser vielgelesener literarischer Reportagen über Brennpunkte in aller Welt und blieb bis zu seinem Tod am 15. April 2021 ein wacher, jegliche Form von Ungerechtigkeit anprangernder und gegen Rechtsextremismus und Rassismus engagierter Zeitgenosse. Nach langer Vorarbeit gelang es den Berliner Filmemachern Karin Kaper und Dirk Szuszies schließlich ab 2019 ihren Dokumentarfilm über das bewegte und bewegende Leben von Walter Kaufmann zu drehen. Corona verhinderte zwar, dass sie selbst – wie ursprünglich geplant – an alle Schauplätze von Kaufmanns Lebensgeschichte reisen konnten, aber befreundete Kameraleute in aller Welt trugen, über Skype den Regieanweisungen aus Deutschland folgend, mit zum Gelingen eines auf diese Weise formal genauso vielfältig wie das Leben seines des Protagonisten gewordenen Films bei. Die eingefangenen Bilder werden im Film begleitet von Walter Kaufmanns schon schwächer werdender Stimme: Er gewährt intime Einblicke in sein Leben und tiefere Einsichten in die Geschichte der letzten hundert Jahre.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bitten um Anmeldungen per Mail unter kino@monami-weimar.de
»Der Obermieter« – Lesung mit Jörn Birkholz
Jörn Birkholz, geboren 1972, lebt in Bremen. Studium der Geschichts- und Kulturwissenschaften an der Uni Bremen. Als Autor und Kritiker veröffentlicht er regelmäßig Prosatexte und Rezensionen in verschiedenen Zeitschriften und Magazinen; u. a. in junge Welt, bei Textem, bei Glanz und Elend – Magazin für Literatur und Zeitkritik, bei evolver, im Sterz, im AmErker, in der erostepost, in Konzepte, in Zeno, im Krautgarten und in den Lichtungen. Birkholz war 2012 für den 14. Irseer Pegasus nominiert. Sein Romanerstling Deplatziert, erschien 2009 und befindet sich mittlerweile in vierter Auflage. Sein zweiter Roman Schachbretttage erschien im März 2014 bei Folio. Es folgte die Erzählung Das Ende der liegenden Acht, erschien im Oktober 2017 bei sisyphus, Klagenfurt. Darauf veröffenlichte er Der schönste Ort der Welt im Diogenes Verlag, Januar 2018, mit Ingrid Noll, Åsne Seierstad, Petra Hartlieb, Martin Suter, Roger Willemsen u.a. Zuletzt erschien »Der Obermieter« (Erzählungen) im Kulturmaschinen Verlag, November 2019.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Veranstaltung zum Kindertag
Liebe große und kleine Menschen, findet ihr nicht auch, dass es höchste Zeit wird, mal wieder so richtig albern zu kichern, bis der Bauch wackelt und die Lachtränen kullern? Oder aus vollem Halse zu lachen? Dabei im historischen Kultur: Haus Dacheröden zu sitzen und sich einfach wohlfühlen?
Genau dazu möchte euch Julia Maronde beim Vorlesenachmittag „Geschichten zum Kichern“ herzlich einladen.
Sie erzählt euch von einem Papagei, der gar keiner ist, einem Krokodil mit Zahnschmerzen und großem Hunger, einer entführten Prinzessin und dem griesgrämigen Räuber Piet und einem klitzekleinen Pinguin mit Sprachfehler.
Wir freuen uns zusammen mit ihr und euch auf einen fröhlichen Sommernachmittag.
Julia Maronde wurde in Erfurt geboren und spielte seit ihrem 10. Lebensjahr im Kinder und Jugendtheater „die Schotte“.
Sie absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin und arbeite danach an verschiedenen Stadttheatern, wie Münster und Ingolstadt.
Seit 2014 lebt und arbeitet Julia wieder in ihrer Heimatstadt als Schauspielerin, Moderatorin und Sprecherin.
Zu sehen ist sie u.A. in der Sommerkomödie Erfurt, im Kabarett „die Arche“, im Theater Erfurt, im Kultur: Haus Dacheröden und beim Kinderfilm Festival „Goldener Spatz“.
Kuratorenführungen durch die Ausstellung
»Bücher bewegen. 375 Jahre Forschungsbibliothek Gotha«
Die Ausstellung geht der bewegten Geschichte der Forschungsbibliothek Gotha, der Herkunft der Bücher sowie Schreib- und Gedankenbewegungen ihrer Lesenden nach. Sie erzählt Gothaer Buch- und Bibliotheksgeschichte(n) von der Bibliotheksgründung 1647 bis in das 21. Jahrhundert. Sie zeigt Kostbarkeiten und Kuriositäten, stellt bibliothekarischen Alltag vor und widmet sich den Umbrüchen in der Bibliotheksgeschichte aus der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts.
Ines Thorn liest „Die Buchhändlerin“
Die Geschichte einer starken Frau, Liebe und Literatur in den 1940er Jahren. Kurz nach dem 2. Weltkrieg fängt Christa an, in der Buchhandlung ihres Onkels auszuhelfen. Bald schon wird das Bücherverkaufen für sie zur Passion. Doch noch sind die Wunden der Kriegszeit nicht verheilt.
Karten gibt es in der Bibliothek Eisenberg (036691–83392
»Viva la vida. Frida Kahlo« – Buchpremiere mit Annette Seemann
Einführung: Christine Hansmann
Die mexikanische Malerin Frida Kahlo, die vor allem mit ihren Selbstporträts ein Feuerwerk an Emotionen und Farben zündete, fasziniert bis heute ein Millionenpublikum. Sie malte den täglichen Kampf im Umgang mit ihrer schweren Krankheit und ihrem zerrissenen Sein. Trotz des vielen Leids kämpfte sie tapfer und unermüdlich, denn sie liebte das Leben – und die Liebe. Annette Seemann zeichnet das Bild einer starken Frau und Künstlerin und verarbeitet in ihrer Biografie erstmals die nach Öffnung der privaten Archive heute verfügbaren wissenschaftlichen Kenntnisse zu Frida Kahlos Leben und Werk, darunter auch ein psychologisches Gutachten von 1949/50.
Moderation: Nancy Hünger
Musik: Leshrag
In einer Spezialausgabe der »Weimarer Lyriknacht« unterhält sich Moderatorin Nancy Hünger mit ihren Gästen, der Dichterin Karla Reimert Montasser, dem Lyriker Temye Tesfu sowie der Literaturwissenschaftlerin Maren Jäger, über grundsätzliche Fragen des zeitgenössischen Poesie-Diskurses: Was kann Lyrik? Gibt es poetisches Denken? Wo steht die Lyrik heute? Was sind neue Tendenzen und Entwicklungen poetischer Spracharbeit? Ist Trost eine gegenwärtige Kategorie der Lyrik? Lyrik und Engagement, wie passt das zusammen? Was bedeutet poetische Bildung? Wie vermittelt man Lyrik? Wie baut man die Schwellenängste ab? Außer Diskussion und Publikumsgespräch gibt es Lesungen sowie Musik von Leshrag.
Karla Reimert Montasser, geb. 1972 in Berlin. Studium der vergleichenden Literaturwissenschaften in Berlin, Potsdam und Moskau, seit 2000 Gründerin und Vorstand beim Netzwerk KOOK e.V.. Autorin, Aktivistin, Lyrikvermittlerin. Seit 2018 Organisatorin des Bereiches der Poetischen Bildung/Partizipation im Haus für Poesie. Mitgründerin des Netzwerk Lyrik e.V. und Vorstand bis 2019. Für ihre Texte erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Würth-Preis, den Preis des Autorinnenforums Rheinsberg und den Essaypreis der japanischen Botschaften. 2003 erschien »Kafka für Eilige« im Aufbau-Taschenbuchverlag, Berlin, ab 2008 die Neutextung der Kulturleiste des »Geo-Brockhauses«, 2014 »Picknick mit schwarzen Bienen« bei kookbooks und 2021 »Camp Zenith« bei kookbooks.
Maren Jäger, geb. 1977. Studium der Deutschen Philologie, Anglistik, Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft sowie Deutsch als Fremdsprache in Mainz und Glasgow; 2002–2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit 2014 am Institut für Germanistik an der Universität Duisburg-Essen; 2007 Promotion über Die Joyce-Rezeption in der deutschsprachigen Erzählliteratur nach 1945; 2006–2008 nebenberufliche Tätigkeit auf dem Feld der Literaturvermittlung; Veröffentlichungen u. a. zu Narratologie, Mythopoetik, Friedrich Schlegel und zur Literatur nach 1945; 2008–2014 Leitung der Mainzer Arbeitsstelle Schlegel-Edition; seit 2017 Postdoktorandin im Graduiertenkolleg Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen an der Berliner Humboldt-Universität.
ተመስገን ተስፉ (Temye Tesfu) schreibt Gedichte und andere Texte für Bühne und Papier. Auftritte im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus; mal vor vier, mal vor 4000 Leuten. Kuratiert und moderiert Veranstaltungsreihen in Potsdam, Berlin und Leipzig; leitet Werkstätten für kreatives Schreiben und Textperformance. Durfte zuletzt im Auftrag des Goethe-Instituts für eine Schreibresidenz nach Ramallah und für Workshops nach Taschkent reisen. Ist Gründungsmitglied des 2017 geschaffenen post-deutschen Künstlerʾinnenkollektivs parallelgesellschaft und der gleichnamigen Lesebühne, die sich als Mischung aus Lesung, Konzert, Stand-Up-Show und Polit-Talk beschreiben lässt. Journalistische Veröffentlichungen u.a. in der taz, analyse & kritik und neues deutschland. Der im Jahr 2021 unwahrscheinliche Schlusssatz wird ermöglicht durch das Arbeitsstipendium Literatur des Berliner Senats. Lebt und arbeitet.
Die Weimarer Lyriknacht ist seit 2022 Teil des »Lesarten«-Literaturfestivals der Stadt Weimar, und sie ist ein gemeinsames Projekt der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar sowie der Jazzmeile Thüringen und wird von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen sowie der Sparkassenstiftung Weimar – Weimarer Land finanziell unterstützt.
Steffen Mensching liest aus seinem Gedichtband „In der Brandung des Traums“
Mit musikalischer Begleitung von Uwe Steger, Akkordeon.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe »Kranichfelder Literatursommer«.
Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek eröffnet am Pfingstwochenende das Historische Bibliotheksgebäude mit neu gestalteten Bereichen und der Ausstellung „Cranachs Bilderfluten“. Ergänzt wird diese Ausstellung durch neue Präsentationen rund um den Bücherkubus und auf der Vulpius-Galerie, und zwar unter der Überschrift „Übersetzung als Streit – Bücher auf Reisen“. Luthers Erfindung der Bibel als neues Buch wird ebenso Thema sein wie Reiseliteratur aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Auf der Vulpius-Galerie werden Schätze der Bibelsammlung gezeigt.
Diesen besonderen Anlass möchte die Bibliothek am Samstag, dem 4. Juni, mit einem großen Fest feiern. Es wird ein vielfältiges Programm mit Gesprächen, Lesungen, Musik, Mitmachangeboten und Führungen durch die neueröffneten Ausstellungen und Sammlungsräume der Bibliothek geben.
Das genaue Programm finden Sie unter www.klassik-stiftung.de/sprache
Sabine Bode: Kriegsenkel. Die Erben der vergessenen Generation
Begrüßung: Angela Egli-Schmidt
Die Kriegsvergangenheit zeigt auch heute noch in vielen Familien Spuren, bis in die zweite und dritte Generation hinein. Jetzt meldet sich die Generation der Kinder der Kriegskinder zu Wort. Noch ist es ein völlig neuer Gedanke, sich vorzustellen, ihre tief sitzende Verunsicherung könnte von den Eltern stammen, die ihre Kriegserlebnisse nicht verarbeitet haben. Als Friedenskinder sind sie in den Zeiten des Wohlstandes aufgewachsen. Es hat ihnen an nichts gefehlt. Oder doch? Die Generation der zwischen 1960 und 1975 Geborenen hat mehr Fragen als Antworten: Wieso haben viele das Gefühl, nicht genau zu wissen, wer man ist und wohin man will? Wo liegen die Ursachen für diese diffuse Angst vor der Zukunft? Weshalb bleiben so viele von ihnen kinderlos? Noch ist es für sie ein völlig neuer Gedanke, sich vorzustellen, ihre tief sitzende Verunsicherung könnte von den Eltern stammen, die ihre Kriegserlebnisse nicht verarbeitet haben. Ist es möglich, dass eine Zeit, die über 60 Jahre zurückliegt, so stark in ihr Leben als nachgeborene Kinder hineinwirkt?
Jeden ersten Dienstag im Monat geht es bei »Literaturland Thüringen im Radio«, dem Sendeformat des Thüringer Literaturrates um Literatur aus und über Thüringen.
Soweit es die Planung erlaubt, laden wir Gäste ins Studio ein, um mit ihnen über ihr Schreiben, Projekte, Recherchen oder besondere Themen zu sprechen. Oder wir zeichnen Sendungen auf, bringen Livemitschnitte von Veranstaltungen etc.
Jeden ersten Dienstag im Monat ist die Sendung auf Radio Lotte im Stadtgebiet von Weimar auf 160,6 UKW zu hören und weltweit im Internet unter https://www.radiolotte.de
Alle Radiosendungen können zudem in der Podcastreihe »Literaturland Thüringen im Radio« auf www.literaturland-thueringen.de angehört werden. Die Sendungen stehen i.d.R. ab dem ersten Mittwoch im Monat bereit.
Eine Sendungsformat des Thüringer Literaturrates. Mit freundlicher Unterstützung der der Thüringer Staatskanzlei. Bis 2023 gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Kuratorenführungen durch die Ausstellung
»Bücher bewegen. 375 Jahre Forschungsbibliothek Gotha«
Die Ausstellung geht der bewegten Geschichte der Forschungsbibliothek Gotha, der Herkunft der Bücher sowie Schreib- und Gedankenbewegungen ihrer Lesenden nach. Sie erzählt Gothaer Buch- und Bibliotheksgeschichte(n) von der Bibliotheksgründung 1647 bis in das 21. Jahrhundert. Sie zeigt Kostbarkeiten und Kuriositäten, stellt bibliothekarischen Alltag vor und widmet sich den Umbrüchen in der Bibliotheksgeschichte aus der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts.
»Im Gespräch« – Film und Gespräch mit Knut Elstermann
Moderation: Edgar Hartung
An diesem Abend präsentiert sich der von MDR-Kultur bekannte Filmjournalist Knut Elstermann in der Vielseitigkeit seiner Arbeit. Er ist Moderator, Kritiker, Autor und Regisseur. Bei uns stellt er sein neues Buch »Im Gespräch« vor, mit Interviews, die er im Verlauf von 30 Jahren mit so legendären Ost-Filmkünstlern wie Jutta Wachowiak, Frank Beyer, Heiner Carow, Erwin Geschonneck, Jutta Hoffmann und vielen anderen geführt hat. Es ist eine Geschichte der DEFA in Gesprächsform und zugleich eine persönliche, berufliche Lebensbilanz von Knut Elstermann, der 2019 den Preis der DEFA-Stiftung erhielt. Wir zeigen zudem die jüngste seiner zahlreichen Dokumentationen: SORBEN INS KINO, in der er sorbische Filmemacher vorstellt und nach den Besonderheiten und der Bedeutung ihres Schaffens fragt. Anschließend läuft ein Klassiker des sorbischen Films STRUGA – BILDER EINER LANDSCHAFT von 1972.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bitten um Anmeldungen per Mail unter kino@monami-weimar.de
Kino im Salon | Erlesene Filme: Der Vorleser
Licht aus und Film ab – einmal im Monat zeigt das Kultur: Haus Dacheröden ausgewählte Literaturverfilmungen mit kurzer Einführung. Wer eine intime, gemütliche Atmosphäre einem großen Kinosaal vorzieht, ist hier genau richtig. Gäste können den Film bei Kerzenschein und einem kühlen Getränk genießen. Präsentiert werden Verfilmungen klassischer und zeitgenössischer Literatur – von „Tschick“ bis „Nackt unter Wölfen“, von neu bis alt. Hier ist für jeden etwas dabei. Eine kurze Einführung vor Beginn der Vorstellung gibt einen Überblick über die Hintergründe des Filmes. Sie sind herzlich eingeladen!
Der Vorleser ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Bernhard Schlink mit Kate Winslet und David Kross in den Hauptrollen. Sie ist rätselhaft und viel älter als er… Der 15-jährige Schüler Michael Berg (David Kross) trifft auf seinem Heimweg auf die 20 Jahre ältere Hanna Schmitz (Kate Winslet). Er wird ihr Vorleser und sie seine erste große Liebe. Doch eines Tages ist Hanna spurlos verschwunden.
Einige Jahre später studiert Michael in Berlin Jura. Als Beobachter eines Prozesses, in dem sich fünf ehemalige Wärterinnen des Konzentrationslagers Auschwitz verantworten müssen, entdeckt er unter den Angeklagten Hanna. Ihnen wird 300-facher Mord vorgeworfen. Für die Menschen im Gerichtssaal ist Hanna Schmitz ein Monster. Doch Michael ist hin- und hergerissen zwischen seinem Entsetzen über Hannas Taten und der großen Liebe, die er einst für diese Frau empfunden hat – und anscheinend immer noch fühlt. Dann nimmt der Prozess eine Wendung, die Michael endgültig aus der Bahn wirft: Während alle anderen Angeklagten die Taten leugnen, gibt Hanna ehrlich Auskunft über die furchtbaren Ereignisse…
Nach der Vorlage von Bernhard Schlinks internationalem Bestseller, der seit seinem Erscheinen 1995 in 40 Sprachen übersetzt worden ist, entstand ein bewegendes und berührendes Filmdrama.
Quelle: 59. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
Die Einführung in den Film übernimmt Marlene Borchers, Mitarbeiterin der Erfurter Herbstlese e.V.
Bei schönem Wetter findet die Filmvorführung Open Air statt!
KONFERENZ IM FORSCHUNGSZENTRUM GOTHA »Rudolph Zacharias Becker und das intellektuelle Gotha um 1800« vom 9. bis 11. Juni 2022
DONNERSTAG, 9. JUNI
13.00–14.00 UHR | ERÖFFNUNG
Martin Mulsow (Gotha/Erfurt):
Intellektuelle Konstellationen in Gotha 1780–1800
14.00–15.30 UHR | R. Z. BECKER (I)
15.30–16.00 UHR | KAFFEEPAUSE
16.00–18.00 UHR | R. Z. BECKER (II)
FREITAG, 10. JUNI
09.00–11.00 UHR | GESELLIGE UND SEMI-ARKANE KREISE
11.00–11.30 UHR | KAFFEEPAUSE
11.30–12.30 UHR | BESICHTIGUNG DES EKHOF-THEATERS AUF SCHLOSS FRIEDENSTEIN
12.30–14.00 UHR | MITTAGSPAUSE
14.00–15.30 UHR | KORRESPONDENZEN
15.30–16.00 UHR | KAFFEEPAUSE
16.00–17.30 UHR | H. A. O. REICHARDS JOURNALE
SAMSTAG, 11. JUNI
09.00–10.30 UHR | VERGESSENE AKTEURE IM LITERARISCHEN FELD
10.30–11.00 UHR | KAFFEEPAUSE
11.00–12.30 UHR | ANREGENDE VORLAGEN UND FREMDE BLICKE
12.30–13.00 UHR | ABSCHLUSSDISKUSSION
Die Konferenz wird von der Theodor Springmann Stiftung (Heidelberg) gefördert.
Den Zugang zur Konferenz regeln die aktuellen Vorschriften zur Bekämpfung des Coronavirus.
Die YouTube-Reihe „Long Story Short“ stellt in Animationsvideos Werke der Literaturgeschichte vor, darunter „Herz der Finsternis“ von Joseph Conrad, „Medea“ von Euripides oder H.P. Lovecrafts „Die Farbe aus dem All“. Unsere Ausstellung zeigt Stills, Entwürfe und die Videos selbst – gestaltet von Johanna Springer, Ana Maria Vallejo, Ramón Springer, Frédéric Chabot und Nanne Springer.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
LEA – Erfurter Lesebühne
Das erste Mal auf einer Bühne stehen. Das erste Mal seinen Text und sich selber präsentieren. Das Publikum wartet gespannt. Einatmen, ausatmen. Das erste Wort erklingt … Die offene Lesebühne LEA – Lesebühne Erfurter Autoren eröffnet Schreibenden die Möglichkeit, ihre Texte öffentlich vorzutragen. Zehn Minuten auf der Bühne sind jedem und jeder gegeben, die es zu füllen gilt. Die Vortragenden können die Textart frei wählen, alles ist erlaubt und erwünscht.
Leitung/Moderation: Andreas Budzier; Susanne Theisel
Alle, die sich auf die Bühne trauen und lesen möchten, melden sich bitte bei a.budzier@highslammer.de an.
Eine Veranstaltung des HIGHSLAMMER e.V. und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. in Kooperation mit dem Klanggerüst e.V. mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Festivaleröffnung – mit José Oliver und Nancy Hünger.
Moderation: André Schinkel
Mit der Lyrikerin Nancy Hünger und dem frisch gekürten Böll-Preisträger José F.A. Oliver treffen sich zwei langjährige Freunde unseres Festivals zum Auftakt der Jubiläumsausgabe auf der Bühne. Beide sind hingebungsvoll Schreibende und unermüdliche Literaturvermittler, die sich in ihrer Hinwendung zur Welt konsequent der Poesie verschrieben haben.
Der Abend wird moderiert von André Schinkel, einem der beliebtesten Raniser Stadtschreiber.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen, der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Gabriele Krone-Schmalz: Russland unser Nachbar Oder Russland und der Westen
Begrüßung: Andy Faupel
Der russische Einmarsch in die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Jetzt kann es nur darum gehen, diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden und eine tragfähige politische Lösung für die Zukunft zu finden. Da sind diplomatische Anstrengungen gefragt. Helfen Sanktionen oder schaden sie eher? Sind Härte und Abschreckung das Mittel der Wahl oder doch Entspannungspolitik und Versöhnung? Was entspannungspolitisch alles möglich ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Obwohl die Sowjetunion 1968 die Demokratiebewegung in der Tschechoslowakei, den »Prager Frühling«, mit Panzern niedergewalzt hat, haben sich der damalige deutsche Bundeskanzler Willy Brandt und sein Berater Egon Bahr 1970 auf den Weg nach Moskau gemacht. Das war der Beginn der sogenannten Neuen Ostpolitik, die auf lange Sicht für alle Beteiligten nur Vorteile gebracht hat. Humanitär und wirtschaftlich. An der grundsätzlichen Aufgabe hat sich nichts geändert: Eine umfassende Sicherheitsarchitektur ist nötig, die den Bewohnern des europäischen Kontinents allen gleichermaßen Sicherheit bietet. Die war Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zum Greifen nah. Es ist erschütternd, sich vor Augen zu führen, welche Chance verspielt worden ist.
Michael Stavarič präsentiert „Faszination Krake“
Was haben Ozean und Weltall gemeinsam? Wie sind Kraken und Menschen entstanden? Was genau sind Kopffüßer – und warum heißen sie so komisch? Kraken sind die ältesten intelligenten Lebewesen unseres Planeten, wahre »Aliens«, deren Fähigkeiten uns staunen lassen. Michael Stavarič und Michele Ganser haben ein Sachbuch voll überraschender Wendungen kreiert, das wesentlich mehr bietet als schlichte Wissensvermittlung.
Michael Stavarič kommt in die Bibliothek Kaulsdorf und begibt sich gemeinsam mit seinen kleinen Zuhörer*innen auf eine spannende Entdeckungsreise ins Reich der Kraken.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Friedrich-Bödecker-Kreis Thüringen.
Eine Frau möchte eine Geschichte über das Dorf ihrer Kindheit schreiben. Beim Verfassen des Textes stellt sie fest, dass ihr die Heimat fehlt. Nicht als Ort, sondern als Wort. Sie fängt an, nach dem Wort zu suchen und wird dabei in ein düsteres Kapitel der neudeutschen Geschichte zurück geführt. Vera Vornewegs Erzählung »Kein Wort zurück« ist ein Text über Sprachlosigkeit und über die Gefahr des Missbrauchs von Wörtern zu ideologischen Zwecken.
Vera Vorneweg wurde 1985 in Mühlheim an der Ruhr geboren, sie lebt in Düsseldorf. Dem Studium der Sozialen Arbeit und Philosophie folgten Veröffentlichungen in Anthologien, Zeitschriften und öffentlichen Räumen. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen und Stipendien: so das Thüringer Harald-Gerlach-Stipendium, das Stipendium »Künstler*innen im ländlichen Raum« sowie das Künstlerstipendium Nordrhein-Westfalen. 2018 war sie »Dorfschreiberin« in Kaltenlengsfeld in der Rhön.
Eine Veranstaltung des Kulturvereins Kaltenlengsfeld mit freundlicher Unterstützung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
13. Raniser Poetry Slam
Sechs Poetry Slammer treten gegeneinander an: ein Kampf mit Worten, um die Gunst des Publikums. Wieder sind sprachgewaltige Wortgefechte und Reimgewitter zu erwarten, Poesie in ihrer ganzen Vielfalt – heiter, treffsicher, nachdenklich, kritisch und liebevoll im Umgang mit dem Wort.
Einzelkarten für die Veranstaltung gibt es für € 10,- / € 8,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Gasthaus »Zur Schmiede«, gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Kultur:Labor Thüringen unterwegs | Klassik Stiftung Weimar präsentiert Projekte beim Burgfest Tonna
Hörspaziergang, Filme, Projektionen und Theater. Schüler*innen der Gemeinschaftsschule Tonna präsentieren auf dem Burgfest Tonna am 11. Juni von 11 bis 16 Uhr ihre Projektergebnisse zur Geschichte und Zukunft der „Kettenburg“. Die Projekte entstanden im Rahmen der Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar, die mit dem Kultur:Labor Thüringen Pilotprojekte der Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen umsetzt.
Das Kultur:Labor vermittelt, wie spannend Residenzkultur vor der eigenen Haustür sein kann und wie viele Leerstands-Geschichten sich in der alten Kettenburg in Gräfentonna versteckt halten. Mit diesem Ansatz widmen sich die 9. Klassen der Gemeinschaftsschule Tonna gemeinsam mit dem Team des Kultur:Labor Thüringen im Mai der alten leerstehenden Burg. Die Geschichte des alten Schlosses wird von den Schüler*innen erforscht und kreativ mit verschiedenen Medien aufbereitet, erzählt und weitergesponnen. Dabei entstehen ein spannender Hörspaziergang, Kurzfilme zu Geschichte und Zukunft des Schlosses sowie Lichtspiele mit großformatiger Projektion.
Als besonderes Highlight führen die Schüler*innen am 11. Juni um 12 und 14 Uhr ihr Theaterstück „Liebe zu Dritt?!“ auf. Die Erzählungen rund um die Bewohner*innen der Kettenburg werden vom Heimatverein Burgtonna, dem Kirmesverein Gräfentonna und der Stadt Bad Langensalza unterstützt. Das Kultur:Labor Thüringen ist ein zweijähriges Bildungsprojekt der Klassik Stiftung Weimar, welches gemäß dem Motto „raus aus Weimar – rein nach Thüringen“ mit Schulen und lokalen Partner*innen sowie Kunstschaffenden auf dem Thüringer Land zusammenarbeitet. Hierbei werden Themen und Geschichten in den Fokus genommen, die vor Ort darauf warten, entdeckt zu werden!
Die Klassik Stiftung Weimar ist Mitinitiatorin des Festes und veranstaltet dieses gemeinsam mit der Verwaltungsgemeinschaft Fahner Höhe, der Gemeinschaftsschule Tonna und dem Förderverein Schloss Tonna e.V.
Klassik Stiftung Weimar
Stabsreferat Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Marketing
Burgplatz 4, 99423 Weimar | PF 2012, 99401 Weimar
Telefon +49 3643 545–113 | Telefax +49 3643 545–118 | E‑Mail presse@klassik-stiftung.de
www.klassik-stiftung.de | blog.klassik-stiftung.de | facebook.de/klassik.stiftung.weimar
Der MDR sendet auch 2022 wieder von Burg Ranis. Katrin Schumacher begrüßt diesmal Lola Randl. Die Autorin des erfolgreichen Romans „Der große Garten“ stellt ihr neues Buch vor: „Angsttier“ – ein humorvoller Schauerroman über eine Familie, die von der Stadt aufs Land zieht und in die unheimlichen Sagen der Umgebung verwickelt wird.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Samstag für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., MDR Kultur, gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Lyrik im Tanz – mit Sünje Lewejohann und Daniela Backhaus
Sünje Lewejohann liest aus ihrem neuen Band „als ich noch ein tier war“. In manchen ihrer Gedichte pocht der Schmerz und die Wut, in manchen fließt noch die Sehnsucht und sind noch Spuren von Liebe enthalten. Vor allem aber widmen sie sich der Frage nach Heilung in den Nachwehen einer toxischen Beziehung.
Daniela Backhaus verleiht der Lesung mit ihrem Tanz eine körperliche Dimension.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 6,-. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Samstag für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Marica Bodrožić und Volker Braun stellen ihre neuen Bücher vor
In „Die Arbeit der Vögel“ wandert Marica Bodrožić auf den Walter-Benjamin-Pfad und denkt nach über die Gegenwart, über Freundschaft, Verfolgung und die Komplexität von Lebensläufen. Volker Braun reflektiert in „Große Fuge“ das Jahr 2020, in dem die Welt „bewegt ist, miteinmal, stillezustehn“.
Die Veranstaltung wird moderiert von Mario Osterland.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Samstag für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Christian Brückner liest James Baldwin
Christian Brückner ist der deutsche Synchronsprecher einiger der größten amerikanischen Schauspieler: er lieh Robert de Niro, Harvey Keitel, Martin Sheen oder Peter Fonda seine coole, warme und raumgreifenden Stimme. Auch als Sprecher für Dokumentationen, das Radio und unzählige Hörbücher ist er unverwechselbar.
Auf Burg Ranis liest Christian Brückner aus den Werken des amerikanischen Autors James Baldwin: einer Ikone der Bürgerrechtsbewegung. Seine Utopie der Gleichberechtigung aller Menschen ist in diesen Zeiten des Krieges einmal mehr hoch aktuell.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 15,- / € 12,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Samstag für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
»Wo ist Zuhause, Vogelherz?« – Manja Präkels & Der Singende Tresen (Konzert)
Manja Präkels und Der Singende Tresen spielen eine Mischung aus Chanson, Folk und Liedtheater: „Sperrstundenmusik“, wie die Band sagt. In Ranis präsentieren sie gemeinsam mit Markus Liste ein Programm mit Vertonungen u.a. von Mascha Kaléko, Joseph Roth, Ingeborg Bachmann, Heiner Müller, Christine Lavant, Erich Mühsam, Helga M. Novak, Steffen Mensching und Robert Gernhardt.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Samstag für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Mitternachtskino: Rest In Poetry
Das in Wien – wo sonst? – von Regisseurin Tina Feyrer und Autor Michael Stavarič erdachte Format des experimentellen Literaturfilms „Rest in Poetry“ führt Autorinnen, Autoren und ihre Texte auf Friedhöfe. Für eine Thüringer Version luden sie die Lyrikerinnen Daniela Danz, Nancy Hünger und Romina Nikolić ein, auf dem Gothaer Hauptfriedhof für die Verstorbenen aus ihren aktuellen Gedichten zu lesen.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
10:00 Uhr / Stadtkirche Ranis:
Literarischer Gottesdienst mit Martin Stiebert
Eintritt: kostenlos.
Der literarische Gottesdienst wird in diesem Jahr von Pfarrer Stötzner und Martin Stiebert gestaltet. Zum einen sollen, einer Anregung von Walter Jens folgend, die Evangelisten als Schriftsteller betrachtet werden; zum anderen soll, als ein Beispiel, die Gleichniserzählung vom reichen Mann und armen Lazarus aus dem Lukasevangelium gelesen und ausgelegt werden.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Ranis, gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
14:00 Uhr / Burg Ranis:
Lesekonzert mit Luci van Org: »Hundert Heldinnen«
Einzelkarten: 8 / 6 €
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Sonntag für € 25,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Seit dreißig Jahren zieht sich das Thema Frauen und Frauenrollen wie ein roter Faden durch Luci van Orgs künstlerisches Schaffen, das mit dem Hitsong „Mädchen“ begann. Eigentlich längst überfällig, dem Thema ein eigenes Programm zu widmen, in dem Luci die Heldinnen ihrer Romane und Kurzgeschichten mithilfe ihrer 3 Oktaven Sängerinnen-Röhre auf der Bühne zum Leben erweckt. Garniert natürlich mit passenden eigenen Songs.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
15:00 Uhr / Burg Ranis:
Kinderprogramm mit Hansi von Märchenborn
Eintritt: kostenlos.
Wie in jedem Jahr ist Hansi von Märchenborn wieder auf Burg Ranis dabei! Wer seine Glocke läuten hört, kann sich auf eine spannende Märchenstunde freuen. Hansi erzählt die Abenteuer seiner beiden Helden Karlchen und Häschen, dazu Klassiker der Brüder Grimm oder Märchen aus weit entfernten Ländern.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
16:00 Uhr / Burg Ranis:
Parallelwelten: Stefan Petermann & Philipp Winkler
Eintritt: 8 / 6 €.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Sonntag für € 25,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Stefan Petermann liest aus seinem aktuellen, unveröffentlichten Romanprojekt »Lange Stille«, das eine Familiengeschichte aus der nahen Zukunft erzählt, angesiedelt in einem Deutschland, das geteilt ist in einen demokratischen und einen autoritären Staat.
Philipp Winkler liest aus seinem Roman „Creep“. Er erzählt von der Überwachungstechnikerin Fanni und dem Stubenhocker Junya, denen das Internet zur Wahlheimat wird. „Sie kennen uns, denn sie beobachten uns. Und wir lassen sie in unser Zuhause, teilen online unsere intimsten Gedanken und Bilder.“
Die Moderation übernimmt unser ehemaliger Raniser Debütant Martin Knuth.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
18:00 Uhr / Burg Ranis:
Lyrik im Konzert. Mit Max Sessner, Róža Domašcyna, Alke Stachler und Jonas Noack
Eintritt: 8 / 6 €.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Sonntag für € 25,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Die beliebte Reihe darf zum 25. Jubiläum natürlich nicht fehlen und führt mit Róža Domašcyna, Alke Stachler und Max Sessner drei ebenso feinfühlige wie sprachmächtige Vertreter/innen des lyrischen Handwerks zusammen. Musikalisch begleitet werden sie vom Singer/Songwriter Jonas Noack.
Die Moderation übernimmt unsere ehemalige Raniser Debütantin Simone Scharbert.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
20:00 Uhr / Burg Ranis:
Anna Thalbach: Vom Gruseln – Geschichten von E.T.A. Hoffmann bis Mary Shelley
Eintritt: 15 € / 12 €.
Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Sonntag für € 25,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Die berühmte Schauspielerin und mehrfach ausgezeichnete Hörbuchsprecherin Anna Thalbach führt Sie in die Welt der Schauergeschichten. Eine der markantesten Stimmen Deutschlands liest im Hof der Literaturburg Ranis Gruselklassiker von Autoren wie E.T.A Hoffmann, Ambrose Bierce und Mary Shelly. Kommen Sie vorbei! Oder haben Sie Angst?
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Lesung und Gespräch am Feldrain mit Ernst Paul Dörfler.
Ernst Paul Dörfler, geboren 1950 in Kemberg bei Lutherstadt Wittenberg, ist promovierter Ökochemiker. Sein Buch „Zurück zur Natur?“ (1986) wurde zum Kultbuch der ostdeutschen Umweltbewegung. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem EURONATUR-Preis der Stiftung Europäisches Naturerbe. In Kranichfeld liest Ernst Paul Dörfler aus seinem 2019 erschienenen Buch „Nestwärme. Was wir von Vögeln lernen können“. Die Lesung und das anschließende Gespräch finden bei gutem Wetter im Freien statt.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe »Kranichfelder Literatursommer«.
Ein Dialog in deutschen wie ukrainischen Geschichten und Musik statt Argumenten. Es wird stürmischer und der Klimawandel hinterlässt seine Spuren – auch hier im ACC.
Wer ist wo aktiv geworden für die Erhaltung der Schönheit unseres Planeten – und unserer Stadt? Das #STORYFELD ist eine grüne Denkfabrik zu aktuellen Themen. Im Frühjahr 2022 dreht sich alles um unsere Beziehung zu unserer Erde. Aktive Menschen aus der Region und der Ukraine erzählen von inspirierenden Erlebnissen in der Natur und ihren Erfahrungen in der grünen Bewegung. Was können wir lokal und global tun, um den Klimawandel zu bremsen? Jede Runde beginnt mit einer Impulsgeschichte von unseren Erzähler*innen, anschließend erzählt und diskutiert das Publikum. Unerwartete Einsichten, spontaner Erfindungsreichtum und schließlich Mut zur Vision — das alles kann #STORYFELD sein, eine deutschlandweit agierende mehrsprachige Dialogplattform, die das autobiografische Erzählen in den Fokus rückt.
Die Erzählkünstlerin Johanna Gerosch leitet den Weimarer Abend, Musik: Lukas Wilke (Jazzgitarre). Auf deutsch und ukrainisch.
Farhad Showghi, geboren 1961 in Prag, verbrachte Kindheit und Jugend in der BRD und im Iran. Nach seinem Studium der Humanmedizin in Erlangen lebt und arbeitet er seit 1989 als Psychiater, Psychotherapeut, Autor und Übersetzer in Hamburg. Farhad Showghi erhielt unter anderem Kulturförderpreise für Literatur der Städte Erlangen und Hamburg, den 3‑sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, den N. C. Kaser-Lyrikpreis sowie den Peter-Huchel-Preis. Zuletzt erschienen: »In verbrachter Zeit« (kookbooks 2014), »Wolkenflug spielt Zerreißprobe« (kookbooks 2017); »Anlegestellen für Helligkeiten« (kookbooks 2021).
Moderation: Helmut Hühn, Johanna Hühn.
Eine Veranstaltung der Friedrich Schiller Universität Jena (Schillers Gartenhaus) in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Die Enkelin« – Lesung mit Bernhard Schlink
Begrüßung: Gerlinde Sommer
Im Sommer 1964 verlieben sich eine Studentin aus dem Osten und ein Student aus dem Westen ineinander. Er verhilft ihr zur Flucht. Erst nach ihrem Tod entdeckt der Siebzigjährige, was seine Frau ihm ein Leben lang verschwiegen hat: Sie hatte damals eine Tochter zurückgelassen. Er tut, was sie immer wollte, aber nicht schaffte, er sucht nach ihr. Die Suche wird zu einer Reise in die Vergangenheit und einer Begegnung mit den Wunden und Narben, die DDR, Wende und Anpassung des Ostens an den Westen hinterlassen haben. Als er die Tochter findet, lebt sie verheiratet in einer völkischen Gemeinschaft auf dem Land. Ihre vierzehnjährige Tochter freut sich, dass auf einmal ein Großvater in ihr Leben tritt, wie er sich über eine Enkelin freut. Aber seine Welt ist ihr so fremd wie ihm die ihre. Kann er sie erreichen?
Farhad Showghi, geboren 1961 in Prag, verbrachte Kindheit und Jugend in der BRD und im Iran. Nach seinem Studium der Humanmedizin in Erlangen lebt und arbeitet er seit 1989 als Psychiater, Psychotherapeut, Autor und Übersetzer in Hamburg. Farhad Showghi erhielt unter anderem Kulturförderpreise für Literatur der Städte Erlangen und Hamburg, den 3‑sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, den N. C. Kaser-Lyrikpreis sowie den Peter-Huchel-Preis. Zuletzt erschienen: »In verbrachter Zeit« (kookbooks 2014), »Wolkenflug spielt Zerreißprobe« (kookbooks 2017); »Anlegestellen für Helligkeiten« (kookbooks 2021).
Moderation: Guido Naschert.
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. in Kooperation mit der Friedrich Schiller Universität Jena (Schillers Gartenhaus) und dem Erfurter Herbstlese e.V. sowie dem Kultur: Haus Dacheröden und mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Blaue Frau« – Lesung mit Antje Ravik Strubel
Moderation: Eva Bormann
In ihrem mit dem Deutschen Buchpreis 2021 ausgezeichneten Roman »Blaue Frau« erzählt Antje Rávik Strubel aufwühlend von den ungleichen Voraussetzungen der Liebe, den Abgründen Europas und davon, wie wir das Ungeheuerliche zur Normalität machen. Hauptfigur ist Adina, die Strubels Leser bereits aus ihrem frühen Roman »Unter Schnee« kennen. Adina wuchs als letzter Teenager ihres Dorfs im tschechischen Riesengebirge auf und sehnte sich schon als Kind in die Ferne. Nun ist Adina 20 Jahre alt und lernt bei einem Sprachkurs in Berlin die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in einem neu entstehenden Kulturhaus in der Uckermark vermittelt. Unsichtbar gemacht von einem sexuellen Übergriff, den keiner ernst nimmt, strandet Adina nach einer Irrfahrt in Helsinki. Im Hotel, in dem sie schwarzarbeitet, begegnet sie dem estnischen Professor Leonides, Abgeordneter der EU, der sich in sie verliebt. Während er sich für die Menschenrechte stark macht, sucht Adina einen Ausweg aus dem inneren Exil.
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Kuratorinnen und Kustoden führen durch das Museum Neues Weimar
Eine 2019 eröffnete Ausstellung in einem historischen Museumsgebäude in unmittelbarer Nachbarschaft des Bauhaus-Museums – Erläuterungen und Insidereinblicke zur Entstehungsgeschichte der Ausstellung „Van de Velde, Nietzsche und die Moderne um 1900“ vermittelt diese Tour.
Bitte beachten Sie, dass für Innenraum-Veranstaltungen, geführte Touren und Werkstattangebote der Klassik Stiftung Weimar die 3G-Regelung gilt. Die Teilnahme erfolgt nur für Geimpfte, Genesene oder aktuell Getestete.
SWE SPECIAL – Bilderbuchkino: »Hannes und die Müllmonster« von Henriette Kröger
Der Raum wird dunkel, die Bilder einer Geschichte beginnen zu leuchten.
Das Kultur: Haus Dacheröden bietet zwei Mal im Monat ein kostenloses Bilderbuchkino für Kinder ab 4 Jahren an. Dabei werden die Bilder eines Bilderbuchs auf eine große Leinwand projiziert und der Text live vorgelesen. Die besondere Atmosphäre nimmt mit auf eine Reise mit der kleinen Hexe, dem frechen Rabe Socke, dem Neinhorn und vielen anderen. Herzliche Einladung für kleine und große Gäste zum Staunen, Träumen und Lachen.
Hannes und die Müllmonster
Jeden Mittwoch verliert Hannes gegen seinen Bruder im Armdrücken – und das heißt: Er muss den Müll rausbringen. Aber heute ist alles anders!
In der Mülltonne entdeckt Hannes eine Krone. Als er nach ihr greift, plumpst er plötzlich in die Tonne hinein und landet in einer anderen Welt, der Welt der Müllmonster. Bio-Monster, Papier-Monster und Gelbe Säcke kreuzen seinen Weg. Und alle sind auf der Suche nach einem wichtigen Gegenstand. Ist es vielleicht Hannes‹ Krone?
Mit freundlicher Unterstützung des Buch Verlag Kempen.
Von und mit Michael Hametner – am Bandoneon Dieter Kalka
Michael Hametner nimmt seine Zuhörer mit auf eine geheimnisvolle Textreise durch die Labyrinthe der Nacht, deren Schöpfer Wolfgang Hilbig er porträtiert. Als Literaturchef des Radiosenders MDR-Kultur hat Hametner zahlreiche Interviews mit Hilbig geführt, dessen Bücher rezensiert und ihn zu Preisverleihungen begleitet. Und so erzählt Hametner die Geschichte eines politischen und poetischen Menschen, der sich so tiefgreifend mit totalitären Systemen auseinandersetzte, dass eine surreale nächtliche Welt aus Kohle und Kellerlicht entstand – auf der Grenze zwischen Traum und Realität, Abgrund und Hoffnung. Dieter Kalka steuert eigene, bislang unbekannte Episoden über Wolfgang Hilbig aus der gemeinsamen Heimat Meuselwitz bei und begleitet mit Liedern am Bandoneon.
Eine Kooperationsveranstaltung der Stadt Meuselwitz und der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft, gefördert von der S. Fischer Stiftung.
Lesung und Gespräch „Wilhelm, wie sieht der Wald wieder aus! – Thüringer Wälder und der Klimawandel“ mit dem Schriftsteller Frank Quilitzsch
Frank Quilitzsch im Gespräch mit Forstamtsleiter Jan Klüßendorf & Friedwaldförsterin Ruth-Hanhart-Rosch ins Gespräch zum Thema Wald, Klimawandel, Nachwachsende Rohstoffe und Tourismus.
„Wilhelm, wie aufgewühlt die Wälder aussehen!« – Diesen Satz hört Forstamtsleiter Bernd Wilhelm immer häufiger. Der Zustand unserer Waldbestände wird immer öffentlicher wahrgenommen, doch wie groß sind diese Bedenken?
Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich Frank Quilitzsch ein Jahr lang und zieht mit Thüringer Förstern und Baumspezialisten durch die Forstgebiete unseres Bundeslandes. Er trifft die Zapfenpflücker in der Samendarre, geht mit Hatz auf die Jagd und verbringt Tage und Abende im Naturschutzgebiet Hainich. Ein Besuch auf dem Hinterwälder Friedhof wirft unausweichliche Fragen auf, und in Oberhof geben alte, aufgeräumte Frauen Auskunft über ihr Durchhaltevermögen. Ein 90-jähriger Viehzüchter lädt uns zu einem Rundgang ein und erzählt die Geschichte seiner Familie im Hinterwald. Umweltspezialisten, Beamte und Klimaschützer – was verlangen sie beim Umgang mit der Natur? Offenbar auch wichtig, denn Quilitzsch hat außerdem das Cliquenbuch »Dinge, die wir vermissen werden« verfasst, in dem er die Frage stellt, ob vielleicht eines Tages Thüringens Hinterwälder in Erinnerung gebracht werden müssen.
»Abschied und Ankunft« – Film und Gespräch mit der Regisseurin Beate Kunath
Moderation: Frank Simon-Ritz
Stefan Heym – Ein großer Humanist. Ein Sozialist. Ein unbequemer Schriftsteller. Knapp 20 Jahre nach dem Tod Stefan Heyms übereignete seine Frau Inge Heym die über Jahrzehnte hinweg zusammengetragene Arbeitsbibliothek des Schriftstellers seiner Geburtsstadt Chemnitz. Im Originalmobiliar seines Arbeitszimmers wird sie seit Herbst 2020 als Stefan-und-Inge-Heym-Arbeitsbibliothek im neu eingerichteten Stefan-Heym-Forum im Kulturzentrum Das Tietz präsentiert und steht dort der Forschung zur Verfügung. Die aus Chemnitz stammende Filmemacherin Beate Kunath hat Inge Heyms Vorbereitungen auf den Umzug der Bibliothek mit der Kamera begleitet. Ergänzt um Archivaufnahmen mit Stefan Heym ist dabei ein einfühlsames Doppelportrait entstanden, das überraschende neue Einblicke in Heyms Leben und literarisches Schaffen bietet.
Karten für die Filmveranstaltungen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bitten um Anmeldungen per Mail unter kino@monami-weimar.de
»Alter, du wirst abgehängt. Die besten Kolumnen« – Buchpremiere mit Frank Quilitzsch und mit Zeichnungen von Nel
Moderation: Gerlinde Sommer
Ein Krokodil in der Unstrut beherrscht wochenlang die Thüringer Schlagzeilen. Frank Quilitzsch legt sich amüsiert auf die Lauer. Lieber noch schnappt er selber – nach Skandalösem, Skurrilem und auch ganz Gewöhnlichem, das ihm als Zeitungskolumnist tagtäglich begegnet: Ist der Virologe allmächtig, weil er am Coronavirus forscht? Macht das Homeoffice asozial? Steuern wir vollmundig in eine Katastrophe? Und lernt man mit über 60 noch etwas von der jungen Generation? Wer Kopfrechnen kann, Kuczynskis Kultbuch „Dialog mit meinem Urenkel“ kennt und Auto mit Kassettenlaufwerk gefahren ist, den wirft so leicht nichts mehr aus der Bahn. Dennoch nimmt sich der Autor die Mahnung seiner jüngsten Ziehtochter zu Herzen: „Alter, du wirst abgehängt!“
Wenn jemand eine Reise tut …
»Per Lastenrad durch die Galaxis« – Lesung mit Ruth Grützbauch
Das Kultur: Haus Dacheröden lädt einmal im Monat Menschen ein, die über Ihre ganz unterschiedlichen Erfahrungen in der Ferne erzählen.
Ruth Grützbauch ist Astronomin und betreibt ein mobiles Planetarium, das in ein Lastenrad passt. In ihrem Buch erzählt sie die Geschichte des Kosmos erstmals als eine der Galaxien. Sie nimmt uns mit auf einen Roadtrip ans Ende des Universums.
Dabei lernen wir, welcher Galaxientyp wir sind, was passiert, wenn Galaxien Tango tanzen, wo wir in der Atacamawüste ein Quantum Trost finden und wie wir dem Monster im Zentrum der Milchstraße Paroli bieten. Nebenbei erhalten wir zudem Antworten auf die ganz großen Fragen: Warum gibt es Etwas und nicht Nichts? Und wie wird das alles eines Tages enden?
Sind Sie bereit für ein unvergessliches Abenteuer? Schnallen Sie sich an und erleben Sie das mobile Planetarium im Hof des Kultur: Haus Dacheröden!
»Wolkenkassiber. Gedichte« – Buchpremiere mit der Dichterin Christine Hansmann und dem Musiker Klaus Wegener.
Christine Hansmann stellt ihren neuen Gedichtband »Wolkenkassiber« vor, der in der von Jens-Fietje Dwars herausgegebenen »Weißen Reihe« im quartus-Verlag erschienen ist. Künstlerisch bereichert wird der Band durch Zeichungen des Ausnahmekünstlers Strawalde.
Musikalische Begleitung: Klaus Wegener (Klarinette, Saxophon)
Christine Hansmann, geboren 1961 in einer traditionsreichen Musikerfamilie in Erfurt, erhielt frühzeitig Unterricht in Klavier, Ballett und Gesang. Nach dem Abitur und Tätigkeiten als Krankenschwester und Musikalienverkäuferin studierte sie von 1983 bis 1989 Gesang an der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig. Sie war Preisträgerin nationaler wie internationaler Gesangswettbewerbe; Konzerte und Gastspiele führten sie nach Japan, New York, Paris, Zürich, Prag, Israel, Litauen, Dänemark, Tschechien, in die Niederlande und 1991 zu den Salzburger Festspielen. Von 1989 bis 2014 war sie als Opernsängerin am Deutschen Nationaltheater Weimar engagiert. Seitdem ist sie als Dichterin, Rezitatorin und Sprecherin tätig.
http://www.quartus-verlag.de/wolken.htm
http://www.dwars-jena.de/wolkenkassiber.htm
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Historischer Friedhof Buttstädt und mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»… und manchmal platzt der Kragen. Bodo Ramelow – eine Biographie« von Johannes Maria Fischer
Vorgestellt wird das Buch »…und manchmal platzt der Kragen. Bodo Ramelow – eine Biografie« von Johannes Maria Fischer. In seiner Biografie über Bodo Ramelow hat Johannes M. Fischer Bodo Ramelows vielschichtige Persönlichkeit eingefangen und mit sozialen und politischen Ereignissen der Zeitgeschichte verknüpft.
Lesung mit Johannes Maria Fischer.
Bodo Ramelow im Gespräch mit Johannes Maria Fischer.
Moderation: Frank Kuschel (Verleger).
»Nastjas Tränen« – Lesung mit Natascha Wodin
Begrüßung: Helfried Schmidt
Als Natascha Wodin 1992 nach Berlin kommt, sucht sie jemanden, der ihr beim Putzen hilft. Sie gibt eine Annonce auf, und am Ende fällt die Wahl auf eine Frau aus der Ukraine, dem Herkunftsland ihrer Mutter, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt wurde. Nastja, eine Tiefbauingenieurin, konnte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im wirtschaftlichen Chaos ihrer Heimat nicht mehr überleben, ihr letztes Gehalt bekam sie in Form eines Säckchens Reis ausgezahlt. Da sie ihren kleinen Enkelsohn und sich selbst nicht länger ernähren kann, steigt sie, auf etwas Einkommen hoffend, in einen Zug von Kiew nach Berlin. Dort gelingt es ihr, mehrere Putzjobs zu finden, nach getaner Arbeit schläft sie auf dem Sofa ihrer Schwester. Zu spät bemerkt sie, dass ihr Touristenvisum abgelaufen ist. Unversehens schlittert sie in das Leben einer Illegalen, wird Teil der riesigen Dunkelziffer an Untergetauchten im Dickicht der neuen, noch wildwüchsigen deutschen Hauptstadt.
Zebra im Krieg – Romanvorstellung und Lesung mit Vladimir Vertlib
Liebevoller Vater und wütender Hassposter: Paul ist beides, und als er im Netz bloßgestellt wird, kämpft er um seine Würde, Familie -— und sein Leben.
Mit der Geschichte von Paul Sarianidis gelingt Vladimir Vertlib in „Zebra im Krieg“ ein meisterhaft ironischer, jedoch stets von Zuneigung und Humanität erfüllter Blick in menschliche und politische Abgründe: Paul lebt mit seiner Familie in einer vom Bürgerkrieg heruntergewirtschafteten osteuropäischen Stadt am Meer. Als er arbeitslos wird, verstrickt er sich immer tiefer in die wüsten Debatten, die in den Sozialen Medien toben. Doch eines Tages wird Paul von Boris Lupowitsch, einem Rebellenführer, den er im Internet bedroht hat, verhaftet. Lupowitsch rechnet mit ihm vor laufender Kamera ab. Paul wird verhöhnt und gedemütigt, das Video millionenfach gesehen. Wie kann er mit dieser Schande weiterleben?
Der aus Russland stammende österreichische Schriftsteller Vladimir Vertlib wird seinen Roman «Zebra im Krieg» (erschienen im Februar 2022 im Residenz-Verlag) vorstellen und Auszüge daraus lesen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Bildungskollektivs mit der ACC Galerie Weimar und dem Weimarer Bündnis gegen Rechts (BgR).
Die Gedichte von Christian Maintz umkreisen die Mysterien der Liebe: Sie beschwören ekstatische Momente im ICE, an der Wursttheke und im Freibad von Bad Oldesloe. Sie nehmen uns mit auf die Rebhuhnjagd und geben Einblicke in das Liebesleben der Wildschweine, Insekten und Nagetiere.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Menantes Förderkreis.
Kuratorenführungen durch die Ausstellung
»Bücher bewegen. 375 Jahre Forschungsbibliothek Gotha«
Die Ausstellung geht der bewegten Geschichte der Forschungsbibliothek Gotha, der Herkunft der Bücher sowie Schreib- und Gedankenbewegungen ihrer Lesenden nach. Sie erzählt Gothaer Buch- und Bibliotheksgeschichte(n) von der Bibliotheksgründung 1647 bis in das 21. Jahrhundert. Sie zeigt Kostbarkeiten und Kuriositäten, stellt bibliothekarischen Alltag vor und widmet sich den Umbrüchen in der Bibliotheksgeschichte aus der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts.
»Hyazinth & Rosenblüte« – Papiertheater mit Liedern zur Hakenharfe nach dem Märchen von Novalis
2022 jährt sich zum 250. Mal der Geburtstag des frühromantischen Dichters, Philosophen und Naturwissenschaftlers Friedrich von Hardenberg, genannt Novalis. Anlässlich des Jubiläums übertragen Ulrike Richter (Gesang, Hakenharfe, Lesung, Spiel) und Christina Simon (Bühnenbild) das Märchen von Hyazinth und Rosenblüte in ein Spiel aus Wort, Bild und Musik. Diese Collage nähert sich der komplexen gedanklichen, sprachlichen und poetischen Dimension des Märchens und spiegelt den Witz der fantasievollen Erzählung.
Farbige Linolschnitt-Collagen der Grafikerin Christina Simon illustrieren spielerisch in ausdrucksstarken Bildern das vielschichtige Märchen.Ulrike Richter hat, dem Dreischritt des Textes folgend, Gedichte, Distichen und Blütenstaub-Sentenzen von Novalis in die Erzählung eingefügt, mit Melodiezitaten nach Carl Friedrich Zelter, Friedrich und Louise Reichardt und Franz Schubert unterlegt und für Hakenharfe und Gesang bearbeitet.
Das Märchen „Hyazinth und Rosenblüte“ ist eingebettet in Novalis’ Romanfragment „Die Lehrlinge zu Sais“ und bildet den Höhepunkt und die Verdichtung der naturphilosophischen Gespräche der Lehrlinge. Novalis plante einen „ächtsinnbildlichen Naturroman“, der Selbsterkenntnis und Naturerkenntnis zusammenführt. Vollendung des Strebens erlangt der Mensch bei Novalis nur in Erkenntnis der allumfassenden Liebe als innerstem Wesen der Natur, aber der Weg dorthin muss naturgemäß fragmentarisch bleiben. Im Märchen gelingt die vollendete Auflösung: Isis, christliche Gottesmutter, Geliebte und Erkenntnis des Selbst fließen in eins.
Ulrike Richter/Leipzig – Konzept, Lesung, Spiel, Gesang, Hakenharfe.
Christina Simon/Weißenfels – Bühnenbild.
FAUST von J. W. v. Goethe
Konzertante Lesung in zwei Stationen mit Thomas Thieme (Lesung) und Arthur Thieme (Bassgitarre).
17:00 Uhr 1/ »Der Worte sind genug gewechselt… «
20:00 Uhr 2/ »Es irrt der Mensch… «
Goethes FAUST-Tragödie: Gemeinsam mit seinem Sohn Arthur als Komponist und Musiker sowie der Regisseurin Julia von Sell stellt sich Thomas Thieme, der am DNT Weimar den Faust unvergessen gespielt hat, erneut dem komplexen Experiment, ein monumentales Bühnenwerk zu neuem Leben zu erwecken. Dabei hat das Team beide Teile von Goethes Faust unter ein Kaleidoskop gelegt, um die ebenso vertrauten wie unerhörten Bilder zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen. Ein Faust-Kosmos als konzertanten Lesung in zwei unterschiedlichen, auch einzeln zu besuchenden Stationen: zu erleben ist die ewige Menschheitsparabel nun im Gewehrsaal im Alten Schloss Ettersburg, in dem Goethe seine „Iphigenie“ im Juli 1779 aufführte und selbst den Orest spielte.
Es handelt sich diesmal nicht um eine Ettersburger Eigenproduktion mit und für Thomas Thieme, sondern um eine Übernahme von dem Kleist Forum Frankfurt/ Oder.
Zu Gast ist die Hamburger Autorin und Künstlerin Marie-Alice Schultz, die ihren zweiten Roman Der halbe Apfel vorstellt, eine spielerische und radikale Selbstbefragung von ungewöhnlichen Familienkonstellationen und modernen Lebensentwürfen – ein raffiniertes Werk über Identitäten und Autofiktion.
Es kommt vor, dass jemand geht – aber eine Rückkehr, noch dazu nach sieben Jahren? Eines Morgens steht Ben da, platzt unangekündigt in das Wiener Leben von Pia, Vinz und dem siebenjährigen Janis, dessen leiblicher Vater Ben ist. Janis hat nun auf einmal zwei Vater und Pia fragt sich mehr und mehr, warum eigentlich nur die anderen kommen und gehen können, wann sie wollen. Marie-Alice, die Erzählerin, erfährt in Hamburg von den Neuigkeiten. Mit Vinz war da für Momente mehr, aber drei waren Eine zu viel. Nun ist da ein neues Dreieck, doch diesmal liegen die Dinge anders. Marie-Alice selbst ist Schriftstellerin und hängt in der Luft: zwischen Projekten und Lockdowns und in der Erinnerung an ihre französische Mutter, die vor Jahren noch einen halben Apfel aß, bevor sie sehr plötzlich verstarb. Sie beginnt, sich in das Leben von Pia, Vinz, Ben und Janis hineinzudenken, als wären sie ihre Romanfiguren. Und vor dem Hintergrund ihres eigenen Verlusts fragt sie sich zunehmend, was Familie ist, wie Verantwortung und Vererbung, Glück und Identität zueinander stehen. Bis eintritt, womit niemand gerechnet hat, und ein Teil des Dreiecks die Seiten wechselt.
Die Musik für den Abend steuert Oh No Noh bei. Das Projekt von Markus Rom aus Leipzig sucht nach Wohlklang in unkonventionellen musikalischen Settings, obsoleter Technik und alltäglichen Geräuschen. Soundtrack für das Ende eines Planeten, gespielt auf Maschinen, deren einziger Zweck eine unendliche Reparatur ist, so beschreibt die Presse diese Musik, und es stimmt: Oh No Noh’s Live-Setup, ein Arrangement aus elektrischer Gitarre, programmierbaren Robotern und einem Kassettendeck gleicht einem Klanglabor und klingt dennoch nach einem eingängigen Mix aus Indie, Ambient, Minimal Music und Electronica.
Zudem stellen zwei Thüringer Nachwuchsautor*innen eigene Texte vor im Rahmen unserer Offenen Bühne.
Marie-Alice Schultz, geboren 1980 in Hamburg, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik in Berlin sowie Bildende Kunst in Wien. Seit 2010 arbeitet sie an der Schnittstelle zwischen Performance und Literatur. Sie war Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift »tau«. Mit der Tänzerin Gaëtane Douin forscht sie zu abrissbedrohten Bauwerken in Hamburg. Bisher erschienen ihre Romane Mikadowälder (Rowohlt, 2019) und Der halbe Apfel (FVA, 2022). Im Rahmen der Inszenierung »Neue ungehaltene Reden ungehaltener Frauen« war ihr Textbeitrag »Faustdick. Rede an meine Hand« im März 2022 am Berliner Ensemble zu sehen.
Oh No Noh
Markus Rom ist Protagonist dieses Langzeit-Experiments und arbeitet seit 2019 mit diesem Alter Ego. Er releaste eine EP bei TELESKOP, spielte mehrere Konzerte und Festivals und arbeitete an diversen interdisziplinären Kollaborationen. 2021 erschien das debut Album „where one begins and the other stops“, eine Auseinandersetzung mit einem von Digitalismus und Algorithmen geprägten Zeitgeist und dem omnipräsenten Thema „Mensch und Maschine“.
Ort: ACC Galerie, Burgplatz 1, 99423 Weimar
Beginn: 19:00 Uhr
Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.
IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.
Literarisch-musikalische Veranstaltung mit Volker Müller im Rahmen der »Calliope Kammermusikreihe«
Volker Müller liest aus seiner Neuerscheinung »Preußische Weisheiten« (Lyrik, Prosa, Feuilletons).
JuLe-Treff im Leseladen
Du bist zwischen 12–16 Jahren und liest gern?
Du bist neugierig auf aktuelle Titel?
Du hast Lust, auch anderen einen Buchtipp zu geben?
Dann bist Du bei uns als Testleser/in richtig!
Wir treffen uns einmal monatlich zum Reden, Raten, Bewerten und Empfehlen. Auf uns wartet ein Jahr voller Leseabenteuer! Wir freuen uns auf Dich!
Sabine Arndt, Bibliothekarin,
Johannes Steinhöfel und das Team der Eckermann-Buchhandlung
und die Literarische Gesellschaft Thüringen e.V.
Präsentation des »Arnstädter Almanachs 2021«
Der Almanach beinhaltet Geschichten aus und über Arnstadt und zudem die Beiträge aus dem Kurzgeschichtenwettbewerb des 1. Arnstädter Literaturtages. Ergänzt wird das Buch durch eine Fotoserie von Jürgen Ludwig, die 2021 in Arnstadt entstanden ist.
Zur Präsentation sind die Autoren der Geschichten, die Schirmherren des Ersten Arnstädter Literaturtages (Landrätin Petra Enders und der Arnstädter Bürgermeister Frank Spilling), die Sponsoren (Sparkasse Arnstadt/Ilmenau, Stadtwerke Arnstadt, WBG Arnstadt, die Landrätin des Ilm-Kreises) und weitere Unterstützer des Literaturtages eingeladen.
Rombo – Lesung mit Esther Kinsky
Moderation: Andrea Meyer-Fraatz
Im Mai und im September 1976 erschüttern zwei schwere Erdbeben eine Landschaft und ihre Bevölkerung im nordöstlichen Italien. An die tausend Menschen sterben unter den Trümmern, Zehntausende sind ohne Obdach, viele werden ihre Heimat, das Friaul, für immer verlassen. Die Materialverschiebungen infolge der Beben sind gewaltig, sie bilden neues Gelände, an denen sich die Wucht des Eingriffs ablesen und in die Begriffe der Naturkunde fassen lässt. Doch für das menschliche Trauma, für die Erfahrung der plötzlich zersprengten Existenz, lässt sich die Sprache nicht so einfach finden. In Esther Kinskys neuem, noch vor Erscheinen preisgekröntem Roman berichten sieben Bewohner eines abgelegenen Bergdorfs, Männer und Frauen, von ihrem Leben, in dem das Erdbeben tiefe Spuren hinterlassen hat, die sie langsam zu benennen lernen. Von der gemeinsamen Erfahrung von Angst und Verlust spleißen sich bald die Fäden individueller Erinnerung ab und werden zu eindringlichen und berührenden Erzählungen tiefer, älterer Versehrung.
Zu hören an jedem 3. Dienstag im Monat, 22:00–23:00 Uhr – und als Podcast
Die Literarische Gesellschaft Thüringen wirkt seit 30 Jahren aktiv am literarischen Leben in Weimar und Thüringen mit. Sie organisiert Festivals und Wettbewerbe, Werkstätten und Lesungen, veröffentlicht Bücher und Magazine. In der neuen Radiosendung – die als Podcast nachzuhören ist – stellt ihr Moderatorenteam das literarische Leben rund um die LGT vor.
Damit beteiligen wir uns an der wöchentlichen Reihe »Literatur am Dienstag« von Radio Lotte:
Podcast
Die einzelnen Podcasts sind in unserer Mediathek zu hören und auf Podcast-Plattformen (wie z. B. Spotify, Deezer oder iTunes) zu abonnieren.
Die jeweils aktuellen Sendungsinhalte werden auf der Website der Literarischen Gesellschaft Thüringen unter »Veranstaltungen« angekündigt.
Projektleitung, Redaktion: Guido Naschert, Stefan Petermann
Moderation: Franziska Bergholtz, Christine Hansmann, Ulrike Müller, Guido Naschert, Stefan Petermann, André Schinkel, Lea Weiß
Tontechnik: Timm Weber, Sandra Reyes
Sounddesign: Maria Antonia Schmidt
Grafik: Maria Fernanda Sánchez Santafé
Weibliches Übersetzen und Schreiben in historischer und aktueller Perspektive
Gesprächsreihe »Übersetzen! Das ›Schreiber-Sofa‹ im Bücherkubus«
Veranstaltung mit Anne Weber, Esther Kinsky, Andrea Meyer-Fraatz, Helmut Hühn und Edoardo Costadura.
Moderation: Annette Seemann.
Zu Gast ist der Autor Yannic Han Biao Federer, der seinen zweiten Roman Tao vorstellt. Darin erzählt er von einer Spurensuche entlang biographischer Brüche und historischer Verwerfungen, in der deutschen Provinz wie im zerrissenen Hongkong von heute. Der Roman stellt die Frage, wie gemeinsame Erinnerung erzählt werden kann, wem sie gehört – und was sie verspricht.
Dass Tobi eigentlich Tao heißt, wissen die wenigsten. Nur Miriam nennt ihn, wenn sie zu zweit sind, bei seinem chinesischen Namen. Als sie ihn verlässt, reist Tao mit dem Auto quer durch Europa, um der Trauer über die Trennung zu entkommen. Doch die Erinnerung an die gemeinsamen Jahre verfolgt ihn, und auch der Tod des Vaters lässt ihn nicht los: Vor Jahren verschwand der in Hongkong – auf der Suche nach dem Geburtsort des eigenen Vaters. Nun ist es Tao, der sich auf die Spuren seiner Vorfahren begibt und zu schreiben beginnt, um die eigene Geschichte zu ordnen und die seiner Familie, die von China über Indonesien bis nach Deutschland reicht.
Kira Hummen steht für weibliche Stärke, die Melancholie des Alltags inspiriert sie. Stimme und Gitarre sind ihr Instrument, ihre Texte sind ihr Antrieb. Herausragend sind vor allem ihre leidenschaftlichen Vocals – der Mut zum laut und auch mal leise sein. Kira Hummens Debüt-Album GROWING PAINS (2020) ist ein Manifest der Weiblichkeit; erzählt von Liebe, von Schmerz, vom Wachsen. Die in Düsseldorf lebende Singer-Songwriterin schloss sich die vergangenen Jahre in ihrem Bed Room Studio ein, um ihr neues Album selbst zu produzieren. Benannt nach ihrem Song MY BODY IS THE ONLY PLACE, gibt es weiblicher Ermächtigung einen eigenen Sound. Die Künstlerin bewegt sich durch die verschiedenen Stationen weiblicher Ermächtigung, entdeckt neue stimmliche Facetten und integriert die rumpelnde Drum Machine CR78 in einen einzigartigen Sound. Ihr neues Album MY BODY IS THE ONLY PLACE wird 2022 erscheinen.
Zudem stellen zwei Thüringer Nachwuchsautor*innen eigene Texte vor im Rahmen unserer Offenen Bühne.
Yannic Han Biao Federer lebt und arbeitet als freier Autor in Köln. Er schreibt Romane und Erzählungen, Essays und Rezensionen, u.a. für Deutschlandfunk, WDR und SWR. Sein Debütroman Und alles wie aus Pappmaché erschien 2019 im Suhrkamp Verlag, ebenda folgte im März 2022 sein zweiter Roman Tao. Er ist Mitglied im Jungen Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.
Kira Hummen wurde 2021 als Beste Newcomerin von popNRW nominiert und ist Preisträgerin der Lalla:Labor Künstlerinnenförderung. Ihr neues Album MY BODY IS THE ONLY PLACE wird 2022 erscheinen.
Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.
IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.
Literaturland Thüringen unterwegs
Der kastrierte Klassiker – Goethes Erotica
150 Jahre lang wurden die erotischen Texte Goethes unterdrückt oder verstümmelt, weil der Dichterfürst nichts Unziemliches sagen durfte. Heute wird ihm Sexismus und Frauenfeindlichkeit attestiert.
Jens‑F. Dwars & Romy Gehrke lesen aus einer neuen Ausgabe von Goethes Erotica mit Zeichnungen von Gerd Mackensen und streiten um das Geheimnis lustvoller Texte. Lesen und schreiben Männer & Frauen erotische Literatur anders? Leben wir wirklich in Zeiten befreiter Sinnlichkeit oder nicht eher in einer Epoche neuer Verklemmtheit?
Eine Veranstaltung des Literaturhauses Halle in Kooperation mit dem Thüringer Literaturrat e.V. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
www.literaturland-thueringen.de * www.literaturhaus-halle.de * www.edition-ornament.de
»Herscht 07769« – Lesung mit László Krasznahorkai
Moderation: Wieland Koch
Literarisch mit großem Sog überrascht László Krasznahorkai mit einem Roman voll beängstigender deutscher Gegenwart, mit melancholischem Humor und abgründigem Sarkasmus. Verortet ist seine Geschichte in Kana. Der Ort wäre eine vergessene Kleinstadt irgendwo in Thüringen, hätte ihre abgelegene Trostlosigkeit nicht Neonazis angelockt. Die Einwohner betrachten sie mit Angst und Argwohn. Allein Florian Herscht meint, er habe Freunde auf beiden Seiten: ein hilfsbereiter Muskelprotz, der sich vor Tattoos fürchtet und glaubt, das Universum stürze demnächst ins Nichts. Um alle vor der vermeintlichen Katastrophe zu warnen, schreibt er Briefe an Frau Merkel, die ohne Antwort bleiben. Doch seine Unschuld macht ihn hellsichtig, und nur die Musik Bachs kann ihn trösten. Plötzlich tauchen am Waldrand Wölfe auf, die Apokalypse rückt tatsächlich näher… 07769 ist eine Postleitzahl ohne zugewiesenen Ort. An 07768 adressierte Sendungen erreichen allerdings Kahla und Kahla ist Homöonym zu Kana. Der Autor wurde in letzter Zeit tatsächlich häufiger in Kahla bei Recherchen angetroffen.
Bibel Tales-500 Jahre Übersetzung der Bibel durch Martin Luther
Zeitgenössische Hausmusik trifft auf Populärwissenschaftlichen Vortrag trifft auf Film
Bei “Bibel Tales” erinnert and das 500-jährige Jubiläum der Bibel Übersetzung, wodurch die Reformation mit all ihren Auswirkungen bis heute wieder in das Gedächtnis der Menschen transferiert wird. Auf Luthers Wirken speziell in Südthüringen wird hierbei ein besonderer Schwerpunkt gelegt, da ein wesentlicher Lebensabschnitt des Reformators eng mit der Region verbunden ist. Orte wie Möhra, Schmalkalden oder Steinbach bei Bad Liebenstein sind wichtige Stationen in der Lutherbiografie.
Programm:
Musikalische Eröffnung mit historischer zeitgenössischer Hausmusik (Stiftung Südthüringer Kammerorchester)
Populärwissenschaftlicher Vortrag zur damaligen Zeit — Luther und Bibelübersetzung (Dr. Kai Lehmann, Leiter Museum Schloss Wilhelmsburg)
Filmvorführung “Storm und der verbotene Brief” (bereitgestellt durch Schauburg2Go Zella-Mehlis)
2022 findet zum achten Mal die »Lange Nacht des wissenschaftlichen Schreibens« der Bauhaus-Universität Weimar statt. Unter dem Motto »writing for future!« widmet sich die Nacht aus unterschiedlichen Perspektiven der Thematik »Schreiben und Nachhaltigkeit«.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen · Thüringer Literaturrat e. V. · MDR-Figaro · MDR Thüringen – Das Radio
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