Kalender

Ausstellungen

Jan
1
So
ganztägig Ausstellung »Begegnung mit Rudol...
Ausstellung »Begegnung mit Rudol...
Jan 1 2012 – Dez 31 2029 ganztägig
Ausstellung »Begegnung mit Rudolf Baumbach, Jean Paul, Ludwig Bechstein und Friedrich Schiller« im Literaturmuseum Baumbachhaus Meiningen @ Literaturmuseum Baumbachhaus
Im Lite­ra­tur­mu­seum im Baum­bach­haus kann man nicht nur Bekannt­schaft mit dem eins­ti­gen Haus­her­ren Rudolf Baum­bach machen, son­dern auch mit wei­te­ren Schrift­stel­lern, die im 18. und 19. Jahr­hun­dert im Mei­nin­ger Land leb­ten und wirk­ten. Das Kern­stück der[...]
Aug
28
Di
ganztägig Ausstellung »Lebensfluten – Tate...
Ausstellung »Lebensfluten – Tate...
Aug 28 2012 – Aug 28 2030 ganztägig
Ausstellung »Lebensfluten – Tatensturm«. Die Goethe-Ausstellung im Goethe-Nationalmuseum Weimar @ Goethe-Nationalmuseum Weimar
Die Klas­sik Stif­tung Wei­mar prä­sen­tiert Goe­the als Zeu­gen der um 1800 ein­set­zen­den Moderne und zeigt sein fas­zi­nie­ren­des Leben und Werk in zeit­ge­nös­si­schen Kon­tex­ten. In der Aus­stel­lung wird in elf Räu­men die Viel­schich­tig­keit Goe­thes weit über[...]
Mrz
27
Fr
ganztägig Ausstellung »Kampf um Nietzsche«...
Ausstellung »Kampf um Nietzsche«...
Mrz 27 2020 – Dez 31 2030 ganztägig
Ausstellung »Kampf um Nietzsche« im Nietzsche-Archiv Weimar @ Nietzsche-Archiv Weimar
Die von Henry van de Velde als Gesamt­kunst­werk gestal­te­ten Räume des Nietz­sche-Archivs erstrah­len 2020 in neuem Licht. Die über­ar­bei­tete Dau­er­aus­stel­lung führt ein zu Nietz­sches Den­ken und fasst die Rezep­tion in Kunst, Archi­tek­tur, Musik und Phi­lo­so­phie[...]
Jun
1
Mi
ganztägig Ausstellung »Cranachs Bilderflut...
Ausstellung »Cranachs Bilderflut...
Jun 1 2022 – Jun 1 2024 ganztägig
Ausstellung »Cranachs Bilderfluten« im Renaissance-Saal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar @ Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Historisches Gebäude, Renaissancesaal
Die Macht der Bil­der für Poli­tik und Pro­pa­ganda, Hass und Hetze, Wahr­heit und Wunsch­träume – heute so aktu­ell wie vor 500 Jah­ren. Ab Juni 2022 prä­sen­tiert die Klas­sik Stif­tung Cra­nach im Renais­sance­saal der Her­zo­gin Anna[...]
Sep
3
Sa
ganztägig Ausstellung »Der erste Schriftst...
Ausstellung »Der erste Schriftst...
Sep 3 2022 – Dez 31 2032 ganztägig
Ausstellung »Der erste Schriftsteller Deutschlands« – Dauerausstellung im Wielandgut Oßmannstedt @ Wielandgut Oßmannstedt
Als Her­zo­gin Anna Ama­lia einen intel­lek­tu­el­len Gesprächs­part­ner für ihren jugend­li­chen Sohn Carl August suchte, fiel ihre Wahl auf den damals popu­lärs­ten Schrift­stel­ler Deutsch­lands: Chris­toph Mar­tin Wie­land. Vor 250 Jah­ren zog der Dich­ter, Über­set­zer und Auf­klä­rer[...]
Okt
28
Sa
10:00 Ausstellung »Die Beredsamkeit de...
Ausstellung »Die Beredsamkeit de...
Okt 28 2023 um 10:00 – Mrz 31 2024 um 16:00
Tal­king Heads von Eli­sa­beth R. Hager Mit der Schrift­stel­le­rin, Klang­künst­le­rin und Kul­tur­ver­mitt­le­rin Eli­sa­beth R. Hager set­zen wir unser musea­les wie lite­ra­ri­sches Expe­ri­ment „Die Bered­sam­keit der Dinge.” fort: Ihre „Tal­king Heads“ bil­den die ful­mi­nante Fort­set­zung der 2022[...]
Dez
7
Do
ganztägig Ausstellung »Der spitze Bogen« L...
Ausstellung »Der spitze Bogen« L...
Dez 7 2023 – Jun 16 2024 ganztägig
Ausstellung »Der spitze Bogen« Lyrik und Fotografien von Katharina und Holger Poitz im Botanischen Garten Jena @ Botanischer Garten Jena
    Aus­stel­lung »Der spitze Bogen« Lyrik und Foto­gra­fien von Katha­rina und Hol­ger Poitz im Bota­ni­schen Gar­ten Jena Inspi­ra­tion der goti­schen Archi­tek­tur durch flo­rale Formen   Hol­ger Poitz wurde 1960 in Mei­ßen gebo­ren. Durch den Blick[...]
Mrz
7
Do
ganztägig Intervention »Rahel Varnhagen in...
Intervention »Rahel Varnhagen in...
Mrz 7 – Apr 4 ganztägig
Rahel Varn­ha­gen in Weimar Im März 1835 hatte Karl August Varn­ha­gen von Ense ein Gips­me­dail­lon sei­ner zwei Jahre zuvor ver­stor­be­nen Frau Rahel nach Wei­mar gesandt, ein klas­si­zis­ti­sches Meis­ter­stück des Bild­hau­ers Fried­rich Tieck. Es fand kurz[...]
Apr
26
Fr
ganztägig Ausstellung »Ich hab den Krieg v...
Ausstellung »Ich hab den Krieg v...
Apr 26 – Mai 11 ganztägig
Ich hab den Krieg ver­hin­dern wollen Aus­stel­lung | Georg Elser und das Atten­tat vom 8. Novem­ber 1939 Eine Doku­men­ta­tion der Gedenk­stätte Deut­scher Wider­stand und der Lan­des­zen­trale für poli­ti­sche Bil­dung Baden-Würt­tem­berg. Eröff­nung 26. April, 15.00 Uhr Ein­füh­rung:[...]
Mai
11
Sa
ganztägig Lange Nacht der Museen 2024 in W...
Lange Nacht der Museen 2024 in W...
Mai 11 ganztägig
Nacht­ak­tiv in Weimar Wir freuen uns auf Sie zur 24. Lan­gen Nacht der Museen am 11. Mai 2024 in Weimar! Klas­sik Stif­tung Wei­mar Aus denk­mal­pfle­ge­ri­schen Grün­den ist eine Limi­tie­rung der Besu­cher­zahl in den Museen erfor­der­lich.[...]
Mai
31
Fr
ganztägig Lange Nacht der Museen 2024 in Jena
Lange Nacht der Museen 2024 in Jena
Mai 31 ganztägig
Am Frei­tag, dem 31. Mai 2024, öff­nen wie­der über 30 Stand­orte ihre Türen. Jenaer Museen, Samm­lun­gen, Aus­stel­lun­gen und viele mehr zei­gen Objekte und Orte, die man ansons­ten nicht zu Gesicht bekommt, und bie­ten zahl­rei­che Mit­mach-Mög­lich­kei­ten[...]
Dez
31
Di
ganztägig Dummy
Dummy
Dez 31 2030 – Dez 30 2044 ganztägig
 
Apr
24
Fr
Lesung mit Christine Hansmann und Thomas Rosenlöcher in Weimar
Apr 24 um 19:30

Flucht ins Gelände“ und „Hirn­ge­fun­kel“ – Lyrik im Glas­pa­vil­lon Ein­la­dung zur „Flucht ins Gelände“ mit Chris­tine Hans­mann und „Hirn­ge­fun­kel“ von Tho­mas Rosen­lö­cher samt Gitar­ren­mu­sik von Chris­tian Rosenau.

Leicht, fast schwe­bend über der Stadt, befin­det sich der Besu­cher im Glas­pa­vil­lon des Limona-Gebäu­des der Biblio­thek der Bau­haus-Uni­ver­si­tät. Ein idea­ler Ort für Lyrik, befan­den die Ver­an­stal­ter der Les­ar­ten vor eini­gen Jah­ren und laden seit­her Lyri­ke­rIn­nen zum Dia­log mit­ein­an­der und mit dem Publi­kum ein – manch­mal in der Abend­sonne, manch­mal unterm Regenbogen.

Apr
27
Mo
Lesung mit Inger-Maria Mahlke in Weimar
Apr 27 um 19:00

Wie Ihr wollt“ – Lesung mit Inger-Maria Mahlke.

 Sep­tem­ber 1571: Eli­sa­beth I. herrscht in Eng­land, und Mary Grey ist wütend. Sie ist sechs­und­zwan­zig, klein­wüch­sig, hat einen Thron­an­spruch und keine Geduld mehr. Seit eini­gen Jah­ren steht sie unter Haus­ar­rest, da sie ohne die Erlaub­nis ihrer könig­li­chen Cou­sine gehei­ra­tet hat. Ihr Ehe­mann stirbt und auch sonst sind sie alle tot: ihre Schwes­tern Jane und Kathe­rine und ihre Eltern, einige von ihnen hingerichtet.

Apr
28
Di
Lesung mit Ingrid Noll in Weimar
Apr 28 um 19:30

Hab und Gier“ – Lesung mit Ingrid Noll

 Lange schon hatte die Biblio­the­ka­rin Karla vom Rent­ner­da­sein geträumt: sich zurück­leh­nen und end­lich in Ruhe sel­ber lesen. So gibt sie mit 60 ihren Job in der Stadt­bü­che­rei auf. Mit eini­gen Kol­le­gen hält sie lose Kon­takt – bis zu einer fol­gen­schwe­ren Ein­la­dung. Beim „Gabel­früh­stück“ macht ihr der kin­der­lose Wit­wer Wolf­ram tod­krank ein Ange­bot: Falls sie sich um seine Beer­di­gung und die Inschrift auf sei­nem Grab­stein küm­mert, erbt sie ein Vier­tel eines Ver­mö­gens. Pflegt sie ihn bis zu sei­nem Tod, erbt sie die Hälfte. Und bringt sie ihn wunsch­ge­mäß um, bekommt sie alles, eine Villa in Wein­heim inklusive …

Apr
29
Mi
Lesung mit Katinka Buddenkotte in Weimar
Apr 29 um 19:30

Lesung mit Kat­inka Bud­den­kotte »Fort­pflan­zung in Tagesform«

Les­ar­ten 2015.

Apr
30
Do
Lesung mit Kirsten Fuchs in Weimar
Apr 30 um 19:30

Lesung mit Kirs­ten Fuchs – »Kaum macht man mal was falsch, ist das auch wie­der nicht richtig«.

Les­ar­ten 2015.

Mai
3
So
Neue Lyrik, Grafik und Musik aus Thüringen in Weimar
Mai 3 um 11:00

DREIERLEI“ – Neue Lyrik, Gra­fik und Musik aus Thüringen

Die Lite­ra­ri­sche Gesell­schaft Thü­rin­gen e.V., der via nova – zeit­ge­nös­si­sche Musik in Thü­rin­gen e.V. und die burg­art-presse, Jens Hen­kel Rudol­stadt, laden im Rah­men der Wei­ma­rer Les­ar­ten zu Aus­stel­lung, Lesung und Musik in die ein. Aus­ge­stellt wer­den die ers­ten sechs gra­phi­schen Arbei­ten der auf zehn hand­ge­bun­de­nen Edi­tio­nen ange­leg­ten und von Wal­ter Sachs und Jens Hen­kel gestal­te­ten Reihe DREIERLEI. » Details

Die Arbei­ten von Erik Buch­holz, Uta Hün­ni­ger, Gerd Macken­sen, Mar­tin Max, Ull­rich Pann­dorf und Sabine Sauer­milch ent­stan­den nach Gedich­ten von Wil­helm Bartsch, Bär­bel Kläss­ner, Moritz Gause, Nancy Hün­ger, Hubert Schirn­eck und Tho­mas Spa­niel. Zu kur­zen Lyrik­le­sun­gen aus ihrem Werk sind Daniela Danz, Wil­helm Bartsch und Tho­mas Spa­niel ein­ge­la­den. Zeit­ge­nös­si­sche Kom­po­si­tio­nen bil­den die dritte Kom­po­nente der Ver­an­stal­tung. Das Oster­burg Quar­tett mit Antje Donath (Vio­line), Eugen Mantu (Vio­lon­cello), Hei­ner Donath (Gitarre) und Pre­drag Tomi? (Akkor­deon) führt Kom­po­si­tio­nen von Joa­chim Beez, Johan­nes K. Hil­de­brandt, Mario Wie­gand und Max Wutz­ler auf, die sich auf Gedichte von Daniela Danz, Wulf Kirs­ten, Peter Neu­mann und Tho­mas Spa­niel bezie­hen. Das Pro­jekt wird geför­dert durch den Fonds Neue Län­der der Kul­tur­stif­tung des Bun­des, die Kul­tur­stif­tung des Frei­staats Thü­rin­gen, die Thü­rin­ger Staats­kanz­lei und die Stadt Weimar. 

Mai
4
Mo
Lesung mit Antje Babendererde in Weimar
Mai 4 um 18:00

Ise­grim“ – Lesung mit Antje Babendererde

Die sech­zehn­jäh­rige Jola lebt in einem klei­nen Dorf in Thü­rin­gen und ist mit Kai zusam­men, den sie ihr Leben lang kennt. Am liebs­ten ist sie drau­ßen im Wald und beob­ach­tet Tiere, eine Frei­zeit­be­schäf­ti­gung, der Kai nur wenig abge­win­nen kann. Doch in die­sem Som­mer ist alles anders, denn unter dem beschau­li­chen Dorf­all­tag beginnt es zu brodeln.

Lesung mit Klaus Modick in Weimar
Mai 4 um 19:30

Kon­zert ohne Dich­ter“ – Lesung mit Klaus Modick

Hein­rich Voge­ler ist auf der Höhe sei­nes Erfolgs. Im Juni 1905 wird ihm die Gol­dene Medaille für Kunst und Wis­sen­schaft ver­lie­hen – für sein Gesamt­werk, beson­ders aber für das nach fünf­jäh­ri­ger Arbeit fer­tig­ge­stellte Bild „Das Kon­zert oder Som­mer­abend auf dem Bar­ken­hoff“. Wäh­rend es in der Öffent­lich­keit als Meis­ter­werk gefei­ert wird, ist es für Voge­ler das Resul­tat eines drei­fa­chen Schei­terns: In sei­ner Ehe kri­selt es, sein künst­le­ri­sches Selbst­be­wusst­sein wankt, und eine fra­gile Freund­schaft zerbricht.

Mai
6
Mi
Lesung mit Lutz Seiler in Weimar – entfällt krankheitsbedingt
Mai 6 um 19:30

Kruso“ – Lesung mit Lutz Seiler

Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bend­ler aus sei­nem Leben. Er wird Abwä­scher auf Hid­den­see, jener legen­den­um­wog­ten Insel, die, wie es heißt, schon außer­halb der Zeit und »jen­seits der Nach­rich­ten« liegt. Im Abwasch des Klaus­ners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alex­an­der Kru­so­witsch ken­nen – Kruso. Eine schwie­rige, zärt­li­che Freund­schaft beginnt.

Mai
9
Sa
Griechisch-deutsches Literaturfest in Weimar
Mai 9 um 10:00

10–17 Uhr: Ver­an­stal­tun­gen im Detail hier

Im Sep­tem­ber 2013 orga­ni­sier­ten der Grö­ßen­wahn Ver­lag Frank­furt am Main und der lokale deut­sche Inter­net­sen­der in Grie­chen­land, Radio Kreta, das 1. grie­chisch-deut­sche Lese­fes­ti­val im klei­nen Künst­ler­ört­chen Paleo­chora auf der grie­chi­schen Insel Kreta. Die­ses Jahr freuen wir uns, dass die Stadt Wei­mar uns im Rah­men ihrer Les­ar­ten ins Pro­gramm auf­ge­nom­men hat und wir das 2. grie­chi­sche-deut­sche Lese­fest unter den wach­sa­men Augen von Goe­the und Schil­ler bege­hen dür­fen. Die deutsch-grie­chi­sche Gesell­schaft Wei­mar sowie Frau Marion Schnei­der vom Kin­der­hilfs­werk Our­child e.V. sind als Mit­ver­an­stal­ter dazu­ge­kom­men und haben das Pro­gramm kul­tu­rell erweitert.

Wäh­rend die­ser Tage wer­den grie­chi­sche und deut­sche Autoren in klei­nen Vor­le­serun­den aus ihren Wer­ken vor­tra­gen. Das Thema dreht sich um Grie­chen­land, seine Geschichte, seine Träume, seine Ver­gan­gen­heit, seine Gegen­wart, seine Men­schen und seine Kul­tur. Aber auch die Sicht­wei­sen deut­scher Autoren über Grie­chen­land und grie­chi­scher Autoren über Deutsch­land kom­men zur Spra­che. Ein aus­ge­wähl­tes Rah­men­pro­gramm mit Musik, Tanz, Kochen und Dis­kus­si­ons­mög­lich­kei­ten run­det das Pro­gramm ab. Also kurz gesagt, ein Fes­ti­val für alle Hel­le­nen und Phil­hel­le­nen, die lesen oder zuhö­ren möchten.

Die Ver­an­stal­ter sind über­zeugt, mit die­sem Lese­fes­ti­val ein Forum zu schaf­fen, wo sich Schrift­stel­ler und Zuhö­rer im gemein­sa­men Gespräch aus­tau­schen kön­nen. In die­sem Sinne soll das Lese­fes­ti­val ein posi­ti­ver Bei­trag zur Fes­ti­gung der deutsch-grie­chi­schen Bezie­hun­gen sein und das Mit­ein­an­der in einer Gesell­schaft unter­schied­li­cher Natio­nen und Kul­tu­ren fördern.

Mai
10
So
Griechisch-deutsches Literaturfest in Weimar
Mai 10 um 10:00

10–17 Uhr: Ver­an­stal­tun­gen im Detail hier

Im Sep­tem­ber 2013 orga­ni­sier­ten der Grö­ßen­wahn Ver­lag Frank­furt am Main und der lokale deut­sche Inter­net­sen­der in Grie­chen­land, Radio Kreta, das 1. grie­chisch-deut­sche Lese­fes­ti­val im klei­nen Künst­ler­ört­chen Paleo­chora auf der grie­chi­schen Insel Kreta. Die­ses Jahr freuen wir uns, dass die Stadt Wei­mar uns im Rah­men ihrer Les­ar­ten ins Pro­gramm auf­ge­nom­men hat und wir das 2. grie­chi­sche-deut­sche Lese­fest unter den wach­sa­men Augen von Goe­the und Schil­ler bege­hen dür­fen. Die deutsch-grie­chi­sche Gesell­schaft Wei­mar sowie Frau Marion Schnei­der vom Kin­der­hilfs­werk Our­child e.V. sind als Mit­ver­an­stal­ter dazu­ge­kom­men und haben das Pro­gramm kul­tu­rell erweitert.

Wäh­rend die­ser Tage wer­den grie­chi­sche und deut­sche Autoren in klei­nen Vor­le­serun­den aus ihren Wer­ken vor­tra­gen. Das Thema dreht sich um Grie­chen­land, seine Geschichte, seine Träume, seine Ver­gan­gen­heit, seine Gegen­wart, seine Men­schen und seine Kul­tur. Aber auch die Sicht­wei­sen deut­scher Autoren über Grie­chen­land und grie­chi­scher Autoren über Deutsch­land kom­men zur Spra­che. Ein aus­ge­wähl­tes Rah­men­pro­gramm mit Musik, Tanz, Kochen und Dis­kus­si­ons­mög­lich­kei­ten run­det das Pro­gramm ab. Also kurz gesagt, ein Fes­ti­val für alle Hel­le­nen und Phil­hel­le­nen, die lesen oder zuhö­ren möchten.

Die Ver­an­stal­ter sind über­zeugt, mit die­sem Lese­fes­ti­val ein Forum zu schaf­fen, wo sich Schrift­stel­ler und Zuhö­rer im gemein­sa­men Gespräch aus­tau­schen kön­nen. In die­sem Sinne soll das Lese­fes­ti­val ein posi­ti­ver Bei­trag zur Fes­ti­gung der deutsch-grie­chi­schen Bezie­hun­gen sein und das Mit­ein­an­der in einer Gesell­schaft unter­schied­li­cher Natio­nen und Kul­tu­ren fördern.

Mrz
8
Di
Lesarten – das Weimarer Literaturfestival – Eröffnungsveranstaltung mit Wiglaf Droste
Mrz 8 um 20:00

Wasabi dir nur getan?“ Ein Abend mit Wiglaf Droste & Ralph Schüller

Dass Wiglaf Droste „ein genia­ler Jour­na­list ist, der auch gut dich­ten kann, jeden­falls nicht schlech­ter als Erich Käs­t­ner“ (Die Zeit), hat sich spä­tes­tens seit sei­nem hoch­ge­lob­ten Gedicht­band „nutzt gar nichts, es ist Liebe“ (2005) lan­des­weit ver­brei­tet. Die Fort­set­zung „Wasabi dir nur getan?“ ist eine ver­blüf­fende Mischung der Ton­fälle und Fall­hö­hen: zart und herb, scharf­sin­nig und aus­ge­las­sen, melan­cho­lisch und iro­nisch. Seine Lyrik besingt Liebe und Leben, Essen und Trin­ken, Poli­tik und Kul­tur mit Hei­ter­keit und fröh­li­cher Härte. Und Droste beweist erneut, dass er, wie das Deutsch­land­Ra­dio fest­stellte, „die Tra­di­tion von Rin­gel­natz und Tuchol­sky fortsetzt“.

Wiglaf Droste, 1961 in West­fa­len gebo­ren, ist Schrift­stel­ler, Sän­ger und Vor­le­ser. Er schreibt für den Funk und diverse Zei­tun­gen und gibt mit Vin­cent Klink die lite­ra­risch-kuli­na­ri­sche Kampf­schrift »Häupt­ling eige­ner Herd« her­aus. Er hat zahl­rei­che Bücher und Hör­bü­cher ver­öf­fent­licht. Ben-Wit­ter-Preis 2003, Annette-von-Droste-Hüls­hoff-Preis 2005, im Frühjahr/Sommer 2009 Stadt­schrei­ber im Schloss Rheinsberg.

Ralph Schül­ler wurde 1968 in Suhl gebo­ren. Nach einer Aus­bil­dung als Elek­tro­me­cha­ni­ker und voll­be­waff­ne­tem Dienst in der DDR-Armee stu­dierte er in Leip­zig Male­rei und Gra­fik. Ende der Neun­zi­ger star­tete er die Bands „Döh­ring« und „schö­ner­tag« mit eige­nen Lie­dern in Mut­ters Spra­che. Seit 2003 tra­gen die Bands nun nur noch sei­nen Namen.

Mrz
9
Mi
Lesung mit Ralph Dutli in Weimar
Mrz 9 um 19:30

Lesung mit Ralph Dutli – „Die Lie­ben­den von Mantua“

Seit 6000 Jah­ren lagen sie sich in den Armen: Als 2007 die aus der Jung­stein­zeit stam­men­den Ske­lette zweier jun­ger Men­schen bei der Stadt Man­tua aus­ge­gra­ben wur­den, gin­gen die Bil­der um die Welt. „Romeo und Julia aus der Stein­zeit“ – so lau­tete die Sen­sa­ti­ons­mel­dung. Dann kamen die Krise und das Erd­be­ben im Mai 2012, da hatte die Renais­sance-Stadt Man­tua andere Sor­gen. In Ralph Dut­lis Roman ist das berühmte Stein­zeit­paar nach Unter­su­chun­gen in einem archäo­lo­gi­schen Labo­ra­to­rium plötz­lich ver­schwun­den, und so macht sich der Schrift­stel­ler Manu auf die Suche. Doch bald ist er sel­ber unauf­find­bar. Ent­führt auf das Anwe­sen eines dubio­sen Gra­fen, soll er eine neue Reli­gion der Liebe begrün­den hel­fen, nicht mit dem Gekreu­zig­ten als zen­tra­lem Sym­bol, son­dern mit dem Bild der Lie­ben­den von Mantua …

Ralph Dutli, geb. 1954, stu­dierte in Zürich und Paris Roma­nis­tik und Rus­sis­tik und lebt heute als freier Autor, Lyri­ker und Über­set­zer in Hei­del­berg. Er ist Her­aus­ge­ber u.a. der zehn­bän­di­gen Ossip-Man­del­s­tam-Gesamt­aus­gabe und erhielt zahl­rei­che Preise und Aus­zeich­nun­gen, u.a. den Johann-Hein­rich-Voss-Preis der Deut­schen Aka­de­mie für Spra­che und Dich­tung. Von ihm sind bis­lang mehr als 30 Bücher und Edi­tio­nen erschie­nen. Er wurde 2013 und 2015 für den deut­schen Buch­preis und den Schwei­zer Buch­preis nomi­niert und erhielt den Rhein­gau Lite­ra­tur­preis, den Preis der Lite­ra­Tour Nord und den Düs­sel­dor­fer Literaturpreis.

Mrz
10
Do
Lesung mit Thomas Kunst und Regina Jarisch in Weimar
Mrz 10 um 18:00

Lyrik von und mit Tho­mas Kunst und Regina Jarisch und Oli­ver Räu­melt (Akkor­deon)

Seit 30 Jah­ren schreibt Tho­mas Kunst Gedichte – vir­tuose, schlaue, hunds­ge­meine, phan­tas­ti­sche, eigen­wil­lige und zuwei­len umwer­fend komi­sche Verse, die sich so gar nicht ein­fü­gen wol­len in die zeit­ge­nös­si­sche Lyrik­land­schaft. Weil sie ganz bei sich sind. Vor allem aber, weil unsere blasse Insta­gram-gefärbte Gegen­wart diese Gedichte drin­gend nötig hat: ihre Unbe­dingt­heit und ihren gerech­ten Zorn, ihre Demut vor dem Ein­fa­chen, Guten und Schö­nen, ihr Insis­tie­ren auf der Kör­per­lich­keit von Erfah­rung, ihre Form­strenge und ihre Läs­sig­keit. Nie gab es ein schö­ne­res „Gift gegen die Mick­rig­keit“ (Fer­i­dun Zai­mo­glu). Tho­mas Kunst, gebo­ren 1965 in Stral­sund, nach dem Abitur Beginn eines Päd­ago­gik­stu­di­ums in Leip­zig (abge­bro­chen), seit 1987 Biblio­thek­sas­sis­tent in der Deut­schen Büche­rei Leip­zig, erste Buch­ver­öf­fent­li­chung 1991.

Regina Jarischs Gedichte sind voll von „lau­ter leben“: Begeg­nun­gen, Tren­nun­gen, Glücks­ge­fühle, Weh­mut, Trauer – so viel­schich­tig und wech­sel­haft wie das Leben selbst. Im Spiel mit der Spra­che ver­dich­tet sie erlebte Momente als auch beob­ach­tete Situa­tio­nen und spürt ver­bor­ge­nen Gefühls- und Denk­räu­men nach – manch­mal klar for­mu­liert, manch­mal rät­sel­haft ver­packt in klang­volle Bil­der, denen poe­ti­sche Wort­schöp­fun­gen und eine zau­ber­hafte Sprach­me­lo­die zu eigen sind. Regina Jarisch, Jahr­gang 1956, auf­ge­wach­sen in Mag­de­burg, stu­dierte in Wei­mar, wo sie Liebe und Arbeit fand und blieb. Ver­öf­fent­li­chun­gen in ver­schie­de­nen Antho­lo­gien, erste Lyrik­mo­no­gra­phie „Der weite Him­mel“ 2008, zuletzt „lau­ter leben“ 2015.

Mrz
13
So
Lesung mit Dominique Horwitz in Weimar
Mrz 13 um 18:00

Lesung mit Domi­ni­que Hor­witz: „Tod in Weimar“

In der „Villa Gründ­gens“, dem Wei­ma­rer Alters­sitz für Büh­nen­künst­ler, wird die Pro­ben­ar­beit des „Schil­ler-Zir­kels“ jäh unter­bro­chen: Aus der grei­sen Thea­ter­gruppe stirbt unter mys­te­riö­sen Umstän­den einer nach dem ande­ren. Roman Kamin­ski, Kut­scher und Stadt­füh­rer in der Goe­the-Stadt, sieht sich gezwun­gen, der rät­sel­haf­ten Todes­se­rie auf den Grund zu gehen. Doch der ehr­gei­zige Kom­mis­sar West­phal scheint Kamin­ski in der Hand zu haben, der zu allem Über­fluss auch noch zwi­schen zwei Frauen steht. Domi­ni­que Hor­witz, gebo­ren 1957 in Paris, ist Schau­spie­ler, Regis­seur und Sän­ger. Neben zahl­rei­chen Film­rol­len („Sta­lin­grad“, „Der große Bell­heim“) spielte er unter ande­rem am Tha­lia-Thea­ter in Ham­burg, am Ber­li­ner Ensem­ble, am Deut­schen Thea­ter in Ber­lin und am Schau­spiel­haus Zürich. Bei Dreh­ar­bei­ten in Wei­mar lernte er seine Frau ken­nen, seit­dem sind Wei­mar und Thü­rin­gen nicht nur sein Zuhause, son­dern auch seine Kulisse. 2012 insze­nierte er den „Frei­schütz“ an der Oper in Erfurt, zuletzt war er als Schil­lers „Wal­len­stein“ am Natio­nal­thea­ter in Wei­mar zu sehen. Als Kut­scher Kamin­ski begeg­nete er bereits den Zuschau­ern der Wei­ma­rer „Tatort“-Filme. „Tod in Wei­mar“ ist sein ers­ter Roman. »Man sitzt gern in sei­ner Kut­sche. Hor­witz lenkt sie mit Ele­ganz und Eigen­sin­nig­keit durch den laby­rin­thi­schen Fall. Gegen­wart und Geschichte ver­knäu­len sich. Man lernt. Man lacht. So soll›s sein.« Die Welt, Elmar Kreke­ler (25.08.2015)

Mrz
14
Mo
Lesung mit Axel Hacke in Weimar
Mrz 14 um 20:00

Lesung mit Axel Hacke 

Das kolum­nis­ti­sche Mani­fest. Das Beste aus 1001 Kolumnen“

Seit 25 Jah­ren schreibt Axel Hacke für das Maga­zin der Süd­deut­schen Zei­tung, vom berühm­ten „Klei­nen Erzie­hungs­be­ra­ter“ über „Das Beste aus mei­nem Leben“ zu „Das Beste aus aller Welt“. Tau­send Texte sind so ent­stan­den, Axel Hacke ist mit ihnen zum belieb­tes­ten deut­schen Kolum­nis­ten gewor­den. „Die deut­sche Presse ohne die Kolumne von Axel Hacke, das wäre wie Fern­se­hen ohne Tho­mas Gott­schalk oder Boxen ohne Muham­mad Ali, undenk­bar eigent­lich“, schrieb Harald Mar­ten­stein im Zeit-Maga­zin. Im „Kolum­nis­ti­schen Mani­fest“ hat Hacke bekannte und unbe­kannte Texte ver­sam­melt, geord­net und kom­men­tiert, nun liest er und erzählt von sei­ner Arbeit, und es wird sein, wie es immer war und in der Augs­bur­ger All­ge­mei­nen hieß: „Betritt er die Bühne, wird gelacht.“

 

Axel Hacke, gebo­ren 1956 in Braun­schweig, Stu­dium in Göt­tin­gen und Mün­chen. Von 1981 bis 2000 Redak­ti­ons­mit­glied der „Süd­deut­schen Zei­tung“, zunächst als Sport­re­dak­teur, dann als poli­ti­scher Repor­ter und Streif­licht-Autor. Lebt seit 2000 als Schrift­stel­ler und Kolum­nist in Mün­chen und dem Chiem­gau. Joseph-Roth-Preis, Theo­dor-Wolff-Preis, zwei Egon-Erwin-Kisch-Preise, Hofe­rich­ter-Preis, Kin­der­hör­spiel­preis des MDR, Inter­na­tio­na­ler Lite­ra­tur­preis Corine. Seine Bücher sind in zahl­rei­che Spra­chen über­setzt. Zuletzt erschien „Fuß­ball­ge­fühle“ (2014).

 

Mrz
15
Di
Roque Dalton: Filmgespräch mit Tina Leisch und Lesung mit Bernhard Dechant in Weimar
Mrz 15 um 19:00

Roque Dal­ton „Erschie­ßen wir die Nacht“ – Film­ge­spräch mit Tina Leisch und Lesung mit Bern­hard Dechant

Roque Dal­ton (1935–1975) ist der wich­tigste Dich­ter El Sal­va­dors, der Ber­tolt Brecht oder Jura Soy­fer Mit­tel­ame­ri­kas, sein Leben ein Aben­teu­er­ro­man, seine Dich­tung ein Fun­ken­schlag zwi­schen poli­ti­scher Uto­pie und Sinn­lich­keit, zwi­schen revo­lu­tio­nä­rer Über­zeu­gung und Lust an der Häre­sie. Von den sal­va­do­re­ni­schen Dik­ta­tu­ren wegen sub­ver­si­ver Tätig­keit zum Tode ver­ur­teilt, gelang ihm die Flucht ins Exil nach Mexiko, Prag und auf Kuba. Heim­lich schloss er sich einer Gue­ril­la­be­we­gung sei­nes Lan­des an, von der er spä­ter ermor­det wurde. Zeu­gen des Mor­des spre­chen in die­sem Film zum ers­ten Mal vor der Kamera. Der Film, von Tina Leisch 2013 pro­du­ziert, wurde beim CINELAS­AME­RI­CAs Inter­na­tio­nal Film Fes­ti­val in Austin/Texas und beim El Ojo Cojo-Inter­na­tio­nal Film Fes­ti­val in Madrid als bes­ter Doku­men­tar­film aus­ge­zeich­net. 2015 erschien unter dem glei­chen Titel eine Aus­wahl der bes­ten Gedichte von Roque Dal­ton auf Spa­nisch und Deutsch, über­setzt von Erich Hackl und Tina Leisch. Die Film‑, Text- und Thea­ter­ar­bei­te­rin Tina Leisch gestal­tet in Wien Thea­ter­ex­pe­ri­mente in gesell­schaft­li­chen Kon­flikt­zo­nen, macht Kino, ist u.a. Mit­be­grün­de­rin von kinoki (www.kinoki.at) und der Schwei­gen­den Mehr­heit (www.schweigendemehrheit.at). Bern­hard Dechant, gebo­ren 1976 in Wien, stu­dierte ebenda Psy­cho­lo­gie und Schau­spiel, 2004–2008 Ensem­ble­mit­glied am Thea­ter­haus Jena, 2009 von Chris­toph Schlin­gen­sief für das Fach Regie als Sti­pen­diat der Aka­de­mie Schloss Soli­tude in Stutt­gart aus­ge­wählt, lebt als freier Schau­spie­ler und Regis­seur in Wien.

Mrz
16
Mi
Lesung mit Andrea Maria Schenkel in Weimar
Mrz 16 um 20:00

Lesung mit Andrea Maria Schen­kel – „Als die Liebe end­lich war“

Ver­fol­gung, Exis­tenz­angst und Neu­an­fänge in frem­den Län­dern, das sind die Erfah­run­gen des jun­gen Juden Carl Schwarz, als er 1950 in Brook­lyn die Deut­sche Emmi ken­nen­lernt, die so wie er aus Bay­ern stammt. Emmi hat Deutsch­land nach dem Krieg ver­las­sen und so wie er will sie ein neues Leben begin­nen. Die Ver­gan­gen­heit ist für beide ein frem­des Land, das sie nicht mehr betre­ten wol­len. Bei Emmi fin­det Carl die Hei­mat, die er elf­jäh­rig ver­las­sen hat – und lebens­lange Liebe und Gebor­gen­heit. Über die Ver­gan­gen­heit reden beide nicht, zu schmerz­haft sind die Erin­ne­run­gen an das, was war. Aber Jahr­zehnte spä­ter bit­tet eine Freun­din Carl, die Briefe und Doku­mente ihres ver­stor­be­nen Ehe­man­nes, eines Holo­caust-Über­le­ben­den, durch­zu­se­hen. Nur wider­wil­lig macht sich Carl an die Arbeit – und stößt in den Unter­la­gen aus dem KZ Dachau auf Hin­weise aus Emmis Ver­gan­gen­heit. Das Gebäude aus Ver­schwei­gen und Halb­wahr­hei­ten, auf dem ihr gemein­sa­mes Leben basierte, bricht zusammen…

Andrea Maria Schen­kel, gebo­ren 1962, lebt in Regens­burg. 2006 erschien ihr Debüt „Tannöd“. Der Roman wurde viel­fach aus­ge­zeich­net, in zwan­zig Spra­chen über­setzt, fürs Kino ver­filmt und 2015 als Pro­duk­tion des Mehr­ge­nera­tio­nen­clubs am DNT insze­niert. Für ihr zwei­tes Buch „Kalt­eis“ (2007) erhielt sie zum zwei­ten Mal in Folge den Deut­schen Krimi Preis. Zuletzt erschie­nen „Fins­terau“ (2012) und „Täuscher“(2013).

Eine Koope­ra­ti­ons­ver­an­stal­tung von Kul­tur­di­rek­tion Wei­mar und DNT.

Mrz
17
Do
Lesung mit Ursula März in Weimar
Mrz 17 um 19:30

Lesung mit Ursula März 

Für eine Nacht oder fürs ganze Leben. Fünf Dates“.+ Geschichte der Liebeswahl

Frü­her war bekannt­lich nichts so kom­pli­ziert wie das Suchen und Fin­den der Liebe. Heut­zu­tage erscheint Dating so ein­fach wie Car­sha­ring. Warum blei­ben den­noch so viele allein? Ursula März erzählt in ihren Geschich­ten von moder­nen Lie­bes­märk­ten und fragt, ob Liebe heute tat­säch­lich etwas ganz ande­res gewor­den ist.

Die Autorin wird bei der Ver­an­stal­tung nicht nur ihr eige­nes Buch und damit die Dating-Kul­tur unse­rer Zeit prä­sen­tie­ren, son­dern viel­mehr Ihrem Publi­kum eine Geschichte der Lie­bes­wahl vor­stel­len – mit Bei­spie­len aus der Lite­ra­tur von Jane Aus­ten, über Nata­lia Ginz­burg bis hin zu zeit­ge­nös­si­schen Texten.

Ursula März, gebo­ren 1957 in Her­zo­gen­au­rach, Mit­tel­fran­ken, stu­dierte Ger­ma­nis­tik und Phi­lo­so­phie in Köln, Stu­di­en­ab­schluss in Ber­lin. Seit Ende der 80er Jahre arbei­tet sie als freie Jour­na­lis­tin und Kri­ti­ke­rin für ver­schie­dene Rund­funk­sen­der und die Frank­fur­ter Rund­schau. 1990–1995 län­gere pri­vate Auf­ent­halte in der Äuße­ren Mon­go­lei, auf der ita­lie­ni­schen Insel Strom­boli und in Ros­tock. Seit 1995 freie Mit­ar­beit bei der Zeit, seit 2006 feste Mit­ar­bei­te­rin. 2002–2008 war sie Juro­rin beim Kla­gen­fur­ter Inge­borg-Bach­mann-Wett­be­werb, außer­dem Juro­rin des Wil­helm-Raabe-Prei­ses Braun­schweig und des Düs­sel­dor­fer Lite­ra­tur­prei­ses deLit. Ursula März lebt in Ber­lin. Wei­tere Ver­öf­fent­li­chun­gen: „Simone de Beau­voir. Leben in Bil­dern“ 2013 und „Fast schon kri­mi­nell. Geschich­ten aus dem All­tag“ 2011.

 

Mrz
18
Fr
Lesung mit Dorothea Grünzweig in Weimar
Mrz 18 um 19:30

Kaa­mos Kos­mos“ – Lesung mit Doro­thea Grün­zweig und Laura Kokko, Geige (Finn­land)
Mode­ra­tion: Roland Bärwinkel.

Kaa­mos“ ist ein zen­tra­les Wort in der fin­ni­schen Spra­che. Man liebt es und es macht die Eigen­art und Iden­ti­tät gegen­über den ande­ren Völ­kern Mit­tel­eu­ro­pas aus. Es wird fast mit Ehr­furcht aus­ge­spro­chen und es hat eine mythi­sche Qua­li­tät. „Kaa­mos“ ist die Zeit der Dun­kel­heit, die son­nen­lose Zeit. In den täg­li­chen Nach­rich­ten wird genannt, wel­che Regio­nen des Lan­des es nun bedeckt und wie es sich wie­der im Laufe des Win­ters zurück­zieht. In den neuen Gedich­ten von Doro­thea Grün­zweig geht es nicht vor­ran­gig um die kalen­da­ri­sche däm­me­rige Dun­kel­heit, son­dern um die dunk­len Sei­ten des Lebens und der Erin­ne­rung, die sich von uns nie ganz aus­lo­ten las­sen. Die Geschichte, das Altern, die Krank­heit und das Leid ste­hen neben The­men der hel­le­ren Jah­res­zeit, der Natur und des Lichts. Das alles ist vom Numi­no­sen des »Kaa­mos Kos­mos« umschlos­sen. Doro­thea Grün­zweigs Verse schöp­fen aus einer lan­gen lite­ra­ri­schen Tra­di­tion und wagen sich zugleich wort­schöp­fe­risch in das „was­ser­trun­kene land“ der Spra­che. Doro­thea Grün­zweig, geb. 1952 in Korn­tal (Würt­tem­berg), stu­dierte Ger­ma­nis­tik und Anglis­tik. Nach einer Tätig­keit an der schot­ti­schen Uni­ver­si­tät Dun­dee arbei­tete sie als Leh­re­rin in Deutsch­land und in Hel­sinki, wohin sie 1989 zog. Seit 1998 lebt sie als freie Schrift­stel­le­rin und Lyrik-Über­set­ze­rin in einem Dorf in Süd­finn­land. Sie wurde mit zahl­rei­chen Sti­pen­dien und Prei­sen aus­ge­zeich­net, dar­un­ter der Anke-Ben­n­holdt-Thom­sen-Lyrik­preis (2010, in Weimar).

Eine Koope­ra­ti­ons­ver­an­stal­tung mit der Deutsch-Fin­ni­schen Gesell­schaft Gera e.V.

Mrz
21
Mo
Lesung mit Andreas Maier in Weimar
Mrz 21 um 19:00

Lesung mit Andreas Maier – „Mein Jahr ohne Udo Jürgens“

Schon die Ent­geis­te­rung in mei­nem Umfeld, als ich auf mein ers­tes Udo-Jür­gens-Kon­zert ging! Kaum etwas in mei­nem Leben hat zu so ambi­va­len­ten Reak­tio­nen geführt“ – so erin­nert sich Andreas Maier, als er zum ers­ten Mal Udo Jür­gens live erlebte. Im Novem­ber 2014 besuchte er in Frank­furt zum letz­ten Mal eines von des­sen Kon­zer­ten. In sei­nem Bericht in der Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung schrieb er, der Künst­ler Jür­gens wisse stets, „wo und in wel­chen Momen­ten man sich die Glücks­ver­hei­ßung oder Wahr­heits­ver­hei­ßung vom eige­nen, ganz kon­kre­ten gesell­schaft­li­chen und pri­va­ten Leben abrin­gen kann oder muss“. Nach dem Tod von Udo Jür­gens Ende Dezem­ber 2014 ent­schloss sich Andreas Maier dem angriffs­lus­ti­gen Sän­ger noch ein­mal nahe­zu­kom­men. Zwei­mal im Monat, ein Jahr lang erschien seine Kolumne auf dem Log­buch des Suhr­kamp Ver­lags unter dem Titel „Mein Jahr ohne Udo Jür­gens“. Nach einem Jahr der inten­si­ven Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Phä­no­men UJ dia­gnos­ti­zierte er in sei­ner letz­ten Kolumne: „Jetzt weiß ich: Die Musik von Udo Jür­gens wäre sofort pein­lich, hätte sie ein ande­rer gemacht, ein Nach­ge­bo­re­ner, einer, der nicht diese lan­gen Zei­ten über­brü­cken kann, son­dern post fes­tum pla­gi­iert. Udo-Jür­gens-Musik setzte immer vor­aus, dass sie Udo Jür­gens machte.“

Andreas Maier wurde 1967 im hes­si­schen Bad Nau­heim gebo­ren. Er stu­dierte Alt­phi­lo­lo­gie, Ger­ma­nis­tik und Phi­lo­so­phie in Frank­furt am Main und ist Dok­tor der Phi­lo­so­phie im Bereich Ger­ma­nis­tik. Er lebte wech­sel­weise in der Wet­terau und in Süd­ti­rol. Andreas Maier wohnt in Hamburg.

Mrz
22
Di
Literarisch-musikalisches Programm mit Hans Eckardt Wenzel in Weimar
Mrz 22 um 20:00

Hans Eckardt Wen­zel: „Sterne glühn“ – Eine kri­ti­sche Annä­he­rung an Johan­nes R. Becher zum 125. Geburts­tag + Lie­der von Wen­zel – aktu­elle, alte und viel­leicht ganz neue Songs, mit Tex­ten, von denen wir jetzt noch gar nichts wissen…

Schon früh hat Wen­zel in Pro­gram­men des Lied­thea­ters »Karls Enkel« dem Dich­ter Johan­nes R. Becher seine kri­ti­sche Refe­renz erwie­sen, mit »Sterne glühn« wid­met er ihm ein gan­zes Album. Der Dich­ter Becher (1891–1958) war auch Poli­ti­ker, Minis­ter für Kul­tur, ers­ter Prä­si­dent des Kul­tur­bun­des der DDR und ist als Ver­fas­ser des Tex­tes der Natio­nal­hymne der DDR bekannt. Ein Leben, prall gefüllt mit der deut­schen Misere, mit Hoff­nung und Ver­zweif­lung, Irr­we­gen und Aus­we­gen. Das Werk von Johan­nes R. Becher umfasst poli­ti­sche Gebrauchs­ly­rik, Essay­is­tik, ästhe­ti­sche Schrif­ten, Reden, Lobes­hym­nen und – wun­der­bare Gedichte, die Bestand haben. Einige davon wur­den von Wen­zel vertont.

Hans Eckardt Wen­zel, 1955 bei Wit­ten­berg gebo­ren, stu­dierte an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät Ber­lin Kul­tur­wis­sen­schaf­ten und Ästhe­tik und war Mit­be­grün­der des Lied­thea­ters „Karls Enkel“. Er ist Musi­ker, Sän­ger, Kom­po­nist, Autor und Clown in einer Per­son. 1987 ver­öf­fent­licht Wen­zel seine erste Schall­platte: Für „Stirb mit mir ein Stück“ wird er mit der „Gol­de­nen Amiga“ geehrt. Cha­rak­te­ris­tisch für ihn sind auch die Ver­to­nun­gen gro­ßer Texte ande­rer Künst­ler u.a. von Theo­dor Kra­mer, Woody Guthrie und Chris­toph Hein. Deutsch­land­weite Auf­merk­sam­keit erregt er mit der Platte „Schö­ner Lügen“ im Jahre 1999. Für seine Werke erhält er zahl­rei­che Aus­zeich­nun­gen u. a. acht (!) Mal den Preis der Deut­schen Schallplattenkritik.

Mrz
2
Do
Lesung mit Emma Braslavsky in Weimar
Mrz 2 um 08:06

Lesung mit Emma Bras­lavsky: Leben ist keine Art mit einem Tier umzugehen

Mode­ra­tion: Chris­toph Schmitz-Scholemann

Ein Paar im bes­ten Alter: Jo, eine selbst­süch­tige End­drei­ßi­ge­rin, zele­briert die schil­lernde Fas­sade einer Möch­te­gern-Welt­ver­bes­se­rin und lebt vom Geld ihres Man­nes; Jivan, ein latent chau­vi­nis­ti­scher Mitt­vier­zi­ger, heu­chelt als selbst­zu­frie­de­ner Sexist den Femi­nis­ten, mani­pu­liert seine Frau nach Belie­ben und wird dabei selbst ahnungs­lo­ses Opfer sei­nes Vaters und sei­ner fei­gen Selbst­täu­schun­gen. Die blut­junge Roana wird von ihrem Vater zum ein­sams­ten Vul­kan die­ser Erde geschickt, damit sie end­lich zur Ver­nunft kommt. Sie macht sich statt­des­sen auf zu einer gewag­ten Suche nach dem Sinn des Lebens. Und eine unbe­rührte, staa­ten­lose Insel, die von einem Orkan frei­ge­legt wird, sorgt als ver­meint­li­ches Para­dies inter­na­tio­nal für Schlag­zei­len und Hys­te­rie. „Leben ist keine Art mit einem Tier umzu­ge­hen“ ist ein Aben­teu­er­ro­man über Fluch und Segen des Mensch­seins, eine Farce über noto­ri­sche Lebens­op­ti­mie­rer und ihren Kampf um eine bes­sere Welt – oder wenigs­tens eine bes­sere Insel. Das Buch ist eine große ver­gnüg­li­che Reise, und es erzählt die packende Geschichte unse­rer Suche nach Erkennt­nis und Wahr­haf­tig­keit. Emma Bras­lavsky, 1971 in Erfurt gebo­ren, ist seit 1999 als freie Autorin und Kura­to­rin tätig. Ihr Debüt­ro­man „Aus dem Sinn“ wurde 2007 mit dem Uwe-John­son- För­der­preis sowie dem Franz-Tum­ler- Debüt­preis aus­ge­zeich­net und war für den Debüt­preis des Bud­den­brook­hau­ses nomi­niert. Ihr zwei­ter Roman „Das Blaue vom Him­mel über dem Atlan­tik“ erschien 2008. Emma Bras­lavsky lebt in Berlin.

Mrz
20
Mo
Lesung mit Herfried Münkler und Marina Münkler in Weimar
Mrz 20 um 20:00

Her­fried Münk­ler und Marina Münk­ler: Die neuen Deut­schen. Ein Land vor sei­ner Zukunft – Lesung und Autorengespräch

Mode­ra­tion: Ger­linde Som­mer, stell­ver­tre­tende Chef­re­dak­teu­rin der Thü­rin­gi­schen Landeszeitung

 

Deutsch­land ist aus sei­ner Behag­lich­keit geris­sen wor­den. Die „Flücht­lings­krise“ hat die Grund­pro­bleme unse­rer Gesell­schaft sicht­bar gemacht und gezeigt, dass das alte Deutsch­land unwi­der­ruf­lich ver­gan­gen ist. Her­fried und Marina Münk­ler bet­ten die aktu­elle Situa­tion – jen­seits der Auf­ge­regt­hei­ten der Tages­po­li­tik – in den his­to­ri­schen Zusam­men­hang ein und wei­sen dar­auf hin, dass Wan­de­rungs- und Flucht­be­we­gun­gen nicht die Aus­nahme, son­dern die Regel sind. Deutsch­land hat sich immer wie­der – mit neuen Men­schen – neu auf­ge­stellt. Das wird auch heute nicht ohne Brü­che und Pro­bleme abge­hen: Mäch­tige, oft diver­gie­rende Kräfte wer­den in der deut­schen Gesell­schaft frei­ge­setzt. Wie kön­nen sie beherrscht wer­den, was muss man tun, damit wir ihnen nicht wehr­los gegen­über­tre­ten? Her­fried und Marina Münk­ler benen­nen die Risi­ken und Gefah­ren prä­zise und rea­lis­tisch; gleich­zei­tig zei­gen sie aber auch die gro­ßen Chan­cen auf, die sich uns bie­ten. Die neuen Deut­schen – das sind wir. Nur wenn wir die Grund­fra­gen klä­ren, in wel­chem Land wir leben wol­len, wie es sich ver­än­dern soll und wie nicht, kann die­ser größte Umbruch seit der Wie­der­ver­ei­ni­gung gelin­gen. Her­fried Münk­ler, gebo­ren 1951, ist Pro­fes­sor für Poli­tik­wis­sen­schaft an der Ber­li­ner Hum­boldt- Uni­ver­si­tät und Mit­glied der Ber­lin-Bran­den­bur­gi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten. Meh­rere sei­ner Bücher gel­ten mitt­ler­weile als Stan­dard­werke, etwa „Die neuen Kriege“ (2002), „Impe­rien“ (2005), „Die Deut­schen und ihre Mythen“ (2009), das mit dem Preis der Leip­zi­ger Buch­messe aus­ge­zeich­net wurde und „Der Große Krieg“ (2013), das mona­te­lang auf der Spie­gel-Best­sel­ler­liste stand. Marina Münk­ler, gebo­ren 1960, ist Pro­fes­so­rin für Lite­ra­tur­wis­sen­schaft an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Dres­den. Sie hat zum Begriff des Frem­den geforscht und zum Phä­no­men der Inter­kul­tu­ra­li­tät. 1998 erschien „Marco Polo“; 2000 „Erfah­rung des Frem­den“ und „Lexi­kon der Renais­sance“; 2003, her­aus­ge­ge­ben mit Wer­ner Röcke und Stef­fen Mar­tus, „Schlacht­fel­der. Zur Codie­rung von Gewalt im media­len Wandel“.

Mrz
21
Di
Lesung mit Robert M. Sonntag in Weimar
Mrz 21 um 09:00 – 10:00

Robert M. Sonn­tag: Die Scan­ner – Lesun­gen für Schü­ler der 5. und 6. Klassen

In sei­nem Buch „Die Scan­ner“ ent­wirft der Autor Robert M. Sonn­tag eine Welt, die weit­ge­hend tech­ni­siert und auto­ma­ti­siert ist. Die Men­schen bewe­gen sich im Jahr 2035, dem Jahr, in dem die Hand­lung spielt, inner­halb eines Regel­werks, das wenig Raum für Indi­vi­dua­li­tät lässt und auf heu­tige Leser kalt und abschre­ckend wirkt. Die bei­den Haupt­fi­gu­ren Rob und Jojo sind junge Men­schen Mitte zwan­zig, tra­gen eine sog. »Mobril« – eine Com­pu­ter­brille, die im Sinne einer Aug­men­ted Rea­lity ihren Trä­ger mit Infor­ma­tio­nen ver­sorgt – und arbei­ten als Buch­scan­ner: Für einen gro­ßen Kon­zern namens Ultra­netz sol­len sie auf ihren Wegen durch die Stadt Bücher auf­kau­fen, damit diese von Ultra­netz gescannt und im Netz jeder­zeit allen Inter­es­sier­ten kos­ten­los zugäng­lich gemacht wer­den kön­nen. Das große Pro­blem dabei ist die Tat­sa­che, dass der Kon­zern wohl schon die meis­ten Bücher in sei­nem Besitz hat und die Lage für Jojo und Rob schwie­rig wird – schließ­lich leben die bei­den vom Erfolg und den dafür gezahl­ten Prä­mien. Eines Tages aber begeg­nen die bei­den jun­gen Leute doch noch einem Leser, und mit der Jagd nach sei­nem Buch beginnt ein span­nen­des Aben­teuer, das eine der Haupt­fi­gu­ren nicht überlebt…
Robert M. Sonn­tag heißt eigent­lich Mar­tin Schäuble. Er arbei­tete als Jour­na­list, bevor er in Ber­lin, Israel und in den Paläs­ti­nen­ser­ge­bie­ten Poli­tik­wis­sen­schaf­ten stu­dierte und in Poli­tik pro­mo­vierte. Als Sach­buch­au­tor beschäf­tigt er sich vor allem mit dem Span­nungs­feld Poli­tik, Kul­tur und Reli­gion. Die auf sei­nen Recher­chen in Kri­sen­ge­bie­ten gemach­ten Erfah­run­gen ver­ar­bei­tet er auch als Romanautor.

Mrz
22
Mi
Lesung mit Katja Lange-Müller in Weimar
Mrz 22 um 19:30

Katja Lange-Mül­ler: Dreh­tür – Lesung und Gespräch mit der Autorin
Mode­ra­tion: Angela Egli-Schmidt

Asta ist nach 22 Jah­ren im Dienst inter­na­tio­na­ler Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen am Münch­ner Flug­ha­fen gestran­det. Von den Kol­le­gen weg­ge­mobbt aus der Kran­ken­sta­tion in Nica­ra­gua, wo sie zuletzt tätig war, steht sie neben einer Dreh­tür und raucht. Sie wollte eigent­lich gar nicht zurück. Aber weil sich ihre Fehl­leis­tun­gen häuf­ten, bekam sie ein One-Way- Ticket geschenkt. Und nun weiß sie nicht, wie es wei­ter­ge­hen soll. Eini­ger­ma­ßen wohl fühlt sie sich nur, wenn sie gebraucht wird. Und wer könnte sie, die aus­ge­mus­terte Kran­ken­schwes­ter, jetzt noch brauchen?
Wäh­rend Asta über sich nach­denkt, beob­ach­tet sie ihre Umge­bung – und meint, Men­schen wie­der­zu­er­ken­nen, denen sie im Laufe ihres Lebens begeg­net ist: den Koch der nord­ko­rea­ni­schen Bot­schaft, der eines Abends mit geschwol­le­ner Wange in einem Ber­li­ner Haus­ein­gang hockte, ihre Kol­le­gin Tamara, die ein glü­hen­der Fan von Tamara „Tania“ Bunke war, ihren Exfreund Kurt, mit dem sie tur­bu­lente Wochen in einer tune­si­schen Feri­en­an­lage ver­brachte, und viele andere mehr. Mit jeder Ziga­rette taucht Asta tie­fer in ihre Ver­gan­gen­heit ein – und mit jeder Epi­sode vari­iert die Erzäh­le­rin ein höchst aktu­el­les und exis­ten­zi­el­les Thema: das Hel­fen und seine Risi­ken. Katja Lange-Mül­ler lie­fert mit die­sem Roman einen wei­te­ren Beweis ihrer groß­ar­ti­gen Erzähl­kunst. Katja Lange-Mül­ler, gebo­ren 1951 in Ost­ber­lin, Schrift­set­zer­lehre, Arbeit in Dru­cke­rei und Bild-Redak­tion einer Zei­tung, dann pfle­ge­ri­sche Hilfs­kraft auf geschlos­se­nen psych­ia­tri­schen Frau­en­sta­tio­nen. 1979 – 1982 Stu­dium am Insti­tut für Lite­ra­tur Johan­nes R. Becher in Leip­zig; danach Stu­di­en­auf­ent­halt in der Mon­go­li­schen Volks­re­pu­blik und bis Nov. 1984 Lek­to­rats­mit­ar­bei­te­rin im Alt­ber­li­ner Ver­lag, dann Über­sied­lung nach West­ber­lin. Ab 1986 erste Ver­öf­fent­li­chun­gen, seit­her zahl­rei­che bedeu­tende Lite­ra­tur­preise und Stipendien.

Mrz
24
Fr
Lesung mit Silke Scheuermann und Peter Neumann in Weimar
Mrz 24 um 18:00

Lyrik im Glas­pa­vil­lon auf dem Limona-Gebäude der Bau­haus-Uni­ver­si­tät mit Silke Scheu­er­mann und Peter Neumann


Musik: Oli­ver Räu­melt, Akkordeon

Mode­ra­tion: Dr. Frank Simon-Ritz

Hör mir zu: Dies ist die Zeit, / von der ich dir erzähle, / die träge aus der Zukunft flie­ßende Zeit.“ Was Silke Scheu­er­mann in ihrem Gedicht­band SKIZZE VOM GRAS beschreibt, ist nichts weni­ger als eine „Zeit der Auf­lö­sung“, sie ima­gi­niert das Ende aller Kon­ven­tio­nen von Ver­gan­gen­heit und Zukunft und ent­wirft Uto­pien wie diese: „Es war das Jahr, in dem sie das Minis­te­rium für Pflan­zen auf­lös­ten.“ Ihre Gedichte erzäh­len von einer neuen, einer „Zwei­ten Schöp­fung“, las­sen aus­ge­stor­bene Tier­ar­ten wie­der auf­le­ben – den Dodo, den Höh­len­lö­wen, den Säbel­zahn­ti­ger. Eine Skizze ist ein Ver­suchs­feld, ein Bild, das die Geste der Arbeit noch in sich trägt; es geht um das Ein­fan­gen des Flüch­ti­gen. In die­sem Sinn sind auch Silke Scheu­er­manns Gedichte Ver­suchs­fel­der, zumal die Sci­ence-Fic­tion- Gedichte, die jene von Nico­las Born Anfang der sieb­zi­ger Jahre erfun­dene Gen­re­bezeich­nung vom „uto­pi­schen Gedicht“ auf­grei­fen und wei­ter­ent­wi­ckeln. Die Autorin notiert His­to­rien aus der Zukunft und knüpft dabei an den Ver­wer­fungs­li­nien der Gegen­wart an: „Es ist wahr, man kann zu ver­träumt sein / zum Über­le­ben.“ Silke Scheu­er­mann, gebo­ren 1973 in Karls­ruhe, lebt bei Frank­furt am Main. Für ihre Gedichte, Erzäh­lun­gen und Romane erhielt sie zahl­rei­che Sti­pen­dien und Preise. „Man möchte, wenn man Peter Neu­manns Gedichte liest, sagen, dass nicht nur die darin vor­kom­men­den The­men mari­tim sind, son­dern auch die kühle Brise des Tons. Aber wenn auch das Wort mari­tim sei­ner Über­set­zung nach genau das sagt, was man meint – näm­lich den Ein­fluss des Mee­res auf eine Poe­tik –, so trifft die­ses Wort die Eigen­art die­ser Gedichte doch so gar nicht. Das Mari­time gibt es in der Dich­tung nicht, das Mari­time ist gänz­lich von blau-weiß gestreif­ten Pull­overn und See­bad­flair okku­piert. Es gibt nicht den Ein­fluss des Mee­res auf die Dich­tung, son­dern die Dich­tung ent­steht aus dem Meer oder eben nicht. Inso­fern ist das Meer und noch viel mehr die Küste, die ost­nord­deut­sche Land­schaft […] kon­sti­tu­ie­rend für diese Gedichte. Gren­zen, die nicht scharf gezo­gen sind, wie in gebir­gi­ge­ren Gegen­den, son­dern unmerk­lich blei­ben: die so ver­än­der­li­che Land-Meer- Grenze, die Gren­zen der san­di­gen Wege in die Kie­fern­wäl­der hin­ein, die nied­ri­gen Zäune und eben­erdi­gen Haus­zu­gänge, das nur locker besie­delte Ost­see­vor­land. Und die Weite zum ziel­lo­sen ‚Strö­pern’“. Daniela Danz, aus dem Nach­wort von GEHEUER
Peter Neu­mann, gebo­ren 1987 in Neu­bran­den­burg, Stu­dium der Phi­lo­so­phie, Poli­tik und Wirt­schaft in Jena und Kopen­ha­gen, lebt in Wei­mar. Zur­zeit wiss. Mit­ar­bei­ter an der Uni­ver­si­tät Jena, Schwer­punkt Klas­si­sche deut­sche Phi­lo­so­phie. Arbeits­sti­pen­dium des Frei­staa­tes Thü­rin­gen 2012, För­der­preis des Jun­gen Lite­ra­tur­fo­rums 2008 und 2009, Eoba­nus-Hes­sus- Preis der Stadt Erfurt 2008. Im Früh­jahr 2014 erschien der Gedicht­band geheuer bei der edi­tion AZUR, Dres­den. Mit­or­ga­ni­sa­tor der unab­hän­gi­gen Lese­reihe In guter Nachbarschaft.

Mrz
25
Sa
Lyrik und Jazz mit Daniela Danz, Christoph Schmitz-Scholemann und Frank Simon-Ritz in Weimar
Mrz 25 um 19:30

Unterm Ster­nen­zelt – Lyrik und Jazz mit Daniela Danz, Chris­toph Schmitz-Schole­mann und Frank Simon-Ritz (Rezi­ta­tio­nen) sowie Mat­thias Bät­zel (Kla­vier), Bert­ram Bur­kert (Gitarre) und Mat­thias Eich­horn (Bass).

Es ver­spricht eine span­nende Begeg­nung zu wer­den, wenn »unterm Ster­nen­zelt« klas­si­sche und moderne Gedichte auf zeit­ge­nös­sisch inter­pre­tierte Jazz­stan­dards tref­fen. Mat­thias Clau­dius und Joa­chim Rin­gel­natz wer­den in die­sem Pro­gramm genauso zu Gehör gebracht wie George Gershwin und The­lo­nius Monk. Gedichte ent­fal­ten ihre Sprach­ma­gie und der Jazz demons­triert seine Stärke, in Impro­vi­sa­tio­nen Stim­mun­gen auf­zu­grei­fen und sie zu vari­ie­ren. Als Rezi­taro­rin und Rezi­ta­to­ren sind Nancy Hün­ger, Chris­toph Schmitz-Schole­mann und Frank Simon-Ritz zu erle­ben. Die musi­ka­li­schen Impro­vi­sa­tio­nen wer­den von Mat­thias Bät­zel (Kla­vier), Bert­ram Bur­kert (Gitarre) und Mat­thias Eich­horn (Bass) beigesteuert.

Mrz
27
Mo
Lesung mit Bodo Kirchhoff in Weimar
Mrz 27 um 19:00

Bodo Kirch­hoff: Wider­fahr­nis – Lesung mit dem Trä­ger des Deut­schen Buch­prei­ses 2016
Mode­ra­tion: Dr. Rein­hard Laube

Reit­her, bis vor kur­zem Ver­le­ger in einer Groß­stadt, nun in einem idyl­li­schen Tal am Alpen­rand, hat in der dor­ti­gen Biblio­thek ein Buch ohne Titel ent­deckt, auf dem Umschlag nur der Name der Autorin, und als ihn das noch beschäf­tigt, klin­gelt es abends bei ihm. Und bereits in der­sel­ben Nacht beginnt sein Wider­fahr­nis und führt ihn bin­nen drei Tagen bis nach Sizi­lien. Die, die ihn an die Hand nimmt, ist Leo­nie Palm, zuletzt Besit­ze­rin eines Hut­ge­schäfts; sie hat ihren Laden geschlos­sen, weil es der Zeit an Hut­ge­sich­tern fehlt, und er sei­nen Ver­lag dicht­ge­macht, weil es zuneh­mend mehr Schrei­bende als Lesende gibt. Aber noch stär­ker ver­bin­det die bei­den, dass sie nicht mehr auf die große Liebe vor­be­rei­tet zu sein schei­nen. Als dann nach drei Tagen im Auto am Mit­tel­meer das Glück über sie her­ein­bricht, schließt sich ihnen ein Mäd­chen an, das kein Wort redet, nur da ist …
Kirch­hoff erzählt in sei­ner groß­ar­ti­gen Novelle von der Mög­lich­keit einer Liebe sowie die Para­bel von einem dop­pel­ten Sturz: in die Liebe, ohne aus­rei­chend lie­ben zu kön­nen, und in das Mit­mensch­li­che, ohne aus­rei­chend gut zu sein. ›Aber wo wären wir ohne etwas Selbst­über­schät­zung‹, sagt der Prot­ago­nist Reit­her, um sich Mut zu machen für den ers­ten Kuss mit Leo­nie Palm, ›jeder wäre nur in sei­nem Gehäuse, ein Flücht­ling vor dem Leben.‹ Bodo Kirch­hoff, gebo­ren 1948, lebt in Frank­furt am Main und am Gar­da­see. Zuletzt erschie­nen in der Frank­fur­ter Ver­lags­an­stalt seine von Kri­tik und Publi­kum glei­cher­ma­ßen gefei­er­ten Romane ›Ver­lan­gen und Melan­cho­lie‹ (2014) sowie ›Die Liebe in gro­ben Zügen‹ (2012).

Mrz
29
Mi
Lesung mit Eugen Ruge in Weimar
Mrz 29 um 20:00

Lesung mit Eugen Ruge: Fol­lower.

Mode­ra­tion: Beate Seidel.

Fünf Jahre nach dem inter­na­tio­na­len Erfolg von „In Zei­ten des abneh­men­den Lichts“ ent­wirft Eugen Ruge eine Geschichte, die in Ton und Tempo kaum unter­schied­li­cher sein könnte und sich doch als über­ra­schende Fort­schrei­bung erweist. Ein Buch über die Zukunft, in der wir schon heute leben. Unter dem künst­li­chen Him­mels­blau von HTUA-China ist ein Mann unter­wegs, um die neu­este Geschäfts­idee sei­ner Firma zu ver­mark­ten: »true bare­foot run­ning« heißt das erstaun­li­che Pro­dukt. Nio Schulz lebt mit Big Data, in einer Welt der Gen­der­ka­me­ras, der tech­ni­schen Selbstoptimierung.
Er schwimmt im Strom unauf­hör­li­cher Infor­ma­tion: In Aus­tra­lien wird die Kli­ma­bombe gezün­det, seine Freun­din in Min­nea­po­lis ver­han­delt mit ihm über Leih­mut­ter­kos­ten und @dpa mel­det den Tod des ein­schlä­gi­gen Eigen­bröt­lers und Fort­schritts­feinds Alex­an­der Umnit­zer – sei­nes Groß­va­ters. Nio ist fort­schritt­lich. Schon neun­und­drei­ßig, kämpft er darum, auf der Höhe der Zeit zu blei­ben. Aber auf dem Weg zum Geschäfts­ter­min ver­schwin­det er vom Radar der Über­wa­chungs­be­hör­den. Vol­ler über­ra­schen­der Ein­fälle und Echos, mit sar­kas­ti­schem Humor und auf distan­zierte Weise mit­füh­lend, erzählt „Fol­lower“ die Geschichte der nächs­ten Genera­tion und zugleich, in einer aber­wit­zi­gen Aus­hol­be­we­gung, die Vor­ge­schichte – von allem.
Eugen Ruge wurde 1954 in Soswa (Ural) gebo­ren. Der diplo­mierte Mathe­ma­ti­ker begann seine schrift­stel­le­ri­sche Lauf­bahn mit Thea­ter­stü­cken und Hör­spie­len. Für „In Zei­ten des abneh­men­den Lichts“ bekam er den Deut­schen Buch­preis. Zuletzt erschie­nen der Roman „Cabo de Gata“, die Bände „Thea­ter­stü­cke“ und „Annä­he­rung. Noti­zen aus 14 Ländern“.

Apr
3
Mo
Lesung mit Paula Schneider in Weimar
Apr 3 um 19:30

Paula Schnei­der: Bleib bei mir, denn es will Abend wer­den. Die Geschichte einer lan­gen Liebe. Autoren­le­sung und Gespräch
Mode­ra­tion: Sabine Brendel

Die Zeit ver­geht, die Liebe bleibt. Ida und Ole sind ein Paar: seit fast 50 Jah­ren. Alt füh­len sie sich nicht. Auch einen Umzug wagen sie. Doch etwas schleicht sich ein ins Glück, etwas Abgrün­di­ges, Frem­des. Ida ver­stö­ren Rufe, die manch­mal zu ihr drin­gen – von Gegen­über wohl, aus einem Senio­ren­heim, einem Fei­er­abend­heim? Oder bringt etwas ande­res sie so durch­ein­an­der? Lange ist weder Ole noch der gro­ßen Fami­lie klar, was mit Ida geschieht. Bis sie voll­ends Rich­tung Abend fällt. Wie stark kann Liebe blei­ben, wenn für den einen noch Tag herrscht, wo über den ande­ren schon Däm­me­rung und Demenz hereinbrechen?
Liebe im Alter – die preis­ge­krönte Autorin Paula Schnei­der erzählt davon emo­tio­nal und poe­tisch. „Respekt­voll und authen­tisch, in bild­haf­ter Spra­che und mit einem ganz per­sön­li­chen Zugriff bringt uns die Autorin die­ses so rele­vante, heikle Thema nahe.“ So die Jury des „fea­ture­prei­ses“. Paula Schnei­der, 1976 in Leip­zig gebo­ren, hat ihre Kind­heit in Ber­lin ver­bracht und 2003 ihr Diplom am Deut­schen Lite­ra­tur­in­sti­tut Leip­zig abge­legt. Sie erhielt ver­schie­dene Sti­pen­dien, u.a. im Künst­ler­haus Schloss Wie­pers­dorf und das Alfred-Döblin- Sti­pen­dium der Aka­de­mie der Künste. Seit 2007 schreibt sie regel­mä­ßig Radio­fea­tures und Hör­spiele, die viel­fach aus­ge­zeich­net wur­den, zuletzt mit dem schwei­ze­ri­schen „fea­ture­preis“ für „Bleib bei mir, denn es will Abend wer­den. Lie­ben im Altenheim“.

Apr
4
Di
Lesung mit Kathrin Schmidt in Weimar
Apr 4 um 19:30

Lesung mit Kath­rin Schmidt: Kapoks Schwes­tern

Mode­ra­tion: Dr. Frank Simon-Ritz

Kath­rin Schmidt greift weit aus: Ent­lang der span­nungs­rei­chen Bezie­hun­gen der Fami­lien Kapok und Schaech­ter erzählt sie von Krieg, Flucht, Tei­lung, Bespit­ze­lung und neuer Frei­heit – und von Liebe, Freund­schaft, Schuld und Glück. Die Sied­lung Ein­tracht, einst direkt an der Ber­li­ner Mauer gele­gen, hat ihre Abge­schie­den­heit bewahrt. Jahr­zehn­te­lang hat Wer­ner Kapok sein Eltern­haus, in das seine Schwes­ter Renate gezo­gen ist, gemie­den. Statt­des­sen grün­dete er eine eigene Fami­lie und ver­ließ sie schnell wie­der. Spä­ter gab er seine Pro­fes­sur auf und ver­schwand. Nun kehrt er zurück, und die Fami­li­en­ge­schichte holt ihn ein. Denn im Haus gegen­über woh­nen immer noch die Schaech­ter-Schwes­tern Bar­bara und Clau­dia, mit denen er groß gewor­den ist und seine Sehn­süchte teilte. Dass sie ihn, jede für sich, in die Liebe ein­führ­ten, haben sie ein­an­der bis heute ver­schwie­gen. Als dann auch noch Wer­ners ver­lo­re­ner Sohn auf­taucht, kann nichts blei­ben, wie es war. Alte Geheim­nisse, ver­ges­sene Lei­den­schaf­ten, noch immer schwe­lende Kon­flikte müs­sen ans Licht. Kath­rin Schmidt erzählt eine große Geschichte aus klei­nen Ver­hält­nis­sen, führt ihre Leser in abge­le­gene Gegen­den, ver­gan­gene Zei­ten und in die deut­sche und euro­päi­sche Gegen­wart. Kunst­voll, mit Gespür fürs Detail, große Gefühle und nie­dere Instinkte. Kath­rin Schmidt, gebo­ren 1958 in Gotha, arbei­tete als Diplom­psy­cho­lo­gin, Redak­teu­rin und Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rin. Sie erhielt für ihre lite­ra­ri­schen Arbei­ten zahl­rei­che Preise. 1998 erschien ihr Roman „Die Gun­nar-Lenn­ef­sen-Expe­di­tion“, 2009 der Roman „Du stirbst nicht“, 2010 erschien „Blinde Bie­nen. Gedichte“, 2011 der Erzäh­lungs­band „Finito. Schwamm drü­ber“. Sie lebt in Berlin.

Apr
5
Mi
Lesung mit Friedhelm Hengsbach in Weimar
Apr 5 um 19:00

BUCHPREMIERE mit Fried­helm Hengs­bach: Was ist los mit dir, Europa?

Mode­ra­tion: Angela Egli-Schmidt

Was ist los mit dir, Europa?“ fragte Papst Fran­zis­kus, als er mit dem Karls­preis der Stadt Aachen aus­ge­zeich­net wurde. Die EU ist aus den Fugen gera­ten. Natio­nale Strö­mun­gen durch­kreu­zen die Ver­stän­di­gung und den Zusam­men­halt. Die poli­ti­sche Klasse ver­liert sich im Asyl­streit. Was hält den freien Fall auf? Fried­helm Hengs­bach, Deutsch­lands füh­ren­der Sozi­al­ethi­ker, for­dert ein radi­ka­les Umden­ken: gute Arbeit und Lebens­per­spek­ti­ven für die Jugend im Süden und Osten Euro­pas. Einen insti­tu­tio­nel­len demo­kra­ti­schen Umbau, der Europa eine Stimme in der glo­ba­len Welt gibt. Faire Bezie­hun­gen zu Ent­wick­lungs- und Schwel­len­län­dern, statt impe­ria­ler Han­dels­ab­kom­men. Und mehr direkte Betei­li­gung des Vol­kes. Denn Europa kann mehr.
Fried­helm Hengs­bach SJ ist Mit­glied des Jesui­ten­or­dens. Er stu­dierte Phi­lo­so­phie, Theo­lo­gie sowie Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten und pro­mo­vierte 1976.
Hengs­bach war bis 2006 Pro­fes­sor für Christ­li­che Gesell­schafts­ethik an der Phi­lo­so­phisch-Theo­lo­gi­schen Hoch­schule Sankt Geor­gen in Frank­furt am Main und Lei­ter des Oswald von Nell-Bre­u­ning- Insti­tuts für Wirt­schafts-und Gesell­schafts­ethik. Er lebt und arbei­tet in der Katho­li­schen Aka­de­mie Rhein-Neckar in Lud­wigs­ha­fen (Rhein).

Apr
7
Fr
Podium mit Hilmar Schmundt, Annette Seemann, Lorenz Engell und Helmut Stadeler in Weimar
Apr 7 um 19:00

Podium mit Hil­mar Schmundt, Annette See­mann, Lorenz Engell und Hel­mut Stadeler
zum Thema »Zukunft des Lesens – Zukunft des Buches«

Mode­ra­tion: Dr. Frank Simon-Ritz

»Zukunft«, so lau­tet das Leit­thema der dies­jäh­ri­gen LESARTEN. Und die Frage nach der Zukunft des Lesens und der Zukunft des Buches ist eine Frage, die die Ver­an­stal­ter seit Jah­ren beschäf­tigt. Was hätte also näher gele­gen, als die Abschluss­ver­an­stal­tung genau die­sem Thema zu wid­men? Mit dem Spie­gelOn­line-Jour­na­lis­ten Hil­mar Schmundt, dem Kul­tur­wis­sen­schaft­ler Lorenz Engell, dem Ver­le­ger Hel­mut Sta­de­ler und der Autorin Annette See­mann konn­ten pro­mi­nente Podi­ums­teil­neh­mer gewon­nen wer­den, die mit dem Mode­ra­tor Frank Simon-Ritz (Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek) – einem der Mit­ver­an­stal­ter der LESARTEN – über diese Zukunfts­fra­gen dis­ku­tie­ren wer­den. Ein­würfe aus dem Publi­kum sind willkommen.

Jun
23
Fr
juLi im juni in Weimar
Jun 23 um 19:00

Auf­takt­ver­an­stal­tung:

Lesun­gen mit Philip Krö­mer und Isa­belle Lehn mit anschlie­ßen­dem Gespräch über die Arbeit im Literaturbetrieb.

Ab ca. 21 Uhr Musik.

Jun
24
Sa
juLi im juni in Weimar
Jun 24 um 13:00

Pro­gramm ab 13 Uhr

Künst­le­ri­sches und musi­ka­li­sches Rah­men­pro­gramm zwi­schen den Lesun­gen im „Künst­ler­gar­ten“ (Thea­ter­platz 4, 99423 Weimar)

 

14 Uhr:

  • Lesung mit Philip Krö­mer, Ort: Gewöl­be­kel­ler der Stadt­bi­blio­thek (Steu­ben­straße 1, 99423 Weimar)
  • Lesung mit Mer­ce­des Lau­en­stein, Ort: MaMuTh (Geleit­straße 25, 99423 Weimar)

16 Uhr:

  • Lesung mit Isa­belle Lehn, Ort: Kirms-Krac­kow-Haus (Jakobstraße 10, 99423 Weimar)
  • Babel­sprech, Ort: Künst­ler­gar­ten (Thea­ter­platz 4, 99423 Wei­mar) (bei schlech­tem Wet­ter Pro­jekt EINS)

18 Uhr:

  • Lesung mit Mer­ce­des Lau­en­stein, Ort: MaMuTh (Geleit­straße 25, 99423 Weimar)
  • Lesung mit Andreas Stich­mann, Ort: Gewöl­be­kel­ler der Stadt­bi­blio­thek (Steu­ben­straße 1, 99423 Weimar)

20 Uhr:

  • Lesung mit Andreas Stich­mann, Ort: Gewöl­be­kel­ler der Stadt­bi­blio­thek (Steu­ben­straße 1, 99423 Weimar)
  • Babel­sprech, Ort: Kirms-Krac­kow-Haus (Jakobstraße 10, 99423 Weimar)

Ab 22:30 Uhr:

  • Poe­try Slam und After­show-Party, Ort: „Pro­jekt EINS“ (Schüt­zen­gasse 2, 99423 Weimar)
Jan
18
Do
Lesung mit Theresia Enzensberger in Weimar
Jan 18 um 19:00

»Blau­pause« – Lesung mit The­re­sia Enzensberger.

Feb
9
Fr
Lesung mit Jana Hensel in Weimar
Feb 9 um 19:00

Kein­land – Lesung mit Jana Hensel.

Mrz
8
Do
Lesung mit Annette Seemann in Weimar
Mrz 8 um 10:00

Junge Dame regiert Wei­mar: Lebens­ge­schich­ten der Her­zo­gin Anna Amalia

Der zweite Band der „Lebens­ge­schich­ten der Her­zo­gin Anna Ama­lia“ ist nun erschie­nen. Das Jugend­buch „Junge Dame regiert in Wei­mar“ erzählt davon, wie die 16 Jahre alte Amé­lie an der Seite ihres zwei Jahre älte­ren Man­nes nach Wei­mar kommt, wie die Stadt damals aus­sah, wie sich ihr Leben ver­än­dert und wie sie nur zwei Jahre spä­ter plötz­lich alle Ent­schei­dun­gen für das Fürstentum ohne ihren Mann tref­fen muss. Wie sie das schafft, wie sie ihre Kin­der erzieht und den­noch auch ihren Inter­es­sen treu bleibt, wird von Annette See­mann anschau­lich und span­nend erzählt.

Für Kin­der ab 10.

Lesung mit Hannelore Hoger in Weimar
Mrz 8 um 20:00

Ohne Liebe trau­ern die Sterne. Bil­der aus mei­nem Leben – Lesung mit Han­ne­lore Hoger

Han­ne­lore Hoger ist eine der belieb­tes­ten deut­schen Schauspielerinnen.
Als eigen­wil­lige Kom­mis­sa­rin Bella Block wurde sie popu­lär, aber sie spielt und beherrscht auch viele andere Rol­len in Film- und Thea­ter­pro­duk­tio­nen. Von „Die Artis­ten in der Zir­kus­kup­pel: rat­los“ (1968) und „Die Patrio­tin“ (1979) über Auf­tritte in „Der­rick“ und „Tat­ort“ bis zu „Die Ber­ti­nis“ (1988) und der jüngs­ten „Heidi“-Verfilmung (2015), in der sie die Groß­mutter mimt, reicht das Spek­trum ihrer Arbei­ten. Seit den 1980er Jah­ren insze­niert Han­ne­lore Hoger auch Thea­ter­stü­cke. Jetzt erzählt sie um ers­ten Mal aus­führ­lich aus ihrem Leben: von Kind­heit und Jugend in Ham­burg; von ihren Anfän­gen und ers­ten Erfol­gen als Schau­spie­le­rin; von der Zusam­men­ar­beit mit Regis­seu­ren wie Peter Zadek, Edgar Reitz und Alex­an­der Kluge, die sie geprägt haben; von ver­schie­de­nen Kol­le­gen – und ihrer Toch­ter Nina.
Man erfährt, wel­che Bücher sie liest und wel­che Musik sie am liebs­ten hört, warum Hunde (und andere Tiere) in ihrem Leben stets einen wich­ti­gen Platz ein­nah­men, wel­che Bedeu­tung Rei­sen für sie haben. Und sie lässt die Lese­rin­nen und Leser teil­ha­ben an einer Seite, die öffent­lich bis­her kaum bekannt ist: dass sie näm­lich gern malt. Das Buch zeigt erst­mals eine Reihe ihrer in den letz­ten Jah­ren ent­stan­de­nen Bil­der. Ein­tritt: 15/10/1 €WP

Mrz
9
Fr
Lesung mit Jana Hensel in Weimar
Mrz 9 um 19:00

Eigent­lich hatte Nadja nur ein Inter­view mit Mar­tin Stern füh­ren wol­len, aber von der ers­ten Sekunde an ist da eine schwer erklär­bare Nähe – und eine Fremd­heit, die sich auch dann nicht auf­löst, als die bei­den sich näher­kom­men. Woher rührt diese Nähe?
Und warum ist diese Fremd­heit nur so schwer zu über­win­den? Nadja sagt ja zu die­ser Liebe, an die Mar­tin nicht recht glau­ben kann. Mar­tin, der als Jude in Frank­furt am Main auf­ge­wach­sen ist, Deutsch­land aber nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung ver­las­sen hat und nach Tel Aviv gezo­gen ist. Zu vie­les liegt zwi­schen den bei­den: bio­gra­phi­sche Erfah­run­gen, geo­gra­phi­sche Ent­fer­nung und eine Ver­gan­gen­heit, die nicht nur mit den eige­nen Lebens­läu­fen zu tun hat. Das fal­sche Land, das rich­tige, das neue, das hei­lige – Jana Hen­sel lotet in kunst­vol­len Zeit­sprün­gen und Erin­ne­run­gen an Tage in Ber­lin und Nächte in Tel Aviv, an tiefe Innig­keit und immer wie­der schei­ternde Gesprä­che die Gren­zen zwi­schen zwei Lie­ben­den aus. Dabei umkreist sie mit gro­ßer sprach­li­cher Kraft und Inten­si­tät unsere Auf­fas­sung von Hei­mat, Geschichte und Schick­sal und stellt mit ihren Cha­rak­te­ren die Frage, wie weit die Ver­gan­gen­heit unser Leben bestimmt.

Mode­ra­tion: Rein­hard Laube.

Mrz
10
Sa
Lesung mit Landolf Scherzer in Weimar
Mrz 10 um 18:00

Bue­nos días, Cuba – Lesung mit Lan­dolf Scherzer

Mode­ra­tion: Johan­nes Steinhöfel

Lan­dolf Scher­zer hat bei Rei­sen den Zufall auf sei­ner Seite. Kaum ist er auf Kuba, stirbt Fidel Cas­tro, und er erlebt ein Land im Aus­nah­me­zu­stand. Um so drän­gen­der wird die Frage, wie die Ideale der Revo­lu­tion in der Gegen­wart bestehen. Wer in Kuba viel fragt, dem wird wenig erlaubt, lernt Scher­zer schon am ers­ten Tag in Havanna. Also macht er es bei sei­nen Recher­chen wie die Kuba­ner, er geht Umwege und impro­vi­siert. Jede Bus­fahrt, jeder Ein­kauf, jeder Spa­zier­gang beschert ihm über­ra­schende Begeg­nun­gen und Lebens­be­richte. Er bewun­dert, wie unkon­ven­tio­nell die Kuba­ner den pro­ble­ma­ti­schen All­tag meis­tern und wie unge­bro­chen der Stolz auf die Revo­lu­tion und ihre Errun­gen­schaf­ten ist. Aber mit Schlitz­oh­rig­keit und Opti­mis­mus allein las­sen sich die Kon­flikte, die die Öff­nung Kubas mit sich bringt, nicht lösen. Was also muss bewahrt, was soll ver­än­dert werden?

Mrz
12
Mo
Lesung mit Michael Knoche in Weimar
Mrz 12 um 19:00

Die Idee der Biblio­thek und ihre Zukunft – Lesung mit Michael Knoche

Mode­ra­tion: Frank Simon-Ritz
Die Benut­zer strö­men in Scha­ren in die Lese­säle und Grup­pen­ar­beits­räume der wis­sen­schaft­li­chen Biblio­the­ken. Dabei scheint ihre Auf­gabe in Zei­ten des Inter­nets immer unkla­rer zu wer­den: Ist nicht das Wich­tigste schon im Netz ver­füg­bar? Wel­che Funk­tion hat die Biblio­thek dann noch – ist sie ein Lear­ning Cen­ter? Ein Logis­tik­zen­trum der Infor­ma­tion? Ein sozia­ler Ort? Macht Tei­len und Tau­schen das Wesen der Biblio­thek aus? Die­ses Buch han­delt davon, dass wis­sen­schaft­li­che Biblio­the­ken eine Haupt­auf­gabe haben, und zwar seit den ältes­ten Tagen von Ninive und Alex­an­dria: Die Ver­ant­wor­tung für die Ver­füg­bar­keit des Wis­sens. Michael Kno­che blickt auf Geschichte und Gegen­wart der Biblio­the­ken und fragt nach ihrer Bedeu­tung für die Zukunft. In einer Mischung aus Buch­prä­sen­ta­tion und Gespräch wird das Buch vor­ge­stellt. Der wird erläu­tern, was ihn zu die­sem Buch bewegt hat. Im anschlie­ßen­den Gespräch wer­den Frank Simon-Ritz (Direk­tor der Uni­ver­si­täts- biblio­thek), Jörg Pau­lus (Pro­fes­sor für Archiv- und Lite­ra­tur­for­schung) und Michael Kno­che ins­be­son­dere den Aspekt, wie Wis­sen dau­er­haft gespei­chert und tra­diert wird, näher erörtern.

Mrz
13
Di
Lesung mit Annette Seemann in Weimar
Mrz 13 um 18:00

Ich bin eine befreite Frau. Peggy Gug­gen­heim – Lesung mit Annette Seemann

Mode­ra­tion: Romy Gehrke
Annette See­mann beleuch­tet den unkon­ven­tio­nel­len Lebens­weg der Peggy Gug­gen­heim, ihren Auf­stieg zur Mäze­nin, Kunst­i­kone und bedeu­tends­ten Gale­ris­tin des 20. Jahr­hun­derts. Sie war kunst­be­ses­sen, eigen­wil­lig, zugleich schüch­tern und pro­vo­kant und stets auf der Suche nach Inspi­ra­tion und der wah­ren Liebe. Ein außer­ge­wön­li­ches Frau­en­le­ben, geprägt von Schick­sals­schlä­gen, tur­bu­len­ten Ehen, lei­den­schaft­li­chen Affä­ren und Bezie­hun­gen zu eini­gen der größ­ten Künst­lern der Zeit, wie Samuel Becket, Max Ernst und Jack­son Pollock.

Die Lesung fin­det in der Aus­stel­lung „Berüh­run­gen“ mit Male­rei des Wei­ma­rer Künst­lers Peter Vent statt. Peter Vent wird anwe­send und zum Gespräch bereit sein.

Mrz
14
Mi
Lesung mit Franziska Gehm in Weimar
Mrz 14 um 09:00

Die Vam­pirsch­wes­tern – Lesung mit Fran­ziska Gehm

Fran­ziska Gehm wurde 1974 in Son­ders­hau­sen gebo­ren. Nach ihrem Stu­dium in Deutsch­land, Eng­land und Irland arbei­tete sie bei einem Wie­ner Radio­sen­der, an einem Gym­na­sium in Däne­mark und bei einem Kin­der­buch­ver­lag. Sie hat mitt­ler­weile zahl­rei­che Kin­de­rund Jugendbücher ver­öf­fent­licht, die in viele Spra­chen übersetzt wur­den. Ihrer Kin­der­buch­se­rie „Die Vam­pirsch­wes­tern“ gelang der Sprung von den Best­sel­ler­lis­ten auf die Kinoleinwand.

Lesung mit Franziska Gehm in Weimar
Mrz 14 um 11:00

Pul­ler­pause im Tal der Ahnungs­lo­sen – Lesung mit Fran­ziska Gehm
„Pul­ler­pause im Tal der Ahnungs­lo­sen“ han­delt von Jobst und sei­ner Mut­ter, die auf dem Heim­weg von ihrem Mit­tel­al­ter-Urlaub bloß eine Pin­kel­pause im Jahr 1986 ein­le­gen wol­len. Aber dann ist ihr Zeit­rei­se­kof­fer plötz­lich ver­schwun­den und die bei­den hän­gen fest – mit­ten in der DDR. Ein Land, das Jobst nur aus Erzäh­lun­gen kennt. Kin­der hei­ßen hier Pio­niere, im Obst- und Gemüseladen gibt es keine Südfrüchte, son­dern das, was gerade da ist, und das Staats­ober­haupt kommt Jobst auch sehr selt­sam vor. Doch ohne Kof­fer keine Heim­reise! Und so macht sich Jobst gemein­sam mit sei­nen neu gewon­ne­nen Freun­den auf die Suche. Natürlich führt das zu aller­lei Tur­bu­len­zen – samt einer etwas unglücklichen Begeg­nung mit dem Staatsratsvorsitzenden.
Kin­der von heute wis­sen kaum, wie es sich anfühlte, in der DDR auf­ge­wach­sen zu sein. Hier wird ein­mal nicht in Form einer Pro­blem­ge­schichte davon erzählt, son­dern action­reich, wit­zig und authen­tisch – zum Lachen, zum Nach­den­ken, zum Ken­nen­ler­nen einer Welt, die gar nicht so fern ist, wie man immer denkt.

Fran­ziska Gehm wurde 1974 in Son­ders­hau­sen gebo­ren. Nach ihrem Stu­dium in Deutsch­land, Eng­land und Irland arbei­tete sie bei einem Wie­ner Radio­sen­der, an einem Gym­na­sium in Däne­mark und bei einem Kin­der­buch­ver­lag. Sie hat mitt­ler­weile zahl­rei­che Kin­de­rund Jugendbücher ver­öf­fent­licht, die in viele Spra­chen übersetzt wurden.

Lesung mit Ines Geipel in Weimar
Mrz 14 um 19:00

Toch­ter des Dika­tors – Lesung mit Ines Geipel

 

Mode­ra­tion: Angela Egli-Schmidt
Ivano Matteoli, Sohn eines KP-Funk­tio­närs, ver­lässt Anfang der sech­zi­ger Jahre sein tos­ka­ni­sches Hei­mat­dorf gen Lenin­grad. Dort lernt er Bea ken­nen – Beate Ulb­richt, das „erste Staats­kind der DDR“ und Toch­ter von Wal­ter Ulb­richt. Dies ist der Beginn einer Amour fou zwi­schen Ost und West, einer Liebe im poli­ti­schen Geflecht zwi­schen Paris, Lenin­grad, Rom, Ost-Ber­lin und dem erz­ka­tho­li­schen Cigoli. Die Erzäh­le­rin Anni kennt Ivano von Kin­des­bei­nen an. Auf den Dächern der alten Häu­ser ihres tos­ka­ni­schen Hei­mat­dor­fes haben sie beide zusam­men geses­sen und den Män­nern beim Boc­cia­spie­len zuge­se­hen. Auch, als es sie wegen des Stu­di­ums in unter­schied­li­che Him­mels­rich­tun­gen ver­schlägt – sie nach Paris, ihn nach Lenin­grad –, ver­folgt Anni aus der Distanz Iva­nos Liebe zu der Deut­schen Beate. Deren Eltern, Wal­ter und Lotte Ulb­richt, ver­su­chen die Ehe der bei­den zu ver­hin­dern. Das gelingt nicht, aber der Preis dafür ist hoch….

Mrz
15
Do
lllustrations-Workshop mit Brigitte Geyersbach in Weimar
Mrz 15 um 13:45

lllus­tra­ti­ons-Work­shop mit der Illus­tra­to­rin Bri­gitte Geyersbach

Bücherlesen macht Spaß. Manch­mal sind es die Bil­der, die beim Durch­blät­tern Lust aufs Lesen machen. Pas­send zum Text ent­ste­hen bei jedem Leser Bil­der im Kopf. Doch sich vor­zu­stel­len, wie es bei­spiels­weise vor 250 Jah­ren in Wei­mar aus­sah, ist schwer.
Doch woher wusste die Illus­tra­to­rin Bri­gitte Gey­ers­bach, in wel­cher Umge­bung die Lebens­ge­schich­ten der Her­zo­gin Anna Ama­lia spielten?
Wer das gern wis­sen und selbst zeich­nen möchte, ist herz­lich ein­ge­la­den zum Illus­tra­ti­ons-Work­shop mit Bri­gitte Geyersbach.

Lyrik im Glaspavillon mit Daniela Danz und Ulrike Draesner in Weimar
Mrz 15 um 18:00

Lyrik im Glas­pa­vil­lon mit Daniela Danz und Ulrike Draesner

Musik: Klaus Wege­ner, Saxofon

 

Mode­ra­tion: Frank Simon-Ritz

Daniela Danz wurde 1976 in Eisen­ach gebo­ren und lebt in Kra­nich­feld. Sie stu­dierte Kunst­ge­schichte und Ger­ma­nis­tik in Tübin­gen, Prag, Ber­lin, Leip­zig und Halle und pro­mo­vierte über den Kran­ken­haus­kir­chen­bau der Wei­ma­rer Repu­blik. Seit 2002 ist sie frei­be­ruf­li­che Autorin und Kunst­his­to­ri­ke­rin. Meh­rere Jahre arbei­tete sie als Kunst­in­ven­ta­ri­sa­to­rin für die Evan­ge­li­sche Kir­che in Mit­tel­deutsch­land. 2010 grün­dete sie die inter­na­tio­nale Schü­ler­text­werk­statt svolvi und beklei­det seit die­ser Zeit einen Lehr­auf­trag an der Uni­ver­si­tät Hil­des­heim. Daniela Danz ist Mit­glied der Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten und Lite­ra­tur Mainz und lei­tet seit 2013 das Schil­ler­haus in Rudol­stadt. Letzte Ver­öf­fent­li­chun­gen: Lange Fluch­ten. Roman, 2016, V. Gedichte, 2014 und Pon­tus. Gedichte, 2009.

Ulrike Dra­es­ner, gebo­ren 1962 in Mün­chen. Roman­au­torin, Lyri­ke­rin und Essay­is­tin. Stu­dium in Eng­land und Deutsch­land. Ihr ers­tes Buch, gedächt­nis­schlei­fen, Gedichte, erschien 1995. Wei­tere Gedicht­bände, Bände mit Erzäh­lun­gen und Romane folg­ten zuletzt Sie­ben Sprünge vom Rand der Welt (Roman 2014), sub­song (Gedichte 2014) und Mein Hid­den­see (2015). Über­set­zun­gen aus dem Eng­li­schen und Fran­zö­si­schen, inter­me­diale Pro­jekte, Gast- und Poe­tik­do­zen­tu­ren in Deutsch­land, der Schweiz, Eng­land und den USA. Mit­glied des P.E.N.-Zentrums Deutsch­land und der Nord­rhein-west­fä­li­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten und der Künste. Dra­es­ner erhielt für ihr Werk zahl­rei­che Aus­zeich­nun­gen. Sie lebt in Ber­lin und Oxford.

Mrz
16
Fr
Lesung mit Franzobel in Weimar
Mrz 16 um 19:30

Das Floß der Medusa – Lesung mit Franzobel

Mode­ra­tion: Petra Schnabel

18. Juli 1816: Vor der West­küste von Afrika ent­deckt der Kapi­tän der Argus ein etwa zwan­zig Meter lan­ges Floß. Was er dar­auf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrie­ren: hohle Augen, aus­ge­dörrte Lip­pen, Haare, starr vor Salz, ver­brannte Haut vol­ler Wun­den und Bla­sen … Die aus­ge­mer­gel­ten, nack­ten Gestal­ten sind die letz­ten 15 von ursprüng­lich 147 Men­schen, die nach dem Unter­gang der Fre­gatte Medusa zwei Wochen auf offe­ner See über­lebt haben. Da es in den Ret­tungs­boo­ten zu wenige Plätze gab, wur­den sie ein­fach aus­ge­setzt. Diese his­to­risch belegte Geschichte bil­det die Folie für Franz­o­bels epo­cha­len Roman, der in den Kern des Mensch­li­chen zielt. Wie hoch ist der Preis des Überlebens?

Mrz
17
Sa
Lesung mit Dietlind Steinhöfel in Weimar
Mrz 17 um 11:00

Jakob sucht die Him­mels­lei­ter – Lesung mit Diet­lind Steinhöfel

Eine Erzäh­lung über Johan­nes Daniel Falk für Kin­der ab 8 Jahren,
mit Illus­tra­tio­nen von Conny Liebig
Mode­ra­tion: Anne­gret Grimm

Wei­mar im Jahr 1815. Der Krieg gegen die Fran­zo­sen wirkt noch nach: Armut und Elend über­all, zer­störte Häu­ser und Höfe, Hun­ger und Not. Der sie­ben­jäh­rige Jakob liegt im Gras und schaut in den Him­mel. Seine Mut­ter ist im letz­ten Win­ter ver­stor­ben, nun ist er ganz allein auf der Welt. Sei­nen Vater kennt er nicht. Wenn der Krieg vor­bei ist, würde er kom­men und die Mut­ter hei­ra­ten, hatte sie ihm ver­spro­chen. Der Krieg war vor­bei, doch die Mut­ter war tot und der Vater kam nicht. Also schlägt sich Jakob allein durch; ohne Essen, ohne Woh­nung. Bis er auf Ida trifft, die ihm von einem Mann erzählt, der Kin­der in Not auf­nimmt: Johan­nes Daniel Falk. Ein­fühl­sam und anschau­lich erzählt Diet­lind Stein­hö­fel eine zau­ber­hafte Geschichte von der Kraft der Freund­schaft, von Her­zens­wärme in kal­ten Zei­ten, von einem star­ken Jun­gen und der Hoff­nung, die in ihm lebt – wei­ter und immer wei­ter. Die fik­tive Geschichte gibt einen Ein­blick in das Leben und Wir­ken Johan­nes Daniel Falks, ein Zeit­ge­nosse Goe­thes und Freund Her­ders im klas­si­schen Wei­mar, der sich ganz der Sorge um Kin­der in Not verschrieb.

Mrz
19
Mo
Lesung mit Hubert Schirneck und Live-Illustration mit Sandra Bach in Weimar
Mrz 19 um 10:00

Lesung mit Live-Illus­tra­tion: Verrückte Geschichten
mit dem Kin­der­buch­au­tor Hubert Schirn­eck und der Illus­tra­to­rin San­dra Bach

Bereits zum zwei­ten Mal sind der Schrift­stel­ler Hubert Schirn­eck und die Künstlerin San­dra Bach mit einer „Live-Lesung“ im Gewöl­be­kel­ler der Stadtbücherei zu Gast. Sie haben eine sehr unge­wöhn­li­che Form der Buch­le­sung erfun­den: Sie prä­sen­tie­ren noch unver­öf­fent­lichte Geschich­ten, die wäh­rend des Vor­le­sens auf der Bühne illus­triert wer­den. Dabei dürfen die Zuhö­rer sogar über die Illus­tra­tio­nen mit­be­stim­men und sich Zeich­nun­gen wünschen. Die Künstler gewäh­ren auf diese Weise einen sehr inter­es­san­ten Ein­blick in ihre Arbeit, die sie sonst meis­tens allein im Ate­lier oder am Schreib­tisch erledigen.
Dies­mal gehen sie unter ande­rem der Frage nach, wie man einen Ohr­wurm zeich­net. Und wie viele von die­sen Ohrwürmern pas­sen eigent­lich in einen Kopf?

Ab 9 Jahren.

Lesung mit Sigrid Damm in Weimar
Mrz 19 um 19:30

Im Kreis treibt die Zeit – Lesung mit Sig­rid Damm

Mode­ra­tion: Chris­toph Schmitz-Scholemann

Sig­rid Damms neues Buch ist eine nach­ge­tra­gene Liebe an ihren Vater. Ihr gan­zes Leben lag sie mit ihm in Wider­streit, lehnte ihn ab. Erst kurz vor sei­nem Tod kam es zu einer zag­haf­ten Annä­he­rung. Über zwan­zig Jahre spä­ter beginnt sie, dem Lebens­weg ihres Vaters nach­zu­spü­ren. Papiere und alte Fotos, die viele Jahre im Kel­ler lager­ten, wer­den befragt; par­al­lel dazu die his­to­ri­schen Ein­schnitte, die sein Leben bestimm­ten, geschil­dert. 1903 in Gotha gebo­ren, 1993 dort gestor­ben, wurde er Zeuge von Kai­ser­reich, Wei­ma­rer Repu­blik, Nazi­herr­schaft, DDR-Regime und Bun­des­re­pu­blik. Erzählt wird von der Kind­heit des Vaters im bür­ger­li­chen Jugend­stil­haus, in dem auch Sig­rid Damm auf­wuchs. Vom Ende des Ers­ten Welt­krie­ges und dem Ein­tritt des Fünf­zehn­jäh­ri­gen als Lehr­ling in ein jüdi­sches Bank­haus, von sei­nem beruf­li­chen Auf­stieg dort. Eine Maß­re­ge­lung wegen der Nähe zu sei­nen Vor­ge­setz­ten ver­stört ihn zutiefst und prägt ihn für sein wei­te­res Leben. Im Früh­jahr 1945 folgt die Ein­be­ru­fung, dann bri­ti­sche Gefan­gen­schaft, erst 1948 kehrt der Vater zur Fami­lie in die sowje­ti­sche Zone zurück. Lebens­lang sein Bedau­ern, nicht im Wes­ten geblie­ben zu sein. Sig­rid Damms vor­sich­tige, beharr­li­che Spu­ren­su­che gibt Ant­wor­ten auf Fra­gen, die sie dem Vater nie gestellt hat.

Mrz
20
Di
Lesung mit Jens Sparschuh in Weimar
Mrz 20 um 19:00

Das Leben kos­tet viel Zeit – Lesung mit Jens Sparschuh


Mode­ra­tion: Anke Ruschhaupt

Jens Spar­schuh, Autor des Wen­de­klas­si­kers „Der Zim­mer­spring­brun­nen“, erzählt in sei­nem neuen Roman „Das Leben kos­tet viel Zeit“ hin­rei­ßend komisch und leicht­fü­ßig phi­lo­so­phisch von einer ganz beson­de­ren Freund­schaft und der Suche nach der eige­nen Geschichte.
Vor Jah­ren führte Titus Brose ein bei­nahe auf­re­gen­des Leben als Chef­re­dak­teur des Span­dauer Boten. Heute schreibt er Memoi­ren im Auf­trag der Firma Lebens­Lauf. Seine Kli­en­ten fin­det er im Alten Fähr­haus, einer Senio­ren­re­si­denz am Rande von Ber­lin. Wäh­rend er den zu Hel­den­le­gen­den sti­li­sier­ten Lebens­ge­schich­ten der Bewoh­ner lauscht und die Stil­blü­ten in den Wer­ken sei­nes Kol­le­gen Schulze kor­ri­giert, beginnt er, an sich und sei­ner Zunft zu zwei­feln. Doch dann trifft er auf Dr. Ein­horn, der sein Inter­esse auf Adel­bert von Cha­misso und Edu­ard Hit­zig lenkt. Letz­te­rer schrieb nicht nur post­hum Cha­mis­sos Bio­gra­fie, er sorgte gleich selbst für einige der span­nends­ten Epi­so­den in des­sen Leben. Fas­zi­niert von die­ser Bezie­hung begibt sich Brose auf eine Recher­che­reise. Sie führt ihn in seine eigene Ver­gan­gen­heit im geteil­ten Ber­lin und ins Leip­zi­ger Stadt­ar­chiv. Und wäh­rend er in rät­sel­haf­ten his­to­ri­schen Doku­men­ten stö­bert und im Alten Fähr­haus an kol­lek­ti­ven Gedächt­nis­trai­nings teil­nimmt, merkt er: Es ist nicht das Leben, das all diese komi­schen und trau­ri­gen Geschich­ten schreibt…

Mrz
21
Mi
Lesung mit Axel Hacke in Weimar
Mrz 21 um 20:00

Axel Hacke liest, aber was liest er denn?

Mode­ra­tion: Hel­fried Schmidt

Das lässt sich vor­her nicht so genau sagen, denn Hackes Prin­zip ist, alle seine Texte mit auf die Bühne zu brin­gen und erst im Laufe des Abends zu ent­schei­den, wel­che er vor­trägt: Klar ist, dass er aus sei­nem neu­es­ten und sehr aktu­el­len Buch liest: »Über den Anstand in schwie­ri­gen Zei­ten und die Frage, wie wir mit­ein­an­der umge­hen«. Aber dann? Viel­leicht ein Stück aus »Die Tage, die ich mit Gott ver­brachte«, in dem es in jener wun­der­bar leicht-ver­spiel­ten Weise, die allen Hacke- Büchern eigen ist, um nicht weni­ger als den Sinn des Lebens geht? Einige sei­ner legen­dä­ren Kolum­nen aus dem Maga­zin der Süd­deut­schen Zei­tung? Ein, zwei Kapi­tel über Oberst von Huhn und seine irr-poe­ti­sche Spei­se­kar­ten-Samm­lung aus der gan­zen Welt? Oder eine kleine Hit­pa­rade der schöns­ten Miss­ver­ständ­nisse aus der Wum­b­aba-Tri­lo­gie? Man weiß es nicht. Jede Hacke-Lesung ist ein biss­chen anders als alle ande­ren: eine kleine Wun­der­tüte. Sicher ist am Ende nur jener Rat, den der Nord­deut­sche Rund­funk ein­mal dem Publi­kum gab: »Wenn er eine öffent­li­che Lesung macht, pfle­gen sich seine Zuhö­rer mit Taschen­tü­chern aus­zu­stat­ten, weil sie wis­sen, dass die Lach­trä­nen lau­fen werden.«

Mrz
22
Do
Lesung mit Helga Schütz in Weimar
Mrz 22 um 19:30

Die Kir­schen­die­bin – Lesung mit Helga Schütz

Mode­ra­tion: Wie­land Koch

Eine leichte Melan­cho­lie liegt über die­ser Geschichte, die von einem Abschied- neh­men in den Zei­ten der Tei­lung erzählt, den Wen­dun­gen des Schick­sals und von der ein­zi­gen gro­ßen Liebe, für die es nie zu spät ist.
Tho­mas Fal­ken­hain ist in dem Alter, in dem man auf­räumt und sich erin­nert, selbst wenn man sich nicht erin­nern will. Zum Bei­spiel an eine heim­li­che Stu­den­ten­liebe in den 60ern, die abrupt endete, als Mela, seine „Kir­schen­die­bin“, mit Mann und Sohn in den Wes­ten flie­hen musste. Erst aus den Stasi-Akten weiß er, dass sie ihm spä­ter Briefe geschrie­ben hat. Uner­war­tet erhält er ein Sti­pen­dium für eine römi­sche Künst­ler­villa. Kaum dort ein­ge­trof­fen, ertappt er eine Frau im Park, die eine Orange pflückt und sogleich isst:
Mela. Als wären nicht Jahr­zehnte ver­gan­gen, beginnt die Liebe von neuem. Es ist schön, schwach zu sein und bejahrt. Nur Mela müsste ihm end­lich auch von Angst und Ohn­macht erzählen.

Mrz
23
Fr
Lesung mit Uwe-Karsten Heye in Weimar
Mrz 23 um 19:00

Und nicht ver­ges­sen – Lesung mit Uwe-Kars­ten Heye

Mode­ra­tion: Eva Nag­ler + Angela Egli-Schmidt

Mit sei­ner Auto­bio­gra­phie legt Uwe-Kars­ten Heye ein sehr per­sön­li­ches Geschichts­buch vor. Als Kind erlebte er, was Krieg und Nach­krieg ange­rich­tet hat­ten. Der Kalte Krieg setzte andere Prio­ri­tä­ten als kon­se­quente Ent­na­zi­fi­zie­rung. Ver­ges­sen und Ver­drän­gen, das war die Devise. Heye arbei­tete als Reden­schrei­ber für Willy Brandt, als Jour­na­list, unter ande­rem für Kenn­zei­chen D, legte er den Fin­ger in die Wun­den des geteil­ten Lan­des, war Regie­rungs­spre­cher unter Ger­hard Schrö­der und schließ­lich Gene­ral­kon­sul in Washing­ton und Chef­re­dak­teur des Vor­wärts. Heyes Auto­bio­gra­phie ist eine deut­sche Geschichts­stunde, aber auch Selbst­be­fra­gung: Was wurde ver­säumt, dass wir es heute erneut mit einem wach­sen­den Rechts­ex­tre­mis­mus zu tun haben? Dar­auf sucht er Ant­wor­ten und will Aus­kunft geben, damit sich Geschichte nicht wiederholt.

Mrz
24
Sa
Viva la poesía – Tag-Nacht-Veranstaltung zum Welttag der Poesie
Mrz 24 um 15:00 – 23:00

Sie­ben Zie­gen flie­gen durch die Nacht“
15.00–16.00 Uhr
100 neue Kin­der­ge­dichte, ver­fasst von der Crème de la Crème zeit­ge­nös­si­scher Lyri­ker, ent­füh­ren in die Klang­welt der Poe­sie. Sie laden ein zu ver­rück­ten Sprach­spie­len und öff­nen Räume für Krea­ti­vi­tät und Fan­ta­sie, in denen man die Welt auf den Kopf stel­len oder sie auch mal ganz neu erfin­den kann. Eine Fami­li­en­ver­an­stal­tung mit dem Her­aus­ge­ber der neuen Lyrik-Antho­lo­gie Uwe-Michael Gutzsch­hahn und der Illus­tra­to­rin Sabine Kranz.
Ein­tritt: 3€, Kin­der frei

Poe­sía-Poe­sie-поэзия-Poe­try
17.00 – 23.00 Uhr
Lesun­gen, Gesprä­che, Filme und Musik
Mode­ra­tion: AIDA (Andreas in der Au)
Ein­tritt: 10 / 7 / 1€ WP, Teil­neh­mer an der Bür­ger­le­sung haben mit jeweils einem Gast freien Eintritt

»Die Mut­ter­spra­chen der Poesie«
17.00 – 18.30 Uhr
Gedichte auf Deutsch, Eng­lisch, Ita­lie­nisch, Rus­sisch und Spa­nisch Lesung und Gespräch u.a. mit Edo­ardo Cos­ta­dura, Chris­tine Fischer, Wulf Kirs­ten und Chris­toph Schmitz-Schole­mann, mode­riert von Frank Simon-Ritz

Nora Gom­rin­ger Solo
19.00 – 20.30 Uhr
Nora Gom­rin­ger hat sie­ben Lyrik­bände vor­ge­legt und schreibt für Rund­funk und Feuil­le­ton. Fürs Goe­the Insti­tut und Pro Hel­ve­tia reist sie um die (Literatur-)Welt. Die inter­na­tio­nal gefragte Poe­tik­do­zen­tin, Sti­pen­dia­tin und Lite­ra­tur­preis­trä­ge­rin (u.a. Bach­mann­preis) stellt ihre „Tri­lo­gie der Ober­flä­chen und Unsicht­bar­kei­ten“ (Mons­ter Poems, Mor­bus, Moden) vor.

Mein Lieb­lings­ge­dicht – Wei­ma­rer Bür­ger und Gäste ver­schie­de­ner Natio­na­li­tä­ten lesen
21.00 – 21.45 Uhr
Eine Aus­schrei­bung wird geson­dert unter www.lesarten-weimar.de ver­öf­fent­licht. Teil­nahme nur mit Anmel­dung bis zum 15. März an Angela.Egli-Schmidt@stadtweimar.de .

Unsere Hei­mat ist der Wind – eine Reise in Poesiefilmen
22.00 – 22.45 Uhr
Die Aus­wahl inter­na­tio­na­ler Poe­try­filme zeigt Moment­auf­nah­men einer Welt im Umbruch. Es ver­bin­det sie das Lebens­ge­fühl der Migra­tion: Men­schen zwi­schen Tra­di­tion und Moderne, an staat­li­chen Gren­zen ein­ge­schlos­sene Flücht­linge, die unend­li­che Bewe­gung des Lebens in den Metro­po­len. Zu hören sind Gedichte u. a. von Jorge Luis Bor­ges, W. H. Auden, Hilde Domin und Arseni Tar­kov­ski. Guido Naschert (Lite­ra­ri­sche Gesell­schaft Thü­rin­gen e.V.) kura­tierte das Programm.

Mrz
20
Mi
Lesung mit Thomas Thieme und Frank Quilitzsch in Weimar
Mrz 20 um 19:30

Eröff­nung mit Faust und Fußball

 

Tho­mas Thieme und Frank Qui­litzsch lesen aus ihrem Buch „Ich Hoe­neß Kohl“, das zum 70. Geburts­tag des Schau­spie­lers erschie­nen ist Live-Talk mit Ste­phan Märki und Jimmy Hart­wig zu Thie­mes Thea­ter­ar­beit in Wei­mar, „Rest of Best“ sorgt für gute Stimmung.

Sie sind wie Faust und Mephisto, wie Del­ling und Net­zer, ein biss­chen auch wie Stat­ler und Wal­dorf aus der Mup­pet-Show – der Schau­spie­ler Tho­mas Thieme und sein Kri­ti­ker, der Thü­rin­ger Feuil­le­to­nist Frank Quilitzsch.
Seit nun­mehr acht­zehn Jah­ren „ver­hört“ Kul­tur­re­dak­teur Qui­litzsch den vom „Faust“ beses­se­nen, fuß­ball­ver­rück­ten Wei­ma­rer Schau­spie­ler Tho­mas Thieme am Tele­fon: „Herr Thieme, wo sind Sie?“ Die in loser Folge in der Thü­rin­gi­schen Lan­des­zei­tung abge­druck­ten mehr als 200 Inter­views beleuch­ten facet­ten­reich das Leben des Thea­ter- und Film-Stars. Vor zehn Jah­ren misch­ten sie mit ihrem ers­ten Band „Ich Faust – Tho­mas Thieme“ die Thea­ter­welt auf. Nun folgte der zweite Streich, bei dem sich alles um Thie­mes Film­rol­len dreht. Vor allem seine Rol­len als Kanz­ler der deut­schen Ein­heit Hel­mut Kohl und gefal­le­ner Fuß­ball­gott Uli Hoe­neß rück­ten ins Zen­trum der Befra­gung. Dafür sind sie sogar nach Mün­chen gefah­ren, um den Ball­künst­ler Gün­ter Net­zer zu treffen.

Mrz
21
Do
Konzertlesung mit Gerhard Schöne in Weimar
Mrz 21 um 19:00

Zum Welt­tag der Poe­sie: Mein Kin­der­land – Eine Kon­zert­le­sung mit Ger­hard Schöne

Seit dem Erschei­nen sei­ner ers­ten Schall­platte 1981 gehört Ger­hard Schöne zu den bekann­tes­ten Lie­der­ma­chern Deutsch­lands. Beson­ders mit sei­nen Lie­dern für Kin­der hat er sich tief ins Gedächt­nis meh­re­rer Genera­tio­nen ein­ge­schrie­ben. Drei Jahr­zehnte nach sei­nen „Lie­dern aus dem Kin­der­land“ hat er nun die Geschich­ten aus sei­nem eige­nen „Kin­der­land“ auf­ge­schrie­ben – vol­ler Poe­sie und Witz, ohne fal­sche Sen­ti­men­ta­li­tät, dafür stets mit einem klei­nen Schuss Selbstironie.

Mrz
23
Sa
Lesung mit Birgit Vanderbeke in Weimar
Mrz 23 um 19:30

Bir­git Van­der­beke: „Alle, die vor uns da waren“ – Autorenlesung

Die Erzäh­le­rin in Bir­git Van­der­be­kes Roman erhält eine Ein­la­dung nach Achill Island. In das ehe­ma­lige Feri­en­haus des Schrift­stel­lers Hein­rich Böll. Ein Ort der Abge­schie­den­heit in der rauen Land­schaft Irlands, ohne Inter­net und Tele­fon. Wäh­rend sich um sie herum Zeit und Wirk­lich­keit zuneh­mend auf­lö­sen, ver­ge­gen­wär­tigt sie sich die Welt ihrer Kind­heit und Jugend. Mit gro­ßer Skep­sis fragt sie sich, wie diese Welt ein­mal für ihren Sohn und ihren Enkel aus­se­hen wird. Eines Abends begeg­net ihr Böll, der in sei­nem Arbeits­zim­mer sitzt und raucht. Und ihr etwas Tröst­li­ches sagt: Sie sind alle bei dir. Alle, die vor uns da waren. Im abschlie­ßen­den Teil ihrer beein­dru­cken­den Roman-Tri­lo­gie umkreist Bir­git Van­der­beke Fra­gen, die weit zurück­füh­ren und doch aktu­el­ler nicht sein könnten.

Mrz
25
Mo
Lesung mit Bernd Polster in Weimar
Mrz 25 um 19:00

Bernd Pols­ter: „Wal­ter Gro­pius. Der Archi­tekt sei­nes Ruhms“, Autorenlesung

Mode­ra­tion: Dr. Frank Simon-Ritz

100 Jahre Bau­haus: Die neue, umfas­sende Bio­gra­fie über Wal­ter Gro­pius ent­hüllt die wahre Geschichte der Architekten-Legende.
Er zählt zu den Gro­ßen der moder­nen Archi­tek­tur: Was aber hat Wal­ter Gro­pius wirk­lich gebaut? Nicht viel. Und das ist nicht erstaun­lich, denn nach zwei Jah­ren Stu­dium war klar, dass ihm jedes Talent zum Archi­tek­ten fehlte. Doch er grün­dete ein Archi­tek­tur­büro, wo andere jene Bau­ten ent­war­fen, die heute als Iko­nen der Moderne gel­ten. In sei­nem Netz­werk tau­chen alle Namen auf, die in der Geschichte der Archi­tek­tur und des Designs im 20. Jahr­hun­dert eine Rolle spie­len. Wer wollte da an sei­ner Bedeu­tung zwei­feln? Bernd Pols­ter hat Gro­pius’ Leben akri­bisch erforscht – man wird es in Zukunft nicht mehr als Hel­den­ge­schichte, son­dern als Schel­men­ro­man erzählen.

Eine Ver­an­stal­tung in Koope­ra­tion mit der Lan­des­zen­trale für poli­ti­sche Bil­dung Thü­rin­gen e.V.

Mrz
26
Di
Lesung mit Wolfgang Haak im Rahmen der »Lesarten 2019« in Weimar
Mrz 26 um 18:00

Lyrik im Glas­pa­vil­lon mit Wolf­gang Haak und der Pre­miere von „Wort­still­le­ben“, dem Band mit sei­nen neu­es­ten (Prosa-) Gedichten

 

Mit einer Lau­da­tio von Michael Kno­che zum 65. Geburts­tag des Autors und Musik von Mikel Gor­riti Lucaioli, Gitarre.

 

In der „Weg­scheide“ die­ses neuen Ban­des von Wolf­gang Haak heißt es: „Ich bin ange­kom­men ohne Ende, ohne Anfang, unauf­halt­sam mit den Jah­res­zei­ten im Kreis gegan­gen. Was für ein Lebens­weg. Stim­men im Schilf: Willst alter Knabe du mit uns gehen. Wohin, wohin.“ – Seine gera­dezu anthro­po­lo­gi­schen Beob­ach­tun­gen und Orts­be­stim­mun­gen sei­ner selbst, die mit der Strenge klas­si­scher For­men arbei­tet und gleich­zei­tig wilde Aus­brü­che in ganz eigene Kom­po­si­tio­nen unter­nimmt, erge­ben eine der gro­ßen Qua­li­tä­ten die­ser Texte. Wie schon der Vor­gän­ger-Band, „Treib­gut Warm­zeit“, lotet „Wort­still­le­ben“ die Berüh­rungs­flä­chen zwi­schen Gedicht und Pro­sa­text aus und macht dabei Ent­de­ckun­gen für beide, für die Lyrik wie für die Prosa.

Wolf­gang Haak, 1954 in Gen­thin (Sach­sen Anhalt) gebo­ren, lebt in Wei­mar. Nach dem Stu­dium der Mathe­ma­tik, Phy­sik und Erzie­hungs­wis­sen­schaf­ten an der Fried­rich-Schil­ler-Uni­ver­si­tät wurde er Leh­rer und von 1991–2019 Schul­lei­ter des Musik­gym­na­si­ums Schloss Bel­ve­dere. Grün­dungs­mit­glied der Lite­ra­ri­schen Gesell­schaft Thü­rin­gens e.V., sowie 2006 Grün­der des Thü­rin­ger Lite­ra­tur­rats. Mit­glied im PEN seit 2012.

Mrz
28
Do
Literarischer Dokumentarfilm von Bernhard Sallmann in Weimar
Mrz 28 um 17:00

RHINLAND.FONTANE

Bern­hard Sall­mann arbei­tet an einem vier­tei­li­gen Film­pro­jekt in Aus­ein­an­der­set­zung mit Theo­dor Fon­ta­nes in der zwei­ten Hälfte des 19. Jahr­hun­derts ver­fass­ten Rei­se­re­por­ta­gen „Wan­de­run­gen durch die Mark Bran­den­burg“. Nach dem bereits fer­tig­ge­stell­ten Film »Oder­land. Fon­tane« liegt nun als zwei­ter Teil RHINLAND.FONTANE vor. Sein Inter­esse ist einer­seits ein his­to­ri­sches, das sich in der genauen Rezi­ta­tion der aus Fon­ta­nes Buch „Die Graf­schaft Rup­pin“ aus­ge­wähl­ten Stel­len abzeich­net: Arbeits­ver­hält­nisse von Torfste­chern, preu­ßi­scher Mili­ta­ris­mus, kapi­ta­lis­ti­sches Spe­ku­lan­ten­tum, Selbst­re­fle­xio­nen des Autors oder die ein­schnei­dende Erfah­rung des 30jährigen Krie­ges. Ande­rer­seits ist Sall­manns Kon­zept einer stren­gen Orts- und Land­schafts­re­gis­tra­tur in lan­gen sta­ti­schen Ein­stel­lun­gen mit Ori­gi­nal­ton der Gegen­wart ver­pflich­tet. Der Film ver­zich­tet gänz­lich auf Bild­ar­chiv­ma­te­rial und setzt keine eigene Erzäh­lung hinzu. Fon­tane wurde im Dezem­ber 1819 in Neu­rup­pin geboren.

D 2017, 67 min, R: Bern­hard Sallmann

Lesung mit Regina Scheer in Weimar
Mrz 28 um 19:00

Lesung mit Regina Scheer: „Gott wohnt im Wedding“

Mode­ra­tion: Diet­lind Steinhöfel

Ein Haus. Ein Jahr­hun­dert. So viele Lebens­ge­schich­ten. Alle sind sie unter­ein­an­der und schick­sal­haft mit dem ehe­mals roten Wed­ding ver­bun­den, die­sem ärm­li­chen Stadt­teil in Ber­lin. Mit dem her­un­ter­ge­kom­me­nen Haus dort in der Utrech­ter Straße. Leo, der nach 70 Jah­ren aus Israel nach Deutsch­land zurück­kehrt, obwohl er das eigent­lich nie wollte. Seine Enke­lin Nira, die Amir liebt, der in Ber­lin einen Fala­fel- Imbiss eröff­net hat. Laila, die gar nicht weiß, dass ihre Sinti-Fami­lie hier einst gewohnt hat. Und schließ­lich die alte Ger­trud, die Leo und sei­nen Freund Man­fred 1944 in ihrem Ver­steck auf dem Dach­bo­den ent­deckt, aber nicht ver­ra­ten hat. Regina Scheer, die groß­ar­tige Erzäh­le­rin deut­scher Geschichte, hat die Leben ihrer Prot­ago­nis­ten zu einem lite­ra­ri­schen Epos ver­wo­ben vol­ler Wahr­haf­tig­keit und mensch­li­cher Wärme.

Mrz
29
Fr
Jazz meets Lyrik in Weimar
Mrz 29 um 19:30

Jazz meets Lyrik oder Nacht­far­ben meets Poe­try mit Nancy Hün­ger, Felix Römer und Levin Simmet

 

Die fünf Klang(raum)ästheten um Mas­ter­mind Mar­tin Bosch las­sen auf ihrem zwei­ten Album AIRA – tief in den Raum bli­cken. Fla­ckernde Fix­sterne, raum­über­grei­fende Mond­see­re­flek­tio­nen und flir­rende Kome­ten tra­gen unser irdi­sches Ohr durch Traum und Zeit. AIRA – von Nacht­far­ben, das ist pul­sie­rende Musik unse­rer Zeit, die weit über den Jazz hin­aus­geht. Alles klingt und schwingt gegen die irdi­sche Geo­me­trie und wäh­rend nur eines Augen­auf­schlags ent­steht und ver­geht ein mikro­sko­pisch zir­keln­der Kos­mos. Am Abend des 29. März 2019 trifft die­ses Klang­er­leb­nis der moder­nen Jazz­mu­sik auf die Kraft der Wort­ma­le­rei von drei deut­schen Autoren. Aus Ber­lin ist Felix Römer zu Gast, der als einer der Pio­niere der deut­schen Poe­try-Slam Szene gilt und neben zahl­rei­chen lite­ra­ri­schen Ver­öf­fent­li­chun­gen auch Tex­ter für bekannte Künst­ler wie Annen­May­Kan­te­reit ist. Außer­dem wird uns Nancy Hün­ger, mehr­fa­che Sti­pen­dia­tin ver­schie­de­ner Insti­tu­tio­nen, mit ihrer ein­zig­ar­ti­gen bild­haf­ten Spra­che ver­zau­bern. Als drit­ter Autor wird der jet­zige Phi­lo­so­phie-Stu­dent Levin Sim­met aus Wei­mar auf­tre­ten. 2018 gewann der erst 20-Jäh­rige die U20 Poe­try- Meis­ter­schaft Thü­rin­gens und tourte im letz­ten Jahr mit sei­nen Tex­ten durch Deutsch­land und die Schweiz.

Mrz
30
Sa
Literarischer Dokumentarfilm in Weimar
Mrz 30 um 19:00

EX LIBRIS: DIE PUBLIC LIBRARY VON NEW YORK

 

Mit über 51 Mil­lio­nen Medien ist die New York Public Library eine der größ­ten Biblio­the­ken der Welt. Doch das 1911 eröff­nete Haus ist mehr als ein alt­ehr­wür­di­ges Archiv des Wis­sens, Sam­melns und Bewah­rens von Infor­ma­tio­nen – im Zuge der digi­ta­len Revo­lu­tion erfin­det sich die Biblio­thek neu als ein viel­schich­ti­ger und leben­di­ger Ort des gemein­sa­men Ler­nens. Doku­men­tar­film-Legende Fre­de­rick Wise­man ist mit sei­ner Kamera tief in den Kos­mos der New York Public Library ein­ge­drun­gen und hat einen Ort ent­deckt, an dem Demo­kra­tie gelebt wird. Hier, zwi­schen Bücher­sta­peln und Moni­to­ren, kann jeder sein Recht auf Bil­dung wahr­neh­men und sich mit ande­ren aus­tau­schen. Die Kraft der Gedan­ken ist der Anfang einer bes­se­ren Welt.

USA 2017, 197 min, FSK o. A., R: Fre­de­rick Wiseman

Mrz
31
So
Poetry-Slam in Weimar
Mrz 31 um 19:19

Poe­try Slam # 42

Die Ant­wort auf alle Fra­gen – 42  oder doch … Poe­try Slam?

Es tre­ten immer noch bekannte und unbe­kannte Poe­ten und New­co­mer auf die Bühne des mon ami und stel­len sich dem Publi­kum. Fein­füh­lige Verse tref­fen immer noch auf pri­ckelnde Prosa, tref­fen auf das beste Publi­kum Wei­mars und der Umge­bung in der stim­mungs­vol­len Atmo­sphäre des mon ami. Ihr ent­schei­det immer noch mit eurem Applaus, wer in die nächste Runde zieht und bestimmt somit euren Abend selbst. Wollt ihr ihn lus­tig, per­for­ma­tiv, nach­denk­lich, lyrisch, pro­sa­isch oder gerappt – ihr habt es immer noch in der Hand.

Ver­an­stal­ter: mon ami Weimar

Apr
2
Di
Lesung für Kinder mit Frank Kreisler in Weimar
Apr 2 um 10:00

Wie ein kopf­lo­ses Ske­lett sei­nen Schä­del wie­der­fand – Lesung mit Frank Kreisler

Für Kin­der ab 10 Jahre.

Grup­pen bitte anmelden.

Lesung und Konzert mit Irene Moessinger in Weimar
Apr 2 um 20:00

Irene Moes­sin­ger & Band: Ber­lin liegt am Meer

 

Man kennt sie ins­be­son­dere als Grün­de­rin des legen­dä­ren Tem­po­drom: In den 80er Jah­ren inves­tierte sie eine unver­hoffte Erb­schaft in ein Zir­kus­zelt, stellte es in die Sand­wüste am Pots­da­mer Platz und machte dar­aus die Traum­fa­brik Tem­po­drom. Doch Irene Moes­sin­ger erzählt in „Ber­lin liegt am Meer“ nicht nur von die­sem Lebens­pro­jekt, sie nimmt ihre Leser mit auf einen Streif­zug durch eine aben­teu­er­li­che Bio­gra­fie, die zeigt, dass gerade die unvor­her­seh­ba­ren Ver­än­de­run­gen oft den Zau­ber des Daseins aus­ma­chen.  Die Autorin erzählt von ihrer Kind­heit, in der es sie mit ihrer wage­mu­ti­gen Mut­ter mit­ten in den 50ern an die Küste Anda­lu­si­ens ver­schlug, in eine Welt mit Non­nen, Tore­ros und (Lebens)Künstlern. Sie erzählt von dem abrup­ten Ende die­ser Kind­heit im stren­gen Inter­nat Salem. Und von ihrem spä­te­ren Auf­bruch ins West­ber­lin der 70er Jahre. Von ihrer Par­al­lel­exis­tenz als Kran­ken­schwes­ter auf der Inten­siv­sta­tion und als Haus­be­set­ze­rin im Rauch-Haus. Und natür­lich, wie sie zu dem wild­bun­ten Zir­kus­zelt kam, das zu einer der Keim­zel­len der „Ber­li­ner Kul­tur“ wurde, für Hel­mut Kohl aller­dings viel zu nah am Kanz­ler­amt stand. Und von der Tem­po­drom-Affäre, die Ber­lin erschüt­terte, und sie zu neuen Ufern auf­bre­chen ließ. Die Musi­ker, die über das Meer in die große Stadt gefolgt sind: Clau­dia Fierke (Gitarre und Gesang), Stef­fen Nit­zel (Gesang und snare drum) und Sabine Erkel­entz (Trom­pete).

Apr
3
Mi
Lesung mit Jana Hensel und Wolfgang Engler in Weimar
Apr 3 um 18:00

Wolf­gang Eng­ler, Jana Hen­sel: „Wer wir sind. Die Erfah­rung, ost­deutsch zu sein“

Autoren­le­sung und Gespräch, Mode­ra­tion: Maike Nedo

 

Wer sind diese Ost­deut­schen?, fragt sich die Öffent­lich­keit nicht zuletzt seit Pegida, NSU und den Wahl­er­fol­gen der AfD. Anti­de­mo­kra­ten, Frem­den­feinde, unver­bes­ser­li­che Ost­al­gi­ker? Zwei her­aus­ra­gende Stim­men des Ostens stel­len sich in die­sem Streit­ge­spräch jen­seits von Vor­ur­tei­len und Kli­schees der Frage nach der ost­deut­schen Erfah­rung, die, so ihre These, „viel­leicht am bes­ten mit Hei­mat­lo­sig­keit zu beschrei­ben ist, mit einem Unbe­haust­sein, das viele Facet­ten kennt. Das sich nicht jeden Tag über­groß vor einem auf­stellt, aber das immer spür­bar ist, nie weg­geht.“ Ein unver­zicht­ba­rer Bei­trag zur Geschichts­schrei­bung des Nachwendedeutschlands.

Lesung mit Sarah Bosetti in Weimar
Apr 3 um 20:00

Sarah Bosetti: Ich will doch nur mein Bestes

 

Sarah Bosetti ist eine Erfin­dung ihrer Eltern. Seit 1984 ist sie anwe­send, halb Mensch und halb Frau, stu­dierte zunächst Film­re­gie in Brüs­sel und zog dann nach Ber­lin, wo sie sich seit­her zur Erspar­nis eige­ner Heiz­kos­ten im Schein­wer­fer­licht der Lese- und Kaba­rett­büh­nen wärmt. Neben Auf­trit­ten im ZDF (Die Anstalt), in der ARD (Nuhr im Ers­ten, Ladies Night), auf 3sat, ZDF.kultur und im WDR ist sie Kolum­nis­tin bei radio­eins (RBB) und tourt mit ihrem Solo­pro­gramm „Ich will doch nur mein Bes­tes“ durch Deutsch­land. Im Okto­ber 2017 ist im Rowohlt Ver­lag ihr drit­tes Buch „Ich bin sehr hübsch, das sieht man nur nicht so“ erschienen.

Ver­an­stal­ter: mon ami Weimar

Apr
4
Do
Lesung mit Christoph Hein in Weimar
Apr 4 um 20:00

Ver­wirr­nis“ – Autoren­le­sung mit Chris­toph Hein

 

Frie­de­ward liebt Wolf­gang. Und Wolf­gang liebt Frie­de­ward. Sie sind jung, genie­ßen die Som­mer­fe­rien, fah­ren mit dem Fahr­rad die weite Stre­cke ans Meer und reden stun­den­lang über Gott und die Welt. Sie sind glück­lich, wenn sie zusam­men sind, und das scheint ihnen alles zu sein, was sie brau­chen. Doch kei­ner darf wis­sen, dass sie mehr sind als beste Freunde. Es sind die 1950er-Jahre, sie leben im katho­li­schen Hei­li­gen­stadt und für die Men­schen um sie herum, beson­ders für Frie­de­wards streng­gläu­bi­gen Vater, ist ihre Liebe eine Sünde. Käme ihre Bezie­hung ans Licht, könn­ten sie alles ver­lie­ren. Als sie zum Stu­dium nach Leip­zig gehen – Frie­de­ward stu­diert Ger­ma­nis­tik, Wolf­gang  Musik –, fin­den sie dort eine Welt gefei­er­ter Intel­lek­tu­el­ler, alles flirrt gera­dezu vor leben­di­gem Geist. Und sie ler­nen Jac­que­line ken­nen, die ihnen gesteht, dass sie eine heim­li­che Bezie­hung zu einer Dozen­tin hat. Wäre es nicht die per­fekte „Tar­nung“, wenn einer von ihnen Jac­que­line zum Schein hei­ra­ten würde? In sei­nem neuen Roman erzählt der große deut­sche Chro­nist Chris­toph Hein bewe­gend von einer Liebe, die über Jahre hin­weg allen Wid­rig­kei­ten trotzt und zeich­net zugleich ein leben­di­ges Pan­orama deut­schen Geisteslebens.

Apr
8
Mo
Literarischer Dokumentarfilm in Weimar
Apr 8 um 19:00

AGGREGAT“ – Film und Gespräch mit Marie Wilke, Regis­seu­rin und Dreh­buch­au­torin des Films

 

AGGREGAT setzt sich zusam­men aus Beob­ach­tun­gen in Deutsch­land in einer Zeit des Umbruchs: Flücht­lings­krise und Rechts­po­pu­lis­mus stel­len das demo­kra­ti­sche Sys­tem auf die Probe. Dreh­orte waren Redak­tio­nen, die Bun­des­pres­se­kon­fe­renz und Kon­fe­renz­räume im Bun­des­tag, aber auch Schre­ber­gär­ten, Markt­plätze und Gast­stät­ten. Der Film beob­ach­tet ohne Kom­men­tar den poli­ti­schen und jour­na­lis­ti­schen All­tag hin­ter den Kulis­sen in Deutsch­land. Abge­ord­nete der SPD üben in einer inter­nen Ver­an­stal­tung den Umgang mit rechts­po­pu­lis­ti­schen The­sen. In einem Info-Zelt des Deut­schen Bun­des­tags wird Poli­tik nach­ge­spielt. Jour­na­lis­ten der Bild-Zei­tung und der taz dis­ku­tie­ren in Redak­ti­ons­kon­fe­ren­zen über The­men des Tages. TV-Redak­teure pro­du­zie­ren einen Fern­seh­bei­trag über die iden­ti­täre Bewe­gung. Eine Men­schen­menge ruft: Volks­ver­rä­ter. Lügen­presse. AGGREGAT ist keine Erzäh­lung. Der Film ist eine Samm­lung aus Bil­dern, Ein­drü­cken und Bruch­stü­cken der poli­ti­schen und media­len Gegen­wart der deut­schen Demo­kra­tie. D 2018, 98 min, FSK o. A. , R: Marie Wilke

Eine Ver­an­stal­tung in Koope­ra­tion mit der Lan­des­zen­trale für poli­ti­sche Bil­dung Thü­rin­gen e.V .

Apr
9
Di
Buchvorstellung mit Diana Hellwig und Nele Heyse in Weimar
Apr 9 um 19:00

Prä­sen­ta­tion der neuen Bände der Edi­tion Muschel­kalk von und mit
Diana Hell­wig und Nele Heyse, vor­ge­stellt vom Her­aus­ge­ber André Schinkel

 

Mit dem Band „Der lächelnde Hund“ tritt Diana Hell­wig, die Ver­fas­se­rin von Minia­tu­ren, Geschich­ten und Lyrik, mit ihrem ers­ten geschlos­se­nen Zyklus an die Öffent­lich­keit. Kleine und mitt­lere exis­ten­ti­elle Welt­thea­ter wie Schat­ten­risse sind diese sich begeis­ternd wie in der Vehe­menz anrüh­rend fügen­den Erzählungen.
Nele Hey­ses Erzäh­lun­gen im Band „Dop­pelt ver­dien­tes Glück“ sind tief und lebens­nah, sie ver­han­deln eigent­lich stets Roman-Stoffe. Es geht um: die Anwe­sen­heit auf die­sem Pla­ne­ten, den Platz im eige­nen Leben, die Geb­res­ten der Liebe, das Abgrün­dige in den Din­gen und mehr noch den Men­schen, denen Nele Heyse natür­lich ver­fal­len ist. Ihre Gedichte, hier unter dem Ein­druck des Mari­ti­men, sind stau­nende, wie Minia­tur-Ozeane leuch­tende Spie­ge­lun­gen des Selbst in der Welt.

Eine Ver­an­stal­tung der Les­ar­ten Wei­mar in Koope­ra­tion mit der Lite­ra­ri­schen Gesell­schaft Thü­rin­gen e.V.

Apr
10
Mi
Lesung mit Peter Neumann in Weimar
Apr 10 um 18:00

Peter Neu­mann: „Jena 1800. Die Repu­blik der freien Geister“

 

Begrü­ßung: Dr. Rein­hard Laube

Mit den Ideen der Fran­zö­si­schen Revo­lu­tion gera­ten nicht nur die poli­ti­schen Ver­hält­nisse in Europa ins Wan­ken. Eine ganze Genera­tion von jun­gen Dich­tern und Phi­lo­so­phen beschließt, die Welt neu zu den­ken. Die füh­ren­den Köpfe – dar­un­ter die Brü­der Schle­gel mit ihren Frauen, der Phi­lo­soph Schel­ling und der Dich­ter Nova­lis – tref­fen sich in der thü­rin­gi­schen Uni­ver­si­täts­stadt an der Saale, um eine „Repu­blik der freien Geis­ter“ zu errich­ten. Sie stel­len nicht nur gesell­schaft­li­che Tra­di­tio­nen in Frage, sie revo­lu­tio­nie­ren mit ihrem Blick auf das Indi­vi­duum und die Natur zugleich auch unser Ver­ständ­nis von Frei­heit und Wirk­lich­keit – bis heute. Far­big und lei­den­schaft­lich erzählt Peter Neu­mann von die­ser unge­wöhn­li­chen Denk­er­kom­mune, die nichts weni­ger vor­be­rei­tete als den geis­ti­gen Auf­bruch in die Moderne.

Apr
11
Do
Lesung mit Lutz Lindemann und Frank Willmann in Weimar
Apr 11 um 19:30

Lutz Lin­de­mann gehört zu den bekann­tes­ten Fuß­ball­stars der DDR, er spielte für die Natio­nal­mann­schaft und für den FC Carl Zeiss Jena im Euro­pa­po­kal. Als Junio­ren­na­tio­nal­spie­ler ver­scherzt er es sich durch Stur­heit und jugend­li­chen Leicht­sinn mit den Genos­sen und schält wäh­rend des Mili­tär­diens­tes in der Kaserne Kar­tof­feln – und schafft doch das schein­bar Unmög­li­che: die Rück­kehr in die DDR-Ober­liga und in den inter­na­tio­na­len Fuß­ball. Was Lin­de­mann aus sech­zig Jah­ren Fuß­ball­le­ben zu berich­ten hat, gewährt sel­tene Ein­bli­cke in die Seele die­ses Sports und sei­ner Prot­ago­nis­ten: der Beses­se­nen und der Beson­ne­nen, der Geld­ge­ber und der Geld­aus­ge­ber. Von ihnen und von der gro­ßen Liebe zum Fuß­ball erzählt Lin­de­mann unei­tel und mit tro­cke­nem Humor, auf­ge­schrie­ben von Frank Willmann.

Eine Ver­an­stal­tung in Koope­ra­tion mit der Lan­des­zen­trale für poli­ti­sche Bil­dung Thü­rin­gen e.V.

Apr
13
Sa
Christoph Schmitz-Scholemann im Gespräch mit Jürgen Wiebicke in Weimar
Apr 13 um 19:30

Jür­gen Wie­bi­cke – Demo­kra­tie­ret­ter in einem ner­vö­sen Land
Chris­toph Schmitz-Schole­mann im Gespräch mit dem Phi­lo­so­phen und Autor

u.a. von „Zehn Regeln für Demo­kra­tie­ret­ter“ und „Zu Fuß durch ein ner­vö­ses Land. Auf der Suche nach dem, was uns zusammenhält“.

Spä­tes­tens seit der Wahl von Donald Trump wis­sen wir: Unsere libe­rale Demo­kra­tie ist in Gefahr. Ernst­haft. Wir haben kei­ner­lei Garan­tie, dass auto­ri­täre Kräfte nicht auch bei uns die Ober­hand gewin­nen. Was also tun? Wie kön­nen wir die Sub­stanz unse­rer Demo­kra­tie ver­tei­di­gen gegen die immer lau­ter und dreis­ter wer­den­den Ver­äch­ter – auch jen­seits der Wahl­ka­bine? Wie andere ermu­ti­gen, mit­zu­ma­chen? Der Jour­na­list und Phi­lo­soph Jür­gen Wie­bi­cke gibt uns zehn grif­fige Regeln an die Hand, mit deren Hilfe jeder von uns jeder­zeit anfan­gen kann. Vor der eige­nen Haus­tür. Im All­tag. Denn – und daran müs­sen wir uns wie­der erin­nern: Die Demo­kra­tie ist mehr als eine Regie­rungs­form, sie ist eine Lebens­form, die wir immer wie­der aufs Neue bele­ben und ver­tei­di­gen müssen.

Mai
2
Do
Lesung und Gespräch mit Éric Vuillard in Weimar
Mai 2 um 20:00

»14. Juli«
Lesung und Gespräch mit Éric Vuillard

Prof. Edo­ardo Cos­ta­dura spricht mit Eric Vuil­lard über des­sen neu­es­tes Buch,
Franka Gün­ther über­setzt und liest den deut­schen Text

 

Der Som­mer 1789 ist herr­lich warm und so schön, dass man die Hun­gers­not im vor­an­ge­gan­ge­nen bit­ter­kal­ten Win­ter leicht ver­ges­sen kann, zumin­dest in den Paläs­ten. Im Volk aber wächst die Unzu­frie­den­heit über die Will­kür und Deka­denz der herr­schen­den Klas­sen, bis die drü­ckende Hitze schließ­lich kaum mehr aus­zu­hal­ten ist. Eines Nachts ver­sam­meln sich erste Grup­pen in der Dun­kel­heit. Waf­fen­ar­se­nale wer­den gestürmt, Thea­ter­re­qui­si­ten geplün­dert. Aus fal­schen Spee­ren wer­den echte Schlag­stö­cke. Die Kir­chen­glo­cken in Paris schla­gen Alarm, doch zu spät: Am Mor­gen des 14. Juli hat sich die Menge bereits vor den Toren der Bas­tille ver­sam­melt – sie wird Europa für immer ver­än­dern. In Éric Vuil­lards »14. Juli« wird die Geburts­stunde der fran­zö­si­schen Revo­lu­tion erst­mals aus der Per­spek­tive der Volks­menge erzählt, die sich an jenem Juli-Vor­mit­tag vor der Bas­tille und in den umlie­gen­den Gas­sen ver­sam­melte. Gestützt auf akri­bi­scher Archiv­ar­beit, holt Vuil­lard die bis­lang anonym und uner­kannt geblie­be­nen Prot­ago­nis­ten des Sturms auf die Bas­tille ans Tages­licht. Diese authen­ti­schen und meis­ter­haft gezeich­ne­ten Figu­ren erin­nern uns daran, dass Frei­heit auch Gleich­heit aller Men­schen vor der Geschichte bedeutet.
Eine Koope­ra­ti­ons­ver­an­stal­tung mit dem Deut­schen Natio­nal­thea­ter Wei­mar und dem Fran­zö­si­schen Kul­tur­büro in Thüringen.

Jun
13
So
Shida Bayzar liest aus »Drei Kameradinnen«
Jun 13 ganztägig

Shida Bazyar, gebo­ren 1988 in Her­mes­keil, stu­dierte Lite­ra­ri­sches Schrei­ben in Hil­des­heim und war, neben dem Schrei­ben, viele Jahre in der Jugend­bil­dungs­ar­beit tätig. Ihr Debüt­ro­man »Nachts ist es leise in Tehe­ran« erschien 2016 und wurde u.a. mit dem Blog­ger­preis für Lite­ra­tur, dem Ulla Hahn-Autoren­preis und dem Uwe-John­son För­der­preis aus­ge­zeich­net und in meh­rere Spra­chen über­setzt. Im April erschien ihr neuer Roman »Drei Kame­ra­din­nen« im Kiwi-Verlag.

Mode­ra­tion: Emily Gru­n­ert (Lite­ra­tur­haus Rostock)

Eine Ver­an­stal­tung des juLi im Juni-Fes­ti­val mit freund­li­cher Unter­stüt­zung der Lite­ra­ri­schen Gesell­schaft Thü­rin­gen e.V.

Mai
19
Do
Lesung mit Uwe Wittstock in Weimar
Mai 19 um 19:30

»Februar 1933. Der Win­ter der Lite­ra­tur« – Lesung mit Uwe Wittstock

Begrü­ßung: Ulrich Dillmann

 

Es ging rasend schnell. Der Februar 1933 war der Monat, in dem sich auch für die Schrift­stel­ler in Deutsch­land alles ent­schied. Uwe Witt­stock erzählt von Tag zu Tag, wie das glanz­volle lite­ra­ri­sche Leben der Wei­ma­rer Zeit in weni­gen Wochen einem lan­gen Win­ter wich und sich das Netz für Tho­mas Mann und Ber­tolt Brecht, für Else Las­ker-Schü­ler, Alfred Döblin und viele andere immer fes­ter zuzog.

Mon­tag, 30. Januar. Joseph Roth will die Nach­rich­ten, die der Tag brin­gen wird, nicht mehr in Ber­lin abwar­ten. Schon früh mor­gens fährt er zum Bahn­hof und nimmt den Zug nach Paris. Tho­mas Mann in Mün­chen der­weil küm­mert sich die kom­men­den zehn Tage kaum um Poli­tik, dafür umso mehr um sei­nen Vor­trag über Richard Wag­ner. Immer ganz dicht an den Men­schen ent­fal­tet Uwe Witt­stock ein Mosaik der bedroh­li­chen Ereig­nisse unmit­tel­bar nach Hit­lers „Macht­er­grei­fung“, die auch für die Lite­ra­ten in Deutsch­land in die Kata­stro­phe führ­ten. Er ver­ge­gen­wär­tigt die Atmo­sphäre die­ser Tage, die von Angst und Selbst­täu­schung unter den Schrift­stel­lern, von Pas­si­vi­tät bei den einen und Ent­schlos­sen­heit bei den ande­ren gezeich­net ist. Wer schmiegt sich den neuen Macht­ha­bern an, wer muss um sein Leben fürch­ten und flie­hen? Auf der Grund­lage von teils unver­öf­fent­lich­tem Archiv­ma­te­rial ent­steht ein unge­heuer dich­tes Bild einer unge­heu­ren Zeit.

Mai
23
Mo
Gespräch mit Helga Schütz & Christoph Dieckmann in Weimar
Mai 23 um 19:30

Helga Schütz & Chris­toph Dieck­mann im Gespräch: Lebens­rei­sen

Mode­ra­tion: Kat­rin Wenzel

 

Diese magi­sche Erin­ne­rin erzählt Welt­ge­schichte, wie sie der Ein­zelne erfährt.“ Das schrieb Chris­toph Dieck­mann über das neu­este Buch von Helga Schütz: “Heim­li­che Rei­sen“. Die ver­wun­sche­nen Wege ihrer Erin­ne­rung füh­ren zur schle­si­schen Kind­heits­land­schaft, in ein maro­des Grenz­ge­biets­haus, an Schnei­de­ti­sche und in Limo­nen­haine – Orte für gefühlte Beben, Fluch­ten, heim­li­che Rei­sen und Sta­tio­nen einer bestri­cken­den, wei­sen, gewitz­ten Lebens­er­zäh­lung der 1937 gebo­re­nen Autorin und em. Pro­fes­so­rin der HS für Film und Fern­se­hen Pots­dam, die Jahr­zehnte deut­scher Geschichte ein­schließt. Chris­toph Dieck­mann, der uner­müd­li­che ZEIT-Chro­nist, sucht in sei­nem neuen Buch nach Wur­zeln deut­scher Iden­ti­tät. Er erzählt vom lan­gen Unter­gang sei­ner DDR und von der Münch­ner Räte­re­pu­blik, er reist zum „Schrein der Chris­ten­heit“ nach Aachen, zur „Juden­sau“ in Luthers Wit­ten­berg, zur Wal­halla und in Deutsch­lands eins­tige Kolo­ni­al­me­tro­pole Ham­burg. Dieck­manns „Welt- und Heim­rei­sen“ füh­ren weit: nach Chelmno, wo der Holo­caust begann, durch die eins­ti­gen Ost­block-Dik­ta­tu­ren Russ­land, Geor­gien und Alba­nien bis zum 38. Brei­ten­grad. An der Todes­grenze zwi­schen Süd- und Nord­ko­rea bedenkt der Ost-West-Ver­mitt­ler, was die Deut­schen unter­schei­det, doch nicht tren­nen muss: Ver­gan­gen­heit und Erin­ne­rung. „Diese Grenze lässt sich über­win­den. Unsere dop­pel­deut­sche Geschichte ist ein gemein­sa­mer Schatz.“

Mai
24
Di
Lesung mit Angelika Klüssendorf in Weimar
Mai 24 um 19:30

Ange­lika Klüs­sen­dorf: Vier­und­drei­ßigs­ter September

Begrü­ßung: Petra Fuchs

 

Ein Dorf in Ost­deutsch­land: Wal­ter, ein zor­ni­ger Mann, erschla­gen in der Sil­ves­ter­nacht von Hilde, der eige­nen Frau. Nur kurz vor sei­nem Ende war er plötz­lich sanft und ihr zuge­wandt. Dann ein Fried­hof: Die Toten stu­die­ren die Leben­den. Wal­ter wird zum Chro­nis­ten, sieht sich dazu ver­dammt, die Schick­sale im Dorf fest­zu­hal­ten. Und er fragt nach dem Warum. Was war der Grund für Hil­des Tat? Geschah es aus Hass oder aus Barm­her­zig­keit? „Vier­und­drei­ßigs­ter Sep­tem­ber“ wurde kurz nach Erschei­nen von der Lite­ra­tur­kri­tik auf Platz 1 der SWR-Bes­ten­liste gewählt. Aus Ange­lika Klüs­sen­dorfs Spra­che strahlt eine mit­rei­ßende Kraft, sie ist prä­zise und voll tief­schwar­zer Komik. Ein hin­ter­sin­ni­ges Meis­ter­werk über eine Zeit der Wut, Melan­cho­lie und Zärt­lich­keit. „Klüs­sen­dorfs Kunst ist die Ver­mei­dung jed­we­der Künst­lich­keit.“ DER SPIEGEL

Mai
25
Mi
Lesung mit Uta Heyder in Weimar
Mai 25 um 19:30

Uta Heyder: Born in the GDR – ange­kom­men in Deutschland

mit Jost Heyder und Kris­tin Grä­fin von Faber-Castell

Begrü­ßung: Petra Fuchs

 

Vor drei­ßig Jah­ren änder­ten Fried­li­che Revo­lu­tion, Mau­er­fall und Deut­sche Ein­heit in kür­zes­ter Zeit unser Lebens­um­feld, wir konn­ten, wir muss­ten unser Leben neu gestal­ten, Her­aus­for­de­run­gen anneh­men, um in einem »frem­den« Land, das nun unse­res wer­den sollte, unse­ren Platz zu fin­den. Es ist an der Zeit, die Geschichte und ihre Geschich­ten zu erzählen.

Uta Heyder ist es gelun­gen, drei­ßig Män­ner und Frauen aus Sach­sen, Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen dazu zu brin­gen, sehr per­sön­lich zu berich­ten, wie sie ihre Wende und die drei Jahr­zehnte danach erleb­ten. Alle haben unge­fähr die glei­che Zeit­spanne in der DDR und im wie­der ver­ei­nig­ten Deutsch­land gelebt und sind hier wie­der oder immer noch zu Hause. Sie erzäh­len von gewon­ne­ner Frei­heit und neuen Beschrän­kun­gen, von wirt­schaft­li­chem Erfolg, von Unsi­cher­heit und Exis­tenz­angst oder vom Abstieg in die Obdach­lo­sig­keit. Die vor­ma­lige Sprach­mitt­le­rin für Eng­lisch und Rus­sisch bepflanzt jetzt als erfolg­rei­che Geschäfts­frau den »Mira­cle Gar­den Dubai« mit Säme­reien aus Thü­rin­gen, der »Hip­pie« aus dem Alten­bur­ger Land ist inzwi­schen in der gan­zen Welt umher­ge­kom­men, machte sein Hobby zum Beruf und hat als Fil­me­ma­cher Preise ohne Ende ein­ge­sam­melt, die Pas­to­rin wurde Minis­ter­prä­si­den­tin, der NVA-Offi­zier star­tete als Invest­ment­ban­ker in Man­hat­tan durch und betreibt jetzt ein jüdi­sches Restau­rant in Chem­nitz. Die Gale­ris­tin stand am 6. Dezem­ber 1990 plötz­lich in einer fens­ter­lo­sen Woh­nung, die Eigen­tü­me­rin aus Bay­ern hatte die Fens­ter zur Bekräf­ti­gung der For­de­rung nach Woh­nungs­kün­di­gung ein­fach aus­bauen las­sen. Beim Lesen ent­steht ein bun­tes Mosaik. Ein Buch, weitab der übli­chen Kli­schees, erfri­schend per­sön­lich, erfri­schend differenziert.

Mai
31
Di
Filmgespräch über den Dokumentarfilm »Walter Kaufmann – Welch ein Leben!« mit Dirk Szuszies in Weimar
Mai 31 um 19:00

»Wal­ter Kauf­mann – Welch ein Leben!«

Doku­men­tar­film von Karin Kaper und Dirk Szuszies

Film­ge­spräch mit Dirk Szuszies

Mode­ra­tion: Wie­land Koch

 

Wal­ter Kauf­mann wurde 1924 als unehe­li­ches jüdi­sches Kind in ärm­li­chen Ver­hält­nis­sen im Ber­li­ner Scheu­nen­vier­tel gebo­ren, wuchs – kurz nach der Geburt adop­tiert – bei der Anwalts­fa­mi­lie Kauf­mann in Duis­burg auf, ent­kam der Ver­nich­tung im Holo­caust im Gegen­satz zu sei­nen Adop­tiv­el­tern, die in Ausch­witz ermor­det wur­den, 1939 mit einem Kin­der­trans­port nach Eng­land, gelangte von dort nach Kriegs­aus­bruch als inter­nier­ter „feind­li­cher Aus­län­der“ nach Aus­tra­lien, begann auf dem Fünf­ten Kon­ti­nent nach vie­len Gele­gen­heits­jobs seine Schrift­stel­ler­kar­riere, kehrte 1958 nach Deutschland/Ost zurück, errang Aner­ken­nung in der DDR als Ver­fas­ser viel­ge­le­se­ner lite­ra­ri­scher Repor­ta­gen über Brenn­punkte in aller Welt und blieb bis zu sei­nem Tod am 15. April 2021 ein wacher, jeg­li­che Form von Unge­rech­tig­keit anpran­gern­der und gegen Rechts­ex­tre­mis­mus und Ras­sis­mus enga­gier­ter Zeit­ge­nosse. Nach lan­ger Vor­ar­beit gelang es den Ber­li­ner Fil­me­ma­chern Karin Kaper und Dirk Szus­zies schließ­lich ab 2019 ihren Doku­men­tar­film über das bewegte und bewe­gende Leben von Wal­ter Kauf­mann zu dre­hen. Corona ver­hin­derte zwar, dass sie selbst – wie ursprüng­lich geplant – an alle Schau­plätze von Kauf­manns Lebens­ge­schichte rei­sen konn­ten, aber befreun­dete Kame­ra­leute in aller Welt tru­gen, über Skype den Regie­an­wei­sun­gen aus Deutsch­land fol­gend, mit zum Gelin­gen eines auf diese Weise for­mal genauso viel­fäl­tig wie das Leben sei­nes des Prot­ago­nis­ten gewor­de­nen Films bei. Die ein­ge­fan­ge­nen Bil­der wer­den im Film beglei­tet von Wal­ter Kauf­manns schon schwä­cher wer­den­der Stimme: Er gewährt intime Ein­bli­cke in sein Leben und tie­fere Ein­sich­ten in die Geschichte der letz­ten hun­dert Jahre.

 

Kar­ten für die Film­ver­an­stal­tun­gen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bit­ten um Anmel­dun­gen per Mail unter kino@monami-weimar.de

Jun
1
Mi
Lesung mit Annette Seemann in Weimar
Jun 1 um 19:30

»Viva la vida. Frida Kahlo« – Buch­pre­miere mit Annette Seemann

 

Ein­füh­rung: Chris­tine Hansmann

 

Die mexi­ka­ni­sche Male­rin Frida Kahlo, die vor allem mit ihren Selbst­por­träts ein Feu­er­werk an Emo­tio­nen und Far­ben zün­dete, fas­zi­niert bis heute ein Mil­lio­nen­pu­bli­kum. Sie malte den täg­li­chen Kampf im Umgang mit ihrer schwe­ren Krank­heit und ihrem zer­ris­se­nen Sein. Trotz des vie­len Leids kämpfte sie tap­fer und uner­müd­lich, denn sie liebte das Leben – und die Liebe. Annette See­mann zeich­net das Bild einer star­ken Frau und Künst­le­rin und ver­ar­bei­tet in ihrer Bio­gra­fie erst­mals die nach Öff­nung der pri­va­ten Archive heute ver­füg­ba­ren wis­sen­schaft­li­chen Kennt­nisse zu Frida Kah­los Leben und Werk, dar­un­ter auch ein psy­cho­lo­gi­sches Gut­ach­ten von 1949/50.

Jun
3
Fr
Weimarer Lyriknacht spezial in Weimar
Jun 3 um 19:30 – 22:00

Mode­ra­tion: Nancy Hünger

Musik: Leshrag

 

In einer Spe­zi­al­aus­gabe der »Wei­ma­rer Lyrik­nacht« unter­hält sich Mode­ra­to­rin Nancy Hün­ger mit ihren Gäs­ten, der Dich­te­rin Karla Rei­mert Mon­tas­ser, dem Lyri­ker Temye Tesfu sowie der Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­le­rin Maren Jäger, über grund­sätz­li­che Fra­gen des zeit­ge­nös­si­schen Poe­sie-Dis­kur­ses: Was kann Lyrik? Gibt es poe­ti­sches Den­ken? Wo steht die Lyrik heute? Was sind neue Ten­den­zen und Ent­wick­lun­gen poe­ti­scher Sprach­ar­beit? Ist Trost eine gegen­wär­tige Kate­go­rie der Lyrik? Lyrik und Enga­ge­ment, wie passt das zusam­men? Was bedeu­tet poe­ti­sche Bil­dung? Wie ver­mit­telt man Lyrik? Wie baut man die Schwel­len­ängste ab? Außer Dis­kus­sion und Publi­kums­ge­spräch gibt es Lesun­gen sowie Musik von Leshrag.

Karla Rei­mert Mon­tas­ser, geb. 1972 in Ber­lin. Stu­dium der ver­glei­chen­den Lite­ra­tur­wis­sen­schaf­ten in Ber­lin, Pots­dam und Mos­kau, seit 2000 Grün­de­rin und Vor­stand beim Netz­werk KOOK e.V.. Autorin, Akti­vis­tin, Lyrik­ver­mitt­le­rin. Seit 2018 Orga­ni­sa­to­rin des Berei­ches der Poe­ti­schen Bildung/Partizipation im Haus für Poe­sie. Mit­grün­de­rin des Netz­werk Lyrik e.V. und Vor­stand bis 2019. Für ihre Texte erhielt sie zahl­rei­che Aus­zeich­nun­gen, unter ande­rem den Würth-Preis, den Preis des Autorin­nen­fo­rums Rheins­berg und den Essay­preis der japa­ni­schen Bot­schaf­ten. 2003 erschien »Kafka für Eilige« im Auf­bau-Taschen­buch­ver­lag, Ber­lin, ab 2008 die Neu­tex­t­ung der Kul­tur­leiste des »Geo-Brock­hau­ses«, 2014 »Pick­nick mit schwar­zen Bie­nen« bei kook­books und 2021 »Camp Zenith« bei kookbooks.

Maren Jäger, geb. 1977. Stu­dium der Deut­schen Phi­lo­lo­gie, Anglis­tik, All­ge­mei­nen und Ver­glei­chen­den Lite­ra­tur­wis­sen­schaft sowie Deutsch als Fremd­spra­che in Mainz und Glas­gow; 2002–2014 wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Deut­schen Insti­tut der Johan­nes Guten­berg-Uni­ver­si­tät Mainz, seit 2014 am Insti­tut für Ger­ma­nis­tik an der Uni­ver­si­tät Duis­burg-Essen; 2007 Pro­mo­tion über Die Joyce-Rezep­tion in der deutsch­spra­chi­gen Erzähl­li­te­ra­tur nach 1945; 2006–2008 neben­be­ruf­li­che Tätig­keit auf dem Feld der Lite­ra­tur­ver­mitt­lung; Ver­öf­fent­li­chun­gen u. a. zu Nar­ra­to­lo­gie, Mytho­poe­tik, Fried­rich Schle­gel und zur Lite­ra­tur nach 1945; 2008–2014 Lei­tung der Main­zer Arbeits­stelle Schle­gel-Edi­tion; seit 2017 Post­dok­to­ran­din im Gra­du­ier­ten­kol­leg Lite­ra­tur- und Wis­sens­ge­schichte klei­ner For­men an der Ber­li­ner Humboldt-Universität.

ተመስገን ተስፉ (Temye Tesfu) schreibt Gedichte und andere Texte für Bühne und Papier. Auf­tritte im deutsch­spra­chi­gen Raum und dar­über hin­aus; mal vor vier, mal vor 4000 Leu­ten. Kura­tiert und mode­riert Ver­an­stal­tungs­rei­hen in Pots­dam, Ber­lin und Leip­zig; lei­tet Werk­stät­ten für krea­ti­ves Schrei­ben und Text­per­for­mance. Durfte zuletzt im Auf­trag des Goe­the-Insti­tuts für eine Schreibre­si­denz nach Ramal­lah und für Work­shops nach Tasch­kent rei­sen. Ist Grün­dungs­mit­glied des 2017 geschaf­fe­nen post-deut­schen Künst­lerʾin­nen­kol­lek­tivs par­al­lel­ge­sell­schaft und der gleich­na­mi­gen Lese­bühne, die sich als Mischung aus Lesung, Kon­zert, Stand-Up-Show und Polit-Talk beschrei­ben lässt. Jour­na­lis­ti­sche Ver­öf­fent­li­chun­gen u.a. in der taz, ana­lyse & kri­tik und neues deutsch­land. Der im Jahr 2021 unwahr­schein­li­che Schluss­satz wird ermög­licht durch das Arbeits­sti­pen­dium Lite­ra­tur des Ber­li­ner Senats. Lebt und arbeitet.

Die Wei­ma­rer Lyrik­nacht ist seit 2022 Teil des »Lesarten«-Literaturfestivals der Stadt Wei­mar, und sie ist ein gemein­sa­mes Pro­jekt der Lite­ra­ri­schen Gesell­schaft Thü­rin­gen e.V., des Lese-Zei­chen e.V., der Stadt Wei­mar sowie der Jazz­meile Thü­rin­gen und wird von der Kul­tur­stif­tung des Frei­staats Thü­rin­gen sowie der Spar­kas­sen­stif­tung Wei­mar – Wei­ma­rer Land finan­zi­ell unterstützt.

Jun
4
Sa
Offene Bibliothek – Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar lädt ein
Jun 4 um 19:00

Die Her­zo­gin Anna Ama­lia Biblio­thek eröff­net am Pfingst­wo­chen­ende das His­to­ri­sche Biblio­theks­ge­bäude mit neu gestal­te­ten Berei­chen und der Aus­stel­lung „Cra­nachs Bil­der­flu­ten“. Ergänzt wird diese Aus­stel­lung durch neue Prä­sen­ta­tio­nen rund um den Bücher­ku­bus und auf der Vul­pius-Gale­rie, und zwar unter der Über­schrift „Über­set­zung als Streit – Bücher auf Rei­sen“. Luthers Erfin­dung der Bibel als neues Buch wird ebenso Thema sein wie Rei­se­li­te­ra­tur aus dem 18. und 19. Jahr­hun­dert. Auf der Vul­pius-Gale­rie wer­den Schätze der Bibel­samm­lung gezeigt.

Die­sen beson­de­ren Anlass möchte die Biblio­thek am Sams­tag, dem 4. Juni, mit einem gro­ßen Fest fei­ern. Es wird ein viel­fäl­ti­ges Pro­gramm mit Gesprä­chen, Lesun­gen, Musik, Mit­ma­ch­an­ge­bo­ten und Füh­run­gen durch die neu­eröff­ne­ten Aus­stel­lun­gen und Samm­lungs­räume der Biblio­thek geben.

Das genaue Pro­gramm fin­den Sie unter www.klassik-stiftung.de/sprache

Jun
7
Di
Lesung mit Sabine Bode in Weimar
Jun 7 um 19:30

Sabine Bode: Kriegs­en­kel. Die Erben der ver­ges­se­nen Generation

Begrü­ßung: Angela Egli-Schmidt

 

Die Kriegs­ver­gan­gen­heit zeigt auch heute noch in vie­len Fami­lien Spu­ren, bis in die zweite und dritte Genera­tion hin­ein. Jetzt mel­det sich die Genera­tion der Kin­der der Kriegs­kin­der zu Wort. Noch ist es ein völ­lig neuer Gedanke, sich vor­zu­stel­len, ihre tief sit­zende Ver­un­si­che­rung könnte von den Eltern stam­men, die ihre Kriegs­er­leb­nisse nicht ver­ar­bei­tet haben. Als Frie­dens­kin­der sind sie in den Zei­ten des Wohl­stan­des auf­ge­wach­sen. Es hat ihnen an nichts gefehlt. Oder doch? Die Genera­tion der zwi­schen 1960 und 1975 Gebo­re­nen hat mehr Fra­gen als Ant­wor­ten: Wieso haben viele das Gefühl, nicht genau zu wis­sen, wer man ist und wohin man will? Wo lie­gen die Ursa­chen für diese dif­fuse Angst vor der Zukunft? Wes­halb blei­ben so viele von ihnen kin­der­los? Noch ist es für sie ein völ­lig neuer Gedanke, sich vor­zu­stel­len, ihre tief sit­zende Ver­un­si­che­rung könnte von den Eltern stam­men, die ihre Kriegs­er­leb­nisse nicht ver­ar­bei­tet haben. Ist es mög­lich, dass eine Zeit, die über 60 Jahre zurück­liegt, so stark in ihr Leben als nach­ge­bo­rene Kin­der hineinwirkt?

Jun
8
Mi
Film und Gespräch mit Knut Elstermann in Weimar
Jun 8 um 19:00

»Im Gespräch« – Film und Gespräch mit Knut Elstermann

Mode­ra­tion: Edgar Hartung

 

An die­sem Abend prä­sen­tiert sich der von MDR-Kul­tur bekannte Film­jour­na­list Knut Els­ter­mann in der Viel­sei­tig­keit sei­ner Arbeit. Er ist Mode­ra­tor, Kri­ti­ker, Autor und Regis­seur. Bei uns stellt er sein neues Buch »Im Gespräch« vor, mit Inter­views, die er im Ver­lauf von 30 Jah­ren mit so legen­dä­ren Ost-Film­künst­lern wie Jutta Wachowiak, Frank Beyer, Hei­ner Carow, Erwin Geschon­neck, Jutta Hoff­mann und vie­len ande­ren geführt hat. Es ist eine Geschichte der DEFA in Gesprächs­form und zugleich eine per­sön­li­che, beruf­li­che Lebens­bi­lanz von Knut Els­ter­mann, der 2019 den Preis der DEFA-Stif­tung erhielt. Wir zei­gen zudem die jüngste sei­ner zahl­rei­chen Doku­men­ta­tio­nen: SORBEN INS KINO, in der er sor­bi­sche Fil­me­ma­cher vor­stellt und nach den Beson­der­hei­ten und der Bedeu­tung ihres Schaf­fens fragt. Anschlie­ßend läuft ein Klas­si­ker des sor­bi­schen Films STRUGABILDER EINER LANDSCHAFT von 1972.

 

Kar­ten für die Film­ver­an­stal­tun­gen sind nur im Kino erhältlich!
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Jun
9
Do
Lesung mit Gabriele Krone-Schmalz in Weimar – AUSVERKAUFT!
Jun 9 um 19:30

Gabriele Krone-Schmalz: Russ­land unser Nach­bar Oder Russ­land und der Westen

Begrü­ßung: Andy Faupel

 

Der rus­si­sche Ein­marsch in die Ukraine ist durch nichts zu recht­fer­ti­gen. Jetzt kann es nur darum gehen, die­sen Krieg so schnell wie mög­lich zu been­den und eine trag­fä­hige poli­ti­sche Lösung für die Zukunft zu fin­den. Da sind diplo­ma­ti­sche Anstren­gun­gen gefragt. Hel­fen Sank­tio­nen oder scha­den sie eher? Sind Härte und Abschre­ckung das Mit­tel der Wahl oder doch Ent­span­nungs­po­li­tik und Ver­söh­nung? Was ent­span­nungs­po­li­tisch alles mög­lich ist, zeigt ein Blick in die Ver­gan­gen­heit. Obwohl die Sowjet­union 1968 die Demo­kra­tie­be­we­gung in der Tsche­cho­slo­wa­kei, den »Pra­ger Früh­ling«, mit Pan­zern nie­der­ge­walzt hat, haben sich der dama­lige deut­sche Bun­des­kanz­ler Willy Brandt und sein Bera­ter Egon Bahr 1970 auf den Weg nach Mos­kau gemacht. Das war der Beginn der soge­nann­ten Neuen Ost­po­li­tik, die auf lange Sicht für alle Betei­lig­ten nur Vor­teile gebracht hat. Huma­ni­tär und wirt­schaft­lich. An der grund­sätz­li­chen Auf­gabe hat sich nichts geän­dert: Eine umfas­sende Sicher­heits­ar­chi­tek­tur ist nötig, die den Bewoh­nern des euro­päi­schen Kon­ti­nents allen glei­cher­ma­ßen Sicher­heit bie­tet. Die war Ende der acht­zi­ger Jahre des vori­gen Jahr­hun­derts zum Grei­fen nah. Es ist erschüt­ternd, sich vor Augen zu füh­ren, wel­che Chance ver­spielt wor­den ist.

Jun
13
Mo
Lesung mit Bernhard Schlink in Weimar
Jun 13 um 19:30

»Die Enke­lin« – Lesung mit Bern­hard Schlink

Begrü­ßung: Ger­linde Sommer

 

Im Som­mer 1964 ver­lie­ben sich eine Stu­den­tin aus dem Osten und ein Stu­dent aus dem Wes­ten inein­an­der. Er ver­hilft ihr zur Flucht. Erst nach ihrem Tod ent­deckt der Sieb­zig­jäh­rige, was seine Frau ihm ein Leben lang ver­schwie­gen hat: Sie hatte damals eine Toch­ter zurück­ge­las­sen. Er tut, was sie immer wollte, aber nicht schaffte, er sucht nach ihr. Die Suche wird zu einer Reise in die Ver­gan­gen­heit und einer Begeg­nung mit den Wun­den und Nar­ben, die DDR, Wende und Anpas­sung des Ostens an den Wes­ten hin­ter­las­sen haben. Als er die Toch­ter fin­det, lebt sie ver­hei­ra­tet in einer völ­ki­schen Gemein­schaft auf dem Land. Ihre vier­zehn­jäh­rige Toch­ter freut sich, dass auf ein­mal ein Groß­va­ter in ihr Leben tritt, wie er sich über eine Enke­lin freut. Aber seine Welt ist ihr so fremd wie ihm die ihre. Kann er sie erreichen?

Jun
14
Di
Lesung mit Antje Ravik Strubel in Weimar
Jun 14 um 19:30

»Blaue Frau« – Lesung mit Antje Ravik Strubel

Mode­ra­tion: Eva Bormann

 

In ihrem mit dem Deut­schen Buch­preis 2021 aus­ge­zeich­ne­ten Roman »Blaue Frau« erzählt Antje Rávik Stru­bel auf­wüh­lend von den unglei­chen Vor­aus­set­zun­gen der Liebe, den Abgrün­den Euro­pas und davon, wie wir das Unge­heu­er­li­che zur Nor­ma­li­tät machen. Haupt­fi­gur ist Adina, die Stru­bels Leser bereits aus ihrem frü­hen Roman »Unter Schnee« ken­nen. Adina wuchs als letz­ter Teen­ager ihres Dorfs im tsche­chi­schen Rie­sen­ge­birge auf und sehnte sich schon als Kind in die Ferne. Nun ist Adina 20 Jahre alt und lernt bei einem Sprach­kurs in Ber­lin die Foto­gra­fin Rickie ken­nen, die ihr ein Prak­ti­kum in einem neu ent­ste­hen­den Kul­tur­haus in der Ucker­mark ver­mit­telt. Unsicht­bar gemacht von einem sexu­el­len Über­griff, den kei­ner ernst nimmt, stran­det Adina nach einer Irr­fahrt in Hel­sinki. Im Hotel, in dem sie schwarz­ar­bei­tet, begeg­net sie dem est­ni­schen Pro­fes­sor Leo­ni­des, Abge­ord­ne­ter der EU, der sich in sie ver­liebt. Wäh­rend er sich für die Men­schen­rechte stark macht, sucht Adina einen Aus­weg aus dem inne­ren Exil.

Eine Koope­ra­ti­ons­ver­an­stal­tung mit dem Deut­schen Natio­nal­thea­ter Wei­mar und der Lan­des­zen­trale für poli­ti­sche Bil­dung Thüringen.

Jun
15
Mi
Film und Gespräch mit der Regisseurin Beate Kunath in Weimar
Jun 15 um 19:30

»Abschied und Ankunft« – Film und Gespräch mit der Regis­seu­rin Beate Kunath

Mode­ra­tion: Frank Simon-Ritz

Ste­fan Heym – Ein gro­ßer Huma­nist. Ein Sozia­list. Ein unbe­que­mer Schrift­stel­ler. Knapp 20 Jahre nach dem Tod Ste­fan Heyms über­eig­nete seine Frau Inge Heym die über Jahr­zehnte hin­weg zusam­men­ge­tra­gene Arbeits­bi­blio­thek des Schrift­stel­lers sei­ner Geburts­stadt Chem­nitz. Im Ori­gi­nal­mo­bi­liar sei­nes Arbeits­zim­mers wird sie seit Herbst 2020 als Ste­fan-und-Inge-Heym-Arbeits­bi­blio­thek im neu ein­ge­rich­te­ten Ste­fan-Heym-Forum im Kul­tur­zen­trum Das Tietz prä­sen­tiert und steht dort der For­schung zur Ver­fü­gung. Die aus Chem­nitz stam­mende Fil­me­ma­che­rin Beate Kun­ath hat Inge Heyms Vor­be­rei­tun­gen auf den Umzug der Biblio­thek mit der Kamera beglei­tet. Ergänzt um Archiv­auf­nah­men mit Ste­fan Heym ist dabei ein ein­fühl­sa­mes Dop­pel­por­trait ent­stan­den, das über­ra­schende neue Ein­bli­cke in Heyms Leben und lite­ra­ri­sches Schaf­fen bietet.

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Jun
16
Do
Lesung mit Frank Quilitzsch in Weimar
Jun 16 um 19:30

»Alter, du wirst abge­hängt. Die bes­ten Kolum­nen« – Buch­pre­miere mit Frank Qui­litzsch und mit Zeich­nun­gen von Nel

Mode­ra­tion: Ger­linde Sommer

 

Ein Kro­ko­dil in der Unstrut beherrscht wochen­lang die Thü­rin­ger Schlag­zei­len. Frank Qui­litzsch legt sich amü­siert auf die Lauer. Lie­ber noch schnappt er sel­ber – nach Skan­da­lö­sem, Skur­ri­lem und auch ganz Gewöhn­li­chem, das ihm als Zei­tungs­ko­lum­nist tag­täg­lich begeg­net: Ist der Viro­loge all­mäch­tig, weil er am Coro­na­vi­rus forscht? Macht das Home­of­fice aso­zial? Steu­ern wir voll­mun­dig in eine Kata­stro­phe? Und lernt man mit über 60 noch etwas von der jun­gen Genera­tion? Wer Kopf­rech­nen kann, Kuc­zynskis Kult­buch „Dia­log mit mei­nem Uren­kel“ kennt und Auto mit Kas­set­ten­lauf­werk gefah­ren ist, den wirft so leicht nichts mehr aus der Bahn. Den­noch nimmt sich der Autor die Mah­nung sei­ner jüngs­ten Zieh­toch­ter zu Her­zen: „Alter, du wirst abgehängt!“

Jun
17
Fr
Lesung mit Natascha Wodin in Weimar
Jun 17 um 19:30

»Nast­jas Trä­nen« – Lesung mit Nata­scha Wodin

Begrü­ßung: Hel­fried Schmidt

 

Als Nata­scha Wodin 1992 nach Ber­lin kommt, sucht sie jeman­den, der ihr beim Put­zen hilft. Sie gibt eine Annonce auf, und am Ende fällt die Wahl auf eine Frau aus der Ukraine, dem Her­kunfts­land ihrer Mut­ter, die im Zwei­ten Welt­krieg als Zwangs­ar­bei­te­rin nach Deutsch­land ver­schleppt wurde. Nastja, eine Tief­bau­in­ge­nieu­rin, konnte nach dem Zusam­men­bruch der Sowjet­union im wirt­schaft­li­chen Chaos ihrer Hei­mat nicht mehr über­le­ben, ihr letz­tes Gehalt bekam sie in Form eines Säck­chens Reis aus­ge­zahlt. Da sie ihren klei­nen Enkel­sohn und sich selbst nicht län­ger ernäh­ren kann, steigt sie, auf etwas Ein­kom­men hof­fend, in einen Zug von Kiew nach Ber­lin. Dort gelingt es ihr, meh­rere Putz­jobs zu fin­den, nach geta­ner Arbeit schläft sie auf dem Sofa ihrer Schwes­ter. Zu spät bemerkt sie, dass ihr Tou­ris­ten­vi­sum abge­lau­fen ist. Unver­se­hens schlit­tert sie in das Leben einer Ille­ga­len, wird Teil der rie­si­gen Dun­kel­zif­fer an Unter­ge­tauch­ten im Dickicht der neuen, noch wild­wüch­si­gen deut­schen Hauptstadt.

Jun
21
Di
Lesung mit Esther Kinsky in Weimar
Jun 21 um 19:30

Rombo – Lesung mit Esther Kinsky

Mode­ra­tion: Andrea Meyer-Fraatz

 

Im Mai und im Sep­tem­ber 1976 erschüt­tern zwei schwere Erd­be­ben eine Land­schaft und ihre Bevöl­ke­rung im nord­öst­li­chen Ita­lien. An die tau­send Men­schen ster­ben unter den Trüm­mern, Zehn­tau­sende sind ohne Obdach, viele wer­den ihre Hei­mat, das Fri­aul, für immer ver­las­sen. Die Mate­ri­al­ver­schie­bun­gen infolge der Beben sind gewal­tig, sie bil­den neues Gelände, an denen sich die Wucht des Ein­griffs able­sen und in die Begriffe der Natur­kunde fas­sen lässt. Doch für das mensch­li­che Trauma, für die Erfah­rung der plötz­lich zer­spreng­ten Exis­tenz, lässt sich die Spra­che nicht so ein­fach fin­den. In Esther Kin­skys neuem, noch vor Erschei­nen preis­ge­krön­tem Roman berich­ten sie­ben Bewoh­ner eines abge­le­ge­nen Berg­dorfs, Män­ner und Frauen, von ihrem Leben, in dem das Erd­be­ben tiefe Spu­ren hin­ter­las­sen hat, die sie lang­sam zu benen­nen ler­nen. Von der gemein­sa­men Erfah­rung von Angst und Ver­lust splei­ßen sich bald die Fäden indi­vi­du­el­ler Erin­ne­rung ab und wer­den zu ein­dring­li­chen und berüh­ren­den Erzäh­lun­gen tie­fer, älte­rer Versehrung.

Jun
22
Mi
Lesung mit László Krasznahorkai in Weimar
Jun 22 um 19:30

»Herscht 07769« – Lesung mit László Krasznahorkai

Mode­ra­tion: Wie­land Koch

 

Lite­ra­risch mit gro­ßem Sog über­rascht László Kraszn­ahor­kai mit einem Roman voll beängs­ti­gen­der deut­scher Gegen­wart, mit melan­cho­li­schem Humor und abgrün­di­gem Sar­kas­mus. Ver­or­tet ist seine Geschichte in Kana. Der Ort wäre eine ver­ges­sene Klein­stadt irgendwo in Thü­rin­gen, hätte ihre abge­le­gene Trost­lo­sig­keit nicht Neo­na­zis ange­lockt. Die Ein­woh­ner betrach­ten sie mit Angst und Arg­wohn. Allein Flo­rian Herscht meint, er habe Freunde auf bei­den Sei­ten: ein hilfs­be­rei­ter Mus­kel­protz, der sich vor Tat­toos fürch­tet und glaubt, das Uni­ver­sum stürze dem­nächst ins Nichts. Um alle vor der ver­meint­li­chen Kata­stro­phe zu war­nen, schreibt er Briefe an Frau Mer­kel, die ohne Ant­wort blei­ben. Doch seine Unschuld macht ihn hell­sich­tig, und nur die Musik Bachs kann ihn trös­ten. Plötz­lich tau­chen am Wald­rand Wölfe auf, die Apo­ka­lypse rückt tat­säch­lich näher… 07769 ist eine Post­leit­zahl ohne zuge­wie­se­nen Ort. An 07768 adres­sierte Sen­dun­gen errei­chen aller­dings Kahla und Kahla ist Homö­onym zu Kana. Der Autor wurde in letz­ter Zeit tat­säch­lich häu­fi­ger in Kahla bei Recher­chen angetroffen.

Jun
23
Do
Buchvorstellung, Film und Gespräch mit Grit Lemke in Weimar
Jun 23 um 19:00

Kin­der von Hoy (Buch 2021) | Gun­der­manns Revier (Film 2019)

Buch­vor­stel­lung, Film und Gespräch mit Grit Lemke

Mode­ra­tion: Wie­land Koch

 

Die Autorin und Doku­men­tar­fil­me­rin Grit Lemke, 1965 gebo­ren, wuchs in Hoyers­werda auf. In der „sozia­lis­ti­schen Vor­zei­ge­stadt“ hatte sich eine ein­zig­ar­tige Kul­tur- und Kunst­szene um den „sin­gen­den Bag­ger­füh­rer“ Ger­hard Gun­der­mann gebil­det. In die­sem Milieu war auch Grit Lemke aktiv und emp­fand ihre dort ver­lebte Jugend als eine “Zeit der Frei­heit“. Im Herbst 1991 jedoch sorgte Hoyers­werda welt­weit für Schlag­zei­len: Es kam zu ras­sis­ti­schen Über­grif­fen auf Wohn­heime von DDR-Ver­trags­ar­bei­tern und Asyl­be­wer­bern. In ihrem 2021 erschie­nen doku­men­ta­ri­schen Roman “Kin­der von Hoy“ beschreibt Grit Lemke das Ent­set­zen über diese Vor­fälle. Doch sie erzählt nicht nur von den Abgrün­den – sie zeigt auch andere, unbe­kannte Sei­ten der eins­ti­gen Berg­bau­stadt. Für den Roman hat die Autorin viele Zeit­zeu­gen in Hoyers­werda inter­viewt und ver­webt ihre Geschich­ten zu einem facet­ten­rei­chen Bild. Schon 2019 hatte sie in ihrem Doku­men­tar­film „Gun­der­manns Revier“, der für den Grimme-Preis nomi­niert war, ein poe­ti­sches und per­sön­li­ches Por­trät des Rock­poe­ten und Bag­ger­fah­rers gezeich­net. Wie in einem Brenn­spie­gel bün­deln sich in der Region Lau­sitz und im Werk Gun­der­manns glo­bale Fra­gen: Hei­mat und Indus­trie, das Ende der Arbeit, Uto­pie und indi­vi­du­elle Ver­ant­wor­tung. Zu Wort kom­men eine Leh­re­rin, seine ers­ten Weg­be­glei­ter aus der Bri­gade Feu­er­stein, enge Mit­ar­bei­ter, Musi­ker­kol­le­gen und Conny Gun­der­mann. Der Bür­ger­chor Hoyers­werda singt seine Songs. Poe­ti­sche Refle­xio­nen der Fil­me­ma­che­rin Lemke und meta­pho­ri­sche Bil­der einer umge­bro­che­nen Land­schaft und Stadt füh­ren durch den Film. Sie tre­ten in einen Dia­log mit Gun­der­mann in weit­ge­hend unbe­kann­ten Archiv­auf­nah­men, Tex­ten und Musik.

Kar­ten für die Film­ver­an­stal­tun­gen sind nur im Kino erhältlich!
Wir bit­ten um Anmel­dun­gen per Mail unter kino@monami-weimar.de

Jun
24
Fr
Lyrik & Jazz – Weimarer Lyriknacht
Jun 24 um 19:30

Mode­ra­tion: Nancy Hünger

End­lich ist die Wei­ma­rer Lyrik­nacht zurück – an neuem Ort, mit neuem Part­ner – und mit vier groß­ar­ti­gen preis­ge­krön­ten Dich­te­rin­nen! Ihre Stim­men sind viel­ge­stal­tig, mal wütend, mal frech, mal melan­cho­lisch, leise oder laut:

Lisa Jeschke (geb. 1985), Lyriker*in und Performer*in, lebt in Mün­chen. Für ihren Lyrik­band »Die Antho­lo­gie der Gedichte betrun­ke­ner Frauen«, erhielt sie 2020 den Baye­ri­schen Kunstförderpreis.

Kers­tin Prei­wuß (geb. 1980) auf­ge­wach­sen in Plau am See und Ros­tock, lebt als freie Autorin mit ihrer Fami­lie in Leipzig.

https://www.piper.de/autoren/kerstin-preiwuss-10001096

Simone Lap­pert (geb. 1985) stu­dierte Lite­ra­ri­sches Schrei­ben am Schwei­ze­ri­schen Lite­ra­tur­in­sti­tut in Biel. Sie lebt und arbei­tet als freie Autorin in Zürich. Nach zwei preis­ge­krön­ten Roma­nen debü­tierte sie 2022 als Dichterin.

Judith Zan­der (geb. 1980) lebt in Jüte­borg. Sie stu­dierte Ger­ma­nis­tik, Anglis­tik und Geschichte in Greifs­wald, danach am Deut­schen Lite­ra­tur­in­sti­tut Leip­zig. Ihr Debüt­ro­man »Dinge, die wir heute sag­ten« stand auf der Short­list des Deut­schen Buch­prei­ses, soeben erschien ihr neus­ter Lyrik­band »im länd­chen som­mer im win­ter zur see«.

Musi­ka­lisch beglei­ten sie Isa­bel Röß­ler und Ulrike Schwarz. Röß­ler stu­dierte Jazz-Kon­tra­bass an der Hoch­schule für Musik in Nürn­berg und an der Est­ni­schen Musik­aka­de­mie in Tal­linn. Seit 2018 lebt und arbei­tet sie in Ber­lin. Schwarz (Saxophon/Flöte) ist Impro­vi­sa­ti­ons­mu­si­ke­rin und Musik­päd­ago­gin. Sie spielt in Ad-Hoc-For­ma­tio­nen und lehrt an der HfMDK Frank­furt am Main Jazz mit Kin­dern und »freie« Improvisation.

Mode­ra­tion: Nancy Hün­ger & Romina Nikolić

 

Die Wei­ma­rer Lyrik­nacht ist seit 2022 Teil des »Lesarten«-Literaturfestivals der Stadt Wei­mar, und sie ist ein gemein­sa­mes Pro­jekt der Lite­ra­ri­schen Gesell­schaft Thü­rin­gen e.V., des Lese-Zei­chen e.V., der Stadt Wei­mar sowie der Jazz­meile Thü­rin­gen und wird von der Kul­tur­stif­tung des Frei­staats Thü­rin­gen sowie der Spar­kas­sen­stif­tung Wei­mar – Wei­ma­rer Land finan­zi­ell unterstützt.

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