Literatur & Musik auf Schloss Heringen
„O Welt, die ich suche, fühlst du nicht“ – Emmy Hennings – Muse, Varieté- und Straßenkünstlerin – Ihre späte Würdigung als Dichterin der Avantgarde
Rezitation: Christine Stauch
Musik: Udo Hemmann
Am Sonntag, 28. Mai 2022, 14:30 Uhr lädt der Verein der Dichterstätte ‚Sarah Kirsch‘ zu einer musikalischen Lesung in das Schloss in Heringen ein. Kulturmanagerin Christine Stauch stellt an diesem Nachmittag die Künstlerin Emmy Hennings (1885–1948) als Dichterin vor. Ihre Gedichte „… stehen dem Volkslied, dem Chanson und der Liturgie gleichermaßen nahe und vermitteln existenzielle Grenzerfahrungen wie Liebe, Hunger, Exil, Krieg und Gottsuche mit ergreifender Schlichtheit und Direktheit“. /„Emmy Hennings – Gedichte“ ; Wallstein Verlag; Göttingen
Neben einer Auswahl ihrer Gedichte werden an diesem Nachmittag Auszüge aus ihren Romanen „Das Brandmal“ und das „Das ewige Lied“ vorgestellt, die wesentlich autobiografisch geprägt sind. Inhalte aus von ihr verfassten Briefen vollenden dieses literarische Programm.
Mit Improvisation und elektronischer Klangperformance wird der Musiker Udo Hemmann das Programm begleiten, „das Vielfache“ der Dichterin akustisch in Szene setzen.
Zum literarischen Programm
Jahrzehnte war die Künstlerin Emmy Hennings (1885–1948) auf ihr Wirken als Muse, als Cabaret‑, Varieté- und Straßenkünstlerin festgeschrieben, galt sie als Randfigur der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Ihr künstlerischer Einfluß und ihr dichterisches Werk schien vergessen – wie heute nachgewiesen ist: Es wurde verschwiegen.
In den Jahren 2015 und 2017 haben die Literaturwissenschafterinnen, Nicola Behrmann, in Zusammenarbeit mit Simone Sumpf und Christa Baumberger, eine Gesamtausgabe ihrer Romane und Prosa in zwei Bänden veröffentlicht. In diesem Zusammenhang erschien im Jahr 2020 zudem eine umfängliche Ausgabe ihrer Gedichte. Ergänzend dazu bietet die Literaturwissenschaftlerin Behrmann im Buch „Geburt der Avantgarde – Emmy Hennings“, das 2018 erschien, eine wissenschaftliche Einordnung zum Werk der Hennings.
Mit dieser umfassenden Werkausgabe und der wissenschaftlichen Analyse ist es diesen Wissenschaftlerinnen gelungen Emmy Hennings als eine Dichterin der Avantgarde zu rehabilitieren, ihr nach so vielen Jahren des Vergessens als Dichterin der Moderne einen „angemessenen“ Platz in der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts einzuräumen. / “Geburt der Avantgarde – Emmy Hennings“
Diese Ausgaben und weitere Veröffentlichungen zu ihrem gesamten künstlerischen Wirken bilden die Grundlage des literarischen Programms. Es stellt sich zudem der Herausforderung, das „Vielfache“ der Emmy Hennings als
Künstlerin auf die Bühne zu bringen, denn „Kunst und Leben, Erzählstimme und die Autorin selbst sind ununterscheidbar geworden“, so die Literaturwissenschaftlerin Nicola Behrmann./ “Emmy Hennings-Ball – ich bin so vielfach“
Der Titel des Veranstaltungsprogramms: „O Welt, die ich suche, fühlst du nicht“ entstammt dem Gedicht von Emmy Henning „Heimatloses Gesicht“, das voraussichtlich 1917 entstand und 1922 im Gedichtband „Helle Nacht“ veröffentlicht wurde.
»Wo ist Zuhause, Vogelherz?« – Manja Präkels & Der Singende Tresen (Konzert)
Manja Präkels und Der Singende Tresen spielen eine Mischung aus Chanson, Folk und Liedtheater: „Sperrstundenmusik“, wie die Band sagt. In Ranis präsentieren sie gemeinsam mit Markus Liste ein Programm mit Vertonungen u.a. von Mascha Kaléko, Joseph Roth, Ingeborg Bachmann, Heiner Müller, Christine Lavant, Erich Mühsam, Helga M. Novak, Steffen Mensching und Robert Gernhardt.
Einzelkarten für die Lesung gibt es für € 8,- / € 6,- ermäßigt. Darüber hinaus gibt es das Tagesticket Samstag für € 30,- und das Festivalticket Burg Ranis für € 60,-.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., gefördert von der Thüringer Kulturstiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
»Wolkenkassiber. Gedichte« – Buchpremiere mit der Dichterin Christine Hansmann und dem Musiker Klaus Wegener.
Christine Hansmann stellt ihren neuen Gedichtband »Wolkenkassiber« vor, der in der von Jens-Fietje Dwars herausgegebenen »Weißen Reihe« im quartus-Verlag erschienen ist. Künstlerisch bereichert wird der Band durch Zeichungen des Ausnahmekünstlers Strawalde.
Musikalische Begleitung: Klaus Wegener (Klarinette, Saxophon)
Christine Hansmann, geboren 1961 in einer traditionsreichen Musikerfamilie in Erfurt, erhielt frühzeitig Unterricht in Klavier, Ballett und Gesang. Nach dem Abitur und Tätigkeiten als Krankenschwester und Musikalienverkäuferin studierte sie von 1983 bis 1989 Gesang an der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig. Sie war Preisträgerin nationaler wie internationaler Gesangswettbewerbe; Konzerte und Gastspiele führten sie nach Japan, New York, Paris, Zürich, Prag, Israel, Litauen, Dänemark, Tschechien, in die Niederlande und 1991 zu den Salzburger Festspielen. Von 1989 bis 2014 war sie als Opernsängerin am Deutschen Nationaltheater Weimar engagiert. Seitdem ist sie als Dichterin, Rezitatorin und Sprecherin tätig.
http://www.quartus-verlag.de/wolken.htm
http://www.dwars-jena.de/wolkenkassiber.htm
Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Historischer Friedhof Buttstädt und mit der freundlichen Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Die Gedichte von Christian Maintz umkreisen die Mysterien der Liebe: Sie beschwören ekstatische Momente im ICE, an der Wursttheke und im Freibad von Bad Oldesloe. Sie nehmen uns mit auf die Rebhuhnjagd und geben Einblicke in das Liebesleben der Wildschweine, Insekten und Nagetiere.
Veranstalter: Lese-Zeichen e.V., Menantes Förderkreis.
Präsentation des Ausstellungskatalogs zur Sonderausstellung »Dein Ritter Hultenreich«
Jürgen K. Hultenreich liest aus seinem Roman »Die Schillergruft« und Aphorismen.
Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt.
Dacheröden in Concert: Adrienn Bazsó und Emilia Lomakova
„Weinend feiern“ – Ein Liederabend mit ungarischen und ukrainischen Volksliedern sowie Büchern und Wein der Erfurter Buchhandlung kleingedrucktes
“Der Ungar feiert weinend.” Ungarischer Sprichwort
“Musik fängt dort an wo die Worte enden.” Goethe
Volkslieder sind meistens komprimierte Seelenzustandsbeschreibungen. Sie erzählen über Leid, über Trauer, über das Verlassen- oder Betrogen-Sein. In ganz seltenen Fällen auch über Glück. Schauspielerin Adrienn Bazsó und Musikerin Emilia Viktoria Lomakova wagen den Tiefflug in die Ost-Europäische Seele und lassen Volkslied-Gesang mit Gitarrensaiten resonieren.
Adrienn Bazsó (Gesang) ist in Ungarn geboren und aufgewachsen und lebt seit fast einem Jahrzehnt in Berlin. Sie absolviert ihre Schauspielausbildung in Budapest und zieht 2012 nach Berlin um Theaterpädagogik an der Universität der Künste zu studieren. Seit ihrem Abschluss arbeitet sie als freischaffende Schauspielerin und Theaterpädagogin u. a. an der Staatsoper Unter den Linden, am Jungen Deutschen Theater und am Grips Theater. Dabei bewegt sie sich als Theatermacherin am liebsten an den Schnittstellen von Musik, Theater und Performance.
Emilia Viktoria Lomakova (Gitarre, Gesang) ist am Schwarzen Meer in Odessa, Ukraine geboren.
Bis zu ihrem 18 Lebensjahr lernt sie Cello und andere Instrumente wie Klavier, Gitarre und Kontrabass. Mit 20 Jahren zieht sie nach Deutschland und studiert das Fach Cello an der Universität der Künste Berlin. Schon während ihres Studiums interessiert sie sich für Jazz, Tango und Improvisation und komponiert kleinere Stücke für Kammerbesetzung in diesen Stilrichtungen
Ein Abend für Ottilie von Goethe – Lesungen und Musik.
„Und die Rosen, und die Myrte und die Zuckererbsen … Den Menschen Schuhe an die Füße. Dafür schreibe ich.“
Im Monat November, in dem vor 33 Jahren die Mauer fiel und der Weg für die Entwicklung eines geeinten, freien, demokratischen Deutschlands geebnet wurde, erinnert die „Dichterstätte Sarah Kirsch“ an Menschen , die sich in ihrem ganzen Leben für diesen Moment einsetzten. Zu ihnen zählte die Autorin Brigitte Reimann. Obwohl ihr Schaffen zu Beginn noch ganz ganz im Zeichen des Aufbaus eines „neuen Deutschlands“ in der DDR stand, wurde sie mit den Jahren zunehmend durch politische Maßnahmen in ihrem Arbeiten eingeschränkt, sodass ihr künstlerischer Einfluss und ihre Strahlkraft verloren.
Christine Stauch und Udo Hemmann werden dies auf eindrucksvolle Art und Weise im Rahmen ihrer Lesung vermitteln.
„Mitten im kalten Winter“
In der biblischen Weihnachtsgeschichte waren Maria und Josef unterwegs von Nazareth in Galiläa nach Bethlehem in Judäa. Auch heute sind Menschen unterwegs, eine neue Heimat zu finden. In ihrer Lesung verbinden Mitglieder des Vereins „Dichterstätte Sarah Kirsch“ Texte von Robert Seethaler und Katja Oskamp, die das Thema Flucht aufgreifen, miteinander.
Musikalisch begleitet wird diese Lesung von Julienne Ernst.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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