Porträts

Thema

Porträts und Podcasts

Autor

Christoph Schmitz-Scholemann

Thüringer Literaturrat e.V.

Corona heißt pas­sen­der­weise die Köni­gin der Seu­chen, die uns seit Mona­ten regiert. Viro­lo­gen und Epi­de­mio­lo­gen bestim­men unse­ren All­tag. Gebannt stu­die­ren wir Krank­heits­ver­läufe und Sta­tis­ti­ken, sau­gen mit Andacht die ebenso nütz­li­chen wie bana­len Emp­feh­lun­gen aller mög­li­chen öffent­li­chen beru­fe­nen und weni­ger beru­fe­nen Instan­zen auf: In die Arm­beuge nie­sen, die Hände waschen und kein Klo­pa­pier klauen zum Bei­spiel. Und dann suchen wir natür­lich nach Hoff­nungs­schim­mern: Hilft Knob­lauch? Scha­det Ibu­profen? Wäre es nicht bes­ser, wenn wir uns, koste es was es wolle, alle anste­cken und zwar mög­lichst schnell? Bedeu­tet der Shut­down Selbst­mord aus Angst vor dem Ster­ben? Schade, dass aus­ge­rech­net in die­ser Lage, wo wir das Gefühl haben, es hilft nur noch beten, sogar die Got­tes­dienste ausfallen.

Wie gesagt, an Ver­hal­tens­maß­re­geln für den Kri­sen-All­tag fehlt es nicht. Was fehlt, ist das, was der Dich­ter Andreas Gry­phius im 30-jäh­ri­gen Krieg mit dem Wort »See­len-Schatz« ange­spro­chen hat. Es geht um den inne­ren Men­schen. Um das, was die Sta­tis­ti­ken nicht zei­gen, und was uns doch am meis­ten bedrängt: Es geht um unsere Gefühle, um Angst und Mit­leid und Mut und Trauer und die Balance dazwi­schen. Um die Kraft, unsere Geschich­ten von Liebe und Hass, von Glaube und Ver­zweif­lung, von Träu­men und Auf­brü­chen, Nie­der­la­gen und Tri­um­phen wei­ter zu erzäh­len. Um die Lei­den­schaft, gerade jetzt unsere Visio­nen von einem guten Leben zu prü­fen, uns die Lust am Spiel des Lebens nicht neh­men zu lassen.

Von die­sem zwie­lich­ti­gen und unsi­che­ren Ter­rain, das unser Leben jen­seits des Zähl­ba­ren bestimmt, han­delt die Lite­ra­tur. Und des­halb haben wir uns über­legt, gerade jetzt mit dem Pfund zu wuchern, das wir in den letz­ten Jah­ren ange­sam­melt haben und wei­ter sam­meln. Also stel­len wir in den nächs­ten Wochen jeden Tag ein Gedicht auf unsere Web­seite. Gespro­chen wird das »Gedicht des Tages« von den Autorin­nen und Autoren selbst oder, wo es sich um ältere Texte han­delt, von uns. Außer­dem legen wir eine Reihe mit lite­ra­ri­schen »Por­träts & Pod­casts« auf, in der in  wech­seln­dem Rhyth­mus kleine Lesun­gen, Inter­views und Por­träts ver­öf­fent­licht werden.

 Porträts:

  1. Michael Knoche – »Große Kleinigkeiten. Der Dichter Wolfgang Haak«
  2. Daniela Danz – »Aus Gegensätzen Funken schlagen. Der Verleger, Ausstellungsmacher und Historiker Jens Henkel«
  3. Wulf Kirsten – »Hölderlin auf dem thüringischen Olymp«
  4. M. Kruppe & Tristan Rosenkranz – »Die ›Edition Outbird‹ und der Verleger Tristan Rosenkranz«
  5. Anke Engelmann – »Ich bin eine echte Arnstädter Frau«
  6. Mario Osterland im Gespräch mit Peter Hermann Braun
  7. Annerose Kirchner – »Andrea Schneider. Bibliothekarin aus Zella-Mehlis«
  8. »Wir hatten eine geile Zeit« - Podcast von Tristan Rosenkranz und Marko Kruppe über das Wirken Corina Gutmanns
  9. Stefan Petermann – »15 Jahre hEFt. Ein Gespräch mit Alexander Platz und Thomas Putz«
  10. Doris Weilandt – »Die Provinz greift nach den Sternen«
  11. Anke Engelmann – »›Lesen‹ ist ein Tätigkeitswort – Der Kritiker Hans-Dieter Schütt«
  12. Die Jenaer Bücherstube – ein guter Ort
  13. Nancy Hünger – »Auf dem Weg zu einem Du - Über Martin Straub«
  14. »Himmel und Hölle, aber vorwiegend Hölle« – Ein Tableau weiblichen Schreibens vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart
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