Vom »Partekenhengst« zum »Junker Jörg« – Auf den Spuren Luthers und der heiligen Elisabeth von Eisenach auf die Wartburg
8 : Bach-Haus

Person

Martin Luther

Ort

Eisenach

Thema

Schriftsteller der Frühen Neuzeit

Autor

Sylvia Weigelt

Die Exkursion entstand im Rahmen eines Projekts der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.

»Ohne Luther kein Bach … . Ohne Luthers Begeis­te­rung für die Musik hätte es nicht die Stel­len für Kan­to­ren und Orga­nis­ten gege­ben. Aber Bach war auch mit Herz und Ver­stand ein Luthe­ra­ner. Er hat die Lie­der aus­ge­deu­tet, sehr geschickt. Er flicht neue Gedan­ken ein in die Lie­der, ver­tont sie anders als gewohnt. Alles hat einen Sinn bei Bach. Und ich denke, er ist ein Aus­deu­ter der Luthe­ri­schen Lie­der gewe­sen.« (Jörg Han­sen, Direk­tor des Bach­hau­ses Eisen­ach, Deutsch­land­funk 26.02.2012)

Neben der Hei­li­gen Schrift in deut­scher Spra­che war es vor allem das Gesang­buch mit geist­li­chen Lie­dern in deut­scher Spra­che, die als »ein­fluss­reichste und nach­hal­tigste Errun­gen­schaft Mar­tin Luthers für den Geist der Refor­ma­tion« gerühmt wer­den. 1524 stellte Luther ein »geis­ti­ges Gesangs­büch­lein« zusam­men, eine erste Samm­lung evan­ge­li­scher Kir­chen­lie­der, der zahl­rei­che andere folg­ten. Vor­zugs­weise waren es die sog. »Saft- und Kraft­sprü­che« des Alten und Neuen Tes­ta­ments, die im Chor­ge­sang the­ma­ti­siert wur­den und damit die Luther­bi­bel zu einer wich­ti­gen Basis der Kir­chen­mu­sik wer­den lie­ßen. Auf diese Weise war auch Luthers Wort in aller Munde; denn mit der Refor­ma­tion durfte auch die Gemeinde in der Kir­che zum Lob Got­tes mitsingen.

Von Luther sel­ber sind 36 Lie­der über­lie­fert. Wahr­schein­lich ver­fasste er ins­ge­samt 45 Lie­der und Gesänge und kom­po­nierte bei min­des­tens 20 davon die Melo­dien. Er war nicht nur ein her­vor­ra­gen­der Rhe­to­ri­ker, son­dern auch ein begna­de­ter Sän­ger. Gut für sein Amt; denn ohne robuste Kehle, meinte er, tauge der beste Pries­ter nichts.

Nach dem Abriss der Tho­mas­schule in Leip­zig (1902) kon­zen­trierte sich die Auf­merk­sam­keit der Bach-Freunde auf das authen­ti­sche Geburts­haus Bachs in Eisen­ach. Es wurde 1907 als welt­weit ers­tes Bach gewid­me­tes Museum eröff­net (zuletzt 2007 restau­riert und mit einem archi­tek­to­nisch umstrit­te­nen Neu­bau erwei­tert). Es beher­bergt Archi­va­lien, Haus­rat, biblio­phile Kost­bar­kei­ten und wert­volle his­to­ri­sche Musik­in­stru­mente, auf denen auch kon­zer­tiert wird.

Die Bach-Fami­lie ist in Thü­rin­gen weit ver­zweigt. Bei­spiels­weise wurde die Orgel der Geor­gen­kir­che 132 Jahre lang nur von Ange­hö­ri­gen der Bach-Fami­lie gespielt.

ca. 300 m rechts in die Mari­en­straße, dann rechts. 

 Vom »Partekenhengst« zum »Junker Jörg« – Auf den Spuren Luthers und der heiligen Elisabeth von Eisenach auf die Wartburg:

  1. Lutherdenkmal am Karlsplatz
  2. Nikolaikirche
  3. Elisabethkirche
  4. Georgenkirche
  5. Steinhof – heute Residenzhaus
  6. Lutherhaus
  7. Die Marienkirche – der Dom
  8. Bach-Haus
  9. Reuter-Wagner-Museum
  10. Elisabethbrunnen
  11. Das Hospital unter der Wartburg
  12. Die Wartburg
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