Literaturland Thüringen unterwegs … in Berlin

Wann:
22. November 2018 um 19:00
2018-11-22T19:00:00+01:00
2018-11-22T19:15:00+01:00
Wo:
Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund
Mohrenstraße 64
10117 Berlin
Deutschland
Preis:
Nur mit Einladung! Anfragen bitte bis zum 31.10.1018 an den Thüringer Literaturrat.
Kontakt:
Thüringer Literaturrat e.V.
03643-9087751

»Thüringer Weltenbummler«
Lesung mit Frank Quilitzsch und Landolf Scherzer

 

  • Begrü­ßung: Staats­se­kre­tär Malte Krückels, Bevoll­mäch­tig­ter des Frei­staats Thü­rin­gen beim Bund
  • Ein­füh­rung: Jens Kirs­ten, Thü­rin­ger Lite­ra­tur­rat e.V.
  • »Auf der Suche nach Wang Wei« – Lesung mit Frank Quilitzsch
  • »Bue­nos días, Kuba« – Lesung mit Lan­dolf Scherzer

 

Frank Qui­litzsch kehrte 2015 nach China zurück, um noch ein­mal jene Orte und Ein­rich­tun­gen auf­zu­su­chen, an denen er vor 25 Jah­ren unter­rich­tet hatte. Schon kurz nach der Lan­dung rie­ben sich die Erin­ne­run­gen an der bizar­ren chi­ne­si­schen Gegen­wart. Damals, 1989, war gerade der Stu­den­ten­auf­stand auf dem »Platz des Himm­li­schen Frie­dens« nie­der­ge­schla­gen wor­den, die Gesell­schaft wirkte gelähmt, und auf den Stra­ßen fuh­ren fast nur Fahr­rä­der. Jetzt boomte die Wirt­schaft, reck­ten sich Wol­ken­krat­zer in den Him­mel und ver­kehr­ten Express­züge zwi­schen den Mil­lio­nen­städ­ten. – Doch wie ging es den Men­schen? Eigent­lich suchte der Rück­keh­rer seine Stu­den­tin Wang Wei, eine aben­teu­er­li­che Reise begann. Der durch seine Viet­nam-Bücher und hei­te­ren Erin­ne­rungs­bände bekannte Autor und TLZ-Redak­teur lässt sich erneut von der asia­ti­schen Kul­tur und Poe­sie ver­zau­bern und wird vom moder­nen China über­wäl­tigt. Qui­litzsch ist per Fahr­rad, Bus und Trans­ra­pid unter­wegs, begeg­net Mao, Kon­fu­zius und Deng Xiao­pings Katze und lüf­tet das Rät­sel um die Kopie des Wei­ma­rer Goe­the-Schil­ler-Denk­mals in Anting.

Frank Qui­litzsch wurde 1957 in Halle an der Saale gebo­ren und wuchs teil­weise bei sei­nen Groß­el­tern im sach­sen-anhal­ti­schen Dorf Mühl­beck auf. Bedingt durch den Diplo­ma­ten-Beruf sei­nes Vaters besuchte er die Schule in Mos­kau, Pots­dam-Babels­berg und Fal­ken­see. Sein Ger­ma­nis­tik­stu­dium schloss er mit sei­ner Pro­mo­tion ab. 1987 bis 1988 unter­rich­tete er Deutsch an der Damas­kus-Uni­ver­si­tät in Syrien. Von 1989 bis 1990 folgte ein Auf­ent­halt als Lek­tor für Deut­sche Spra­che und Lite­ra­tur an der Uni­ver­si­tät Nan­jing in der chi­ne­si­schen Pro­vinz Jiang­tsu. Seit 1991 ist er Kul­tur­re­dak­teur der »Thü­rin­gi­schen Lan­des­zei­tung«; seit zwei Jah­ren bei der Medi­en­gruppe Thüringen.

 

Lan­dolf Scher­zer hat bei Rei­sen den Zufall auf sei­ner Seite. Kaum ist er auf Kuba, stirbt Fidel Cas­tro, und er erlebt er ein Land im Aus­nah­me­zu­stand. Um so drän­gen­der wird die Frage, wie die Ideale der Revo­lu­tion in der Gegen­wart bestehen.
Wer in Kuba viel fragt, dem wird wenig erlaubt, lernt Scher­zer schon am ers­ten Tag in Havanna. Also macht er es bei sei­nen Recher­chen wie die Kuba­ner, er geht Umwege und impro­vi­siert. Jede Bus­fahrt, jeder Ein­kauf, jeder Spa­zier­gang beschert ihm über­ra­schende Begeg­nun­gen und Lebens­be­richte. Er bewun­dert, wie unkon­ven­tio­nell die Kuba­ner den pro­ble­ma­ti­schen All­tag meis­tern und wie unge­bro­chen der Stolz auf die Revo­lu­tion und ihre Errun­gen­schaf­ten ist. Aber mit Schlitz­oh­rig­keit und Opti­mis­mus allein las­sen sich die Kon­flikte, die die Öff­nung Kubas mit sich bringt, nicht lösen. Was also muss bewahrt, was soll ver­än­dert werden?

Lan­dolf Scher­zer, 1941 in Dres­den gebo­ren, lebt als freier Schrift­stel­ler in Thü­rin­gen. Er wurde durch Repor­ta­gen wie »Der Erste«, »Der Zweite« und »Der Letzte« bekannt. Nach »Der Grenz­gän­ger« und »Immer gera­de­aus. Zu Fuß durch Euro­pas Osten« erschie­nen zuletzt viel­be­ach­tete Repor­ta­gen über China »Madame Zhou und der Fahr­rad­fri­seur« und über die aktu­elle Situa­tion in Grie­chen­land »Stürzt die Göt­ter vom Olymp«. 2015 erschien »Der Rote. Macht und Ohn­macht des Regie­rens.« Für seine lite­ra­ri­sche Arbeit erhielt er 2010 den Walter-Bauer-Preis.

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