Lesung mit Silke Scheuermann und Peter Neumann in Weimar

Wann:
24. März 2017 um 18:00
2017-03-24T18:00:00+01:00
2017-03-24T18:15:00+01:00
Wo:
Limona Weimar, Glaspavillon
Steubenstraße 6
99423 Weimar
Deutschland
Preis:
7/5/1€WP
Kontakt:
Kulturdirektion der Stadt Weimar

Lyrik im Glas­pa­vil­lon auf dem Limona-Gebäude der Bau­haus-Uni­ver­si­tät mit Silke Scheu­er­mann und Peter Neumann


Musik: Oli­ver Räu­melt, Akkordeon

Mode­ra­tion: Dr. Frank Simon-Ritz

Hör mir zu: Dies ist die Zeit, / von der ich dir erzähle, / die träge aus der Zukunft flie­ßende Zeit.“ Was Silke Scheu­er­mann in ihrem Gedicht­band SKIZZE VOM GRAS beschreibt, ist nichts weni­ger als eine „Zeit der Auf­lö­sung“, sie ima­gi­niert das Ende aller Kon­ven­tio­nen von Ver­gan­gen­heit und Zukunft und ent­wirft Uto­pien wie diese: „Es war das Jahr, in dem sie das Minis­te­rium für Pflan­zen auf­lös­ten.“ Ihre Gedichte erzäh­len von einer neuen, einer „Zwei­ten Schöp­fung“, las­sen aus­ge­stor­bene Tier­ar­ten wie­der auf­le­ben – den Dodo, den Höh­len­lö­wen, den Säbel­zahn­ti­ger. Eine Skizze ist ein Ver­suchs­feld, ein Bild, das die Geste der Arbeit noch in sich trägt; es geht um das Ein­fan­gen des Flüch­ti­gen. In die­sem Sinn sind auch Silke Scheu­er­manns Gedichte Ver­suchs­fel­der, zumal die Sci­ence-Fic­tion- Gedichte, die jene von Nico­las Born Anfang der sieb­zi­ger Jahre erfun­dene Gen­re­bezeich­nung vom „uto­pi­schen Gedicht“ auf­grei­fen und wei­ter­ent­wi­ckeln. Die Autorin notiert His­to­rien aus der Zukunft und knüpft dabei an den Ver­wer­fungs­li­nien der Gegen­wart an: „Es ist wahr, man kann zu ver­träumt sein / zum Über­le­ben.“ Silke Scheu­er­mann, gebo­ren 1973 in Karls­ruhe, lebt bei Frank­furt am Main. Für ihre Gedichte, Erzäh­lun­gen und Romane erhielt sie zahl­rei­che Sti­pen­dien und Preise. „Man möchte, wenn man Peter Neu­manns Gedichte liest, sagen, dass nicht nur die darin vor­kom­men­den The­men mari­tim sind, son­dern auch die kühle Brise des Tons. Aber wenn auch das Wort mari­tim sei­ner Über­set­zung nach genau das sagt, was man meint – näm­lich den Ein­fluss des Mee­res auf eine Poe­tik –, so trifft die­ses Wort die Eigen­art die­ser Gedichte doch so gar nicht. Das Mari­time gibt es in der Dich­tung nicht, das Mari­time ist gänz­lich von blau-weiß gestreif­ten Pull­overn und See­bad­flair okku­piert. Es gibt nicht den Ein­fluss des Mee­res auf die Dich­tung, son­dern die Dich­tung ent­steht aus dem Meer oder eben nicht. Inso­fern ist das Meer und noch viel mehr die Küste, die ost­nord­deut­sche Land­schaft […] kon­sti­tu­ie­rend für diese Gedichte. Gren­zen, die nicht scharf gezo­gen sind, wie in gebir­gi­ge­ren Gegen­den, son­dern unmerk­lich blei­ben: die so ver­än­der­li­che Land-Meer- Grenze, die Gren­zen der san­di­gen Wege in die Kie­fern­wäl­der hin­ein, die nied­ri­gen Zäune und eben­erdi­gen Haus­zu­gänge, das nur locker besie­delte Ost­see­vor­land. Und die Weite zum ziel­lo­sen ‚Strö­pern’“. Daniela Danz, aus dem Nach­wort von GEHEUER
Peter Neu­mann, gebo­ren 1987 in Neu­bran­den­burg, Stu­dium der Phi­lo­so­phie, Poli­tik und Wirt­schaft in Jena und Kopen­ha­gen, lebt in Wei­mar. Zur­zeit wiss. Mit­ar­bei­ter an der Uni­ver­si­tät Jena, Schwer­punkt Klas­si­sche deut­sche Phi­lo­so­phie. Arbeits­sti­pen­dium des Frei­staa­tes Thü­rin­gen 2012, För­der­preis des Jun­gen Lite­ra­tur­fo­rums 2008 und 2009, Eoba­nus-Hes­sus- Preis der Stadt Erfurt 2008. Im Früh­jahr 2014 erschien der Gedicht­band geheuer bei der edi­tion AZUR, Dres­den. Mit­or­ga­ni­sa­tor der unab­hän­gi­gen Lese­reihe In guter Nachbarschaft.

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