Lesung mit Marie-Elisabeth Lüdde

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Wann:
10. Februar 2015 um 19:00
2015-02-10T19:00:00+01:00
2015-02-10T19:30:00+01:00
Wo:
Buchhandlung Thalia
Schillerstraße 5A
99423 Weimar
Deutschland
Preis:
5,00 Euro / 3,00 Euro
Kontakt:
Buchhandlung Thalia
03643 8281-0

»Ver­brenn die­sen Brief! Her­der und die Frauen«

 Aus­ge­wählt und ein­ge­lei­tet von Marie-Eli­sa­beth Lüdde

Johann Gott­fried Her­der gehört zu den Gro­ßen des klas­si­schen Zeit­al­ters und ist doch nahezu unbe­kannt. Obwohl er eine bedeu­tende Wir­kungs­ge­schichte hatte, wer­den seine Texte heute sel­ten gele­sen. Und schlim­mer noch: Her­der wurde zu einer Fuß­note in Goe­thes Bio­gra­fie, kaum mehr als sein Leh­rer in Straß­burg. Heu­tige Vor­ur­teile erin­nern sich sei­ner vor­wie­gend als gries­grä­mig und unmu­tig. Dabei han­delte es sich doch um einen Cha­rak­ter­zug der Zeit und war die Kehr­seite all der hoch­ge­mu­ten Ideale. Viele bedeu­tende Geis­ter die­ser Zeit lit­ten an düs­te­ren Stim­mun­gen, an Schwer­mut und Selbstzweifeln.

In Wahr­heit war Her­der ein ori­gi­nel­ler Schrift­stel­ler, Phi­lo­soph, His­to­ri­ker, Päd­agoge, Sprach­for­scher, Volks­lie­der­samm­ler und wurde als küh­ner Erneue­rer und Anre­ger bewun­dert. Sein Leben, seine Werke, seine Phi­lo­so­phie, seine Ideen wur­den begie­rig auf­ge­grif­fen und hat­ten weit­ge­spannte inter­na­tio­nale Nach­wir­kun­gen; Her­der harrt heute der Neuentdeckung.

Hier nun sol­len seine Briefe an Frauen und über Frauen im Mit­tel­punkt ste­hen; gerade sie zei­gen seine Sprach­kraft. Geschrie­ben sind sie in der Spra­che der Emp­find­sam­keit, der hohen Gefühle. Sei­ner Braut und spä­te­ren Frau Karo­line schrieb er zau­ber­hafte Briefe; es sind Briefe der Liebe, Briefe eines fort­dau­ern­den Gesprä­ches. Seine Ehe mit Karo­line galt in sei­ner Zeit als bestaunte Aus­nahme: ein Paar, das sich lebens­lang liebte und unter­stützte, das sich zahl­rei­che Briefe schrieb, wann immer sie nicht zusam­men sein konnten.

Her­der war ein Mann, der ein­fühl­sam auf Frauen zuging, der leicht ihr Inter­esse fand, weil er sie als Part­ne­rin­nen wahr­nahm, denen er zuge­neigt war, die er schätzte und von denen er lernte. Das war im aus­ge­hen­den 18. Jahr­hun­dert ganz unge­wöhn­lich. Und so gab es eine Reihe Frauen, die Her­ders Herz nahe stan­den: Madame Busch in Riga, The­rese Heyne in Göt­tin­gen, Grä­fin Maria zu Schaum­burg-Lippe in Bücke­burg, die Male­rin Ange­lika Kauffmann in Rom, ganz beson­ders Sophie von Schardt in Wei­mar und viele andere mehr.

Marie-Eli­sa­beth Lüdde war Pfar­re­rin und Pro­fes­so­rin für evan­ge­li­sche Theo­lo­gie. Seit 2001 ist sie frei­schaf­fende Schrift­stel­le­rin. Sie ist Vor­sit­zende des Thü­rin­ger Lite­ra­tur­ra­tes und Vize­prä­si­den­tin des Kul­tur­ra­tes Thüringen.

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