Lucy Fricke: Die Diplomatin
„Eine Diplomatin ohne Geduld ist berufsunfähig,“ sagt Lucy Fricke über ihre Figur der Fred, die es weit gebracht hat im diplomatischen Dienst. Aber irgendwann verliert sie die diplomatische Tugend schlechthin und damit den Glauben an ihren Beruf. Das passiert in der Türkei, ihrer bisher größten Herausforderung. Hier erlebt sie als Konsulin in Istanbul, wie immer öfter auch Menschen mit deutschem Pass, die sich etwa für Kurden einsetzen, unter Terrorverdacht geraten.
Zwischen Justizpalast und Sommerresidenz, Geheimdienst und deutsch-türkischer Zusammenarbeit, zwischen Affäre und Einsamkeit stößt sie nicht nur an die Grenzen von Freundschaft, Rechtsstaatlichkeit und europäischer Idee, sondern auch an die Grenzen dessen, was sie in ihrer Rolle bewirken kann.
Fred, die die Welt mit ihrer Arbeit ein wenig besser machen wollte, empfindet mehr und mehr Ohnmacht – und Wut.
Ein genau recherchierter und glänzend erzählter Roman, der mit seinem trockenen Humor und prägnanten Dialogen besticht. Und eine hochaktuelle Frage stellt: Was kann Diplomatie in Krisenzeiten erreichen?
Lucy Fricke erhielt 2018 für ihren Roman „Töchter“ den Bayerischen Buchpreis. Die Geschichte wurde mit Alexandra Maria Lara und Birgit Minichmayr für das Kino verfilmt.
Moderation: Julia Maronde (Schauspielerin).
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