Frédéric Jacob Soret wurde 1795 in Sankt Petersburg als Sohn eines aus Genf stammenden Hofmalers der russischen Zarenfamilie geboren. 1822 wird er nach Weimar eingeladen, um die Erziehung des damals vierjährigen Erbprinzen Carl Alexander zu übernehmen. Sein in wenigen Tagen niedergeschriebener Erziehungsplan wird von Maria Pawlowna, aber auch von Goethe, der als Berater hinzugezogen wird, akzeptiert. Es mutet erstaunlich an, dass Maria Pawlowna dem jungen Mann, von dem sie wusste, dass er seiner Gesinnung nach ein entschiedener Republikaner war, dessen Tätigkeit zudem durch bürgerliche Erziehungsprinzipien bestimmt sein würde, ihren einzigen Sohn anvertraut. Sie wird jedoch angesichts der sich in Europa vollziehenden gesellschaftlichen Veränderungen Wert darauf gelegt haben, dass ihr Sohn von einem in jeder Hinsicht weltoffenen, gebildeten, in religiösen und politischen Fragen alles andere als dogmatischen Erzieher Unterricht erhielt. Als Carl Alexander volljährig wird, kehrt Soret nach Genf zurück. Die ungeheuer umfangreiche Korrespondenz zwischen Soret und seinem Zögling endet erst mit Sorets Tod im Jahre 1865.
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