Friedrich Dieckmann im Gespräch mit Jens-Fietje Dwars über Beethoven.
Der Weimarer Pianist Daniel Heide, Künstlerischer Leiter des LYRISCHEN SALONs. Liederabende auf Schloss Ettersburg, spielt Werke von Beethoven.
Friedrich Dieckmann hat soeben in der von Jens‑F. Dwars herausgebeben Reihe ORNAMENT einen schön ausgestatten Band mit Essays vorgelegt über »Beethoven und das Glück«. Dieckmann, der Altmeister des Essays, erkundet die gelebten Hinter- und Abgründe, aus denen Beethovens Musik erwuchs. Ein von Taubheit geschlagener Komponist, der in der Unglückszeit der Napoleonischen Kriege sein Glück in noch nie gehörten Klängen findet. Mit Feingefühl und Präzision liest Dieckmann Partituten wie Gedichte, auf der Gedankenhöhe Adornos, doch mit der Leichtigkeit eines Geschichtenerzählers.
»Wir müssen uns Ludwig van Beethoven, der uns ein Glück ist, als unglücklichen Menschen vorstellen. In diese Wunde greift ein Band besonders tief … Der kleine Band ersetzt viele Regalmeter Beethoven-Literatur mit leichter Hand.« Michael Helbing (»Thüringer Allgemeine«)
Das Gespräch Friedrich Dieckmanns mit Jens-Fietje Dwars über Beethoven und die Wiederkehr des Dramas wird um die berühmte Klaviersonate op. 111 kreisen, die durch Thomas Manns Roman »Doktor Faustus« in die Weltliteratur eingegangen ist. Mann interpretierte die Sonate mit den Augen Adornos: »vom Tode berührt«, sei Beethoven an eine Grenze gestoßen, habe er die letztmögliche Klaviersonate geschaffen, ein Höchstmaß an Subjektivität, die in Objektivität umschlage: in »Ich-Verlassenheit«. Friedrich Dieckmann bricht mit dieser Deutung und setzt ihr seine eigene entgegen.
Zudem verfolgt er das Motiv des Glücks im Leben und Schaffen des Tonsetzers. Kann ein Komponist, der sein Gehör verliert, überhaupt glücklich sein? Oder müssen wir ihn uns, wie Sisyphos, als einen glücklichen Menschen denken, der in der Musik sich selbst übersteigt …?
Daniel Heide spielt an dem Abend Auszüge aus der Klaviersonate in c‑Moll op. 111 und weitere Proben von Ludwig van Beethoven.
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