Mathilde von Freytag-Loringhoven studierte ab 1879 als eine der ersten Frauen an der Weimarer Kunstschule. Dem Spätimpressionismus ihres Lehrers Karl Buchholz (1849–1889), dessen einzige Privatschülerin sie war, blieb Freytag-Loringhoven als Radiererin, Landschafts‑, Porträt- und Blumenmalerin zeitlebens verpflichtet. Aus dieser Position entwickelte sie sich als Kulturredakteurin zu einer wortgewaltigen Kritikerin des Staatlichen Bauhauses. Während wir Mathilde von Freytag-Loringhoven heute in erster Linie als „Geißel“ des Bauhauses sehen, kannten sie ihre Zeitgenossen auch als Schriftstellerin, Laienschauspielerin und Tierpsychologin. Sie war damals eine allseits bekannte und durchaus beliebte Größe im Weimarer Kulturleben, das sie gegen die aufkommenden Einflüsse der Moderne vehement zu verteidigen suchte. Ihre fundamentalen Kritiken sollten nicht nur als persönliche Angriffe gelesen werden, sondern auch als eine Bestätigung für den radikalen Bruch des Bauhauses mit dem bisherigen bürgerlichen Kunstbetrieb.
Kuratorin: Dr. Antje Neumann-Golle
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft.
Öffnungszeiten:
Di – So von 10.00 bis 17.00 Uhr
Ausstellungsdauer:
12.10.2019 – 12.01.2020.
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