Lesung mit Franziska Kuschel in Teistungen

Wann:
23. Februar 2017 um 19:00
2017-02-23T19:00:00+01:00
2017-02-23T19:15:00+01:00
Wo:
Grenzlandmuseum Eichsfeld
Duderstädter Str. 7
37339 Teistungen
Deutschland
Preis:
Kostenlos
Kontakt:
Landeszentrale für politische Bildung Thüringen

Schwarz­hö­rer, Schwarz­se­her und heim­li­che Leser. Die DDR und die Westmedien

Lesung mit Fran­ziska Kuschel
Mode­ra­tion: Franz-Josef Schlich­t­ing, LZT

­­
Die DDR konnte sich nur im gerin­gen Maße gegen­über den westlichen
Medien abschot­ten. Auf diese Weise ent­stand hier eine komplexe
Medi­en­ge­sell­schaft, die Radio, Fern­se­hen, aber auch Publikationen
aus zwei Sys­te­men kon­su­mierte und damit all­täg­lich die
SED-Dik­ta­tur herausforderte.
Fran­ziska Kuschel unter­sucht zum einen die Stra­te­gien des Staates,
den Kon­sum west­li­cher Medien zu ver­hin­dern oder wenigs­tens zu
kon­trol­lie­ren und ein­zu­däm­men, die vor allem in den 1950er und
60er Jah­ren die Kri­mi­na­li­sie­rung der soge­nann­ten „geis­ti­gen Grenzgänger“
ein­schlos­sen. Zum ande­ren nimmt sie Stra­te­gien der Mediennutzer,
die­sem Druck zu begeg­nen und aus­zu­wei­chen unter die
Lupe. Erst­mals wird so das Wech­sel­ver­hält­nis zwi­schen staatlicher
Kon­trolle und der eigen­sin­ni­gen Aneig­nung der Medien analysiert.
Der all­täg­li­che Gebrauch west­li­cher Rund­funk- und Fernsehprogramme
sowie west­li­cher Print­me­dien in der DDR hatte selbst unter den
Bedin­gun­gen einer Dik­ta­tur eman­zi­pa­to­ri­sche Wir­kun­gen, wenngleich
die Kon­su­men­ten dies zunächst nicht poli­tisch dach­ten. Er
war somit Teil eines lang­fris­ti­gen gesell­schaft­li­chen Wan­dels in der
DDR.
Fran­ziska Kuschel, geb. 1980, Dr. phil., ist wis­sen­schaft­li­che Mitarbeiterin
am Zen­trum für Zeit­his­to­ri­sche For­schung (ZZF) in Potsdam.
Zuvor war sie wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin an der Humboldt-Universität
zu Ber­lin sowie als Refe­ren­tin bei der Enquete-Kommission
zur Auf­ar­bei­tung der SED-Dik­ta­tur des Land­tags Bran­den­burg tätig.
Begleit­ver­an­stal­tung zur Aus­stel­lung „Rot­stift – Medi­en­macht, Zensur
und Öffent­lich­keit in der DDR“.

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