Der 20. LeseWanderTag des Meininger Literaturmuseums führt am Samstag, dem 6. Mai zwischen den Todestagen von Paul Motz (3. 5. 1904) sowie Caspar Ernst Stertzing und Wolfgang Eppler (12. 5. 1902 bzw. 2009) in die engste Heimat des letzteren.
Während einer etwa 5‑stündigen Wanderung mit Lesepausen wird Dr. Andreas Seifert rund 150 Jahre regionale Mundartgeschichte Revue passieren lassen.
Die Mundarttour beginnt 10 Uhr am Bahnhof Rentwertshausen und endet ebendort gegen 16 Uhr. Der Bahnhof ist aus Richtung Meiningen und Schweinfurt zu erreichen.
Die Wanderung führt durch das Dorf Queienfeld zu den Irrtaler Teichen und zurück über den Queienberg. Unterwegs bieten sich Aussichten auf die Gleichberge und Haßberge sowie die Vorberge des Thüringer Waldes und der Bayerischen Rhön. Auf dem 508 m hohen Hausberg kann man mit etwas Glück das berüchtigte „Queienberg-Schwein“ erwischen. Da die Einkehr zum Mittagessen erst am frühen Nachmittag erfolgt, ist die Mitnahme eines kleinen Proviant angeraten.
Eine Anmeldung ist wegen Bestellung des Mittagessens bis 4. Mai unter der Telefonnummer 03693 – 88 10 10 erforderlich . Informationen zum Ablauf und zu Zugverbindungen gibt der Wanderleiter unter 03693 – 50 28 48 oder a.seifert@meiningermuseen.de
In das Jahr 2017 fällt der 200. Geburtstag gleich zweier hiesiger Mundartdichter: Am 28. Februar 1817 kam in Neubrunn Georg Friedrich Stertzing zur Welt, am 29. September Paul Motz in Ritschenhausen. Der Bauernsohn Stertzing kehrte nach einem Studium in Leipzig in seinen Geburtsort zurück, wo sein ebenfalls dichtender Bruder Caspar Ernst einen Bauernhof führte. Im Herzogtum Sachsen-Meiningen war er von 1848 bis 1853 Mitglied des Landtages, wo er sich u.a. für die Abschaffung der Feudallasten sowie das allgemeine und freie Wahlrecht einsetzte.
Stertzing veröffentlichte seit 1855 in der Zeitschrift „Die deutschen Mundarten“ Gedichte und sprachkundliche Beiträge. Auch Paul Motz wuchs auf einem Bauernhof auf. Nach einem Studium an der Forstakademie Dreißigacker war er bis zum Ruhestand als Förster tätig. Seine „Motzebüchle“ mit Mundartgedichten gehörten über ein Jahrhundert zur meistgelesenen und –rezitierten Lektüre in der Region zwischen Thüringer Wald, Rhön und Grabfeld.
Wie Stertzing und Motz schrieb auch der 1936 in Mendhausen geborene Wolfgang Eppler in hennebergisch-unterfränkischer Mundart. Eppler verbrachte die längste Zeit seines Lebens in Queienfeld, wo er 2009 verstarb. Bis zu seinem Tod vertrat der Unterstufenlehrer mit Gedichten und Kurzprosa den hiesigen Dialekt im Arbeitskreis Mundart Südthüringen.
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