Veranstaltung zu B. K. Tragelehn in Jena

Wann:
29. November 2017 um 19:30
2017-11-29T19:30:00+01:00
2017-11-29T19:45:00+01:00
Wo:
Villa Rosenthal
Mälzerstraße
07745 Jena
Deutschland
Preis:
5 €
Kontakt:
Lese-Zeichen e.V. / Villa Rosenthal Jena

Die Insze­nie­rung von Hei­ner Mül­lers „Die Umsied­le­rin“ unter der Regie von B.K. Tra­ge­lehn wurde zum größ­ten Thea­ter­skan­dal der DDR. Das Stück ist eine dras­tisch-rea­lis­ti­sche Komö­die, wel­che die ver­schie­de­nen Schich­ten der Bau­ern­schaft, kor­rupte Funk­tio­näre, idea­lis­ti­sche Jung­kom­mu­nis­ten und linke Anar­chis­ten vor­führt. In die Zeit der Pro­be­ar­bei­ten fiel der Mau­er­bau am 13. August 1961. Die SED war jetzt beson­ders wach­sam. Nach der Urauf­füh­rung wur­den die Betei­lig­ten noch in der­sel­ben Nacht ver­hört. Das Stück wurde ver­bo­ten, Hei­ner Mül­ler aus dem Schrift­stel­ler­ver­band aus­ge­schlos­sen und B.K. Tra­ge­lehn zur Bewäh­rung in den Braun­koh­le­ta­ge­bau geschickt.

Auch spä­ter hat B. K. Tra­ge­lehn zahl­rei­che Stü­cke Hei­ner Mül­lers insze­niert, unter ande­rem seine Ham­let-Über­set­zung in München.

Mit B. K. Tra­ge­lehn wird eine deut­sche Thea­ter­le­gende in der Villa Rio­sen­thal zu Gast sein! Im Gespräch mit dem Dra­ma­tur­gen Kars­ten Krie­sel wird Tra­ge­lehn an die­sem Abend Ein­blick geben in die Zusam­men­ar­beit mit Hei­ner Müller.

 

AUSSTELLUNGSINFORMATION: Wortwelten/ Bildwelten

Die Zeit ist aus den Fugen.

Mül­ler / Ham­let / Maschine

Die Welt scheint zu ent­glei­sen. Die poli­ti­schen Vor­be­ben machen fas­sungs­los. War die Hoff­nung auf gesell­schaft­li­chen Fort­schritt eine Illu­sion? Sol­len wir jetzt ein­grei­fen? Oder Zuflucht im Pri­va­ten suchen?

Aus­ge­hend von poli­ti­schen Über­le­gun­gen, die uns bes­tens ver­traut sind, schreibt Hei­ner Mül­ler 1977 „Die Ham­let­ma­schine“: einen der radi­kals­ten Texte der deut­schen Lite­ra­tur. In fünf Mono­lo­gen auf gerade ein­mal neun Druck­sei­ten tran­chiert Mül­ler die Gegen­wart und sich selbst. Vom Ver­rat der Intel­lek­tu­el­len han­delt sein Stück, vom Ende der Uto­pien, von der Rebel­lion der Frauen, vom Selbstekel der Pri­vi­le­gier­ten, von Sui­zid, Kyber­ne­tik, der Auf­lö­sung der Iden­ti­tä­ten. Die letzte Szene endet mit dem Wunsch, die ganze Welt unge­sche­hen zu machen – und einem Zitat der Charles-Manson-Family.

In die­sem Koor­di­na­ten­netz bewegt sich die Aus­stel­lung. Die Tech­ni­ken und das Mate­rial der Arbei­ten rei­chen von Male­rei und Gra­fik über Objekte aus Holz oder Kera­mik bis zu Video­in­stal­la­tio­nen. Dazu gibt es ein viel­sei­ti­ges Rahmenprogramm.

Teil­neh­mende Künst­ler: Andreas Ber­ner, Ger­not Ehr­sam, Michael Ernst, Cosima Göp­fert, Kinga Tóth, Andreas Leon­hardt, Mar­tin Neu­bert, Alex­an­der Neu­ge­bauer, Ana Maria Vallejo.

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